Beiträge von SnoopDogg96

    Zitat

    Original von 96jung
    Als ob der Wahlsieg von Weil nicht schon längst feststeht... Hannover ist ja nun traditionell eine SPD-Hochburg, von daher ist lediglich die Frage wichtig, ob es zu einer Stichwahl kommt.


    Eben. Und das Schlimme ist ja, dass Weil (fast) genauso schlimm ist wie Schmalstieg (wobei der natürlich "der Hammer" ist....).

    Anstoss


    Das Herz gehört dazu


    VON JONAS FREIER
    Wer ist schon immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Für Dieter Hecking wäre zurzeit der richtige Ort das Arbeitsamt – wenn es nach 96 ginge. Dann nämlich könnte Martin Kind seinen Lieblingstrainer ganz einfach verpflichten. Weil Hecking aber ein guter Trainer ist, hat er einen Job. Darüber hinaus steht der Ex-96-Profi auch nicht gerade vor dem Rauswurf, sondern hat Alemannia Aachen jüngst zum ersten Bundesliga-Sieg seit 36 Jahren geführt – einem 3:0, ausgerechnet in Hannover.
    Der Aufsteiger hat sich damit nach zwei Niederlagen zuvor in der Tabelle hochgearbeitet, 96 ist nach drei Niederlagen ganz unten – so gesehen müsste ein Trainer doch lieber in Aachen arbeiten. Doch Hecking hat einen Traum. Er hat Hannover als Spieler kennengelernt und weiß, was hier möglich ist – viel mehr als in Aachen. Und Hecking hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er irgendwann mal zu 96 zurückkehren möchte.
    Dass sich diese Chance nun so schnell bietet, macht die Sache nicht einfacher. Doch wenn es Kind gelingen sollte, seinen Wunschkandidaten in Aachen loszueisen, wäre das bestimmt die beste Lösung. Denn es geht in dieser Saison um nicht weniger, als 96 sportlich am Leben zu erhalten. Da reichen fachliche Qualitäten allein nicht aus, da musst du auch „im Herzen ein Roter sein“, wie es Ex-Klubchef Götz von Fromberg so schön formulieren konnte. Die Trainer-Kandidaten Bruno Labbadia oder Jos Luhukay sind das nicht.
    Vor 15 Jahren verpasste 96 die Chance, den Trainer Volker Finke zu verpflichten – er ging nach Freiburg. Wenn es die Chance gibt, Dieter Hecking zu holen, sollte man sie nutzen. Und das will Martin Kind auch.

    Kind wird wieder Big Boss bei 96


    Er macht es, weil Jäggi absagt. Ein Verwaltungsleiter kommt.


    René C. Jäggi sagte gestern wie erwartet bei 96 ab. Martin Kind muss nun das Management neu aufstellen, er will selbst wieder in die Verantwortung.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Martin Kind und René C. Jäggi pflegen ja seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung. Aber beim Geld, so heißt es im Volksmund, hört die Freundschaft auf.
    Weil Jäggi bei einem Engagement in Hannover zwar ordentlich verdient, aber zugleich steuerliche Verluste erlitten hätte (NP berichtete), nimmt er das Jobangebot als Geschäftsführer bei 96 nicht an. Er hätte seine Kapitalerträge sonst in Deutschland statt in der Schweiz versteuern müssen.
    „Aus rein persönlichen Erwägungen und auf Grund anderer beruflicher Perspektiven habe ich die Entscheidung getroffen, ein Angebot von Hannover 96 nicht anzunehmen“, erklärte der Schweizer gestern, „obwohl die … Funktion als alleiniger Geschäftsführer sehr reizvoll gewesen wäre.“
    Kind reagierte „mit Bedauern“ auf die Absage. „Das wäre sicher eine gute Sache gewesen.“ Weil aber „kein zweiter Jäggi am Markt ist“, soll die „Option zwei greifen, die wir schon länger im kleinen Kreis diskutiert haben“. Kind will nun eine „etwas andere Organisationsstruktur einführen“ und statt eines Multimanagers vom Format Jäggis einen reinen „Verwaltungsleiter, einen Typen wie Bayerns Karl Hopfner“, einstellen. Ihm liegen diverse Bewerbungen vor.
    Weil es mit einem Verwaltungschef allein nicht getan ist, wird Kind wieder „strategische Verantwortung übernehmen“. Ein Jahr nach seinem Rücktritt bei 96 macht er die Rolle rückwärts und wird doch wieder Geschäftsführer – Big Boss, wenn man so will. Den Posten des Aufsichtsratschefs bei der Profifirma „96 KGaA“ soll Gesellschafter Gregor Baum übernehmen.
    Manager Ilja Kaenzig steht dagegen weiter vor dem Aus bei 96, obschon Kind sagt: „Herr Kaenzig macht seinen Job. Fertig.“ In absehbarer Zeit soll offenbar aber ein neuer Sportdirektor kommen, der Kaenzigs Kernaufgaben übernimmt. Kandidaten: Marco Bode und Thomas Strunz.

