Beiträge von Mr. Mo

    Mazurek: Völlig richtig. Geschichte ist eben meistens komplizierter, als man denkt.


    Bei der Aufteilung der Interessensspharen auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 aber nicht nur die Sowjets das "Go" dafür bekommen (Frage ist, was sie gemacht hätten, wenn sie's nicht gekriegt hätten -- vermutlich dasselbe), sondern die Briten haben sich im Gegenzug auch "ihre" Einflusssphäre" gesichert, etwa in Griechenland. Natürlich sind sie anders damit umgegangen, keine Frage, aber sie waren auch ziemlich geschwächt. Was die Sowjets in Osteuropa abgezogen haben, ist dadurch natürlich wiederum nicht entschuldigt; möglicherweise ging es ihnen aber auch um eine Art Absicherung Richtung Westen (Deutschland). 1941 hatte Stalin eine Hegemonialpolitik jedenfalls noch nicht im Sinn, zumindest gibt es keine Belege dafür.


    Der "Westen" stand dafür unter amerikanischer Kontrolle; sicherlich auf andere Art und Weise, wie der Teilaustritt Frankreichs aus der NATO zeigte, aber der Einfluss auf die Außenpolitik der NATO-Mitglieder war schon spürbar (wenngleich vieles auch als richtig angesehen wurde). Allerdings muss ich sagen, dass mir das 1000mal lieber war, als unter der Fuchtel der UdSSR zu stehen.

    Aus der Sicht eines (angehenden) Historikers:


    Kriegsverbrechen, vor allem gegen die Zivilbevölkerung, sind moralisch nicht zu entschuldigen oder zu relativieren, ebensowenig wie Verbrechen einer Besatzungsmacht oder die Diskriminierung von bestimmten Volksgruppen. Punkt, aus. Vor allem dann nicht, wenn man eigentlich als Befreier kommt. Das gilt für Deutsche (die allerdings nicht als Befreier), Sowjets, aber auch für die Westalliierten und andere gleichermaßen. Menschenrechte gelten für alle gleich.


    Etwas anderes ist es, wenn wir die Ursachen beleuchten. Die Rote Armee z.B. musste ja nicht nur selber einen hohen Blutzoll zahlen, sondern auch durch von den Deutschen niedergebrannte Dörfer und Städte in der Sowjetunion nach Westen vorrücken -- auch dort gab es übrigens zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung. Unter diesen Umständen gibt es Ursachen, die das Verhalten der Roten Armee erklären, nicht jedoch entschuldigen. Das Gleiche gilt für Polen, das schwer gelitten hatte, aber sich der deutschen Zivilbevölkerung gegenüber moralisch gesehen nicht korrekt verhielt (ähnlich z.B. lief es ja auch im Sudetenland).


    Gerade wir Deutschen sollten, was den Verlust von Pommern, Schlesien und Ostpreußen angeht, allerdings Ursachen und Folgen nicht vertauschen, so weh es selbst mir als Unbeteiligtem tut. Ohne Nazis und Angriffskrieg wären diese Gebiete noch Teil unseres Landes. Ganz richtig merkte Altbundespräsident von Weizsäcker einmal an, man dürfe den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.


    Im Übrigen weiß ich nicht, ob man den 8. Mai 1945 als einen glücklichen Tag ansehen soll -- im Alltagsleben der Menschen war er sicher weit weniger glücklich als der 9. November 1989. Im historischen Rückblick betrachtet und für die Entwicklung unseres Landes ist er das natürlich schon, wenngleich als einzelner Tag eher symbolisch. Ich schließe mich daher Altbundespräsident Richard von Weizsäcker an, der den 8. Mai 1945 zum Tag der Befreiung erklärte. Eine der besten politischen Reden jemals: z.B. bei Frankfurter Rundschau online.

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    Original von 96michi
    War am Sonntag bei Spiel vom "Neu Niedersachsenligisten" SV Drochtersen/Assel.


    Spiel ging 1:3 gegen den Lüneburger SK verloren. Wetter war scheisse aber das Spiel war trotzdem gut. Bleibt nur zu hofen, dass D/A nicht so scheisse, wie der VfL Stade in der letzten Saison wird...


    Oh, wie waret denn? Als Lüneburger interessiert mich das ja schon, auch wenn ich von der "Konkurrenz" des LSK bin. Hat mich trotzdem gefreut, dass sie mit einem Sieg gestartet sind.

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    Original von IlStajner96
    Ich möchte Ende September evtl. nach Rom oder Florenz, so für 5-7 Tage.
    Lohnt es sich da überhaupt im Reisebüro zu fragen, oder sind Pauschalstädtereisen völlig überteuert im Vergleich dazu, wenn ich mir alles selbst zusammenstelle ?


