da fehlen einem echt die worte... aber berlin is ein anderes pflaster... da ticken die bullen eh nicht ganz richtig!
Gewalttäter Sport
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sehr gelungen von der polizei die "after-show-party" eines turnieres zum gedenken an einen von der polizei erschossenen fussballfan auf diese weise zu "bereichern". einige augenzeugenberichte klingen ganz ganz bitter. auch wenn sicherlich einige leute unter den feiernden waren, die der gewaltbereiten berliner fussballszene zuzuordnen sind, frage ich mich ob diese erstürmung und massenverhaftung irgendwie auch nur ansatzweise zu rechtfertigen ist. von feiernden fans und hools in einer diskothek, in der übrigens auch sehr viel fussballfremdes volk zugegen war und auch ein fussballferner jungsellenabschied gefeiert wurde (dessen teilnehmer nach meinem kenntnisstand auch aufgrund ihrer gelben bändchen, die zum frei trinken berechtigten, opfer dieses einsatzes wurden), geht in meinen augen keine ersichtliche gefahr aus. der lapidare grund man vermutete dort planungen für auseinandersetzungen am nächsten tag, ist an lächerlichkeit nicht zu überbieten. und grund zwei, man wollte die gewaltbereiten fans aus der anonymität lösen, ist auch nicht nachvollziehbar. schließlich sind gerade in berlin nahezu alle pappenheimer bestens bekannt und durften sich im vorfeld der partie gegen union über hausbesuche oder briefe der einsatzgruppe hooligans der polizei berlin freuen. ich frage mich welcher dubiose repräsentant unserer judikative da seinen namen unter den richterlichen beschluss gesetzt hat.
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Was war das für ein Vorfall, als der Fußballfan erschossen wurde und wann war das ?
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edit
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hmmm...
ZitatOkkupation eines Vereins
Neonazis, Hooligans, Hells Angels oder rechte Rocker: Der BFC Dynamo ist in den Händen einer berüchtigten Clique. Die Klubführung hütet sich davor, rechte Tendenzen und Gewalt anzuprangern
AUS BERLIN ANDREAS RÜTTENAUER
Mario Weinkauf ist sauer. Eigentlich will der Präsident des Berliner FC Dynamo gar nichts mehr sagen. "Wir lassen uns nicht länger zum Spielball der Politik und der Medien machen", belfert er ins Telefon und verweigert zunächst jede Aussage. "Wir konzentrieren uns nur noch auf das Sportgeschehen und unser sozialpädagogisches Engagement", kündigt der Chef des Clubs an, der wieder einmal für Schlagzeilen gesorgt hat. Und wieder einmal geht es um die Fans des Vereins, der in der DDR als Stasiclub verschrien war. Die BFC-Fans gelten als gewaltbereit und sind in den meisten Stadien nicht gerne gesehen.
Besonders unbeliebt sind sie bei den Anhängern des 1. FC Union Berlin, bei dem der BFC Dynamo am Sonntag ein Spiel in der Oberliga Nordost ausgetragen und mit 0:8 verloren hat. Die Polizei teilte vor der Begegnung mit, dass sie mit Aktionen der brutalsten Art unter den Anhängern des BFC rechne. 200 Schläger aus dem Umfeld des BFC werden von der Polizei zur so genannten Kategorie C gerechnet. Darunter werden die härtesten Gewalttäter gefasst. Weitere 400 zählen zur Kategorie B und sind ebenfalls Fans mit erheblichem Gewaltpotenzial. Nachdem die Polizei im Vorfeld der Begegnung verdächtige Aktivitäten in der Szene beobachtet hatte, kündigte sie an, mehr als 1.000 Sicherheitskräfte zum Spielort abzustellen. Am Tag vor der Begegnung gab es einen Sonderkommando-Einsatz gegen feiernde BFC-Anhänger in der Berliner Diskothek "Jeton", bei dem mehr als 150 Personen festgenommen worden sind. Am Spieltag selbst konnte kein Anhänger von Dynamo unbeobachtet auch nur einen Schritt tun. Die 4.000 Gästefans standen unter schärfster Beobachtung. Beinahe alle Zufahrtsstraßen zur Alten Försterei, dem Stadion des FC Union, wurden abgeriegelt und erst wieder freigegeben, nachdem der letzte BFC-Fan aus dem Sicherheitsring, den die Polizei um die Arena gezogen hatte, geleitet worden war.
