Beiträge von Lattenkracher

    Und nun zur Stimmung gestern:
    Vor dem Spiel hatte ich die Hoffnung, dass sich die besondere Bedeutung des Spiels für den Klassenerhalt, die Flutlichtatmosphäre und das Superwetter bemerkbar machen. Das war auch so.
    (Fast) im ganzen Stadion wurde viel angefeuert und gesungen. Eine speziell Rolle spielte der Block N12. Immer wieder wurden Lieder angestimmt. Das Repertoire war zwar etwas altbacken. Aber es wurde komplett auf Hass- und weitgehend auf Schmähgesänge verzichtet. Super, weiter so!
    Der mittlere Oberrang in der Nord hat diesmal nicht gestört, abgesehen von einzelnen Plakaten auf Grundschulniveau. Damit kann man leben.
    Alles in allem gab es ein paar zarte positive Fingerzeige, in welche Richtung es stimmungstechnisch gehen kann.

    ...Heute Abend spielen wir gegen Bremen, sportlich ein nicht ganz uninteressantes Spiel und ich fordere nicht, dass jetzt wieder Stimmung herrscht. Würde mir dies aber phasenweise wünschen. Von Einzelnen, gerne auch in einer großen Gruppe. Weil für mich persönlich die Jungs auf dem Rasen am wenigsten für das Stimmungsverhältnis können und bei guter Leistung honoriere ich es, bei schlechter schweige ich. ...


    Damit verhältst Du Dich - ganz unabhängig vom Stimmungsboykott - genau so, wie es für den hannöverschen Stadionbesucher typisch ist. Die Mannschaft wird solange unterstützt, wie sie "gute Leistung" zeigt bzw. wie es läuft. Und wenn es dann mal nicht läuft und die Mannschaft in Rückstand gerät, bricht das große Schweigen aus. Die Herren Spitzenverdiener mögen dann die Suppe selbst auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben. Aus "Wir" wird dann "Die". Egal ob Ultra oder nicht... Diese Einstellung steht seit ewigen Zeiten für unsere Landeshauptstadt! Und deswegen werden wir hier niemals eine Stimmung wie in Dortmund, Gelsenkirchen oder Köln haben.

    Mmh... ich denke, dass jeder Diskussionsteilnehmer Einfluss auf das Verhalten anderer nehmen will:


    Ihr wollt Eure vereinspolitischen Positionen darlegen und andere dazu bringen, diese mindestens zur Kenntnis zu nehmen und bestenfalls zu übernehmen. Ihr werbt um Verständnis für den Stimmungsboykott. Es wäre in Eurem Sinne, wenn bisher neutrale Stadionbesucher aufgrund Eurer Flyer und Transparente in den Verein eintreten und die geplante Mehrheitsübernahme blockieren würden. Ihr wollt nicht von anderen Zuschauern angepöbelt und von der Mannschaft ignoriert werden. Das ist alles ok.


    Andere wollen aber das Heimspielerlebnis genießen und dabei nicht immer wieder mit vereinspolitischen Scharmützeln konfrontiert werden. Sie wollen nicht ständig beleidigende oder abwertende Transparente vor Augen oder solche Gesänge in den Ohren haben. Es wäre in ihrem Sinne, wenn Ihr der Mannschaft die sportlich verdiente Wertschätzung entgegenbringt und sie vor allem in der inzwischen prekären Situation unterstützt. Das ist wohl auch ok, oder?


    Und selbst wenn ich hier gegen den Strom schwimme oder - von mir aus - gegen den Wind pisse... Ich habe weder auf der Westtribüne noch in meinem sonstigen Lebensumfeld das Gefühl, dass ich mit meiner Meinung ein Außenseiter wäre.

    Ach Lattenkracher, immer die gleiche Leier.


    Es ist wie es ist. Mach doch einfach dein Ding, so wie die Protestler ihres machen. Du wirst hier niemanden überzeugen und selbst wenn sind hier wohl kaum entscheidende Leute (ist zumindest meine Wahrnehmung).


    Das könnt Ihr gern so sehen... Ich habe eher das Gefühl, dass ich in diesem Forum einer der wenigen bin, die gegen den Strom schwimmen. Ihr seid es doch, die im Verhältnis 96:1 alle denselben Argumentationsmustern folgt und offensichtlich Probleme mit abweichenden Meinungsäußerungen habt. Suhlt Euch ruhig weiter in Eurem Einheitsbrei... Ich bin dann mal... :ichmussweg:


    Ganz ehrlich... Wenn ich als Fans von Manchester United aufgewachsen wäre, wäre ich auch heute noch eher ein Fan von Manchester United als vom FC United of Manchester. Wenn es schon die sechste Liga sein soll, kann ich gleich zu den Sportfreunden Anderten gehen.

    Anderten spielt 8. Liga...


    Ist doch egal :p
    Jedenfalls ungebrochene Tradition seit 1922, schwarz-weiß-grünes Vereinswappen, Stadion mit ausschließlich Stehplätzen in schöner Umgebung, Bier und Bratwurst ohne HCC-Catering, keine Scheichs oder sonstige Investoren mit oder ohne Migrationshintergrund!

    Mal ne Frage an Herrn Lattenkracher:


    Was glaubst Du hat mehr Einfluss auf die Mannschaft in Sachen Verunsicherung und Zusammenhalt, ein paar schweigende Ultras oder die monatelange Arie, beginnend mit "mit dem Fahrrad nach Köln", um Horst Heldt und die Frage, bleibt der Sportdirektor/evtl. Geschäftsführer oder bleibt er doch nicht?


