Beiträge von stscherer

    Der Verein ist halt in einer ausgezeichneten Position. Der braucht die paar Leute nicht, die immer nur rumnerven und Forderungen stellen.


    Sehe ich persönlich ein bisschen anders, denn...


    - 5.000 Mitglieder soll die RK haben
    - 2.000 haben den Brief unterzeichnet - immerhin mit ihrem Echtnamen


    Trotz grosser Schnittmenge sind das vielleicht 6.000 Leute, die jetzt tendenziell mit den Ansichten, dem Verhalten und den handelnden Akteuren der KGaA ein Problem haben. Das wirkt sich nicht sofort aus, aber da geht mittel- und langfristig etwas verloren: MK würde das wahrscheinlich Bindung der Kunden an die marke nennen, ich nenne es Herzblut für 96...

    Nürnbergs geringe Summe hat sicherlich mit dem geschlossenen Protest der Fanszene zu tun. Während sich unsere Ultras auf überregionale Sachen "spezialisiert" haben (Pyro-Kampagne, ProFans), haben Ultras Nürnberg sich sehr viel für ein Max-Morlock-Stadion engagiert. Da hat so jeder sein Steckenpferd.


    Wird die Differenz jetzt auf die Eintrittspreise in der Fankurve aufgeschlagen? In Hannover wäre das ja wohl so...

    Ein Premiumprodukt. PREMIUM! P-R-E-M-I-U-M!!! Ist das jetzt klar, man??!??


    Falls nicht, hier mal ein Auszug aus der Wiki, nur der erste Absatz zur "Premiumstrategie":
    Im Marketing spricht man von einer "Premiumstrategie", wenn das Unternehmen sich in seiner Marketingstrategie bewusst auf hochpreisige Produkte oder Dienstleistungen fokussiert. Es strebt damit verbunden typischerweise eine Wettbewerbsstrategie der Qualitätsführerschaft an. Premium steht in dieser Strategie für exzellente Produkte hoher Qualität und überdurchschnittlicher Preise.


    Noch Fragen??


    Ja, eine: spielt eine Premiummarke dann auch wieder mit der taktischen Unterstützung eines Trainers, mit einem sich bewegenden Kapitän und mit Aussenverteidigung?


    Ich meine ja nur, das könnte vielleicht irgendwie wichtig sein, wenn man hohe Qualität und nicht nur hohe Preise samt Strafzöllen an den Kunden bringen will...

    Will ich nicht, aber offenbar die Polizei. Hätte mich aber sehr interessiert und deshalb wäre ich definitiv hingegangen. Spannend in dem Zusammenhang ist die Entrüstung hier im Forum direkt nach der Ankündigung, dass nur die Betroffenen eingeladen sind und nicht alle Fans. Erst haben sich viele darüber beschwert, dass sie dort nicht hingehen können (nachzulesen). Dann ist es plötzlich genau umgekehrt, da hinzugehen, ist der Fehler. Ziemlich verrückt in meinen Augen.


    So ein Quark!
    Wenn ich Beschuldigter in einem Strafverfahren wegen Landfriedensbruch bin, dann gehe ich bis zur endgültigen Einstellung nicht auf eine Podiumsdiskussion mit den Ermittlungsbehörden.
    Wenn ich nicht Beschuldigter bin, dann gehe ich da gerne hin. Nur warum wurden solche Fans wohl nicht eingeladen?
    Jetzt den Hintergrund verstanden?

    Ich habe nichts gegen ein Du hier im Forum aber andauernd Polente, Cops oder Behelmte zu lesen nervt... Ich nenne die Ultras ja auch nicht vermummte Pyromanen oder ähnliches.


    Nun, ich benutze die ersten beide Ausdrücke nicht, der dritte Ausdruck bezeichnet einen durchaus typisierenden Ausrüstungsgegenstand von deutschen Bereitschaftspolizisten bei der Begleitung von Fussballzuschauern, der zB. von Kopenhagener Polizisten trotz eines wesentlich grösseren Aufgebots an hannoverschen Fussballfans als nicht erforderlich angesehen wurde - von denen könnte man also durchaus etwas lernen in der Abwicklung von friedlichen Fussballfesten... und dies auch bei Pyroeinsatz - selbst die verschlafene Schweiz soll da inzwischen durchaus andere Wege gegen als "Fussballdeutschland".