Mario Weinkauf schwärmt indes von den BFC-Fans, für problematisch hält er die wenigsten: "Es gibt Straftäter und Gewalttäter - und die benutzen den Sport als Bühne", sagt er. Und dann redet er doch über die Nacht in der Diskothek, in der die Polizei, wie sie mitteilt, auch deshalb so hart vorgegangen ist, weil sie auf massive Gegenwehr gestoßen sei. "Wenn die Gegenwehr so groß gewesen ist, wie die Polizei sagt, warum hat es dann keine verletzten Polizisten gegeben", schimpft er. Dann verweist er auf den Fanbeauftragten Rainer Lüdtke, der sich eifrig um die Festgenommenen bemühe. Der hat mit Hilfe eines Fanclubs namens "79er" bereits einen "Problemfanfonds" für alle "Betroffenen" eingerichtet und sie in seinem Internetforum aufgefordert, Anzeige gegen die Polizei wegen Freiheitsberaubung und gegebenenfalls Körperverletzung zu stellen.
Lüdtke hat Erfahrung im Organisieren von Rechtsschutz. Als Brandenburger Sicherheitskräfte Dynamo-Anhängern in Cottbus Kleidungsstücke mit dem verbotenen Runenlogo des Labels "Thor Steinar" abgenommen haben, wurde er sofort aktiv. Es ging um seine BFC-Familie - und der muss natürlich geholfen werden. Auch damals wurde der Hilfsfonds durch die 79er betreut. Die treffen sich regelmäßig im Berliner Fußballcafé (kurz BFC), einer Kneipe, die schon zwei Mal Ort von Polizeieinsätzen geworden ist. Einmal wurde eine Party am 3. Oktober gesprengt, an dem der "Tag der Germanen" gefeiert worden ist. Ein anderes Mal wurden Hakenkreuzvorlagen eines Tattoo-Studios sichergestellt. Für Lüdtke ist das alles halb so schlimm. "Muss man sich schämen, Germane und stolz auf sein Land zu sein?", meinte er zur Mottoparty im Fußballcafé. Auch an der schmückenden Reichskriegsfahne hatte er nichts auszusetzen. Die sei schließlich von den Nazis missbraucht worden.
Inhaber des Cafés war zu jener Zeit Andre Sommer, der mit seiner Hells-Angels-Bande Security-Aufgaben bei den Heimspielen des BFC im Sportforum Hohenschönhausen übernommen hat. Sommer, der auch bei den Szeneläden "Kategorie C" und "Germanenhof" mitgemischt hat, wurde sogar einmal zusammen mit seinem Hell-Angels-Kollegen Rayk Bernt zum Vorstand des Vereins gewählt. Etliche Anhänger des BFC sind als Mitglieder im Verein organisiert. Sie haben den Verein praktisch in der Hand. Als der Verein vor drei Jahren ums Überleben kämpfte, waren es die Fans, die mit ihren Spenden dafür gesorgt haben, dass ein Insolvenzverfahren erfolgreich zum Abschluss gekommen ist. Wer den Verein führt, bestimmen seither die dominierenden Fangruppen. Kein Wunder, dass sich die Clubführung schwer tut, sich von problematischen Anhängern zu distanzieren. Wer bei Auswärtsfahrten negativ auffällt, für den steht ein Anwalt bereit, der sich um die Aufhebung von Stadionverboten kümmert und via Stadionheft juristische Ratschläge erteilt.
