Leitl meinte in der PK das er den Eindruck von seinen Jungs hatte, das sie "den einen Punkt mitnehmen wollten".
Irgendwo auch bezeichnend. Wenn von draussen wenig pushendes kommt dann läufts halt so dahin.
Du darfst schon mit erwähnen, dass Leitl das in einen Kontext gestellt hat, dass er genau dieses Verhalten kritisch sieht/gesehen hat. "... eher vorsichtig statt mutig. Das sind Erfahrungen, die wir mitnehmen, um uns noch zu verbessern." Als Begründung fürs "eher vorsichtig" erwähnt er, dass die Spieler insbesondere dieses Spiel dann nicht verlieren wollten. Und dass man sich da schon "reinversetzen" können muss.
Und dass es mit offensiverem Personal bei den Einwechslungen natürlich so ausgegangen wäre, dass wir die Unaussprechlichen offensiv überrannt hätten und somit 4:0 gewonnen hätten und nicht etwa uns komplett verrannt hätten und zu einem 0:4 ausgekontert worden wären, da wären dann natürlich trotzdem alle zufrieden gewesen, Hauptsache Offensivwillen gezeigt.
Man muß gar nicht in jedem Spiel punkten. 2x gewinnen 2x verlieren = 6 Punkte.
Für Leitl sind 4 Remis = 4 Punkte mehr wert weil "ungeschlagen".
Auch hier hilft Kontext weiter, den Du entweder nicht wahrnimmst oder willentlich unterschlägst, k. A., damit Du Leitl generell Mutlosigkeit quasi als Charaktereigenschaft unterstellen kannst. Leitl sagt das stattdessen erneut unter dem Gesichtspunkt "Weiterentwicklung": "Da fehlt dann halt einfach noch dieser letzte Ticken an Erfahrung, an Überzeugung, um tatsächlich Richtung Platz 3 nochmal angreifen zu können."
Und in diesem Kontext ist es natürlich so, dass etwa nächste Saison diese Latte an Remis nicht mehr hinreichen wird. Bis dahin ist aber die "Entwicklung" zwar sehr reißbrettmäßig, aber dennoch so gelaufen, dass man als Leitl schon sagen kann: "Bis hierhin im Plan, aber wir müssen uns auch noch verbessern."
- Zunächst die Mannschaft finden lassen und zu einer Gemeinschaft formen,
- ihr dann mehrere Systeme angedeihen lassen, die sie recht souverän spielen kann,
- sodann zu einer "schwer zu schlagenden" Mannschaft stabilisieren (das wäre Stand jetzt),
- und schließlich zu einer Mannschaft erweitern, die das "schwer zu schlagen" statt in Remis in Siege umsetzt (das ist der nächste Schritt).
Leitl wähnt sich diesbezüglich auf Kurs, aber natürlich müssen er und die Mannschaft dann spätestens nächste Saison den nächsten Schritt gehen. Ich sehe und höre nichts, dass Leitl genau das als Aufgabe ausschließen würde, weil er von jetzt auf ewig damit zufrieden ist, Unentschieden auf Unentschieden zu häufen.