Gewalttäter Sport

  • So schlecht ist der Artikel gar nicht, obwohl man es sicher deutlich besser (und differenzierter) hätte machen können.


    Sehr treffend finde ich übrigens das Ergebnis des hier so verhassten Gunter Pilz: "Beide Seiten machen sich exakt die gleichen Vorwürfe." Diesen Eindruck habe ich schon seit Jahren. Beide Seiten kriegen die Spinner in ihren Reihen nicht in den Griff, weil beide Seiten so eine Art ungeschriebenen, vielleicht auch unbewussten Gruppenkodex haben. Und nach diesem Gruppenkodex schützt man die Angehörigen der eigenen Gruppe um jeden Preis, und gibt die Schuld grundsätzlich der anderen Seite. Beide Seiten pflegen im Übrigen gerne das Märtyrer-Bild und werden tendenziell eher radikaler. Auf beiden Seiten gehört dies mittlerweile fest zur Identität hinzu, die natürlich nicht hinterfragt wird -- wäre ja ein Zeichen von Schwäche, weil es aus subjektiver Sicht den eigenen Sinngehalt hinterfragen könnte (Gesicht verlieren). Aus objektiver natürlich nicht, denn Sinn kann man sich ja auch anders geben und tut das ja im Übrigen auch, wenn ich z.B. an prachtvolle Choreos und Dauersupport auf der einen oder die Schutz- und Hilfsfunktion für die Gesellschaft auf der anderen Seite denke.


    Der Erfolg ist dann, dass es regelmäßig eskaliert und problemorientierte Lösungsversuche eigentlich keine Chance haben und, wie gomf gerade so schön feststellte, schon die Anwesenheit der Polizei (oder von Ultras, wie man will) zu Aggression führen. Mir gehen daher beide Seiten mit ihrem Gejammer und Gezeter auf den Sack. Die Medien mit ihrem ständigen Empörungsgelaber und ihrer meist einseitigen Berichterstattung übrigens auch. Gerade gestern konnte man das wieder hervorragend bei "Report München" bewundern -- sogar mein Bruder, seines Zeichens Polizist, fand die Reportage undifferenziert, polemisch und einseitig. So was verschärft das Problem zusätzlich. Die einen fühlen sich bestätigt, die anderen zu Opfern einer Kampagne gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Mos Analyse erinnerte mich gerade spontan an das Ende des Films "Operation: Kingdom". Das ist aber gerade voll off topic, dafür möchte ich mich entschuldigen.

    Einmal editiert, zuletzt von HSV96-Frank ()

  • Eine sehr gute Vorgehensweise der Polizei. Das zeigt auf jeden Fall, dass die Lage ernst genommen wird. Ein Schützen der Bahn oder Trennen der Lager wäre auf lange Sicht wohl auch nicht die Lösung gewesen.


    Das gezielte Vorgehen finde ich super.

  • Ah... Man weiß also schon das alle bei denen die Wohnungen durchsucht und die Computer etc. sichergestellt wurden, dabei waren. Sehr lobenswert.

  • Ah... Man weiß also schon das alle bei denen die Wohnungen durchsucht und die Computer etc. sichergestellt wurden, dabei waren. Sehr lobenswert.

    So lang ein dringender Tatverdacht (nennt man das so) besteht, ist es doch wohl legitim, so zu handeln. Das befürwortet hoffentlich auch jeder, wenn es um andere Straftaten geht.


    Ich sehe da nichts verwerfliches, im Gegenteil.

  • ach alles scheiße wollten nur mal wieder die staatsmacht präsentieren und in einem guten licht darstehen die sollen sich endlich mal um ernste themen kümmern in der politik. aber nein die fußballrowdys müssen wir wieder medienwirksam bekämpfen passt alles ztusammen der hatz artikel in der HAZ und alles drum herum :P