    Fragen würde ich auf jeden Fall, meine Eltern haben im März in Paris ihre Flitterwochen nachgeholt und auch über Reisebüro gebucht, war ganz ordentlich, obwohl das Hotel schon eine etwas höhere Kategorie war (war aber von Familia gesponsert). Ich persönlich stelle lieber individuell zusammen.


    Und hier meine Most Favorites:


    San Francisco (einfach der Traum)
    San Diego (Gaslamp Quarter, einfach nett)
    Sacramento (vor allem Old Sac, die Stadt ist allerdings Geschmackssache)
    Las Vegas ($15 am Automaten gewonnen, das hinterlässt Eindruck)
    Los Angeles (wohnen möchte ich dort allerdings nicht)
    Kopenhagen (die Stadt muss man einfach gern haben)
    Prag (Stadtbild, Stimmung, Bier, da passt es einfach)
    Paris (siehe Prag, bloß ohne Bier)
    Amsterdam (siehe Prag, bloß gaaanz anders)


    In Deutschland:
    Berlin
    Bremen (Schnoorviertel)
    Erfurt
    Hamburg
    Heidelberg (ab Spätnachmittag, wenn die Japaner und Amis wechfahren)
    Speyer
    Trier
    Ulm
    ...und natürlich aus eigener Lebenserfahrung sehr zu empfehlen: Hannover, Göttingen, Lüneburg!!

    Gestern Abend im Zug ab Kreiensen zwei putzige Eintracht-Girlies im Abteil gehabt. Wirklich niedlich, und voll hip angezogen (nicht mal ein Hauch von gelb irgendwo, ist wohl nicht so Mode). Ihre Versuche, im Zug Fangesänge anzustimmen, sind dann auch kläglich gescheitert, und nicht nur, weil sie so furchtbar falsch gesungen haben. Peinlich. Naja, kleine Geister freuen sich halt auch über Kleinigkeiten wie ein 3-1 gegen Ahlen.
    :kopf:


    Meine Meinung über die Stadt der Finsternis wird doch immer wieder bestätigt.


    Ok, ich wiederhole auch das gerne nochmal: Es ist im modernen Fußball üblich, dass Stürmer auch mit nach hinten arbeiten und zumindest im Bereich des defensiven Mittelfeldes gegnerische Angriffe mit abwehren. Das Problem ist dann eher das Umschalten von Abwehr auf Angriff, gerade beim Kontern. Wenn dann aber die entsprechenden Schlüsselspieler verletzt (Schröter, evtl. Sousa), auf anderen Positionen (Balitsch) oder noch nicht so gut drauf sind (Yankov), dann wird das zum Problem. Mit den Personalsorgen kann ich verstehen, dass man bei einer Führung lieber auf Konter setzt; problematisch wird es, wenn die nicht richtig durchgezogen werden.


    Wie gesagt, das waren jetzt zwei Spieltage, zu einer Aussage über die Tendenz lasse ich mich vor dem 10. Spieltag ohnehin nicht hinreißen. Klar war die 2HZ unterm Strich Grotte, aber das sagt noch lange nix über die ganze Saison aus.

    Zitat

    Original von Marotzki
    Es geht hier nicht um das ob die Leute fehlen oder nicht. Hier geht es um die falsche Taktik. Egal welche Leute spielen werden, die können noch zehn mal so gut werden als die jeztzigen, mit dieser Taktik erreichen sie nicht viel ...


    Ok, nochmal: Er kann die Taktik nun mal nur notdürftig mit den Spielern zusammenbauen, die er hat. Da gibt es dann einfach nicht viele Varianten, zumal das Spiel genau aus diesem Grund auch für den Gegner ausrechenbarer wird, und damit schwieriger zu gewinnen. Aber klar, man kann natürlich auch trotzdem 3-4-4 spielen (übrigens: auch 4-3-3 ist grundsätzlich eine offensive Ausrichtung, falls es nicht alle wissen) und sich die Hucke vollhauen lassen. Ich halte die etwas defensivere Ausrichtung in der derzeitigen Situation jedenfalls für vernünftiger, als Harakiri zu spielen.


    Ach ja, nicht vergessen: Die Gegner wollen auch gewinnen, insofern nutzen sie gerade solche Schwächen wie die Besetzung der AV-Positionen auch aus. Die sind nicht so lieb zu sagen, "och, die armen 96er mit ihren vielen Verletzten, da sind wir heute mal ein bisschen nett und greifen nicht so doll an."


