An einer Flaniermeile wie dem Maschsee zu erwarten, dass man mit dem Rad grünes Licht hat ist ungefähr so, als sich einzubilden in einer Fahrradstadt wie Amsterdam auch mit dem Auto gut und zügig durchzukommen, weil es da ja auch Straßen gibt.
Nein, den Vergleich gehe ich nicht mit. Auf einer klar gekennzeichneten Veloroute (!), zu der es baulich getrennt auch noch einen breiten Fußweg gibt, kann ich als Fahrradfahrender schon erwarten, dass ich zügig (nicht rücksichtslos!) voran komme.
Gilt das dann auch für Straßen auf denen Radfahrer fahren?
Von welchen Straßen sprichst du? Üblicherweise sind die nicht nur dem Autoverkehr vorbehalten, auch wenn das viele im Auto tatsächlich glauben. Fahrräder gehören standardmäßig auf die Fahrbahn, da sie ein Fahrzeug sind. Ausnahme ist, wenn eine Radwegbenutzungspflicht durch ein blaues Schild angeordnet ist. Auf den allermeisten Straßen ist dies aber nicht der Fall.
Radwege hingegen sind fast ausschließlich Radfahrenden vorbehalten. Insofern finde ich diesen Versuch eines Vergleichs hier etwas ambitioniert.
So oder so sollte man niemanden gefährden, egal wer wo sein darf. Wobei mit der Größe und Schwere eines Fahrzeugs die Verantwortung wächst. Mit einem 1500kg-Fahrzeug kann leichter jemanden schwer verletzen als auf einem Fahrrad oder ganz ohne als Fußgänger*in. Zumal da noch die Geschwindigkeit als erschwerender Faktor hinzu kommt.