Beiträge von Svennypenny

    @RicklingerKurve


    Du pauschalisierst. Das ist argumentativ immer schwach und zeugt eher von billig erworbenen Vorurteilen, als hart durchdachter Sachkenntnis. Muss man sich vorsehen, egal um was es geht.


    Klar, die West hat auch so ihre Kinken und Nachteile ... darum geht es aber nicht. Im gesamten Stadion müsste verstanden werden, dass ein Gegeneinander niemanden voranbringt. So ein Fussballstadion mit seinen Kurven und Tribünen, den verschiedenenen Leuten und Hintergründen, kann eine einzigartige Symbiose erzeugen. Eine Zusammengehörigkeitsgefühl, dass das ganze Rund auf eine andere Ebene hebt.


    Genau dorthin, wohin man uns heute mit dieser ganzen Eventisierungskacke als Ersatzdroge zu transportieren versucht und welche "das Produkt" nur umso schaler für den Kenner und Genießer macht.


    Das weiß bzw. ahnt auch "der Typ" auf der West, auch wenn er beim Blick auf die Nord gerade vielleicht eine falsche Schlussfolgerung hinsichtlich der Situation trifft. Damit steht er in unserem Stadion aber nicht alleine, das zieht sich gerade durch alle Bereiche.


    Lass Dich nicht anstecken. ;)

    Die Abstimmung von 99 würde heute wohl anders laufen, vermute ich. 50+1 wird als Fussballthema wahrgenommen, im Verein bzw. den Sparten sind andere Sachen von Belang. Der Rest läuft. Seit mehr als 20 Jahren mit Kind. Das erzeugt Vertrauen in sein Handeln.


    Sujo, wir sind ja einer Meinung. Ich erwarte mir aber nix mehr. Das bedeutet irgendwie halt auch ... ich hab diesbezüglich nahezu keine Fragen mehr.


    Auch wenn ich, genauso wie Du, nie ausreichend Antwort bekommen habe oder werde.

    Sujo


    Ich glaube, Du überforderst die mit Deinen (berechtigten) Erwartungen. ;)


    Ansonsten bin ich ja durchaus Deiner Meinung, aber vielleicht auch ein Stück weit desillusionierter. Du beklagst diese Eindimensionalität ja nicht zu Unrecht und im Verein werden solche Fragen viel zu wenig/selten gestellt, von einer echten Diskussion mal ganz zu schweigen.


    Aber nochmals ... die Fussballer haben den Verein beinahe in den Abgrund gerissen und das wurde nicht vergessen. So erklärt sich auch die breite Mehrheit für die Ausgliederung, die ja erst heutzutage zu einer Minderheit wurde.


    Zudem wird davon ausgegangen, dass es auch weiterhin genug Mitglieder und Fördermitglieder geben wird, die den Verein absichern. Der Erfolg von Hannover 96 wird in den Sparten gänzlich anders bewertet, da ist weitaus weniger Wasser im Wein. Weil hier Dinge schlicht keine Rolle spielen, welche für (einen Teil der) Fussballfans immens wichtig sind.


    ProVerein, die Nord bzw. deren Oberrang, das Fanmag ... deren Meinung und Belange, das sind alles keine Fragen von Wichtigkeit. Womit wir wieder bei der Eindimensionalität angekommen wären (aber vielleicht auch ein klein wenig an der eigenen kratzen).


    Wie auch immer, können wir weiter beklagen, ändert aber nix. :krank:



    Noch ein Edit: Linden hat recht. Nur weil wir Hannover 96 für etwas ganz großes halten, heisst das nicht, dass es sich groß anders verhält, als im Karnickelverein von Pusemuckel.


    Die Leute und das Handeln bleiben gleich ...


    ... und Hannover ist ein Dorf. ;)

    Sujo


    Unsere Omas waren ja auch pfiffig. ;)


    Die haben ganz andere Sachen durchgestanden und ich erinnere mich da gerade an einen Prozess, den meine Oma gegen einen Funktionär ihres Vereins angestrengt (und gewonnen) hat, weil dem der Tierschutz wohl wesentlich weniger wichtig war, als seine eigene Reputation und die Vorteile in der Funktion eines Kleinstadtvorsitzenden. Aber das würde zu weit führen, auch wenn es vielleicht ein Stück weit passen könnte.