Auch daran, dass viele Anhänger schon durch ihre Kleidung einen nicht gerade friedliebenden Eindruck machen, arbeitet der Club selbst mit. Einer der Sponsoren ist das Berliner Kleiderlabel "Hoolywood". Shirts und Polos mit der Aufschrift "Kategorie C" werden bei Heimspielen auf dem Stadiongelände verkauft. Auch die Diskothek "Jeton" gehört zu den Sponsoren des BFC. Schon einmal ist sie zusammen mit dem Namen des Vereins in die Schlagzeilen gekommen. Einer der größten Rauschgiftdealerringe, die in Berlin je ausgehoben wurden, war ein Gewächs der Fanszene und von Security-Mitarbeitern des BFC Dynamo. Einer der bevorzugten Treffs war das "Jeton".
Die BFC-Riege der Nazis, Rocker und Hooligans scheint auf viele Jugendliche anziehend zu wirken. Der BFC ist bundesweit bekannt - auch in der Zentralen Erfassungsstelle Sporteinsätze (ZIS), die beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist. Ohne jedoch über Daten zu verfügen. "Wir hätten gerne, dass Dynamo in einer höheren Liga spielt", meint Olaf Brandenburg von der ZIS, die nur Daten von Vereinen der ersten drei Ligen verwaltet. Das ergibt eine paradoxe Situation, denn Gewalt im Fußball richtet sich nicht nach Spielklassen.
taz Nr. 7749 vom 23.8.2005, Seite 19, 201 Zeilen (TAZ-Bericht), ANDREAS RÜTTENAUER
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Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Ich gehe mal davon aus, dass viel, was in der TAZ über den den BFC steht, richtig ist. Das entschuldigt aber nicht die Vorgehensweise der Polizei in dieser Discothek. Gerade von der TAZ, die sich sonst öfter mal dem Medien-Mainstream widersetzt, hätte ich eine andere Aufarbeitung des Einsatzes erwartet. Stattdessen wird er in dem Bericht zumindest zwischen den Zeilen als völlig legitim eingestuft.
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will nicht missverstanden werden: das einleitende "hmmmm" soll keinerlei Wertung sein, wollte damit nur meine noch nicht abgeschlossene Meinungsbildung dokumentieren.
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Zitat
Rechtmäßig hooligalisiert
Der Schutzmann übt für die WM. Vor- und Nachspiel der 0:8-Niederlage des BFC Dynamo
Um es vorwegzunehmen: Ja, Fußball wurde am Sonntag in Berlin-Köpenick auch gespielt. Union nahm den Stadtrivalen BFC Dynamo an der Alten Försterei auseinander. Mit 8:0 wurden die Hohenschönhausener nach Hause geschickt. Union war auf dem Feld in allen Belangen überlegen. In dieser Form spielt der BFC gegen den Abstieg.14200 Fans waren zugegen, der BFC hatte etwa 4000 Anhänger mitgebracht. Im und ums Stadion hatten sich über tausend Sicherheitskräfte versammelt. Im Stadion herrschte anfangs herrliche Derbystimmung, die Fangruppen besangen sich mehr oder weniger schlagfertig und hielten Selbstgebasteltes nach oben.
Mit 27minütiger Verspätung begann das Spiel, nachdem auf BFC-Seite lange über eine Absage diskutiert worden war. Letztlich hatte sich die Mannschaft in einer Abstimmung mehrheitlich dagegen entschieden. Es wäre ein einmaliger Protest gegen Polizeiwillkür gewesen. Die Angst vor strenger Strafe durch den Fußballverband aber war zu groß.
Der Boykott wurde in Erwägung gezogen, weil in der Nacht zum Sonntag ein überharter Polizeieinsatz in einer Ostberliner Disko gefahren worden war. Dort hatten sich etwa 200 BFC-Fans samt Frauen versammelt, um das Ende eines Fanturniers zu feiern. Diese polizeilich angemeldete Feier wurde von der Polizei gestürmt, da es laut Einsatzleiter Ltd. PD Prof. Knape Hinweise gegeben hätte, daß sich dort 180 gewaltbereite Hooligans aufhielten, um Krawalle zu planen und »Angst und Schrecken« in Köpenick zu verbreiten.
