Allgemeine Presseberichterstattung


  • :anbeten: Ganz großes Tennis, Prickel You made my Day!

  • Freunde des über Holzkohle gegrillten Stadionwürstchens,
    ich musste zwar auch grinsen, aber nach etwas Nachdenken fiel mir auf, dass Prickels Blödelei für ganz viele todernste sogenannte "Realität" ist.
    Also eigentlich überhaupt nicht witzig.

  • Freunde des über Holzkohle gegrillten Stadionwürstchens,
    ich musste zwar auch grinsen, aber nach etwas Nachdenken fiel mir auf, dass Prickels Blödelei für ganz viele todernste sogenannte "Realität" ist.
    Also eigentlich überhaupt nicht witzig.


    Was das anbelangt, verlangt das Zusammenleben von den Menschen eben ab und an, sich der Gemeinschaft unter- bzw. sich einzuordnen.
    Wenn mir einer verkaufen will, dass es nicht darum geht, die zu erduldende Einschränkung in ihrer Intensität zu beurteilen, sondern die Tatsache ihrer schieren Existenz als das Problem anzuerkennen, dann frage ich mich, wie ein solches Mitglied der Gesellschaft eine normale Woche überlebt.


    Die Welt ist voll von anderen Menschen, die Dinge machen, ohne mich vorher zu fragen. Such is Life.


    Sich darüber zu mokieren, dass die Sicht im Stadion durch Rauch beeinträchtigt wird, ist im Hinblick auf die Zustände im Niedersachsenstadion ein erbärmlicher Versuch, seinen Hals aus der Schlinge der Falschbehauptung zu ziehen. Ich kenne das Argument, dass da besagt, dass jeder persönlich für sich eine Schwelle hat, ab der er sich beeinträchtigt fühlt, und dass es mir Aussenstehendem nicht zusteht, darüber nach meinen Maßstäben zu urteilen. Allerdings ist das ein Totschlagargument, denn dann kann ich tatsächlich an allem herumnörgeln und das mit meiner Befindlichkeit dazu rechtfertigen.


    Im Niedersachsenstadion gibt es für 96% der Anwesenden keine maßgebliche Einschränkung für Nase und/oder Augen.
    Wer etwas anderes behauptet, erzählt Schwachsinn, bzw. sollte überlegen, ob er geeignet ist, am gesellschaftlichen Leben einer Stadt teilzuhaben.

  • Was das anbelangt, verlangt das Zusammenleben von den Menschen eben ab und an, sich der Gemeinschaft unter- bzw. sich einzuordnen.


    :schraube: Soweit kommt es noch...


    Zitat

    Such is Life.


    Swiss Life quasi...

    Einmal editiert, zuletzt von Sujo ()

  • Schönes Interview: (für viele Meckerfritzen und Stinkefinger-Zeiger wahrscheinlich zu viel Text)
    "...magaScene: Wie erlebst Du aktuell die Fanszene in Hannover?


    Dembowski: Bezogen auf das Abbrennen von Pyrotechnik, z.B. beim Heimspiel im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden, scheinen die beteiligten Fans den Entzug der Vereinsunterstützung derzeit in Kauf zu nehmen. Dass Hannover 96 nach solchen Vorkommnissen reagieren würde, stand wohl außer Frage. Der Verein musste Handlungsfähigkeit gegenüber dem DFB demonstrieren und hat den beiden Ultragruppen „Brigade Nord“ und „Ultras Hannover“ jetzt die Nutzung des Fancontainers im Stadion für unbestimmte Zeit verboten.


    magaScene: Verboten wurde kürzlich auch das Schwenken der berühmt-berüchtigten Haarmann-Fahne. Übertriebener Aktionismus oder nachvollziehbare Maßnahme?


