Beiträge von kasi1974

    Hallo zusammen,


    über Facebook bin ich bei Euch gelandet, habe mir den Brief mehrmals durchgelesen und er gefällt mir sehr gut.
    Kurz zu meiner Person, ich bin 38, selbständiger Baufinanzierer, wohne in Winsen Luhe und bin seit 30 Jahren Fan von 96 und gehe regelmäßig ins Stadion.
    Meiner Meinung nach ist Herr Kind der falsche Ansprechpartner für diesen Brief.
    Er leitet einen Verein, dem regelmäßig durch Anhänger finanzieller Schaden entsteht und er muss als Gesamtverantwortlicher des Vereins ganz klar im Sinne des Vereins handeln und auch nach außen hin Position beziehen.
    Daher wird er diesen Brief zur Kenntnis nehmen, und ich denke, dass er emotional sogar auf der Seite der Fans ist. Er kann aber in diesem Punkt nicht emotional reagieren und handeln sondern muss die Interessen des Vereins an erster Stelle sehen, und die sind nunmal "saubere" Fußballspiele ohne Bengalos und Massenschlägereien in und um das Stadion.
    Wenn alle Fans sich an diese Spielregeln halten würden, wären wir heute nicht in dieser Diskussion.
    Und solange sich eine Interessengemeinschaft aller Fußballfans in Deutschland nicht bildet, und daraus eine Instanz entsteht, die sich auf einer Ebene mit der DFL auseinandersetzen kann, haben wir sowieso keine Chance, irgendetwas mit Klartextnamen zu erreichen, außer Nachteile für die einzelne Person.


    Man bräuchte einen "Verband der deutschen Fußballfans", also ein überregionales, deutschlandweites Gremium, dass die Interessen aller Anhänger des Sports vertritt, damit man etwas erreichen kann.
    Die Globalisierung hat doch gerade im Fußball schon lange Einzug gehalten...in dem Moment wo z.B. ein Martin Kind sich hinter seine Fans stellt, steht er doch auf seiner Ebene unter den Vereinsvorsitzenden der Liga isoliert da.
    Die Vereine haben sich längst schon organisiert und gehen diese ganze Diskussion global an. Und wir Fans stehen immer noch alleine, hinter unserem Verein und wenn solche Sachen wie in Achim passieren, wissen wir uns nicht zu helfen. Ich persönlich wäre sofort nach der Rückkehr nach Hannover in die nächste Polizei gegangen und hätte Anzeige erstattet, weil man mich daran gehindert hat, ein Fußballspiel zu sehen und mich stundenlang auf einem Bahnhof festgehalten hat, den ich nur betreten habe, weil ich es aus Platzangst nicht mehr länger im Zug ausgehalten hätte.
    Und wenn das 500 Leute tun, die sich auch noch organisieren, so dass es zu einer Sammelklage kommt, dann hat der gesamte Verwaltungsapparat damit so einen extremen Aufwand, dass sie es sich beim nächsten Mal zweimal überlegen, dasselbe noch einmal zu tun.


    Man muss gegen global organisierte Institutionen einfach global vorgehen, und da fehlt den Fußballfans einfach eine Instanz.
    Der Brief ist wirklich exzellent geschrieben, wird aber leider gar nichts bewirken. Daher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, seine "Stadionkarriere" damit aufs Spiel zu setzen.


    Wenn die Fangemeinschaft in Deutschland es nicht schafft, sich landesweit zu organisieren und dann eben auch "schwarz-gelbe" für die Rechte von "blau-weißen" eintreten, werden wir Fans immer das schwächste Glied in der Kette sein. Und nichts bewegen. Egal ob wir unsere Mitgliedschaft kündigen, schweigend im Block sitzen oder Spiele bestreiken.
    Und das ist ja auch nicht in unserem Sinne. Wir wollen doch eigentlich alle dasselbe. Einen schönen Nachmittag im Stadion verbringen.


    VG,
    Karsten