    Richtig, zunächst gab es kein Betretungsverbot, das wurde aber ausgesprochen.


    Das Verbot bezog sich jetzt noch einmal genau auf welchen Bereich?


    Der Rücktransport nach Hannover ist aus rechtlicher Sicht aus mindestens 2 Gründen dennoch möglich.


    1. Gefahrenabwehrend: Verbringungsgewahrsam (Um Owi durch Betretung zu verhindern)


    2. Strafrechtlich: Zur Identitätsfeststellung nach strafbaren Handlungen.


    Jetzt mal ganz langsam: um ein Betreten des Landes Bremen zu verhindern, müssen Bürger auf dem Bahnhof in Achim eingekesselt werden und dann unter zeugenschaftlich gesichertem Schlagstockeinsatz nach Hannover verbracht werden? Um die Identität von Personen festzustellen, gegen die in Achim ein Anfangsverdacht (oder vielleicht doch nicht ("unter Umständen"), dass hatten wir zwei beide ja schon an anderer Stelle geklärt) einer Straftat besteht, müssen diese in Achim eingekesselten Personen nach Hannover verbracht werden? Das ist jetzt nicht wirklich Dein Ernst...


    Natürlich ist es einfach für jede kleine Situation eine Gegenargument zu finden, warum dies oder warum jenes für einen normalen Bürger ohne weiteres möglich ist. Allerdings muss man alle kleinen Dinge zusammen nehmen um eine Gesamtlage zu erstellen, auf dessen Basis dann Maßnahmen getroffen werden.


    Bitte, bitte, Kollege Polizist, ergänze ein Wort: rechtmässig - dies sollten die Massnahmen nämlich sein, und da scheinen einige bei den Polizeibehörden inzwischen doch arge Zweifel zu bekommen, weswegen sie jetzt einen Tunrhallenstuhlkreis organisieren...


    Wer mit dieser Lagebeurteilung nicht einverstanden ist hat vor Ort erstmal kein Recht sich gegen die Polizei zu wehren. (Außer natürlich die Beamten mit Worten darauf hinzuweisen)
    Nach der ganzen Aktion geht man zu Gericht und lässt alles überprüfen. Der oder die verantwortliche(n) Polizeiführer vor Ort wird / werden sich dann zu den Maßnahmen äußern.


    Oh doch, er hat vor Ort ein Recht, mein Freund, er kann es nur nicht durchsetzen, weil diejenigen, die dem Bürger eigentlich bei der Durchsetzung seiner Rechte helfen sollen, gerade mit der Einschränkung seiner Rechte ausgelastet sind. So wird dann ein Schuh daraus - und deswegen werden inzwischen Demonstrationen zB. im Rahmen der Castortransporte von Beobachtern und Anwälten begleitet - was allerdings ein Armutszeugnis für einen freiheitlich demokratischen Rechtsstaat ist.


    Hinsichtlich der verbalen Hinweise gegenüber den Behelmten (in diesem Zusammenhang wichtig, da dieser Helm in immer stärkerem Masse nicht nur dem Schutz, sondern auch der Verschleierung der Identität dient, weswegen der Vorwurf der Vermummung (s.o.) wohl inzwischen eher die staatliche Seite treffen dürfte): die auch von mir festgestellte Antwort ist zumeist verbal-rüde, danach umgehend non-verbal, da solche "Diskussionen" ja in der Regel den Vorwurf des "aktiven Sperrens" nach sich ziehen...


    Zitat

    Und noch einmal: was geht es Dich und Deine Freunde eigentlich an, ob sich freie Bürger in einem freien Land dazu verabreden, an einem Regelhalt eines planmässigen RE gemeinsam auszusteigen oder nicht? Merkst Du eigentlich nicht langsam, wie Du Dich und Deine Kollegen hier um Kopf und Kragen redest? Wenn man den Verdacht hat, dass durch diese Aktionen Ordnungswidrigkeiten (wie z. B. der Umgehung der Allgemeinverfügung) geht das die Polizei sehr wohl was an.
    Und um Kopf und Kragen rede ich mich in keinster Weise. Nur weil dir das nicht passt, dass die Polizei anfängt alle rechtlichen Möglichkeiten soweit es rechtlich geht auszunutzen, versuchst du hier den Spieß umzudrehen.