    Luhukay und Labbadia haben sich schon bei Kind vorgestellt


    HANNOVER. Dieter Hecking ist der Wunschkandidat bei 96. Weil es aber bei dem Wechselpoker viele Unwägbarkeiten gibt und Aachen seinen geschätzten Trainer möglicherweise nicht abgeben will, muss Martin Kind auch die Gespräche mit anderen Kandidaten vorantreiben.
    Gestern Abend traf sich der 96-Boss mit den ersten zwei Bewerbern zum Vorstellungsgespräch. Jos Luhukay (43), der vor vier Wochen beim Zweitligisten Paderborn zurückgetreten war, machte also seine Aufwartung und beschrieb sein sportliches Konzept für den 96-Aufschwung in der Bundesliga.
    Als zweiter Bewerber kam auch Bruno Labbadia (40/zuletzt Darmstadt 98 ) mit dem 96-Boss zusammen. Seine Chancen auf eine Anstellung scheinen aber, nicht nur wegen der Jäggi-Absage, erheblich gesunken zu sein.
    Heute und morgen könnte es weitere Sondierungsgespräche geben – falls sich nicht zuvor die Möglichkeit einer Einigung mit Aachen andeutet. GN

    „Haben uns viel vorgenommen für das Dresden-Spiel“


    HANNOVER. Michael Schönberg ist zwar nur ein Chef auf Zeit, doch er genießt die kurze Phase in der Verantwortung. „Das macht Riesen-Spaß, denn die Jungs ziehen hervorragend mit“, lobte der Däne gestern die 96-Profis, die sich in dieser Woche auf das undankbare Pokalspiel beim Drittligisten Dynamo Dresden vorbereiten.
    „Ich glaube, wir haben uns alle viel vorgenommen für das Dresden-Spiel“, sagte Schönberg. „Das merkt man auch an der Stimmung in der Mannschaft. Die wollen alle unbedingt.“
    Nach den letzten Eindrücken müsste er neben dem früheren Dresdner Silvio Schröter auch Mittelfeld-Talent Jan Rosenthal eine Chance geben. Dessen Leistungen findet Schönberg „beeindruckend, vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig freie Tage er in letzter Zeit gehabt hat“. „Rosi“, so wird der 20-Jährige zärtlich von den Mitspielern genannt, bewältigt zurzeit eine Doppelbelastung und spielt auch im Oberliga-Team. „Aber er ist ja noch jung, der schafft das“, glaubt Schönberg.
    Ernste Gedanken über die Startformation will er sich erst nach der Rückkehr aller Nationalspieler am Freitag machen, denn „bis dahin kann ja noch so viel passieren“. Den 96-Dienstreisenden geht es aber bisher gut, keiner der Auserwählten hat sich verletzt. Nur „Vahid hat einen Schnupfen“.
    n Heute spielt Vahid Hashemian mit dem Iran in der Asien-Cup-Qualifikation in Syrien. Altin Lala ist in der EM-Qualifiaktion für Albanien gegen Rumänien im Einsatz, Szabolcs Huszti mit Ungarn in Bosnien-Herzegowina. Chavdar Yankov will mit Bulgarien in Sofia die Slowenen schlagen, Gunnar-Heidar Thorvaldsson mit Island den großen Bruder Dänemark. Brisant ist wegen der gemeinsamen nationalen Vergangenheit auch das Duell, in das Jiri Stajner mit Tschechien in der Slowakei verwickelt ist. GN

    Hecking: Kauft 96 ihn heute frei?


