Ich bin ja einer derjenigen, die die Niederlage gegen Wismar "kleingeredet" haben. Und eigentlich stehe ich immer noch dazu, dass so ein Test gegen einen "kleinen" nicht so ganz aussagekräftig ist, wenn es um die Leistungsfähigkeit gegen andere Bundesligamannschaften im "Ernstfall" geht.
Aber gestern wurde mir so ziemlich jede Argumentationsgrundlage entzogen, die Mannschaft inkl. Trainer zu verteidigen.
Ich habe das Spiel nicht gesehen, nur wenige ruckelige Minuten im Stream, aber das was man hört spricht schon Bände.
Anscheinend war es naiv zu glauben, dass eine Vorbereitung mit einer größtenteils gesunden Mannschaft ausreichen könnte, um die Unzulänglichkeiten der Vorsaison zumindest zu Teilen abzustellen.
Vor allem setzte ich große Hoffnungen in das Konzept "schnelles und strukturiertes Passspiel" oder "abgestimmte Laufwege/Pässe".
Das was ich in den wenigen Sekunden sah war hilfloses Geschiebe und schließlich hilfloses "Ball nach vorne auf die Stürmer"-Gekloppe aus der Verteidigung.
Und insofern kann man schon fast zu dem desaströsen Urteil kommen, dass die "Systemumstellung" nur planloser "hoffentlich klappt das wenigstens"-Aktionismus des Trainers war, ohne wirklich an den grundlegenden Unzulänglichkeiten zu arbeiten.
Das ganze ist so frustrierend, dass ich fast geneigt bin in die "Hecking muss weg"-Rufer einzustimmen.
Und nochwas:
Ich habe das Gefühl, bei den Spielern ist eine gewisse Sattheit eingekehrt. Klar, die Ansprüche wurden im Gegensatz zur Vorsaison runtergeschraubt. Die sportliche Leitung sendet mit der Transferpolitik auch nicht unbedingt "Aufbruchstimmung"-Signale. Die Vorsaison hat's ja auch irgendwie geklappt und dank Vorbereitung und neuem System ist man bei guter Laune, dass es schon wieder wieder so werden wird.
Vor allem der Trainer kann hier den Unterschied machen und die Spieler motivieren, trotzdem alles aus sich herauszuholen. Und das ist - so wie ich das erkenne - nicht geschehen.