    Und natürlich war das schon eine rechtlich gesehen extreme Maßnahme alle nach Hause zu bringen, aber ob diese aus rechtswidrig war, wie von einigen hier vermutet, klärt ein Gericht - wenn jemand das klären lassen will.


    Rechtlich extrem dürfte wohl Deine Umschreibung für rechtlich äusserst zweifelhaft bis rechtswidrig sein. Immerhin, ein gewisses Mass an Einsicht scheint angekommen zu sein - und wird auch spätestens dann notwendig werden, wenn die Kennzeichnungspflicht von der Landesregierung tatsächlich endlich eingeführt wird. Ich prophezeie mal, dass dann Einkesselungen und Schlagstockeinsatz auch bei der Polizei ziemlich aus der Mode kommen...


    Das rechtmässige Verlassen eine Regelzuges an einem Regelhalt impliziert also das Begehen von Ordnungswidrigkeiten - Chapeau, so weit geht idR noch nicht einmal die Innenministerkonferenz....


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    Edit: Zudem schreibe ich hier nichts, was man nicht anderswo in Zeitungsberichten oder Pressemitteilungen steht oder man in anderen Beiträgen auch lesen kann. Ich stelle lediglich die mögliche Sichtweise der Polizei dar. Ich kann ja schlecht in die Köpfe aller schauen - insbesondere nicht in die der Polizeiführung. Zudem versuche ich die rechtliche Seite aufzuzeigen.


    Na dann...


    PS: Huhu, Frank, die Kleine ist ja echt knuffig - ganz die Mama :trösten:
    Vielleicht sollten wir mal gemeinsam mit unserem Nachwuchs Regelzug fahren und in Achim aussteigen, damit die Kurzen sich verlieben und dabei gleich lernen, wer so Alles ein Freund und Helfer im Leben ist...

    Da war das Aussteigen aber auch im Vorhinein geplant oder? Genau das, was in den Berichtet vermutet wird.


    Grundsätzlich richtig. Allerdings gab es ja ein zusätzliches Betretungsverbot an diesem Tag für diese 434. Von daher wären das dann auch für Einzelpersonen verboten.
    Inwieweit dieses 2. Verbot in Ordnung war ist ja Teil der Diskussion hier.


    Quatsch, es gab zunächst überhaupt kein Betretungsverbot. Dies gab es erst nach der Einkesselung. Und im übrigen gab es dies - nach dem derzeitigen Stand der Meldungen - nur für das Land Bremen. Ich rate mal dringend zur Erkundung der Karte des Landes Niedersachsen und besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse zwischen Achim und Bremen - oder einfach zu dem Eingeständnis, dass die Massnahmen dort mehr als fragwürdig waren. Nun, Behelmter, wie sieht es aus?


    Und noch einmal: was geht es Dich und Deine Freunde eigentlich an, ob sich freie Bürger in einem freien Land dazu verabreden, an einem Regelhalt eines planmässigen RE gemeinsam auszusteigen oder nicht? Merkst Du eigentlich nicht langsam, wie Du Dich und Deine Kollegen hier um Kopf und Kragen redest?

    Ich bewundere ja, wie sachlich hier auf unseren Bereitschaftspolizisten geantwortet wird. Meine Antwort hat der PC geschluckt, vielleicht besser so.


    Spannend ist, dass man wegen eines Betretungsverbotes im Land Bremen im Land Niedersachsen Leute einkesselt und nicht in die niedersächsische Stadt Achim lässt. Und interessant ist auch, dass man inzwischen 50 Polizisten "überrennen" muss, nur damit man aus einem REGELZUG der DB an einem REGELHALT aussteigen kann. Wahrscheinlich muss ich mir demnächst den Weg aus dem ICE mit der Automatic freischiessen... (Achtung, Ironie, und keine Aufforderung zum Angriffskrieg!)


