Sorry für den langen Text, aber ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben. Wem es zu lang ist: Einfach nicht lesen!
Ganz ehrlich? Mich lässt das alles momentan immer mehr verzweifeln. Es ist nicht das Virus selbst, was mir Sorgen macht, sondern die Menschen und deren Umgang damit. Vor allem in Sachen Einkäufe.
Ich bereue es mittlerweile wirklich schon, anfangs noch viel zu sorgenfrei gewesen zu sein und mich auch bewusst nicht an den ganzen Hamsterkäufen beteiligt zu haben.
Denn bereits jetzt trage ich dadurch einen Schaden davon und mir wird tatsächlich auch schon etwas ängstlich bei dem Gedanken daran, was denn erst wird, wenn das bei uns sogar noch schlimmer werden sollte. Und leider halte ich es beispielsweise durchaus für wahrscheinlich, dass die Regierung innerhalb der nächsten Tage offiziell beschließt, dass alle Geschäfte, Firmen u.s.w., deren Öffnung nicht zwingend erforderlich ist, zu schließen haben. Sobald diese Nachricht die Runde macht, sind die Läden vermutlich innerhalb von 3-4 Stunden zu 96% leer. Nicht, dass das noch ein besonders großer Unterschied zu jetzt wäre. Glücklich sind die unter Euch, die durch diesen Wahnsinn noch keine oder zumindest keine nennenswerten Auswirkungen bei ihren Einkäufen spüren.
Mein Problem ist, dass ich leider zu den Beziehern von ALG II gehöre. Gut, das bekommen viele andere in unserem Land auch. Aber von meinem Regelsatz habe ich nicht nur ein Darlehen vom Jobcenter monatlich abzubezahlen, sondern auch noch weitere Ratenzahlungen, die ich leider nicht abbrechen oder wenigstens für 1-3 Monate pausieren kann. Momentan gehen alleine von meinem Regelsatz schon gut 200 Euro nur für Ratenzahlungen (inkl. der vom Jobcenter) weg. Dazu kommen dann noch die Fixkosten für Strom, Internet & Telefon und Kontoführungsgebühr.
Kurzum: Es bleibt mir bereits in normalen Monaten viel zu wenig übrig, um da noch von "leben" sprechen zu können. Eigentlich ist es nur noch ein "überleben". Aber irgendwie ging es halt. Sehr günstig einkaufen, viel Nudeln, Reis, Haferflocken u.s.w. kaufen. Keine ausgewogene Ernährung, keine abwechslungsreiche Ernährung und geprägt von viel Verzicht und Kompromissen. Aber es ging.
Nur sind fast alle Produkte, die ich mir halt regelmäßig kaufe, nun auch fast allesamt immer wieder ausverkauft oder mit als erstes weg. Ich war letzte Woche fast jeden Tag 2-3 mal in einem Supermarkt. Nicht, um Vorräte einzukaufen, sondern in der Hoffnung, dass ich die nächste Warenlieferung gut abpassen kann und dann das Glück habe, etwas von den günstigen Artikeln zu erwischen.
Alleine heute war ich bereits 2 mal in meinem Supermarkt, weil es beim ersten Mal hieß, dass später noch eine Lieferung kommt. Man wisse nur nicht, was genau da kommt.
Doch auch beim 2. Versuch habe ich nichts von meinen gewünschten Produkten bekommen.
Da es jedoch wie bereits gesagt finanziell in den letzten Monaten eh sehr schlecht um mich bestellt ist, kann ich es mir auch nicht leisten, z.B. Nudeln oder Reis zu kaufen, die 2-3 mal so teuer sind, falls davon überhaupt noch etwas da sein sollte. Oder auf andere Lebensmittel umzusteigen, die teurer sind. Ich bin halt leider momentan auf die "Billignudeln", den "Billigreis" u.s.w. angewiesen. Ist nicht schön, aber leider nicht zu ändern.
Doch bereits letzte Woche ging es einfach nicht anders. Ich kaufe normalerweise immer nur für den aktuellen Tag ein, maximal mal für 2 Tage. So habe ich halt nie nennenswert etwas zu Essen zu Hause, wenn ich Einkaufen gehe. Da ich aber Essen musste, hatte ich keine andere Wahl, als mehr Geld auszugeben, als ich überhaupt ausgeben dürfte.
Geld, was mir für den Rest des Monats beim Essen fehlt. Doch heute ging es ja genau so weiter wie letzte Woche. Mein Geld schmilzt dahin. Ich habe keine 30 Euro mehr zur Verfügung und habe leider auch nur ein reines Guthabenkonto, welches sich halt noch nicht einmal um 5 Euro überziehen lässt.
Ich werde mein Glück also auch weiterhin mehrfach täglich versuchen müssen. Und auch wenn ich es eigentlich nicht will: Aber nach den Erfahrungen der letzten Woche und auch heute würde ich dann vermutlich auch einen ordentlichen Vorrat mitnehmen, wenn endlich mal wieder günstige Nudeln, günstiger Reis u.s.w. zu haben sein sollten. Mangels Geld dann leider auch ohne Soße, Fleisch und Gemüse. Einfach nur trocken Nudeln oder Reis.
Ich finde es schlimm, wie viele Menschen in regelrechte Panik verfallen und oft auch so viel kaufen, dass sie damit 3-6 Monate lang hinkommen dürften.
Für Leute wie mich ist es schon schwer genug, sich mal eben für 2-3 Wochen Vorräte kaufen zu können. Gibt es dann aber nur noch die teuren Markenprodukte, wird das Ganze nahezu unmöglich.
Gut, ich befinde mich gerade eh in einer Diät, habe bereits 34 kg abgenommen und wiege aber trotzdem immer noch viel zu viel. An Hunger sterben würde ich also so schnell eh nicht. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich es mal in unserem Land erleben würde, dass ich vor so vielen leeren oder teilleeren Regalen stehe und ernsthafte Probleme habe, für mich bezahlbares Essen in ausreichenden Mengen zu finden.
Aber Hauptsache andere Menschen könnten von ihren Vorräten ein halbes Jahr oder so leben. Und von Trinken will ich erst gar nicht sprechen. Trinken kaufe ich im Moment gar keins, weil es einfach nicht drin ist, alles Geld in Essen fließen muss. Sollte aus welchem Grund auch immer irgendwann kein Leitungswasser mehr zur Verfügung stehen, dann hätte ich richtig die A*schkarte gezogen. Aber wenigstens das wird mir hoffentlich erspart bleiben.
Ich finde es wirklich wahnsinnig, das in den Supermärkten zu sehen. Meiner ist seit heute dazu übergegangen, vom Toilettenpapier nur noch 1 Packung pro Haushalt abzugeben. Was aber auch nichts bringt, wenn man dann notfalls mehrfach kommt oder jede Person aus dem Haushalt 1 Packung mitnimmt. Da wurde vorhin sogar eine Angestellte von einem Herrn übelst angemacht, der darauf bestand, 2 Packungen zu bekommen.
Wahnsinn! Einfach nur noch Wahnsinn!