    Und UEFA-Cup ist Träumerei, das kann nur klappen, wenn die Saison optimal läuft (was man nach gerade mal zwei Spielen und zwei Unentschieden -- eins übrigens gegen Hertha, eins auswärts) noch nicht vorhersagen kann. Durch die vielen Verletzten zu Beginn war doch aber schon fast klar, dass das unwahrscheinlich werden würde.

    Mann Mann Mann... das zweite Saisonspiel, und hier wird schon alles in Frage gestellt, obwohl so viele Leute fehlen. Ein paar Leute fordern sogar schon, dass der Trainer gehen soll, obwohl angesichts des gut gefüllten Lazaretts jeder Trainer Probleme kriegen würde. Super Sache, das stärkt einer angeschlagenen, ohne eigenes Verschulden in eine Notsituation gekommenen Mannschaft doch wirklich ungemein den Rücken.
    :nein: :nein: :wut:


    Steffis Antwort auf mein erstes Post war fast schon bezeichnend, weil sie im Grunde genommen indirekt (ungewollt?) die ganzen fehlenden Alternativen beschrieben hat, und welche Leute auf der Bank sitzen würden, wenn alle fit wären. Genau das ist doch der Punkt, denn dann bräuchte man sich z.B. über Jiris Leistungen hier gar nicht zu unterhalten.

    Ich! Ich predige ja schon seitdem ich in diesem Forum poste, für wie wichtig und gut ich Cherundolo halte. :engel:


    Nicht nur, dass er ein guter Rechtsverteidiger ist, er kann auch Impulse nach vorne setzen, wenn er über rechts marschiert.

    Alter Falter, also ich will die Leistung weiß Gott nicht schönreden, aber ich habe ehrlich gesagt erwartet, dass es jetzt erstmal schwierig wird, wenn bestimmte Schlüsselspieler fehlen. Dazu zähle ich v.a. Schröter und Cherundolo. Die Elf stellt sich doch quasi von selbst auf, mit Spielern, die z.T. noch nicht mal auf der gewohnten Position spielen (-->Balitsch). Glauben einige hier allen Ernstes, dass man dann irgendwelche Fußballfeste erwarten kann? Und was ich nicht mehr hören kann, sind diese Dinge a la "muss sich die Bälle in der eigenen Hälfte holen". Dass Stürmer mit nach hinten arbeiten, ist im heutigen Fußball übrigens normal, hat nix mit "Mauern" zu tun und ist auch kein Grund, dass zu wenig Tore fallen.


    Das Unentschieden liegt mMn weniger an der Taktik, sondern vor allem an den begrenzten Möglichkeiten, die Ewald durch die vielen Verletzten hat. Klar hat die Mannschaft in der 2HZ nicht gut gespielt, aber Chancen waren über das ganze Spiel gesehen durchaus da. Wenn es 2-0 steht, ist das Ding durch.

    :kichern: Tja, klarer Fall von Unentschieden bzw. beide Recht bzw. grenzwertig, denke ich. Politisch würde ich Armenien und Georgien aufgrund ihrer christlichen Tradition in der Tat auch eher zu Europa rechnen. (Wobei die heutige Türkei ja bis ins Hochmittelalter auch christlich-byzantinisch war, bis dann die Osmanen kamen.)

    Ja, und? Was hat das mit Globalisierung zu tun?


    Auch die USA werden im Übrigen über kurz oder lang ihre Politik ändern müssen, weil sie gar keine andere Wahl haben. Die können doch schon deshalb keinen weiteren Krieg mehr anfangen, weil sie mit Heimatverteidigung, Irak und Afghanistan völlig ausgelastet sind -- und der Iran militärisch eine noch viel größere Herausforderung wäre. Das sind doch schon die Konsequenzen ihrer Politik. Auch ihre internationale Wirtschaftspolitik wird irgendwann an Grenzen stoßen. Und 2008 sind wieder Wahlen, bei denen Geogie nicht mehr antreten darf. Drei Jahre sind nicht viel in der Geschichte...


    PS @ 96 4 Life: Wieso ist das Utopie? Die EU ist doch auch keine Utopie, oder? Genau das hätte man Dir vor sechzig Jahren aber noch gesagt.

