Rauchfrei...aber wie? Gibt es Alternativen?

  • ich vor vielen, vielen Jahren. Man muss an sich glauben, dann ist es einfach.

    Vorher habe ich einige Jahre immer im Oktober aufgehört, um mir am 1.1. 00:00 Uhr genüsslich eine Kippe anzustecken und wieder zu rauchen. Ich kam mir damit großartig vor. Das wurde nach drei vier Jahren aber langweilig und ich habe ganz aufgehört.

    Das größte Problem ist nicht die Nikotinsucht, sondern mangelndes Selbstvertrauen.

  • Ich kann Nikotinpflaster wärmstens empfehlen. Gibt's in mehreren Stärken, geben ständig Nikotin an den Körper ab. Somit bleibt der Schmacht aus, den man z. B bei Kaugummis spürt, da die nur während des Kauens Nikotin abgeben.

    Um die Hände zu beschäftigen und mich irgendwie nicht mit Süßem voll zu stopfen, hab ich elend viel Sonnenblumenkerne gefüttert. Bis die Lippen vom vielen Salz spröde waren :lookaround: :D

    Der Pflasterprozess hat ca 4 Wochen gedauert. Das ist jetzt fast 15 Jahre her. Nie wieder geraucht.

  • das ist ja genau das Problem. Wie man das überwindet, ist vermutlich individuell sehr unterschiedlich. Grundsätzlich soll es schwieriger sein, je klüger der Mensch ist. Weil ein klügerer Mensch, raffiniertere Verdrängungsmechanismen aufgebaut hat, mit der Sucht umzugehen. (z.B. Helmut Schmidt).

    Ventils Frage nach dem wie jemand aufgehört hat zu rauchen, ist m.e. schon der falsche Ansatz. Da kommen die auch Ventil längst bekannten Standardantworten, oder hast du wirklich was Neues erwartet?

    E-Zigarette, bestimmtes Buch gelesen, gesundheitliche Probleme bekommen, blöde Story ausgedacht wie bei mir, gespartes Geld an die Seite gelegt usw

    Ventil du solltest dir was eigenes überlegen, warum du aufhören willst. Die Nikotinsucht ist nicht das Problem. Der Hebel im Kopf muss umgelegt werde. Und das geht. Leichter wird es nicht dadurch, dass dir 500 Raucher bestätigen, wie schwer das ist.


    Bin jetzt aber still, gibt hier bestimmt Fachleute für das Thema.

  • Es ist ja auch sauschwer. Wahrscheinlich ist es auch ein Unterschied, ob man als Genussraucher vielleicht 20 Kippen geraucht hat und ansonsten relativ gesund gelebt hat. Dann ist es wohl nicht so schwer.

    Oder ob man 50 Jahre lang immer sehr viel geraucht hat. Morgens das Erste und abends das Letzte eine Kippe. Nahe zu jede Tätigkeit mit Rauchen verbunden. Dazu noch Alk als Katalysator.

    Eigentlich hilft nur das Wissen, dass es mit dem Rauchen sehr schnell rasant bergab geht. Man kommt die Treppen nicht mehr hoch. Keine Kraft mehr. Keine Lebensqualität. Keine Freude.

    Ich sage mir immer noch bei Verlangen: eine Kippe ist keine Belohnung. Ganz im Gegenteil. Wie ein Mantra.

    Vielleicht kann ich so noch einige Jahre Leben auf einem guten Niveau herausschlagen. Es liegt allein an einem selbst.

  • ... Man kommt die Treppen nicht mehr hoch. Keine Kraft mehr. ...

    Folgendes wäre vielleicht einen Versuch wert:

    Ziel "gesünder leben"
    :
    Regelmäßigen Ausdauersport beginnen, ein paarmal die Woche z.B. Runde Maschsee oder sowas mit Zeit stoppen. (u.a schonmal als Vorbeugung wegen des später zu erwartenden Frustessens)

    Nachdem man das ein paar Wochen gemacht hat und dabei versucht hat, seine Zeit zu verbessern, dann das Rauchen aufhören.

    Man sagt, daß dann schon nach recht kurzer Zeit die körperliche Leistungsfähigkeit steigt und man sollte merken, daß man schneller wird.

    Mit so einer realen erlebten positiven Erkenntnis, sollte der Rückfall unwahrscheinlicher werden.