    Zivilen Ungehorsam kann man übrigens auch gegen Massnahmen einer staatlichen Einheit üben, also zB. gegen das "Angebot" einer Ordnungsbehörde, auf einer Anreise zu einer Sportveranstaltung die Vor- und Nachteile eines Viehtransports ausprobieren zu dürfen.


    Ach, und noch Eines: ab wann und bei wievielen Teilnehmern beginnt eigentlich ein "Fanmarsch"? Und wann endet der? Ich weiss, dass es für unseren Nachwuchsbehelmten schwer nachzuvollziehen ist, aber wenn sich die 434 Leute "im Mob" zu Fuss die 20km nach Bremen aufgemacht hätten - um sich dann an der "Demarkationslinie" der Allgemeinverfügung in hübsche kleine 5er-Gruppen aufzuteilen, die mit hinreichendem zeitlichen und örtlichen Abstand den Weg zum Stadion nehmen, dann hätten er und seine schlagstockarmierten Kollegen nichts dagegen tun können - jedenfalls nichts, was nicht gegen Recht und Gesetz verstossen hätte.


    Wenn ich den Vorfall lese, den der Zeuge im Weserkurier dokumentiert - und die freche Reaktion des Pressesprechers, dann bete ich um eine möglichst zügige Umsetzung der heutigen Ankündigung der neuen Landesregierung, dass die Polizisten eindeutig und klar erkennbar im Einsatz gekennzeichnet werden - vielleicht lernen die dann endlich mal wieder, für wen sie eigentlich da sind und wen sie zu schützen haben!


    Nun, im Kundenforum hat sich doch einer der dortigen Hardliner trefflich geoutet, wie er sich Fankultur vorstellt:


    "Fankultur war für mich die WM hier. Für Fussballverhältnisse fast schon unglaublich gut. Ein Fest echter Freude, fast so wie Weihnachten in Nordschweden als ein Fest echter Freude ohne aufgepeitschte Sentimentalität. Das wäre meine Welt, dafür würde ich mich einsetzen."


    Genau dahin will der kindliche Kaiser...


    Meine Meinung dazu: :kotzen:


    Aber immerhin, wenn ich mir heute die Zeitungen ansehe, dann scheinen da einige bei der Polizei ein bisschen Pipi in der Hose zu haben - das war vielleicht keine so gute Aktion, Jugendliche und Familienväter in Achim einzukesseln...

    Zu der Landfriedensbruchgeschichte:
    U. U. bedeutet unter Umständen und meint, dass es in der Regel eher nicht der Fall ist.


    Unter Umständen heisst also, dass es in der Regel nicht der Fall ist. Ich weiss zwar nicht, warum dann schriftlich ein Generalverdacht erst einmal erhoben wird, aber da habe ich doch wieder was dazu gelernt.


    Und weil es in der Regel nicht der Fall ist, richten Du (Du war doch gewollt, oder?) und Deine behelmten und gepanzerten Freunde mal kurz einen Polizeikessel um über 400 Bürger ein, sorgen dafür, dass sie ihre teuer erworbenen Karten fürs Weserstadion nicht in Anspruch nehmen können, zwingen sie dazu, stundenlang im Regen zu stehen und auf die Gleise (oder ersatzweise in die eigene Hose) zu urinieren und schicken sie dann teilweise gegen ihren Willen und unter Schlagstockeinsatz mit einem Zug nach Hannover zurück, um sie dort repressiv polizeidienstlich zu behandeln - weil sie in der Regel keine Straftat begangen haben....


    Selbstreflexion war jetzt nicht gerade Ausbildungsfach, oder hast Du schon "remonstriert"?


    Wenn es nicht über 400 Leute betroffen hätte, bekäme es jetzt langsam groteske Züge...

    eue


    Also für mich erschliesst es sich eigentlich unproblematisch, dass jemand, der von den Behelmten und Gepanzerten eingekesselt wird und sich nicht entfernen kann, sich selbstverständlich nicht strafbar macht, wenn neben ihm jemand was auch immer veranstaltet...


    Spannender finde ich allerdings, dass ein angeblicher Bereitschaftspolizist hier solche Aussagen trifft - was wird denen denn da so Alles erzählt in ihrer Ausbildung?


