Beiträge von ExilRoter

    Das Ding ist ja: Eine konstruierte Frage danach, wie sich ein Soldat in einem hypothetischen Szenario fühlt, dient genau dazu, der Realität des Krieges auszuweichen, Distanz zu schaffen, zu verklären. Denn: Hunderte, tausende Soldaten auf beiden Seiten schreiben über diesen Krieg. Und darunter auch, was sie motiviert, was sie sehen, etc.


    Ich will das jetzt nicht vertiefen und ich war eigentlich ganz froh, dass ich dazu gestern nichts geschrieben habe, aber das ist einer der Punkte (!) warum ich ein Problem mit mustermanns Beitrag von gestern hatte.


    Das Erleben der ukrainischen Soldaten ist relativ dicht dran am Erleben der ukrainischen Zivilisten. Das ist wenig überraschend. Aber eine Sache, für die ich hier mit am meisten angefeindet wurde (nicht gestern, aber letztes Jahr, bevor ich das dann im Prinzip aufgegeben habe), war, dass ich genau solche Reflektionen hier gepostet hatte.


    Anyway, das eigentlich als Nebenbemerkung. Wir haben einen russischen Soldaten, der sich zur Staudamm-Sprengung per Video-Blog geäußert hat. Wenig überraschend findet der das richtig töfte.


    Twitter, Video, russisch mit englischen Untertiteln.


    Du bist doch derjenige, der hier die ganze Zeit versucht, irgendwas persönliches zu diskutieren.


    Wir können uns gerne über die Umgangsformen im Forum unterhalten. (Wenn dies auch der falsche Thread ist.) Aber es sollte Dir doch klar sein, dass ich keinerlei Interesse habe, mit dir etwas persönliches zu diskutieren. Und das mir die Meinung über mich als Person von Leuten, die mich hier wiederholt als Idioten bezeichnet haben, komplett egal ist.

    Und deswegen bleibst Du nicht beim Thema sondern zitierst den einen Satz von mir, in dem ich mustermann kritisiere, statt hier was zum Thema aufzugreifen oder irgendwas zum Thema zu schreiben? Klar doch.


    Mit der Flut werden russische Minen auf Ufer getrieben, die dann explodieren. Verlinkt ist ein Twitter-Thread, wo zwei solcher Explosionen zu sehen sind. Es gibt noch mehr, auch weiter flussabwärts. (Im Thread wird die Explosion fälschlicherweise als Damm-Sprengung bezeichnet, das ist sie aber nicht. Diese fand um 2:35 statt, da war es dunkel, nur als ein Argument.)


    Berichte, nachdem die Evakuierung durch russischen Beschuss gezielt erschwert wird. Quelle: New York Times, hier verlinkt via Twitter. Ticker-Eintrag übersetzt:


    Zitat

    Vasyl, 40, ein Fabrikarbeiter, der in Cherson lebt, sagte, dass die Menschen versuchten, niedrig gelegene Stadtteile zu evakuieren, aber die Russen beschossen das Gebiet weiterhin. "Die Russen eröffneten das Mörserfeuer, als die Menschen sich darauf vorbereiteten, aus Ostriv zu evakuieren", schrieb er in einer kurzen Direktnachricht. "Sie terrorisieren uns."


    Selenskyj hatte schon im Oktober vor diesem Szenario gewarnt. Damals hatte die Ukraine berichtet, dass die Russen den Damm verminen.


    Russia threatens hundreds of thousands of people by mining dam, Zelenskyy warns
    Ukrainian leader says 80 settlements — including Kherson — could be hit by rapid flooding because of Russia’s planned ‘terrorist attack’.
    www.politico.eu


    Der Wasserstand im Stausee war direkt vor der Zerstörung auf einem Höchststand, nachdem noch im Januar ein Niedrigpegel zu verzeichnen war. Das war geplant.



    Die Sowjets haben das im zweiten Weltkrieg schonmal gemacht.


    Zweiter Weltkrieg: Die historische Sprengung am ukrainischen Dnipro - WELT
    Am 18. August 1941 sprengten NKWD-Truppen das damals größte Wasserkraftwerk Europas im ukrainischen Saporischschja in die Luft. Hundert Millionen Kubikmeter…
    www.welt.de

    Eventuell denken sie auch so, wie wenn man mit S-300 bombardiert wird, wie heute Nacht in Charkiw. (Und in Kherson heute wieder mit Brandmunition.)