    Was mich in dieser ganzen "Wir müssen uns an die Globalisierung anpassen"-Debatte stört, ist irgendwie die Tatsache, dass bislang keiner mal den Mut hatte, auch mal eine zumindest gewisse Anpassung der Globalisierung an uns zu fordern. Möglich wäre das sicherlich, wenn man die Vision entsprechender multilateraler Abkommen eröffnet (alleine geht das nämlich nicht). Globalisierung ist was Feines, wenn man bestimmte Regeln dafür hat und möglichst alle was davon haben. Aber im Augenblick stehen alle davor wie die Kaninchen vor der Schlange. Zumal das grundsätzliche Problem ja durchaus schon vier Jahrzehnte alt ist.


    Nein -- ich bin kein Kommunist, kein attac-Aktivist und auch kein Utopist. Über kurz oder lang wird werden internationale Spielregeln kommen müssen angesichts der weltweiten Probleme, die durch Globalisierung auftreten. Denn es ist ja nicht nur Deutschland von diesen betroffen. Das ist übrigens genau der Fehler der Linkspartei: Sie glaubt, dass die Probleme allein auf nationaler Ebene lösbar sind.

    Im Gegensatz dazu hab ich mal ne gute Nachricht... Mein Heimatverein, der MTV Treubund Lüneburg, konnte gestern Abend in der Bezirksklasse I mit einem souveränen 4-1 im Derby gegen den VfL Lüneburg starten.
    8) :klatschen:


    Hoffentlich ist die Episode Bezirksklasse schnell wieder abgeschlossen, die wir ja nicht zuletzt dank des sehr "sportlichen" Verhaltens des Bezirksligameisters TSV Neuenkirchen mitmachen dürfen. Einen Tag nach Ultimo (1.7.) fiel ihnen nämlich ein, dass sie doch lieber in der Kreisklasse statt in der Landesliga starten wollen, weil ihnen (mal wieder) die ganzen Spieler weggelaufen sind. Hätten sie den Rückzieher bis zum 30.6. gemacht, wäre ein Platz mehr in der Bezirksliga Ost freigewesen -- unser Platz nämlich.
    :wut:

    Die Türkei spielt schon seit zig Jahrzehnten in der UEFA mit. Warum sollte man die jetzt wieder ausschließen? Ich find das schon ok so. Und kann es sein, dass Israel nicht sogar wegen dieser Sache mit Iran etc. in die UEFA aufgenommen wurde? Dann würde ich sagen, dass das absolut Sinn macht, anstatt in Asien das Chaos ausbrechen zu lassen, wenn diverse islamische Länder sich weigern würden, gegen die Israelis zu spielen. (Mich würde allerdings mal interessieren, was passiert, wenn sich Israel mal für eine WM qualifiziert und mit Iran in eine Gruppe gelost wird...)


    Kasachstan, Georgien und Armenien verstehe ich allerdings auch nicht so ganz; außerdem haben weder deren Vereinsmannschaften noch die Nationalmannschaften im europäischen Wettbewerb irgendeine Chance. Dynamo Tiflis war ja irgendwann mal ganz stark, aber die Zeiten sind mWn längst vorbei.

    Schließe mich Kettner und Mazurek an, wenn das jeder zur Anzeige bringen würde, bräuchten wir wieder Standgerichte... außerdem fahren manche auch einfach so, dass einem nix anderes mehr einfällt (vor allem die international gültige Botschaft des gestreckten Mittelfingers, wobei ich den bisher lieber gelassen habe)... Rechtlich müsste das aber unter "Beleidigung" fallen, oder? Also Anzeigen wegen Nötigung im Straßenverkehr kann ich ja durchaus nachvollziehen, aber sowas ist doch echt Kinderkäse.
    :nein:

    Zitat

    Original von strunz
    m.e. geht er eindeutig ein jahr zu früh. die geschäftsstelle ist noch nicht fertig und umgezogen, kaenzig ist gerade mal ein jahr im amt und die wm ist auch noch nicht gelaufen. nach der wm wäre der richtige zeitpunkt, abzutreten.


    außerdem sehe ich immer noch die gefahr, dass der verein künftig gar nichts mehr zu melden hat, wenn der vereinsvorstand nicht zum geschlossenen gesellschafterkreis der s&s gehört.


    was ist mit kinds visionen bzgl eines neuen vermarkterdeals? das sind doch alles noch baustellen.


    Naja, er geht ja nicht sofort ganz, sondern er wird sich nach einer Übergangszeit und einer Übergabephase rausziehen, der vermutlich mit der WM und dem Umzug zu Ende ist. Insofern mache ich mir in der Hinsicht keine allzu großen Sorgen. Grundsätzlich hast Du aber Recht, die WM wäre ein besserer Zeitpunkt gewesen. Wenngleich ich seine heute nachgereichte Begründung, sollte sie denn so stimmen (was nicht abwegig ist), aller Ehren wert finde.