Ok, nach dem ersten Ärger mal Punkt für Punkt.
Ich hätte den Trainer nicht beurlaubt, der Vorstand war anderer Meinung, das ist das Geschäft seit vielen Jahren. Das kann ich zunächst so akzeptieren.
Dienstag Abend war das Gespräch. Sehr vernünftig insofern, dass man das Spiel erstmal zwei Tage sacken lassen konnte. Die Entscheidung fällt nach einer Nacht am nächsten Morgen und wird zeitnah mitgeteilt: auch ok. Den "richtigen" Zeitpunkt gibt es eh nie, ob es allerdings vor versammelter Mannschaft hätte sein müssen oder ob man sich bis nach dem Training hätte Zeit lassen können für ein Gespräch unter acht Augen, sei mal dahingestellt. Man hätte dem Trainer auch dann immer noch die Möglichkeit lassen können, sich vom Team zu verabschieden.
Die Fragen, die bleiben, sind aber die hier: Erstens, stand es Dienstag Abend schon fest, dass Ewald eh beurlaubt werden würde (es deutet einiges darauf hin)? Dann wäre es fair gewesen, ihm das auch gleich zu sagen. Zweitens, was wurde während des Gesprächs gesagt, welche Meinungsverschiedenheiten gab es, und wieso war Ewald hinterher so optimistisch und sprach später von einer "Farce"? Das deutet auf mögliche Heuchelei hin. Solange das nicht klar ist, unterscheidet sich das Ganze vom "üblichen Geschäft".
Und wenn Entlassungen auf diese Weise in der Bundesliga und auf dem Arbeitsmarkt allgemein "üblich" sind, dann heißt das ja noch lange nicht, dass das menschlich so in Ordnung ist. Für den Entlassenen ist das meistens eine schwierige Situation, also sollte man etwas Taktgefühl haben. Es gibt genug Psychologen, die sich damit beschäftigen, wie man die Elite auswählt oder wie man Menschen in der Werbung beeinflusst. Da könnte man sich auch mal Gedanken über eine humanere Form machen, Entlassungen mitzuteilen.