    Das ist einfach: Die Stimmung im Stadion hat mehr Einfluss!


    Und nochmal zu den letzten Beiträgen:
    Selbst wenn alle vereinspolitischen und gesellschaftsrechtlichen Vorwürfe zu mindestens 96% zutreffen, so sollte man die Auseinandersetzung dahin verlagern, wohin sie gehört... in die Vereinsgremien und dafür vorgesehene Diskussionen!

    Ich finde folgende Grundhaltungen problematisch:
    - Der sportliche Erfolg und die Ligazugehörigkeit sind allenfalls von untergeordneter Bedeutung. Der "Klassenkampf" steht über allem!
    - Die Mannschaft soll sich nicht so anstellen. Das sind schließlich Spitzenverdiener, die auch schon ohne Unterstützung Punkte eingefahren haben.


    Die sog. "Fanbasis" hat sich also offensichtlich schon komplett von der Mannschaft distanziert. Empathie für die Spieler, für die Spaß an der Arbeit und ein angenehmes Umfeld Grundlagen für ein erfolgreiches Wirken sind, ist (fast) nicht mehr vorhanden.


    Ausgerechnet bei den genannten Arminia Hannover und OSV handelt es sich nun um echte Traditionsclubs.

    Ganz ehrlich... Wenn ich als Fans von Manchester United aufgewachsen wäre, wäre ich auch heute noch eher ein Fan von Manchester United als vom FC United of Manchester. Wenn es schon die sechste Liga sein soll, kann ich gleich zu den Sportfreunden Anderten gehen.

    Ich habe mal eine Frage an die "Stimmungsboykotteure":


    Geht es bei dem Stimmungsboykott darum,
    ... Aufmerksamkeit für Anliegen der Fanszene (Aufrechterhaltung der 50+1-Regel, Zulassung der beantragten Mitgliedschaften etc.) zu erzeugen
    oder darum,
    ... Druck auf die Vereinsführung auszuüben, um Forderungen durchzusetzen?


    Den ersten Zweck halte ich für legitim. Allerdings dürfte er so langsam aber sicher erfüllt sein. Jeder, der sich nur halbwegs ernsthaft für Hannover 96 interessiert, kennt inzwischen die gegensätzlichen vereinspolitischen Positionen und die dahinterstehenden Interessen. Inzwischen konnte sich jeder sein Bild machen!


    Den zweiten Zweck halte ich überhaupt nicht für legitim. Das Stadion ist nicht der Ort, in dem Vereinspolitik verfolgt werden sollte, zumal die Mannschaft seit Monaten bewusst in Mitleidenschaft gezogen wird. Das in der Öffentlichkeit erzeugte Verständnis für die berechtigten Anliegen der Fanszene wird wieder bröckeln, wenn weiterhin Kämpfe auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen werden, die eigentlich auf die Mitgliederversammlung und in die Vereinsgremien gehören.

    Schröder hat bewusst von den "sogenannten Ultras" gesprochen.
    Ich habe das Wort "Ultras" daher in Anführungszeichen gesetzt.
    Von Schröder dürfte am ehesten die Anti-Kind-Fraktion gemeint sein.


    Erstens denke ich nicht, dass die meisten im Stadion noch nie mit einem solchen Vertreter gesprochen, geschweige denn einen solchen gesehen, hätten. Die Vermutung ist einfach nur albern.
    Zweitens denke ich, dass die meisten im Stadion gar nicht über Kind und seine Pläne sprechen wollen. Sie sind zwar grob informiert, haben aber schlichtweg keine Lust, am Wochenende darüber zu diskutieren oder sich irgendwelche Flyer durchzulesen.
    Ich persönlich vermute sogar, dass die Mehrheit im Stadion Martin Kind gegenüber eine gewisse Dankbarkeit empfindet und seine Pläne daher tendenziell eher unterstützt oder ihnen neutral gegenübersteht. Viele haben ein gewisses Grundvertrauen in die Vereinsführung.


    Vor allem wollen die meisten nach einer mehr oder weniger harten Arbeitswoche einfach nur ein schönes Spiel sehen!

    Ihr wisst doch genau, worum es geht...
    Für wen sollen sich die Spieler eigentlich noch den A... aufreißen?
    Natürlich kommt jetzt das vorhersehbare Argument, dass es einfach nur ihr Job ist, sich reinzuhängen. Die Mannschaft besteht aber hoffentlich nicht aus Maschinenmenschen, die sich von Anfeuerung und Applaus nicht beeinflussen lassen.
    Ich habe selbst mehr als 10 Jahre Handball gespielt (zuletzt A-Jugend-Oberliga). Ich weiss genau, wie ein Hexenkessel zuhause Wirkung entfalten kann. Und auch auswärts kann den Spielern ein anfeuernder Block bei engen Spielen noch einmal vor Augen führen, warum sich der Kampf um jeden Zentimeter lohnt.
    Aber sprecht der eigenen Kurve ruhig weiter jeden Effekt ab. Ihr disqualifiziert Euch dadurch nur selbst.


    Ich habe übrigens mit keiner Silbe behauptet, dass speziell die Niederlage heute auf die mangelnde Unterstützung aus der eigenen Kurve zurückzuführen ist. Ich denke aber, dass sie sich im Laufe einer Saison bemerkbar macht und auch in der Tabelle auswirkt.