Bentscho
Wir haben etwa 1.100 Euro netto je kWp bezahlt für die ersten 40kWp (2020), etwa 1.800 je kWp für die weiteren 8 (2022), dazu 7.000 Euro für die Batterie, die aber zur Hälfte gefördert wurde. Allerdings mussten wir auch unsere Elektroanlage aufrüsten und auf den aktuellen Stand bringen, so sind die Kosten insgesamt ziemlich unübersichtlich, daher die Pauschalierung auf etwa 62.000 Euro als Anhaltspunkt. Derzeit dürfte das für diesen Preis nicht mehr machbar sein, und die Investition in die Sanierung der Installation sollte man nicht unterschätzen - gilt nach meiner Kenntnis auch für die Wärmepumpe. Aber man muss wie bei energetischen Sanierungen, die wir schon über den gesetzlichen Rahmen hinaus im Rahmen unserer bautechnischen Möglichkeiten gemacht haben, eben immer bedenken, dass einen da der selbst verursachte Investitionsstau einholt, der nichts mit der Energiewende zu tun hat.
Im Jahre 2022 haben wir etwa 2.600 Euro netto eingenommen durch den Verkauf von 30800kWh.
Wir haben 13400kWh selbst verbraucht und damit etwa 2.600 Euro Stromkosten eingespart. Und wir haben etwa 3000 Liter Heizöl und 1500 Liter Diesel eingespart, da wir mit dem Strom auch 3 Wohnungen mit 400qm Wohnfläche erwärmt und etwa 25000km Mobilität mit Energie versorgt haben. Das würde ich mit weiteren 6.750 Euro annehmen.
Gegenrechnen muss man (bei uns nicht anfallende) Zinszahlungen von 2.000 Euro und den zugekauften Strom mit weiteren 5.000 Euro. Wären wir bei etwa 5.000 Euro Überschuss im Jahre 2022 auf 62.000 Euro Investition.
Insgesamt ist das tatsächlich eine ziemlich komplexe Angelegenheit, und wahrscheinlich kann man es auch ganz anders rechnen.
Wir jedenfalls kaufen keinen Diesel und kein Heizöl mehr und decken unsere Bedarfe in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität (mit einem geringen Anteil zusätzlich durch Laden an öffentlicher Infrastruktur) aus erneuerbaren Quellen.
In der nächsten Heizperiode werden wir es mal mit unserer Klimaanlage im Heizbetrieb für die Grundlast versuchen. Ich bin mir da noch nicht sicher, wie sich das entwickelt, die Anlage ist von 2009. Damals haben wir ohne jeden ökologischen Hintergrund die erste PV-Anlage gebaut (eine reine Einspeisungsanlage) und die Klimaanlage für den Sommer. Die Heizfunktion war mit zwar immer bewusst, aber früher hat sich das einfach nicht gelohnt, weil das Öl so billig war. Aber jetzt raten mir Viele, die ich angesprochen habe und die mehr Expertise haben als ich, dazu, diese einzusetzen und nur noch bei wirklich kalten Temperaturen mit der Stromheizung zusätzlich zu heizen. Näheres findet man beim "Akkudoktor" auf Youtube. Das wird allerdings bei uns nicht in allen Räumen funktionieren, da die Klimaanlage im Erdgeschoss schlicht und ergreifend dadurch kühlt, dass kalte Luft nach unten sinkt. Deswegen haben wir da keine Klimainnengeräte und es sind trotzdem bei offenen Türen die kühlsten Räume. Nur funktioniert das natürlich mit Wärme nicht...
Sollte es sich bewähren, denken wir darüber nach, auch die Mietwohnungen noch mit Klimaanlagen auszubauen und das auch ohne zusätzliche Stromheizung in den verbliebenen 2 Mietwohnungen umzusetzen. Da ist aber das Problem, dass wir noch keinen Platz für die Aussengeräte haben. 2009 hat sich kein Mensch gekümmert um Klimageräte, wir haben unseres einfach an die Hauwand gehängt, da ist es nahezu auf der Grundstücksgrenze und kein Hahn hat danach gekräht. Aber wenn ich jetzt eine weitere böse Wärmepumpe daneben hänge, dann wird sicherlich der Sturm der besorgten Bürger losgehen. Bleibt noch der etwa 2 Meter breite Durchgang zwischen einem Nachbarhaus und unserem: da werde ich mal mit den Eigentümern sprechen, denn für die ist dieser Bereich der einzige, in dem die mittelfristig eine Wärmepumpe installieren könnten. Da könnte also gegenseitiges Interesse bestehen und ich hätte eine Lösung für zwei Wohnungen. Für die anderen müsste ich dann eine Aussenverkleidung (hinterlüftete Ziegelfassade) öffnen und hätte die Wärmepumpe direkt in der Einfahrt, allerdings unter den Küchenfenstern; das wäre schon ein erheblicher Aufwand. Alternative wiederum für die erste Etage: Wärmepumpe auf dem sehr grossen Dachboden aufstellen. Aber das sind dann wieder wesentlich teurere Klimageräte.
Insgesamt sind Bestandsgebäude schon eine echte Aufgabe... und so wirklich Hilfe findet man nirgendwo, da Alle am Ende möglichst Standardlösungen verbauen wollen, die aber nicht immer funktionieren.
In der Kanzlei haben wir es einfacher: genug Platz bei drei Stockwerken auf den Aussenwänden für die drei Klimageräte und von dort kurze Wege zu den Innengeräten. Dazu natürlich auch ein vergleichsweise geringer Wärmebedarf wegen der eingeschränkten Nutzung. Und kein Platz für PV. Hier werden wir wohl drei Daikin Aussengeräte mit jeweils drei Innengeräten nehmen. Dann bekommen wir die Bude schon auf 19 Grad...
Sorry, lang geworden, aber ich stecke derzeit auch ziemlich tief in der weiteren Planung...