Gewalttäter Sport

  • Das wäre dann vergleichbar mit Fussballfans, die das Philospohieren anfangen würden oder Philosophen das Fussballspielen ... ;)


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  • Letztlich läuft es darauf hinaus, daß man immer einen Richter dabeihaben müßte, der noch vor Ort die Einstellung der rechtswidrigen Maßnahme anordnet. Wobei auch das den einzelnen Polizisten wohl nicht kümmern würde, wenn seine Einsatzleitung was anderes gesagt hat.

    Dann würde der Richter ebensoviel abbekommen wie der Rest auch.



    Vor allem wenn man sieht, wie genau doch Vorgesetzte und Amtspersonen von einigen Bereitschaftlern erkannt werden :rofl:
    Auf der diesjährigen Demonstration in Bad Nenndorf wurde der Herr Innenminister recht lange aufgehalten, weil die Beamten an der Sperre nur auf ihren Auftrag verwiesen, niemanden durchzulassen. Da half auch der mehrmalige Hinweis auf sein Amt nicht :kopf:

  • Svennypenny: Das verstehe ich und da bin ich sogar bei Dir, was das Vertrauen angeht. Es gibt für mich allerdings zwei kritische Punkte:
    - Die Befugnisse der Polizei (und damit das, was vom Verwaltungsgericht als 1A-Polizeieinsatz gewertet wird) sind seit den frühen 70ern mit Sicherheit um einiges erweitert worden. Aus meiner Sicht geht das viel zu weit in vielen Fällen und ich denke, das sehen andere auch so
    - Der Punkt den musketeer angemerkt hat: Selbst wenn der Einsatz auf Schalke von einem Verwaltungsgericht für unangemessen bewertet würde, wäre bei vergleichbarer Situation in Zukunft der gleiche Einsatz zu erwarten


    Ich finde es im Übrigen bedauerlich, dass hier von Seiten der Polizei nicht unabhängig von dem, was möglicherweise im Rahmen des nach Gesetz angemessenem liegt, abgewogen wurde und man zu dem Schluss gekommen ist, dass das Stürmen eines bis dahin völlig friedlichen Fanblocks der Schalker (wegen einer vermeintlichen Provokation durch eine Fahne) als falsche Entscheidung gesehen wird, sondern man quasi darauf besteht, dass es ganz sicher angemessen sei.
    In meinen Augen spricht alles, was der gesunde Menschenverstand dazu sagt, gegen diesen Einsatz. Es wäre aus meiner Sicht deutlich sinnvoller gewesen, den Griechen im Auswärtsblock durch einen entsprechenden Aufmarsch deutlich zu machen, dass hier mal gar nix ist, mit Verlassen ihres Blocks. Und da muss mir auch keiner mit dem Argument kommen, die Stimmung dort wäre viel zu aufgeheizt gewesen und die Lage hätte danach eskalieren können. Klar, das ist möglich, aber das die Lage eskaliert, wenn die Polizei sich in den völlig friedlichen Schalkeblock reinprügelt und sprüht, das ist mit Sicherheit genauso klar. Und da waren sogar noch mehr Zuschauer betroffen. Noch dazu die, von denen vorher keinerlei Aggression ausgegangen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Sujo ()


  • Ich finde es im Übrigen bedauerlich, dass hier von Seiten der Polizei nicht unabhängig von dem, was möglicherweise im Rahmen des nach Gesetz angemessenem liegt, abgewogen wurde und man zu dem Schluss gekommen ist, dass das Stürmen eines bis dahin völlig friedlichen Fanblocks der Schalker (wegen einer vermeintlichen Provokation durch eine Fahne) als falsche Entscheidung gesehen wird, sondern man quasi darauf besteht, dass es ganz sicher angemessen sei.