    Verabschiede Dich mal von der Fussballerdenke und dem Blick in die Liga. Klar, trotzdem hast Du Recht ... da ist viel Klüngel und auch Bequemlichkeit im Verein. Aber geh davon aus, dass das auch einer gewissen Grundzufriedenheit und diesem Grundvertrauen geschuldet ist.


    Bisher war doch alles gut, also für die Sparten. Man wächst und gedeiht. In solchen Zeiten ist Revolution halt nicht so sehr gefragt und nochmal ... die Fussballer sind aus deren Sicht eh scheisse. Insbesondere die Mitglieder.


    Du erlebst den Spartenleiter Leichtathletik auch Jahr für Jahr. Der steht doch nicht alleine, auch wenn seine (extrem laute) Meinung gar nicht gänzlich geteilt wird ... an der einen oder anderen Stelle setzt immer Kopfnicken ein und das hat dann auch mit dem eigenen Scheiss zu tun, der hier eher selten diskutiert, als eine Art Brauchtum dargestellt oder bei dem dann schnell die Unschuldsvermutung beansprucht wird.


    Funktioniert halt nicht.

    Dahinter steckt eine Menge Grundvertrauen. Einige kennen noch die Zustände und Verhältnisse im Verein und ihren Sparten, welche vor dort vor 20 Jahren (bzw. schon lang davor) herrschten und welches Unglück ihnen die Fussballer damals beschert haben.


    Im Gegensatz dazu herrschen heute sehr gute Zeiten, auch wenn sicher nicht alles Gold ist, was glänzt. Hinzu kommt ...es sind halt nunmal keine Fussballer, selten Fussballfans und erst recht keine Leute mit allzu großem Verständnis für Fussballfanbelange.


    Das macht es leicht, wenn es um die Frage geht, wem man hier vertrauen soll.


    Wenn dann beispielsweise bei Gelegengeit auch noch so einfach verwesende Leichen aus dem Keller gehoben werden können, die dann auf der Fussballfanseite herumstinken (Stichwort Baumarktparkplatz), wundert es mich noch ein Stück weniger.


    Empfehlung, wenn auch in Garbsen gelegen ... (auch) aus eigener Erfahrung:


    http://www.maica.de/

    Ach naja ... jede(r) wie er/sie meint. Entspannt zu sein bedeutet ja nicht, dabei nicht auch kerzengerade bleiben zu können und das gilt ja nun auch nicht nur für Fussballfans. ;)

    Nicht mehr lange bis zur Einstufung als Hochrisiko-Entenessen. Ich kann es schon sehen: Plastikbesteck, Fantrennung, 'nen Wasserwerfer am Ortseingang ...


    ... Alkoholverbot. :erstaunt:


    Hört sofort auf, bitte. ;)

    Naja, nun komm ...an dieser Stelle kann man blue valentines Meinung/Botschaft schon ganz gut nachvollziehen. Nur weil gerade der Chinese dran ist in der Gruppenvergewaltigung, ist man deswegen ja nicht fein raus aus der Verantwortung.

    Der Wahlkampf beginnt.


    Womöglich bleibt er auf dem Niveau von Schuldzuweisungen unter den Parteien (aka Demokraten), warum man das mit dem demokratischen Wählerauftrag nicht hinbekommen hat.


    Großartig. :kotzen:


    Gauland, Weidel und Co. konnten sich ihr Grinsen am heutigen Morgen schon kaum verkneifen.

    Ich mag gute Fussballer, aber er rechtfertigt seine Aufstellung schlicht nicht mit erwartbarer Leistung.


    Zu einem richtig guten Fussballer fehlt ihm womöglich irgendetwas entscheidendes und es ist mir eigentlich egal, ob es an seiner Persönlichkeit oder am Talent liegt. Aber es scheint so, als ob er uns zukünftig nicht weiterhelfen wird und es würde ihm dann auch nicht helfen, wenn er hier bleibt.

    Naja. Mir wäre es lieber, wenn diese Auseinandersetzung nicht "auf der Straße" stattfinden, sondern an der Wahlurne erledigt werden würde.


    Ich glaube auch nicht, dass man damit so ganz am Ende viel mehr erreicht, als eine AfD, die sich danach / damit in ihrer vorgeblichen Opferrolle suhlt. Jedenfalls erreicht man keinen ihrer Wähler.