Wohlgemerkt: In den letzten drei Jahren gab es keinerlei größere Zwischenfälle mit BFC-Hools. Sollte hier im großen Stil für die WM 2006 geübt werden? Einiges spricht dafür. Sicher waren unter den feiernden Fans etliche selbsternannte und wirkliche Hooligans nebst Trittbrettfahrern im entsprechenden Outfit. Doch gibt deren martialisches Gehabe der Polizei das Recht für solches Verhalten? Knüppel raus, alle Menschen auf den Boden, wer nicht sofort runtergeht, wird zusammengeschlagen. Dann Kabelbinder als Fesseln und teilweise drei Stunden liegen bleiben – ohne Wasser, ohne Möglichkeit, die Notdurft zu verrichten.
Einsatzleiter Pape war gegenüber jW am Sonntag zu keiner Stellungnahme bereit. Sein äußerst freundlicher Sprecher Steffen Dopichay sagte: »Es war eine gefahrenabwehrende Maßnahme. Es gab Widerstandshandlungen, deshalb griff das SEK sehr hart durch. Nach meinen Infos lief alles rechtmäßig ab.«
Die Fans, unbeteiligte Diskobesucher und der Betreiber der Diskothek sehen das anders. Aussagen von Zeugen und die Erklärung der Polizei widersprechen sich nicht nur in Details. Am Montag bestätigte der Polizeipressesprecher Schodrowski, daß fünf der Fans einem Haftrichter vorgeführt und bis Spielende in Gewahrsam genommen, alle anderen aber vorher entlassen worden waren. Waffen wurden nicht gefunden.
Montag mittag waren noch zwei Fans im Unfallkrankenhaus Marzahn untergebracht. Einer von ihnen gehört laut BFC-Pressesprecher einem Team von Fans des schwedischen Clubs Malmö FF an. Viele der Verhafteten wollen Anzeige gegen die Polizei erstatten. Der Verein sammelt Beweise und Gedächtnisprotokolle.
Die Reaktionen der Medien waren teilweise haarsträubend. Springers BZ dankte auf der Titelseite: »Bravo Polizei«. Im üblichen Haudraufgeschreibsel wurden die Horden des Bösen dem Bürger vorgeführt. Ansonsten: Polizeibericht abgeschrieben und fertig.
Eine Frau Buntrock kasperte im Lokalteil des Tagesspiegel ähnliches zusammen, vor Ort war sie garantiert nicht. Der Sportreporter der Zeitung ging genauer zu Werke. Die RBB-»Abendschau« hielt sich mit Wertungen zurück, die Berliner Zeitung übernahm in großen Teilen die Sicht der Polizei. Der Kurier berichtete ausgewogen, das ND ebenfalls. Einen Blick in die Bild erlaubte ich mir nicht, da mir bei Bild-Genuß regelmäßig das Essen hochkommt.
BFC-Präsident Weinkauf hat am Sonntag abend in einem Schreiben an den Einsatzleiter Knape noch einmal die Position des Clubs dargelegt. Er verwies darauf, daß eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den entsprechenden Dienststellen derzeit nicht problemlos realisiert werden kann.
ZitatGeisterfahrt mit Folgen
Matthias Wolf
BERLIN, 22. August. Der Polizeieinsatz rund um das Stadtderby in der Oberliga zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo (8:0) wird ein juristisches Nachspiel haben. René Lau, Rechtsanwalt aus Berlin, bestätigte, dass zahlreiche Fans des BFC ihn mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragen wollen. "Ich bin tief erschüttert über die Vorgänge, als Anwalt habe ich so etwas noch nicht erlebt", sagte er am Tag nach dem Spiel: "Wenn es stimmt, was mir von Zeugen und Betroffenen gesagt wurde, hat die Verhältnismäßigkeit bei diesem Polizeieinsatz nicht mehr gestimmt." Am Mittwoch werde er sich mit seinen Mandanten über das weitere Vorgehen abstimmen, derzeit sei "die Lage völlig unüberschaubar", um bereits über konkrete Klagepunkte zu sprechen.