    Also, die Leoparden konnten bislang noch nicht bestätigt werden.


    Russische Milblogger haben Bilder veröffentlicht von dem sie meinen, es seien Leopard 2, aber tatsächlich handelt es sich wohl um französische AMX-10 Radpanzer.


    Die meisten Analysten sehen das ganze, wenn ich das richtig sehe, als Erprobungen, die Lücken in den Linien der Russen aufdecken sollen, oder sogar Ablenkungen. Es wurde allerdings eine Ortschaft in der oben beschriebenen Gegend genommen, die russischen Milblogger berichten davon, dass Russland sich aus Novodonetzk zurückziehen mussten.


    Das ukrainische Verteidigungsministerium sprach bislang in Bezug auf heute in erster Linie von Geländegewinnen bei Bachmut, wenn ich das richtig sehe.

    Status: GERÜCHT!


    Erste Leoparden gesichtet, Quelle: Russischer Blogger. Kommandant des "Vostok Battalions". Typ unklar, kein Bildmaterial.


    Richtung: Vuhledar, Zaphorizhia/südl. Donetzk, also genau da, wo der Hauptstoß vermutet wird.


    Gleichzeitig Ukrainische Fortschritte nördlich von Bachmut. (Quelle: Prigoschin). Weiterhin Kämpfe in Belgorod.


    It's on.


    EDIT: Satellitenfoto, zur örtlichen Einordnung.


    Utkin hatte sich ja vor ein paar Tagen auch gemeldet, was echt selten ist. Im "Konflikt" mit den Tschetschenen, in dem Zusammenhang hat er daran erinnert, dass man schon im ersten Tschetschenien-Krieg gegeneinander gekämpft hat. ;)


    Diese ganzen Geplänkel sind zwar äußerst unterhaltsam, aber ich bin nach wie vor vorsichtig, dem irgendeine Bedeutung zuzuschreiben. Die Analysen von Girkin, allerdings, finde ich dann schon nicht uninteressant.


    Da niemand meinen Fehler oben korrigiert hat, muss ich das selber tun. Es war natürlich Simonyan, die die Emma-Kolumne hatte. Deswegen wollte ich was aktuelles von der nachliefern. ;)


    Simonyan halluziniert irgendwas von "Wir müssen bis an die polnische Grenze vorrücken und dann gibt es den 3. Wk." Was sie irgendwie für eine befriedigende Lösung zu halten scheint.



    EDIT: Ich liefer mal den Utkin nach.


    Ich hasse mich selbst ein bisschen dafür, aber so wie hier gefällt mir Scholz. Genau, weil er die Konfrontation nicht scheut.


    Es freut mich, dass die Diskussion hier sachlicher und differenzierter wird.


    Ich denke, ich werde hier sehr leicht mißverstanden. Ohne jetzt nachzugucken, bin ich ziemlich sicher, Bronco nie als Putin-Sympathisanten dargestellt zu haben. Damit will ich nicht anzweifeln, dass er es so gelesen hat.


    Ich belasse es erstmal bei diesem kurzen Kommentar. Das Hauptproblem aber, welches ich momentan sehe, ist, was nicht wirklich adressiert wird, und das ist im Grunde der Umgangston hier im Forum. Und das hat erstmal nichts mit Leuten zu tun. Entweder, es ist in Ordnung, Leute Idioten zu nennen oder Nazi-Scherze über sie zu machen oder nicht. Komplett unabhängig von der Person. Darauf würde ich weiterhin bestehen.

    Schräge Szene in Moskau. Ich würde das jetzt nicht überinterpretieren, aber das sieht schon so aus, als beginne in Russland eine etwas offenere Diskussion.



    Anton Gerashenko meint, in Russland beginnt die Realität, dass die Ziele des Krieges nicht erreicht werden können, in die öffentliche Diskussion durchzusickern.



    Skabayeva hingegen, der Alice Schwarzer mal eine Kolumne in der Emma eingeräumt hatte, fordert die "Endlösung" der ukrainischen Frage. Das reiht sich ein mit Solovyov, der immer offenisver Atomwaffeneinsatz und die komplette Vernichtung ukrainischer Städte fordert. Prime-Time-TV in Russland halt.



    In other news: Bei dem ersten Raid in Belgorod war am 22.5. wohl offensichtlich auch ein "Polnischer Freiwilligencorps" beteiligt.