    Und spannend finde ich auch Folgendes: „Kann die Polizei nicht dafür Sorge tragen, dass ab Beginn der Einschließung die Demonstranten innerhalb angemessener Zeit ihre Notdurft verrichten dürfen, ist eine Rechtsgrundlage für die Einschließung nicht mehr ersichtlich, und die Ingewahrsamnahme muss aufgehoben werden“ (AG Dannenberg, Urteil zum Az.39 XIV 464/02 L). Ups!


    Und nun die nächsten spannenden Fragen: wie kann jemand eine OWi begehen, indem er auf die Gleise pinkelt, wenn er sich in einem solchen Polizeikessel befindet. Und warum werden die Eingekesselten nach Beendigung unter Schlagstockeinsatz in einen Zug verfrachtet - teilweise erkennbar gegen ihren Willen, denn sie sollen sich ja strafbar gemacht haben, indem sie sich "aktiv gesperrt" haben... Vielleicht wollten die ja gar nicht nach Hannover - und in Bremen konnten sie ja nicht mehr gegen welche Allgemeinverfügung auch immer verstossen, das Spiel war ja beendet. Und das Betretungsverbot galt ja für Bremen - und Achim liegt definitiv nicht in Bremen.


    Na, und deswegen die abschliessenden Fragen: Stellen wir uns so den Rechtsstaat vor? Und gibt es da vielleicht zwei von: einen so im Allgemeinen und einen speziell für Fussballfans?

    Mal ein paar kleine Anmerkungen zu den lichtvollen Ausführungen unseres Polizisten Crenshaw - im Gegenlicht der sonstigen Berichte einschliesslich desjenigen des eigenen Polizeisprechers:

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    1. Es gab ein Verbot für einen Fanmarsch von 96 Fans zum Stadion.
    Die Fans sollten unter polizeilicher Beobachtung zum Stadion gefahren werden.


    Und für welchen Bereich gab es ein solches Verbot? Wohl kaum ab dem und für den Bahnhof im (niedersächsischen (!) Achim...

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    2. Teile der 96 Anhänger haben letztes Jahr versucht über Vorstadtbahnhöfe Polizeikontrollen zu umgehen um unkontrolliert zum Stadion zu gelangen.


    Und was hat das jetzt mit dem Aussteigen in Achim zu tun? Waren dort (auch noch rechtmässige) Polizeikontrollen, die umgangen worden sind - und die in irgendeinem Zusammenhang mit der Allgemeinverfügung standen oder auch nur stehen konnten?

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    3. Beim Derby HHSV gegen Bremen gab es Krawalle.


    Was haben damit jetzt schon wieder die hannoverschen Fans in Achim zu tun?

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    Anreise:
    In Achim steigen plötzlich die Ultras aus dem Zug. Offenbar mit anderen Fans zusammen.


    Das war der Regelhalt eines RE, an dem jeder Bürger der Bundesrepublik Deutschland ohne Polizeibehinderung aussteigen darf, und zwar ohne Angabe von Gründen und/oder Motivationen. Einfach so! Und wenn einen das als Bereitschaftspolizist verwundert, dann hätte man schon bei der Sendung mit der Maus erfahren können: Klingt erst einmal komisch, ist aber so!

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    Auf dem Bahnsteig werden Böller gezündet und wild uriniert. (erstmal nur OWis)


    Nun mal langsam, Herr Bereitschaftspolizist: Erst wurde den dort auf dem Bahnsteig friedlich und vor allen Dingen rechtmässig stehenden Bürgern von den „Bürgern in Uniform“ das Verlassen des Bahnsteigs untersagt, und erst dann haben maximal 2 von mindestens 434 Personen eine OWi begangen und sind dafür von den anderen per Megaphon gemassregelt worden, wodurch es nicht zu weiteren OWis gekommen ist. Man könnte das als ein Beispiel der doch so vehement geforderten Selbstregulierung ansehen - und den Bereitschaftspolizisten an sich bzgl. der OWi mal auf das Opportunitätsprinzip hinweisen. Danach - also nach der Einkesselung durch die freundlich-bestimmt auftretende Ordnungsmacht - haben Personen, denen die "Bürger in Uniform" den Gang zur Toilette verwehrt haben, auf die Schienen uriniert. Noch einmal: Opportunitätsprinzip! Also bitte schön bei der (auch ja wohl nicht selbst wahrgenommenen) Reihenfolge bleiben, die von einer Reihe von tatsächlichen Augenzeugen bestätigt worden ist.