  • Vielleicht kann ich so noch einige Jahre Leben auf einem guten Niveau herausschlagen.

    Ja, das wäre auch mein Ansporn?


    Dann kucke ich meine Rentenbelege an, und finde keine richtige Motivation. Das sind natürlich meine damaligen Fehler, mit denen ich jetzt leben muss - ja, das mach dann auch.

  • Ich glaube, für sog. Genussraucher ist das Aufhören schwieriger.


    Mir hat geholfen - nach Alan Carr -, mir klar zu machen, welche positiven Eigenschaften Zigaretten für mich haben. Nämlich null.

    Als mir das klar war, wurde es recht leicht. Es gab nämlich schlicht und ergreifend keinen Grund, sich ne Kippe anzustecken.


    Sucht spielt keine Rolle, körperlich sowieso nicht.

    Das ganze Problem ist die Gewohnheit, in bestimmten Situationen eine Kippe anzustecken. Wenn man sich in diesen Momenten bewusst macht, dass es eigentlich keinen Grund für eine Zigarette gibt, ist der Drops schnell gelutscht.


    Mir hat geholfen, einfach nicht mehr daran zu denken und der Zigarette damit die Wichtigkeit zu geben, die sie verdient.

    Für kontraproduktiv halte ich Süßigkeiten und Nikotinpflaster. Sie führen dazu, dass man bei jedem Einsatz daran denkt, jetzt „eigentlich“ eine zu rauchen. Das führt dann dazu, dass die Fluppe immer und immer wieder ins Bewusstsein zurückkehrt.


    Ich war ganz erstaunt, wie wenig ich anfangs an die Zigarette gedacht habe. Schließlich hatte ich auch vorher nie Probleme, mal zwei Stunden ohne auszuhalten, wenn es denn auch gar nicht anders ging (z. B. in einer längeren Gerichtsverhandlung oder beim Sport).

    Ich musste mich eigentlich nur ein paar Tage lang daran erinnern, dass ich mir nun in dieser Situation einfach mal keine anstecke, und was ich damit gewinne. Das ist als Motivation durchaus hilfreich, aber niemand sollte wohl ein Problem damit haben, die Vorteile des Nichtrauchens aufzulisten…


    Bin jetzt seit 14 Jahren rauchfrei und hatte nicht ein einziges Mal Japp. Großartig, aber es war für mich tatsächlich dann nix Besonderes, nachdem ich gelernt hatte, einfach nicht mehr ans Rauchen zu denken.

    Will aber nicht verheimlichen, dass ich immer schon mal um das Thema rumgetänzelt bin, ohne das dann konsequent anzugehen.


    Also:

    Bewusst machen, dass eine Zigarette nichts hat, was sie zu rauchen lohnt. Vor allem macht sie weder high, noch schmeckt sie gut.

    Dann klar darüber sein, dass die nicht abhängig macht. Tut sie einfach nicht, alles andere ist reine Gewohnheit.

    Dann mitten im Alltag aufhören, weil man nur dann die Gewohnheitsmuster erkennt, keine Zigaretten mehr im Haus haben, und sich in schwachen Momenten daran erinnern, was für tolle Vorteile es hat, die Nachteile der Zigarette nicht mehr erleiden zu müssen.

  • Bei mir war morgens das erste eine Kippe, möglichst noch im Bett, das letzte war eine Kippe kurz vorm einschlafen im Bett. Und eine Packung Tabak sind mehr als 40 Zigaretten...

    Ich hatte keinen Tabak mit ins Krankenhaus genommen, weil das immer so krümelt... also habe ich bis kurz vor der OP (so 2 Std.) noch Kippen aus dem Automaten gezogen und geraucht... Nach der OP konnte ich ja noch nicht gleich aufstehen, mein Bettnachbar war aber schon unterwegs zum Rauchen, mit Schlauch im besten Stück....Die Nacht war ruhig und ich konnte gut schlafen. Am nächsten morgen ging er wieder zum Rauchen... irgendwie hatte ich garnicht das verlangen, im OP Hemd, mit Schlauch im Penis durch die Flure zu latschen um eine Zigarette zu rauchen.
    Eigentlich ist das ganze ein Kopf Problem.