    Zweifellos kein Grund zu Hause zu bleiben. Aber den Protest gegen die AfD verstehe ich eher als Protest gegen die großen demokratischen Parteien, welche ihrer Verantwortung (bei wachsender Ungerechtigkeit) nicht gerecht werden und damit die AfD in ihrer Form erst möglich machen.


    Martin Schulz hingegen offenbar nicht. Den höre ich gerade nebenbei über die verantwortungslosen Jamaika-Sondierer referieren. Eine Farce.

    [...] Vielleicht ist dieses deutsche Verständnis der parlamentarischen Demokratie mit Stabilität, Planungssicherheit und wirkungsarmer Opposition, auch ein Teil des Problems.


    Damit ist man dann bei der Glaubensfrage angekommen. Mag so sein, ich persönlich glaube das nicht. Ich denke, dass Menschen grundsätzlich Stabilität suchen/wollen und dieses Verständnis bzw. diese Form der parlamentarischen Demokratie daher eher eine Errungenschaft, als ein Problem ist.


    Das Problem ergibt sich erst durch den Verlust an Vertrauen, weil (gerade in politisch fraglos schwierigen und sehr anspruchsvollen Zeiten) diese Verhältnisse keineswegs eine Selbstverständlichkeit sind. Vertrauen in genau diesen Wert wurde verloren/verspielt und Menschen wenden sich dann oftmals eben anderen "stabilen" Werten zu.


    Nationalismus/Patriotismus sind hier die Stichworte und das ist, wie man es derzeit beobachten kann, sicherlich kein sonderlich deutsches Phänomen ... aber wir (sollten) wissen, wohin das führen kann.


    Womit man dann eben doch wieder bei der Weimarer Republik ist.


    Ich stimme vollkommen mit Dir überein, dass der Vergleich im Hinblick auf die damals und heute bestehenden Verhältnisse eigentlich vollkommen unpassend ist.


    Gerade auch, weil ich vor einiger Zeit mal die Möglichkeit bekommen habe, mich sehr intensiv mit deutscher Polizeigeschichte (Kaiserzeit-Weimarer Republik-Nationalsozialismus) beschäftigen zu können und diese Geschichte natürlich sehr eng mit bestehenden gesellschaftlichen/politischen Verhältnissen verbunden ist.


    Ich halte die AfD auch vor diesem Hintergrund für gefährlich und antidemokratisch, allerdings auch für klug genug, das zu verbergen.


    Zitat


    "Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahmzulegen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren. […] Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir."


    Joseph Goebbels


    Sowas sagt man heute nicht mehr (offen).


    "Wir werden sie jagen" ist davon aber gar nicht so weit weg, wenn man es weiterdenkt.


    Das führt (uns) dennoch nicht direkt dazu, diese/unsere Geschichte wiederholen zu müssen. Aber es führt uns nach meiner Meinung auf jeden Fall in noch unruhigere und unbeständigere Zeiten, wenn sich Demokraten nicht mehr einigen und Vertrauen (zurück-) gewinnen können.


    Naja ... so jedenfalls meine Befürchtung. Man wird sehen. Es ist noch deutlich zu früh für den Ausruf einer ganz großen Krise, aber Sorgen macht das schon.

    Nun gut, ich war sowieso kein Freund dieses Experiments. In der Tat halte ich unser Land und die Herausforderungen an eine künftige Regierung für zu (ge-)wichtig, als eine Regierung zu akzeptieren, die anhand der zur Abstimmung gestellten Programme so gut zueinanderpasst wie Donald Trump und eine weltoffene, tolerante und verantwortungsvolle Politik.


    Wer ist wer? :lookaround:


    Warum nicht mal eine Minderheitsregierung? Ach ja, das lässt unsere politische Kultur ja nicht zu.


    Sehe ich auch als einzig wirklich gangbare Lösung. Und dann vielleicht einfach mal im Parlament einen Diskurs starten und sich einigen, indem man fallweise Überzeugungsarbeit leistet. Oder eben auch mal nicht einigen, weil es keine Mehrheit gibt. Würde mir gefallen. Neuwahlen dürften für einige zur bösen Überraschung werden.


    Ich mag ja diese Vergleiche mit der Weimarer Republik und den Verhältnissen in der heutigen Zeit selbst nicht so gerne, aber eine schwache und instabile Minderheitenregierung mit Rechtsextremen im Parlament? Das nützt am Ende nur denen, nicht den Demokraten.