Allgemeine Presseberichterstattung

  • Es lässt sich annehmen, dass man von Seiten des Vereins nicht wusste, wessen Konterfei die Fahne ziert. Das zumindest gibt der Twitterverlauf her.


    DAS wäre dann tatsächlich ein Armutszeugnis. Dann ist die betreffende Stelle, die alle Fahnen absegnet, definitiv NICHT Bundesliga-tauglich :lookaround:

  • Soll die Fahne doch aus dem Stadion verschwinden. Gefallen tut sie mir sowieso nicht. Außerdem eine Fahne weniger im Sichtfeld. :p


    Das ist lächerlich von beiden Seiten.


    Was zählt im Stadion ist der Fussball! In dem Sinne bis heute Abend!

    Einmal editiert, zuletzt von RoterStorch ()

  • Was ein ein klein wenig untergeht: Es ist eine Fahne die zumindest diskussionswürdig ist. Aber wie schwer wiegt die eine Fahne im Verhältnis zu sehr geilen Choreos und anderen Fahnen.


    Die Art der Diskussion und Berichterstattung in den Medien ist genau so peinlich wie die Fahne.

  • Wie würdet Ihr es finden, wenn nach einer angemessenen Zeit der Trauer in Oslo das Konterfei von Breivik im Stadion geschwenkt wird mit der Argumentation das er "zur Geschichte der Stadt" gehört? Ich finde das einfach nur pervers!

  • Diese Diskussion ist schon irgendwie komisch. Jetzt wird der alte Haarmann auch noch in eine Debatte über political correctness hineingezogen. Unglaublich.


    Haarmann gehört zu Hannover wie der Maschsee. Er diente als Abschreckung für kleine ungezogene Kinder, über ihn wurde ein Lied gemacht und ansonsten hat sich schon lange keiner mehr an ihm gestört. Außerdem habe ich den Eindruck, dass der eine oder andere Hannoveraner ein klein wenig stolz auf diese "Berühmtheit" war - hat doch der gemeine Hannoveraner angesichts vermeintlich zu weniger Highlights oder Aushängeschilder ein Problem damit, die Schönheit seiner eigenen Stadt anzuerkennen und zu begreifen.


    Allerdings kann ich auch bei längerem Nachdenken nicht feststellen, was Haarmann mit Hannover 96, dem Support der Bundesligamannschaft oder Fußball allgemein zu tun haben soll. Daher finde ich die Fahne einfach nur deplatziert, kann damit aber gut leben. Wenn sie nicht da wäre, würde es mir jedoch wohl gar nicht auffallen.


    Ich will keine Mörder verharmlosen und weiß auch, welche Verbrechen er begangen hat. Aber das ist doch schon so lange her, dass selbst ich und der Stammspieler da noch nicht gelebt haben. Also gefühltes Mittelalter.


    Mir persönlich geht dieser Trend, alles, aber auch alles mit der moralischen Lupe untersuchen zu müssen und der Aufschrei, wenn es nicht der aktuellen politischen Korrektheit entspricht, viel zu weit. Wir reden hier eben nicht über Leute wie Karl Elkart oder Anders Breivig. Daher würde auch bei diesem Thema ein gutes Stück Gelassenheit und Souveränität gut tun.

  • Dass die Medien im allgemeinen und die Presse im besonderen so gar nicht auf die Idee kommen, dass sie zur Entwicklung solcher (vermeintlicher) Perversitäten wie dieser Diskussion beigetragen haben.

  • Was ist eigentlich mit der Calenberg Ultras(?)-Fahne. Diese zeigt zwei gekreuzte Baseballschläger und ein Bier. Ich finde diese Fahne, welche zur Gewalt und Alkoholismus aufruft, hat in einem Stadion nichts verloren.

  • Aus gegebenem Anlass habe ich mich dazu entschieden, meinem Profil erstmals einen Avatar angedeihen zu lassen! Eine Ära geht zu Ende! Eine neue beginnt! I :herz: Haarmann!

  • Das Problem ist, wenn man sich über Banner von Rechten in Stadien aufregt und Stellungnahmen vom betreffenden Verein und eine thematisierung der Medien fordert, aber in diesem Fall auf freie Meinungsäußerung hinweist dann wirds grenzwertig.


    Ach ja die Keulen wieder einpacken, das entpsrechende Banner in Dortmund finde ich auch sehr viel schlimmer.
    Aber das Problem bleibt, wer sagt das ist gut und das ist schlecht? Die Bild,Kind, die Ultras, der Logenbesitzer?


    Man darf gespannt sein.

  • Wieso wird dann an prominenter Stelle ein (sogar für damalige Verhältnisse) erzreaktionärer König gehuldigt, der eine demokratische Verfassung aufgehoben hat und dem seine Untertanen seinerzeit kein Denkmal finanzieren wollten. Nun trifft man sich ganz unbekümmert zum Latte Macchiato schlürfen unterm Schwanz. Die Geschichte einer Stadt ist so ambivalent wie seine Bewohner. Daneben gibt es den Hanebuthwinkel, benannt nach einem Räuber und Raubmörder, der ebenso zur Stadtgeschichte gehört,


    Die Fahne ist eben keine Huldigung an einen Massenmörder, sondern ein Symbol für eine geliebte Stadt, wie die Marienblume oder die Farben Rot und Weiß. Gleichzeitig lässt sich die Fahne auch als Kritik am Justizsystem lesen, dass seinerzeit einen mutmaßlichen Mörder als Polizeispitzel in ihren Reihen hatte und die Morde so jahrelang nicht aufgedeckt werden konnten. Eine Aktion der Vertuschung, aber auch Produkt der damaligen Verhältnisse in den Slums (!) der Altstadt.


    Ein echter Hannoveraner hat den schaurig-schönen Abzählvers über Fritz Haarmann auf den Lippen, wenn er durch die zerstörten Gassen der Altstadt wandelt und wirft einen Blick in die Leine, wenn er zum Stadion geht und erinnert sich an die grausigen Funde, die hier und im zugeschütteten Arm gemacht wurden. Als ganz Deutschland nach Hannover blickte und ein junger Philosoph darüber aus dem Gerichtssaal berichtete.

  • *Patsch* Ich frag mich die ganze Zeit, wie man so respektlos gegenüber den Opfern sein kann, aber ich glaube jetzt hab ichs: der Mann ist schon lange tot, sein Gruselimage hat Hannovers Kein-Image ein wenig aufgwewertet, er ist längst eine Figur mit der man nur noch Kinder erschreckt, eigentlich ist er nur ein böser Onkel der eher der Welt der Mythen und Sagen entspringt. Also im Grunde harmlos. Sowas wie der Räuber Hotzenplotz. Die Kölner schwenken ne Dom-Fahne oder füttern ne Ziege, bei uns ist man ("bohoho!") ein wenig englischer. So in etwa?