    In den 80ern hatte ich auch schon mal aufgehört. Commodore brachte den C128 auf den Markt, der hatte CP/M an Bord und den wollte ich unbedingt haben... auf der nach hause fahrt mit meiner damaligen Frau abgemacht, ich höre auf zu rauchen und kaufe mir den C128. Gesagt getan, Kippe im Aschenbecher ausgedrückt und über 3 Jahre nicht geraucht... im besoffenen Kopp an Silvester, ach eine kannst du ja mal... und schon hängt man wieder an der Nadel Kippe. Da ich aber seit über 20 Jahren keinen Alkohol mehr trinke, ist das Problem wahrscheinlich diesmal nicht vorhanden, also das wieder anfangen.

  • im besoffenen Kopp an Silvester, ach eine kannst du ja mal... und schon hängt man wieder an der Nadel Kippe.

    bevor ich erfolgreich aufgehört hatte, war das bei mir auch das Problem. Party, Alkohol, eine geraucht und am nächsten Morgen habe ich mich wieder als Raucher empfunden. So ein Quatsch und Selbstverarschung. Nikotinsucht ist harmlos.

    Erst als ich mir die gelegentliche Kippe unter Alkohol verziehen hatte, war ich wieder Nichtraucher.

  • Ich war (laut Heidefoerster) "Hobbyraucher" (an normalen Tagen weniger als eine Packung am Tag) und habe nach 17 Jahren als Raucher irgendwann den festen Willen verspürt, aufhören zu wollen. Weil die Wohnung stank, die Klamotten stanken, es teuer und ungesund ist. Weil ich die nichtrauchenden Mitmenschen mit meinem Gestank belästigt habe.

    Weil damals bei der Arbeit noch viel geraucht wurde, habe ich beschlossen, erst in den Betriebsferien (Ende Dezember) aufzuhören. Ich habe die letzte gekaufte Packung aufgeraucht und das war's dann. Am 22.12. ist das 10 Jahre her.

    Es war eine Belohnung, als sich nach ein paar Tagen (?) der Geschmackssinn wieder voll entfaltet hat und nach ein paar Wochen das Treppensteigen viel leichter war.


    Ich glaube, der feste Wille muss da sein. Irgendwelche vernunftgeleiteten Gründe, Empfehlungen von Ärzten etc. reichen nicht, wenn man nicht wirklich aufhören will.


    Dass es in diesem Forum viele Leute geschafft haben, sollte Dir Mut machen. Wenn Du es wirklich willst, dann schaffst Du das bestimmt auch. Und schon allein beim Versuch hast Du so viel zu gewinnen und nichts zu verlieren.

  • Ich ziehe meinen Hut vor euch , und das meine ich wirklich so. Wie ihr schreibt, habt ihr beschlossen, nicht mehr zu rauchen (warum auch immer) und ihr habt es getan.

    Ich habe auch an einem 31.12. beschlossen, nicht mehr zu rauchen und ich habe gelitten. Wirklich gelitten. Bin hinter Leuten hergelaufen, die geraucht haben, habe mir aus Papier sowas wie eine Zigarette gedreht und daran genuckelt. Habe entzugserscheinungen gehabt ohne Ende.

    Habe echt gelitten (von 40-50 Zigaretten auf 0).

    Habe oft geträumt, ich hätte geraucht.

    Bin schweißgebadet aufgewacht.

    Und ich habe es geschafft!

    Auf nichts in der Welt bin ich so stolz, wie darauf!

    Vielleicht möchte jemand, der mit dem Rauchen aufhören will so etwas nicht hören.

    Vielleicht ist es ja bei jedem ganz anders. Viel leichter!

  • Vielleicht kann ich so noch einige Jahre Leben auf einem guten Niveau herausschlagen.

    Ja, das wäre auch mein Ansporn?


    Dann kucke ich meine Rentenbelege an, und finde keine richtige Motivation. Das sind natürlich meine damaligen Fehler, mit denen ich jetzt leben muss - ja, das mach dann auch.

    Mit gutem Niveau meine ich weniger den finanziellen Aspekt, sondern eher die Hoffnung, dass ich die kraft habe, um überhaupt noch mit Freude am Leben teilhaben zu können.

    Finanziell lohnt es sich aber auch. Ich spare locker € 250 im Monat.