In der Tat klaffen die Aussagen der Beteiligten darüber, was sich in der Nacht zum Sonntag in der Diskothek Jeton zugetragen hat, weit auseinander. Die Polizei rechtfertigt den Einsatz mit 158 Festnahmen (am Sonntag gaben die Behörden sie mit 188 an) nach wie vor als präventive Maßnahme: "Das war keine polizeiliche Geisterfahrt, wir hatten unsere Gründe", sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. "Es gibt keinen Zweifel: Wir haben dadurch schwere Krawalle am Rande des Spiels im Vorfeld verhindert." Rainer L., der Fanbeauftragte des BFC, sagte hingegen: "Was passiert ist, war eine Übung für die WM - und wir waren die Probanden."
Eine Sache von fünf Sekunden
Dynamos Fan-Verantwortlicher, ebenfalls Gast in der Disko, widersprach der Polizeidarstellung, wonach die Beamten beim Eindringen in das Lokal angegriffen worden seien - mit Flaschen, Gläsern und Barhockern. "Das ist völliger Unsinn. Es fielen Schüsse, die Türen wurden aufgesprengt, die Polizei kam in alle Eingänge rein, jeder musste sich sofort auf den Boden legen", sagte Rainer L., "das war eine Sache von fünf Sekunden, keiner konnte sich noch wehren." Für diese Aussage spricht, dass die Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in der Tat so ausgebildet werden, dass ihren Gegnern in der Regel keine Zeit für Gegenwehr bleibt.
Schodrowski aber erneuerte die Vorwürfe des Widerstandes und forderte den Fanbeauftragten auf, mit seinen Aussagen vorsichtig zu sein: "Ich empfehle ihm Zurückhaltung." Das gelte auch für einige Vorstandsmitglieder des Vereins, die laut Schodrowski falsche Aussagen verbreiten: "Man neigt bei Dynamo zur Verharmlosung dieser Fan-Gruppierung. Wir haben aber keine Teilnehmer des Weltjugendtages angetroffen, sondern Rädelsführer, die für den Tag darauf einiges geplant hatten. Wir konnten nicht abwarten, sonst wären wir am nächsten Tag an den Pranger gestellt worden, wenn es beim Spiel gekracht hätte."
Der Polizeisprecher wehrte sich auch gegen Kritik, es habe sich bei der Razzia um eine abschreckende Aktion im Hinblick auf die WM gehandelt: "Nein, das war keine Übung." Doch genau das vermutet auch Anwalt René Lau, der Bruder des Dynamo-Spielers Hendryk Lau, der Partei für die Betroffenen ergreift. "Dieser Vorfall und die Kriminalisierung von Fans ist eine Katastrophe für unser Land", sagte der Stürmer. Offenbar, so René Lau, habe die Polizei in der WM-Saison medienwirksam Stärke demonstrieren wollen: "Ich frage mich, warum bei dem Einsatz so viel Presse sofort vor Ort war. Kann das ein Zufall sein?" Laut Schodrowski ja.
Er bestreitet vor diesem Hintergrund auch ("Wir standen ja bei dem Einsatz im Fokus der Presse"), dass es zu Übergriffen von Beamten und Szenen gekommen sei, die beteiligte Fans so beschreiben: Männer waren stundenlang gefesselt und durften nicht auf die Toiletten.