    Ein ganz spannender Punkt.
    Ich beobachte in meiner beruflichen Welt das Phänomen, dass - von angenehmen Einzelfällen ausgenommen - Gerichte bzw. Richter so gut wie nie in der Lage sind, eine einmal abgegebene Auffassung auch mal zu ändern. Man scheint eine unglaubliche Angst vor Autoritätsverlust zu haben, wenn man sich einma dazu "herablässt", einen Fehler bzw. eine falsche Beurteilung einzugestehen.
    Da wird - mein Favorit ist das Oberlandesgericht in Celle - einmal eine Meinung rausgerotzt (das muss man bei einigen Entscheidungen dort leider wirklich so sagen), und die wird dann ums Verrecken (auch das lässt sich fast nicht anders bezeichnen) gehalten. Das hat allerhöchstes Frustrationspotenzial, und scheint mir mit dem Beispiel der Stellungnahme der Polizei vergleichbar zu sein.
    Dürfte ggf. ein weites Feld sein, die Bereitschaft in der heutigen Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen, und die Folgen davon.
    Heutzutage wird man wohl abgestraft, wenn man einräumt, einen Fehler gemacht zu haben. Doofe Entwicklung, finde ich.

  • Hm, ich behaupte, dass sich Herrn Wendts Alltag durch das Verbot, an Veranstaltungen dieses Supporters Clubs teilzunehmen, nur sehr, sehr gering verändern wird.
    So wichtig es ist, dass Stellung bezogen wird gegenüber diesem Brandstifter, so wenig hilft es, wenn es ein Fanclub tut.
    Wo bleiben die Vereinsbosse?

  • Du lachst?
    Es interessiert quasi niemanden, ob irgendein Fanclub eine Persona non Grata ausruft.
    Das entspricht ungefähr dem Effekt, als ob das der Vorstand unseres Kleingärtnervereins täte.


    Ich finde den Wendt nicht zum Lachen. Gar nicht. Der Typ ist jemand, dessen Interviews gehört und gelesen werden. Svennypennys Meinung liest kein Schwein.
    Die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit, einer _der_ entscheidenden Faktoren schlechthin, was die Zukunft der Fußballkultur in diesem Land anbelangt, geht über Personen wie Wendt.
    Der Mann wird als Sprachrohr der Polizei wahrgenommen, als Autorität und Fachmann. DER macht Politik, aber so richtig.

  • Ich lache über Deine Naivität zu glauben, dass die Vereinsbosse sich ohne große Not mit einem wie Wendt anlegen. Da wird nix kommen, die Schalker haben übrigens immer noch meinen tiefen Respekt dafür, dass sie sich vor ihre Fans gestellt haben. Aber jetzt mal im Ernst, wie oft ist das passiert in den letzten Jahren? Bei uns ist ja das Gegenteil der Fall, siehe Achim oder den Eintrag in die Stadionordnung bzgl. den 4 Buchstaben...

  • Ein alter Schulfreund von mir heißt auch "Wendt" mit Nachnamen. Warum auch immer existiert noch ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Wendt, Du Arsch". Ich habe im Leben nicht daran gedacht, dieses Shirt noch einmal sinnvoll verwenden zu können. :D

  • Prickel, auch wenn ich deine Einschätzung teile, dass es Wendt vermutlich einen feuchten Kehricht interessiert, dass er in Hamburg vom SC zur Persona non Grata erklärt wurde, bleibt doch festzuhalten, dass der SC nicht nur "irgendein Fanclub" ist. Der SC hat deutlich über 50.000 Mitglieder, ist eine eigene Sparte im Verein und die hatten auch mal - oder haben immernoch? - einen Aufsichtsratsposten. Die haben schon ein bisschen Einfluss ;)

  • zu glauben, dass die Vereinsbosse sich ohne große Not mit einem wie Wendt anlegen.


    Was unter unter "Anlegen" zu verstehen ist, kann man ja unterschiedlicher Meinung sein. Das hier ist m.E. schon ein Schritt in die richtige Richtung:
    Rauball rügt Chef der Polizei-Gewerkschaft


    Rauball ist nicht nur Vereinsboss, sondern auch Liga-Chef - und damit hat sein Wort m.E. noch mehr Bedeutung.

  • Wenn es so naiv ist, wieso schreibst Du dann Mails an den Verein?


    Vielleicht bin ich ja auch naiv...


    Kai: Nachdem ein Sturm der Entrüstung durch die Medien gegangen ist, kommt ein mal sowas zu einem konkreten Fall. Ja, ein Schritt in die richtige Richtung und begrüßenswert, aber ich bleibe skeptisch.