Ich habe hier lange nicht mehr gelesen und geschrieben. Stelle fest, geändert hat sich ggü. meines letzten Besuches nichts. Beide Seiten handeln für mich unverständlich. Kind, weil er die Podiumsdiskussion mit einer absurden Begründung absagt. Und die, die da ihre Schmähgesänge selbst dann intonieren, wenn wir im Ballbesitz sind oder eine Ecke ausführen, genauso.
Ich kann Heldt verstehen. Ich glaube, dass er, Spieler und Trainer einfach nicht verstehen, dass der aktuelle sportliche Erfolg dieser sympathischen Mannschaft keine positiven Emotionen bei allen Anhängern des Fussballsports in dieser Stadt weckt, bzw. alle diese auch äußern. Für ihn, Trainer und Sportler geht es eben in erster Linie um Fussball, um den sportlichen Erfolg.
Die ganze Situation erinnert mich an Brechts "Der kaukasische Kreidekreis". Zwei Mütter begehren einen Jungen. Ein Richter lässt einen Kreis um den Jungen zeichnen, die richtige Mutter werde ihn schon aus dem Kreis ziehen. Eine Frau zieht, eine lässt los. Sie könne den Jungen doch nicht zerreißen.
Bei uns wird die Mannschaft im Streit zwischen Kind und einigen Anhängern zerrissen. Hier lässt keiner los. Die Mannschaft wird in dem Streit aufgerieben. Das hat sie nicht verdient. "Erfolg" des Boykotts hin oder her. Wer den Sport Fussball liebt und mit der Mannschaft seiner Stadt mitfiebert, kann das nicht gut finden. Im "kaukasischen Kreidekreis" spricht der Richter der Frau den Jungen zu, die losgelassen hat, um ihn nicht zu verletzen. Ich würde wetten, "unsere" Geschichte, wird ein bitteres Ende haben. Für alle. Weil das, was alle mal geliebt haben, bald zerstört ist.