Ach er möchte nur etwas jammern. Wie schlimm doch diese bösen spielunterbrechungen sind. Und pyro pfui. Aber dann von früher schwärmen. Stimmt da gab es kein pyro. Da gab es keine Tennisbälle. Schlimm
Wo kommt denn diese Häme her? Warum kann man nicht akzeptieren, dass nicht alle dasselbe Stadionerlebnis wollen? Woher kommt das Recht, das eigene Bedürfnis nach einer ganz bestimmten Stimmung über das aller anderen zu stellen? Weil man lauter ist?
Wenn man früher in der RK aktiv war und hier Beiträgelang so einen Auftritt liefert, braucht man sich über Antworten wie die vom Chief jetzt aber auch nicht wundern.
Wundern? Oder Privatfehde, wie Salif meinte?
Ich habe mal als Jugendlicher gesagt, ich würde bis an mein Lebensende zu 96 gehen. Auch wenn es nur wenige Jahre gab, in denen ich alle Pflichtspiele gesehen hatte, habe ich es wenigstens geschafft, über 30 Jahre jedes Heimspiel zu schauen!
Auch unser toller Präsident hatte es nicht geschafft, mich aus Stadien fernzuhalten. ("Suchen sie sich doch ein neues Hobby", auf meine Anmerkung, dass unter seiner Führung viele Leute, vielleicht auch ich, die Lust auf 96 verlieren würden.)
Okay, ich bin alt geworden, aber inzwischen verliere ich langsam wirklich die Lust auf Fußball im Stadion. In der ersten Liga sind die Auswärtsblöcke ja meist ausreichend groß. Da fand man immer einen Platz, von dem man nicht durch große Fahnen gehindert wurde, das Spiel zu sehen.
Beispiel Kiel in der letzten Saison: Wir waren 6 Leute, 3 auf Stehplatz, 3 mit Sitzplatz. Die 3 auf dem Stehplatz sind nach 15 Minuten aus dem Stadion! Der Grund war nicht nur Keinerlei Sicht auf's Spielfeld durch die Fahnen, es gab bei einem auch panische Angst vor einen Asthmaanfall wegen Pyro. (Ist mir auch mal vor Jahren in Aachen passiert. Keine Luft mehr bekommen, panisch versucht aus dem Block zu kommen...) Wir 3 auf den Sitzplätzen sind dann Anfang der zweiten Halbzeit abgehauen. Der Grund war exakt der gleiche.
Kiel ist ein Beispiel von vielen in den letzten Jahren in der zweiten Liga. Wann ich mich bei einem Auswärtsspiel das letzte Mal richtig wohlgefühlt habe, fällt mir im Moment gar nicht ein. Die Zugfahrten sind ja auch immer die Krönung. Gemütlich, stressfrei, saubere Toiletten.
Heimspiele? Ach, was soll ich da eine Privatfehde anfangen? Was aber die Tennisbälle angeht: Protest ist bestimmt wichtig und gerechtfertigt. Es fragte sich aber "WIE?" Drei mal war wohl noch gerade okay. Alles andere hat nur noch genervt. Was wäre denn, wenn das Spiel abgebrochen worden wäre und gegen 96 gewertet worden wäre?
Die eigenen Interessen werden meiner Meinung nach (nicht nur in dieser Situation) in den Vordergrund gestellt, alles andere ist scheißegal.