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    Eintreffende Polizeikräfte wurden mit Steinen und Flaschen beworfen. (Landfriedensbruch - u. U. auch von denen die nicht geworfen haben / versuchte Körperverletzung)


    Die sich nicht aus der Pressemitteilung ergebenden Stein- und Flaschenwürfe beruhen ja - allenfalls - auf Hörensagen, oder? Und wieso nicht Beteiligte für solche Würfe (wenn sie denn dann überhaupt stattgefunden haben) strafbar sein sollen - keine Ahnung. Gemeinsamer Tatplan vielleicht?? Bewusstes und gewolltes Zusammenwirken in Arbeitsteilung? Das ist ja nun mal ein ganz, ganz schmale Brett, welches wir da gerade betreten...

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    Grundsätzliche Vermutung (und die ist ja Augenscheinlich auch nicht realitätsfern) war, dass auch dieses Jahr die gewaltbereiten Fans auf anderem Wege versuchen nach Bremen zu gelangen. Also wurden nach dem Bremer Gefahrenabwehrgesetz das Betretungsverbot, sprich Platzverweis, für Bremen ausgesprochen.


    Aha, eine Vermutung, die ausreicht, um Bürger ohne ausreichende Versorgung und ohne Toiletten stundenlang in einen Polizeikessel zu sperren? Zunächst einmal dürfte nach meiner ganz unmassgeblichen Meinung eine Vermutung für eine Absicht zum Verstoss gegen ein Betretungsverbot beginnend in einer Entfernung von 20km wohl kaum dafür ausreichen, aber das mögen andere entscheiden. Aber Eines ist ja wohl offensichtlich für jeden: das Land Bremen beginnt jedenfalls NICHT an der Bahnsteigkante im niedersächsischen (!) Achim, und deswegen kann ein Betretungsverbot für Bremen kaum eine Einkesselung in Achim rechtfertigen - wie übrigens auch die Allgemeinverfügung keinen daran hindern kann, bis zur „Sperrgebietsgrenze“ im Mob zum Stadion zu ziehen. Klingt auch komisch, ist aber so.

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    Rückreise
    Polizeibeamte wurde mit Tritten und Schlägen angegriffen, als der Zug für die Rückfahrt bestiegen werden sollte. Zudem haben sich die 96 aktiv gesperrt. (Körperverletzung / Widerstand gegen die Staatsgewalt)
    Notbremsen wurden betätigt. (Missbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln)


    Da gibt es jetzt aber bzgl. der Tritte und Schläge auch ganz andere Darstellungen, und deswegen meine höflichen Fragen: die Tritte und Schläge selbst gesehen? Oder wieder nur Hörensagen? Und selbst? Schlagstockeinsatz? Und besonders schön mal wieder die Formulierung der „aktiven Sperre“: wahrscheinlich brauchen Fussballfans demnächst ebenfalls Beobachter mit Kameras wie die Demonstranten gegen die Castoren, um einigermassen ungestört ihre Bürgerrechte in Anspruch nehmen zu können - ist ja eine durchaus schwierige Abgrenzung, wenn denn nun das "aktive Sperren" beginnt.

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    Das sind alles Straftaten. Bei der Personalienaufnahme in Hannover wurden die Fans belehrt. Da ich diese Maßnahme nicht mit durchgeführt habe weiß ich nicht wonach sie belehrt wurden. Vermutlich wurden aber alle als verdächtige zu einem Landfriedensbruch belehrt. Somit waren die Maßnahmen auf der StPO basierend. §163 StPO - Identitätsfeststellung sowie für die Fotos 81b StPO - ED-Behandlung.