    Dembowski: Als Neu-Hannoveraner ist mir als erstes bei meinem Gang vom Hauptbahnhof in die City der Pub „Jack the Ripper’s“ aufgefallen. Wir reden über einen Pub, der den Namen eines englischen Massenmörders trägt. Ich will mich über die Stadt Hannover informieren und finde eine Stadtführung über Fritz Haarmann, der als Comicfigur auch wieder einen aktuellen Adventskalender ziert. Die Diskussion um das Verbot der Haarmann-Fahne im Stadion spiegelt in Teilen eine bürgerliche Heuchelei wieder. Im Stadion ist etwas verboten, was im Stadtbild nicht hinterfragt wird. Die Ultras wissen um diese Doppelmoral und provozieren durchaus bewusst mit dieser Thematik.


    magaScene: Ist das Fußballstadion ein Ort, an dem man Demokratie erlernen kann?


    Dembowski: Unbedingt. Wer von uns hat schon das Grundgesetz von A bis Z gelesen? Alle lernen Demokratie erst im Laufe ihres Lebens, in der Schule, durch die Erziehung, durch Nachahmen von Verhaltensweisen Gleichaltriger und Älterer. Das Fußballstadion ist abgesehen von der Kirche der Ort in dieser Gesellschaft, wo das „Wir“ und „die Anderen“ im Freizeitbereich am Ausgeprägtesten ist. Nirgendwo anders kommen am Wochenende so viele Menschen in so unterschiedlicher Formation zusammen, vom Arbeiter bis zur Architektin. Das ist der perfekte Ort, um Demokratie zu erproben und zu erlernen. Das kollidiert aber immer stärker mit dem Produkt „Fußball“, der ein großes Interesse daran hat, dass Kundengruppen wachsen, dass das Produkt sauber und makellos ist. Der Fußball darf seine Geschichte, seine über 100 Jahre alte Tradition nicht verleugnen. Fußball ist eben auch ein gesellschaftliches Massenerlebnis, ein erhofftes Kompensationsmittel, eine Ersatzfreiheit für Menschen, die sich im Alltag ständig disziplinieren müssen. Das ist in den Fußball hineingewachsen, das kann ein Produkt nicht wegdiskutieren.


    magaScene: Sollten die Vereine verpflichtet werden, sich an den Kosten für die Polizeieinsätze zu beteiligen?


    Dembowski: All jene, die danach rufen, dass sich die Vereine an den Einsatzkosten der Polizei beteiligen sollen, sollten wissen, dass jede Opernkarte mit 150 bis 400 Euro subventioniert wird. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ist eine hoheitliche Aufgabe des Staates. Er muss das auch bezahlen. Vielerorts zählt der Bundesligaverein bereits jetzt zu den größten Steuerzahler innerhalb der Stadt. Dazu zahlt er Videoüberwachung, Ordnerdienst und anteilig die sozialpädagogische Fanprojekte. Das darf nicht außer acht gelassen werden. Der Fußball mobilisiert die Massen, und Fußballfans sind auch Wähler. Unter diesem Aspekt stelle ich fest, dass der Umgang mit den Bedürfnissen von Fußballfans sehr fahrlässig ist.


    magaScene: Bist Du für den Erhalt von Stehplätzen?


    Dembowski: Fußball ist eine bewegungsorientierte Verabredungskultur. Man trifft sich, tauscht sich aus und wenn jemand auf die Toilette geht, muss nicht wie im Theater die ganze Sitzreihe aufstehen. Eine Abschaffung der Stehplätze würde zu großen Irritationen in den Fanszenen führen. Das Fußballstadion ist das größte Jugendzentrum der Stadt. Wenn jungen Menschen der Zugang zu diesem Begegnungsraum über solch einen zentralen Bestandteil ihrer Fankultur, durch hohe Preise oder bundesweite Stadionverbote erschwert oder gar verweigert wird, kann das erhebliche Auswirkungen auf ihr Verhalten haben, stigmatisieren und auf anderen Ebenen eskalieren. Einem guten Politiker und auch Polizisten sollte daran gelegen sein, dass der simulierte „Freiraum Fußball“ für die Jugend erhalten bleibt.


    magaScene: Kannst Du als Fanforscher und Fußballfan einen Stadionbesuch eigentlich noch wertfrei genießen?