Feuerwehr widerspricht Polizei
"Viele haben eingepullert", so Rainer L. Frauen hätten unter den Augen der Polizei ihre Notdurft verrichten müssen. "Wenn einer nur eine Frage gestellt hat, wurde er sofort geschlagen", sagte der Fanbeauftragte, der einräumte, es seien zwar "auch Hooligans bei der Party gewesen", doch beim überwiegenden Teil habe es sich um friedliche Fans gehandelt. Die Polizei indes ordnet alle festgenommenen Fans der Kategorie B und C zu, die als gewaltbereit gelten. "Wir wussten sogar im Vorfeld, dass die Polizei kommen würde", sagte nun Rainer L., "aber wir haben nicht geahnt, wie brutal die kommen." Die SEK-Beamten hatten sich in zwei BVG-Bussen der Disko genähert.
Widersprüchliche Angaben gibt es zu den Folgen der Razzia. Rainer L. spricht von hundert Leicht- und dreißig Schwerverletzten, die teilweise noch immer mit Brüchen in Krankenhäusern liegen würden. Die Polizei erklärt, es seien nur fünf Personen leicht verletzt worden. "Ich weiß nicht, wo der BFC seine Zahlen hernimmt", sagte Schodrowski: "Wir haben den polizeilichen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit definitiv nicht verletzt." Der Lagedienst der Feuerwehr, zuständig für die Entsendung der Ambulanzfahrzeuge, spricht von 21 Verletzten, von denen 15 ambulant in umliegenden Krankenhäusern mit Platzwunden hauptsächlich im Kopfbereich behandelt wurden.
Ziel der betroffenen BFC-Anhänger ist es nun, nicht nur Klagen einzureichen, sondern auch einen Untersuchungsausschuss beim Senat zu erreichen. Man sei bereits in Gesprächen mit mehreren Politikern, sagte der Fanbeauftragte.
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Zitat
Original von kettner
http://www.bfcattack.de/meisterclub/presseclub/leipzig.htm
Da war mein Trainer als Polizist anwesend und hat mir von dem Spiel erzählt, er meinte, es wäre gerechtfertigt gewesen. -
Na endlich ist alles abschließend geklärt. Danke, Trainer.
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und noch einer (aus der welt):
ZitatVorwürfe nach Polizeieinsatz
Widersprüchliche Angaben zur Zahl verletzter Dynamo-Fans - Beamter soll Hooligans vor Razzien gewarnt habenvon M. Behrendt, A. Lier und S. Schlichting
Berlin - Ein Berliner Polizeibeamter steht im Verdacht, Hooligans vor Razzien gewarnt zu haben. Das erfuhr diese Zeitung aus Sicherheitskreisen. Deshalb war auch die speziell geschaffene "Ermittlungsgruppe (EG) Hooligan" zunächst nicht in den Einsatz in der Nacht zum Sonntag einbezogen, bei dem ein Großaufgebot eine Disko an der Frankfurter Allee in Friedrichshain gestürmt hatte. Die eingesetzten Beamten hatten sich gewundert, daß diese Kollegen erst viel später am Ort eintrafen. Laut vorliegenden Informationen wurden die Beamten der EG Hooligan erst informiert, als das Spezialeinsatzkommando (SEK) die anwesenden BFC-Dynamo-Fans überwältigt hatten. In der Polizeiführung hatte es Befürchtungen gegeben, wonach dieser Einsatz im Vorfeld hätte verraten werden können - in der Vergangenheit waren nämlich mehrere gezielte Aktionen "durchgesteckt" worden.
Unterdessen mehrt sich die Kritik an dem Einsatz. Der Betreiber der Diskothek "Jeton", Ronny Berkahn, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte: "Warum hat man die gesuchten Personen nicht bereits im Sportforum festgenommen?" Tagsüber hatte im Sportforum Hohenschönhausen ein Fußball-Turnier der Fans stattgefunden, an dem 45 Teams, darunter Anhänger des FC St. Pauli, des VfL Bochum sowie aus Malmö und Aberdeen teilnahmen.