    Und mal wieder Hörensagen, Hörensagen, Hörensagen... und übrigens wäre ein nicht gerechtfertigter Schlagstockeinsatz auch eine Straftat, oder? Nur leider ist das ja mit der Identifizierung so ein Problem. Oder was zeigen Sie einem Fussballfan/Demonstranten pp., gegen den Sie gerade den Schlagstock eingesetzt haben, auf die höfliche Bitte nach Ihrem Namen? Den Dienstausweis?

    Lieber Sujo,


    Jau!


    Und wenn die KGaA irgendwelche zivilrechtlichen Massnahmen aufgrund der Vorkommnisse lostritt, würde ich mal ganz gepflegt ein grosses Fass aufmachen - Stichwort Datenschutz!


    Wenn ich hier so manche Kommentare lese, dann frage ich mich, wie weit in manchen Köpfen schon die bürgerlichen Freiheitsrechte erodiert sind...

    Lieber Sujo, nennt man dann Fortsetzungsfeststellungsklage - und wird dann in 3 Jahren entschieden - oder auch nicht, wenn Du Dein Rechtsschutzinteresse nicht positiv begründen kannst...


    Und sei mal sicher, die Chefs der Jungs mit den Schutzanzügen im Comic-Style wissen genau, wie gross ihre Gefahr ist, wegen rechtswidriger Massnahmen einen auf die Nuss zu bekommen...

    Nach meinen Informationen (man korrigiere mich, wenn ich falsch liege) hat der Zug PLANMÄSSIG in Achim gehalten - und wenn er dort PLANMÄSSIG hält, dann darf da auch jeder aussteigen und sich von dort frei bewegen, wohin er möchte - und es geht den Staat und seine Ordnungsorgane einen Sch... an, warum er das tut!


    Besonders putzig finde ich übrigens, Menschen über Stunden auf einem Bahnsteig einzukesseln und es dann als OWi zu brandmarken, wenn die aus Not ihre Notdurft (daher der Name, oder?) auf den Gleisen verrichten...

    Was? Dein Vergleich mit Nazis?

    Und Du weisst doch genau, wie lange der Rechtsweg ist - und was dabei herauskommt. Was hat es denn genutzt, dass bei den Castortransporten fast jede Demonstrantengruppe einen Beobachter dabei hatte? Oder tragen die Turtles inzwischen Namensschilder? Oder was zeigen Sie Dir, wenn Du ihren Dienstausweis forderst, Anderes als ihren dienstlichen Knüppel? Klar ist das Alles ein Spiel - aber eines mit sehr einseitig verteilten Kräften...

    Weisst Du, natürlich sind nicht alle 300 auf dem Bahnsteig in Achim unschuldig - aber eben auch nicht alle Ordnungshüter... und alle 300 sind eben auch nicht schuldig, sondern nur eine verschwindend geringe Minderheit. Und nun mal Butter bei die grünen Fische: Du hast doch auch lachen müssen, als Du was von "Landfriedensbruch" gelesen hast; es fehlt ja nur noch "Bildung einer terroristischen Vereinigung" und "Vorbereitung eines Angriffskriegs"...

    Stimmt!


    Die haben aber auch andere finanzielle Möglichkeiten und im Hintergrund andere "Supporter" als der eingekesselte Ultra von Achim.


    Aber keine Sorge, Alles wird gut, ich habe gerade im Kundenforum gelesen, dass der wichtigste Fan/Kunde jetzt einen Brief an Martin geschrieben hat. Licht am Ende des Tunnels.


    Und, lieber Svenny, jetzt mal ehrlich:


    da entscheiden sich Kunden der DB, am planmässigen Halt in Achim einen Zug zu verlassen, und die Ordnungsmacht kesselt diese Kunden der DB ein und verweigert ihnen die freie Weiterreise - und dies allenfalls, weil 2 dieser 300 Personen eine Ordnungswidrigkeit begangen haben...


    Das ist nämlich der Sachverhalt, denn die Ordnungsbehörden geht es einen Sch... an, warum die Kunden der DB sich dazu entschlossen haben, dort ihre Reise zu beenden oder zu unterbrechen.


    Aber klar, steht ja in der Lex Kind: die Grundrechte gelten überall, nur nicht im Umfeld von BuLi-Spielen...