    Dembowski: Ich bin seit Jahren so viel beruflich in Sachen Fußball unterwegs, dass ich eine intensivere Beziehung zu einem einzigen Verein gar nicht mehr aufbauen kann. Wenn das Hobby zum Beruf wächst, ich war vor meiner wissenschaftlichen Karriere auch mitfiebernder und mitleidender Fußballfan, dann sucht man sich in seiner Freizeit andere Kompensationsmöglichkeiten. Ich habe zwischenzeitlich zwei Jahre in Brighton gelebt und mir dort endlich mal wieder eine Dauerkarte für den damaligen Drittligisten Brighton & Hove Albion FC gegönnt. Und so wie ich mir als Kind Deutschland geografisch über Fußballwappen und erste Auswärtsfahrten erschlossen habe, so habe ich England dann kennen gelernt. Da kam dann auch wieder dieses Gefühl zurück, dass dem Fußball ein Versprechen innewohnt, dass an einem guten Tag der vermeintlich Unterlegene den haushohen Favoriten bezwingen kann. Auch der größte Trottel kann den Ball mal optimal treffen und zum Helden werden. Das macht die Faszination des Fußballs aus. Das kann kein anderer Sport bieten.
    ..."

  • Ein bisschen ist das ja Blabla, denn Stehplätze sind ja nicht in erster Linie dazu da, dass niemand aufstehen muss, wenn einer aufs Klo muss, sondern dass man nur im Stehen inbrünstig supporten kann :ja:

  • Gerade in Hannover, finde ich, sind Stehplätze kein Druckmittel. Stimmungstechnisch macht es kaum einen Unterschied ob unten 3000 Leute auf "Sitzplätzen" Stehen (EL - Spiele) oder ob 5800 Leute in der BL stehen, Es ist einzig und allein ein preislicher Filter der dann die Menschen die keine 20eur pro Spiel zahlen wollen oder können einfach ausfiltert. Wenn man auf der Seite der Entscheider ehrlich ist müsste gleichzeitig ein Sitzzwang inkl. Überwachung der Einhaltung her. Sonst haben die Fans weiterhin ihre "Stehplätze", wenn auch weniger.

  • Da kam dann auch wieder dieses Gefühl zurück, dass dem Fußball ein Versprechen innewohnt, dass an einem guten Tag der vermeintlich Unterlegene den haushohen Favoriten bezwingen kann. Auch der größte Trottel kann den Ball mal optimal treffen und zum Helden werden. Das macht die Faszination des Fußballs aus. Das kann kein anderer Sport bieten.


    allein diese Poesie war es wert den Text zu lesen.


    Inhaltlich stimme ich dem auch zu - und blabla sind für mich ganz andere Sachen.....

  • Ein bisschen ist das ja Blabla, denn Stehplätze sind ja nicht in erster Linie dazu da, dass niemand aufstehen muss, wenn einer aufs Klo muss, sondern dass man nur im Stehen inbrünstig supporten kann :ja:


    In Brunst ist Stehen auch wichtiger denn je ;)


    Edith ergänzt: Ist sie vorbei, bleibt's fruchtlos ...

    Einmal editiert, zuletzt von 94-95-96 ()

  • Heute mal rumgesessen und gewartet und dann lag da doch ne HAZ rum... mal den Kommentar auf der ersten Seite gelesen. Hätte ich bleiben lassen sollen. Vielleicht sollte mal jemand dem Herren den Artikel über Gewalt im Fußball in der GAZ schicken. Aber nein! Damals ging man nur mit Schlips ins Stadion und Feuerwerk wurde nur im übertragenen Sinne auf dem Rasen abgebrannt. Ultras raus! Und die wahren Fans sitzen eh auf den Tribünen... Es wäre lustig, wenn es nicht so schlimm wäre. Der Artikel über und mit Phillip Markhardt im Innenteil ist hingegen lesbar. Aber der ist ja auch kopiert...

  • Ach, ich erwarte von Madsack zu diesem Thema keinen Journalismus mehr. Eigentlich zum kompletten Thema Hannover 96 nicht. Vielleicht hat man nicht genug Geld für die Sportredaktionen. Vielleicht ist es aber auch Absicht. Eigentlich auch egal. In dem Punkt bin ich tatsächlich froh, dass ih auf die Papierfetzen nicht angewiesen bin. Schade um die Bäume.