Laut Berkahn hätten die SEK-Beamten beim Erstürmen der Disko Blendgranaten eingesetzt und teilweise wahllos auf Besucher eingeprügelt. Gewehrt habe sich niemand - "da hatten doch alle Schiß, als die Vermummten hier reingestürmt sind." Anschließend hätten seine Gäste stundenlang auf dem Boden liegen und ihre Notdurft in Leerguttonnen verrichten müssen. Noch gestern früh standen die Eimer in der Disko. Daneben große Blutlachen. "Mitarbeiter der EG Hooligan haben mir gesagt, daß diese Aktion ihre Arbeit der letzten Jahre zunichte gemacht hat. Noch am Donnerstag und Freitag waren Ermittler zu Absprachen hier", so Berkahn.
Auch BFC-Fans erheben Vorwürfe. Ein Anhänger, der sich ehrenamtlich in der Fan-Arbeit engagiert, bestreitet vehement Widerstand gegen die Beamten: "Nach fünf oder zehn Sekunden lagen alle am Boden. Da gab es keine Gegenwehr." Zudem seien Fans schwer verletzt worden: Einer habe einen offenen Unterarmbruch davongetragen, zwei andere Nasenbeinbrüche. Während die Polizei fünf Verletzte meldete, sprach die Feuerwehr von 15 transportierten und sechs vor Ort behandelten Verletzten.
Die Polizei hatte eigenen Angaben zufolge einen Durchsuchungsbeschluß, weil "hochgradig gewaltbereite Personen" während des Treffens Straftaten verabreden wollten, um diese im Anschluß an die Feier auch zu begehen. Dieser Personenkreis sei "erfahrungsgemäß gewalttätig und besitze Erfahrungen in Kampfsportarten. Um jegliche Widerstandsgedanken im Keim zu ersticken, sei ein entschlossener und konsequenter Einsatz notwendig gewesen. Die Party im Jeton sei laut den Fußballs-Fans aber als Dankeschön für die ehrenamtlichen Helfer des Turniers gedacht gewesen, so wie in den vergangenen Jahren. "Das waren Leute, die als Schiedsrichter oder beim Catering geholfen haben, also mit Sicherheit keine Hooligans." Der Fanbeauftragte räumt ein, daß solche vor Ort waren, aber "das war nicht einmal die Hälfte". Die Polizei hat nach Ansicht ihres Präsidenten Dieter Glietsch die Einsätze rund um das Fußballspiel 1. FC Union gegen BFC Dynamo gut bewältigt.
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Also die aktuellen Polizeiaktionen mögen hart klingen, aber ich denke , dass keiner von uns das Gewaltpotenzial dieser Fangruppierungen beurteilen kann. Beim Vorfall von 1990 kann man die Polizei nur in Schutz nehmen!
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Vielleicht sollte man sich eher über das Gewaltpotenzial mancher Beamter Gedanken machen...
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Zitat
Original von aschi
Also die aktuellen Polizeiaktionen mögen hart klingen, aber ich denke , dass keiner von uns das Gewaltpotenzial dieser Fangruppierungen beurteilen kann. Beim Vorfall von 1990 kann man die Polizei nur in Schutz nehmen!am wenigstens kannst du hier irgendwas beurteilen, also halte dich wenigstens einmal raus.
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Also was 1990 abging war schon heftig. Da sind zig Hooligans die wie bekloppt auf die Polizisten losgehen und Randale machen, wenn das dann eskaliert, kann es nunmal zu einem solchen Ergebnis kommen. Sowas rührt mich dann überhaupt nicht, denn in diesem Fall ist es gerechtfertigt! Wir reden hier nicht von 10 Betrunkenen die Flaschen auf Polizisten werfen, das war ein Ausnahmezustand.
Schneppe: Stimmt haben nur einen Augenzeugenbericht eines anwesenden Polizisten, du warst ja bestimmt selbst anwesend! Also: Ferme ta gueule! -
Da warst Du 3 Jahre alt; hör auf zu labern, wenn Du nicht dabei warst!
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Der Trainer hats aber gesagt.
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