Ist natürlich klar, dass ich mich nicht in die Kontra-Hecking-Fraktion einreihe...
Also: 96 spielt (leider?) wie immer die letzten Saisons. Letzte Hinrunde kam Glück dazu, diesmal Pech, die Wahrheit liegt in der Mitte.
Den Schlüssel sehe ich in zwei (bis drei Dingen): Die Neueinkäufe waren bis jetzt überhaupt keine Verstärkung. Da beziehe ich auch mal Ismael mit ein. Insofern haben wir das gleiche Team wie vor anderthalb Jahren. Speziell Schlaudraff ist eine einzige Enttäuschung, und von ihm war ja besonders viel erwartet. Forssell ist zwar besser als Hanke (wenn auch nicht so viel, wie es viele hier gerne hätten, drüberschiessen kann Hanke auch) aber auch kein Stürmer wie Henry, der im Zweifelsfall alleine die Abwehr beschäftigt.
Zudem zeigt die Abwehr ungewohnte Schwächen. Das hatte auch viel mit den Formschwankungen von Schuuuulz zu tun. Der zeigt nicht nur schwankende Leistungen, sondern war auf der linken Abwehrseite ein wandelndes Risiko. Seit Rausch dort spielt, geht es zumindest auf dieser Seite wesentlich besser. Die Innenverteidiger sind seltsam indisponiert oder auch verletzt, aber an denen alleine kann man es nicht festmachen. Insgesamt ist das Mittelfeld offensiver aufgestellt: Lala spielt selten, und Balitsch alleine kann den Staubsauger nicht machen. Wenn dann noch Schlaudraff spielt, ist da endgültig zu wenig Forechecking am Start. Man hat gegen Hoffenheim Anfang der zweiten Halbzeit m.E. gesehen, was uns die letzten Spielzeiten stark gemacht hat: ganz früh draufgehen und stören, dann bekommt der spielstärkste Gegner Probleme. Also können die Gegner zu ungehindert durch unser Mittlelfeld spazieren.
Also insgesamt die gewohnte 96-Mannschaft mit einer schwächelnden Abwehr und Pech am Fuss, dazu kommt, dass die Gegner diese Saison bisher deutlich stärker waren als letzte. Dortmund, Hoffenheim, Leverkusen haben bannig stark gespielt. Letze Saison waren wesentlich mehr Opfer dabei (Rostock, Duisburg und Konsorten).
Was vielleicht auch noch dazu kommt, ist, dass die Spieler akzeptieren müssen, dass der erhoffte Angriff auf die Uefa-Cup Plätze erstmal ausbleibt, und sie ackern, ackern, ackern müssen, was nicht leicht ist, wenn man auf bessere und leichtere Zeiten hoffte. Das dürfte aber so langsam angekommen sein.
So gesehen ist das bisherige Ergebnis wenig überraschend.
Das Einzige was man Hecking tatsächlich ankreiden kann, ist, dass er keinen Mut zum 4-4-2 hat. Wie er selber gesagt hat, sind solche Systeme zwar relativ, und wenn Huszti und z.B. Staijni sehr offensiv agieren, kann man unser System fast als ein 4-3-3 spielen. Allerdings war die Verlassenheit von Forssell da vorne gegen Berlin ganz klar zu sehen. Kaum gingen wir am Ende mit den ganzen Offensivleuten mehr Risiko, gabs auch gleich Druck auf das Berliner Gehäuse.
Allerdings ist die Grundlage für riskantes Offensivspiel eine stabile Abwehr, und naja.... das hatten wir ja schon.