    Er ist Kinds Wunschkandidat. Aber Aachen muss mitspielen.


    96 will Dieter Hecking in Aachen loseisen. Der frühere 96-Profi ist der Wunschkandidat für den Trainerposten.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Der Vorschlag musste ja kommen: „Dieter, bleib doch gleich hier in Hannover“, rief ein Zuschauer Dieter Hecking nach der 96-Pleite gegen Aachen vor elf Tagen zu. „Du könntest uns helfen.“
    Aachens Trainer reagierte mit einem gequälten Lächeln – was sollte er auch sagen zu dem charmanten Vorschlag? Hecking hat immerhin einen Vertrag bis 2009 in Aachen. Ohne Ausstiegsklausel wohlgemerkt. Die Szene zeigt aber, welch hohe Sympathiewerte der frühere 96-Profi in Hannover genießt. Nach Trainerstationen in Verl (Juli 2000 bis Januar 2001) und Lübeck (März 2001 bis Juni 2004) hatte er Aachen mit bescheidenen finanziellen Mitteln in die Bundesliga geführt. Hecking hat ein überzeugendes sportliches Konzept, er steht für attraktiven, offensiven Fußball mit Leidenschaft.
    Irgendwann nach der Pleite gegen Aachen muss also auch 96-Chef Martin Kind zu der Überzeugung gekommen sein, dass der 41-Jährige der ideale Trainer für 96 sein könnte. Hecking und 96 – das wäre eben keine Notlösung und keine Zweckgemeinschaft. „Hecking ist ein guter Trainer mit einer Erfolgsstory in der dritten, zweiten und ersten Liga“, würdigt Kind den Top-Kandidaten. „Er wäre ein guter Mann für Hannover.“
    Über einen Vermittler nahm 96 gestern Kontakt zu Aachens Sportdirektor Jörg Schmadtke auf und signalisierte Interesse. Heute berät der Präsidialausschuss mit Oberbürgermeister Jürgen Linden, Professor Helmut Breuer und Professor Horst Heinrichs über den Fall. 96 ist offenbar bereit, 500 000 Euro Ablöse zu zahlen.
    Hecking, dessen Familie in Bad Nenndorf lebt, soll einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt bekommen. Dass er emotional stark mit 96 verbunden ist, hat er nie verschwiegen. „96 ist der Verein, in dem ich während meiner aktiven Zeit die meisten positiven Dinge erlebt habe“, hat er einmal in einem Interview gesagt – auch dass „natürlich ein Interesse vorhanden“ sei, irgendwann 96-Trainer zu werden: „Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und alles passt, bin ich gerne bereit, darüber zu reden.“ Für 96 wäre jetzt der ideale Zeitpunkt – Aachen könnte das allerdings anders sehen.

    … das sind die sieben Trainer in Kinds Chef-Zeit


    Reinhold Fanz
    Als Martin Kind 1997 Präsident des drittklassigen und hoch verschuldeten Krisenklubs 96 wurde, war Reinhold Fanz schon Trainer – er musste ihn also nicht einstellen. Am Ende der Fanz-Amtszeit (22. Dezember 98 ) musste Kind den Coach auch nicht entlassen – Fanz wechselte zu Eintracht Frankfurt und scheiterte dort schnell.


    Franz Gerber
    Es dauerte 13 Tage, bis sich Franz Gerber entschied, nach Fanz 96-Trainer zu werden – der bisherige Manager war von Kind dazu gedrängt worden. 96 schnupperte am Aufstieg, wurde Vierter. Gerber hörte am 18. Juli 99 auf, ging zurück ins Management, wo er aber mit dem neuen Sportdirektor Thomas von Heesen nicht zusammenfand und im November 99 ging.


    Branko Ivankovic
    Am 19. Juli 1999 präsentierte 96 Branko Ivankovic als neuen Trainer – auf eine Empfehlung des Vorstandsmitglieds Karl-Heinz Voß. Der Kroate war Assistenzcoach bei seiner Nationalmannschaft, ein feiner Charakter und viel zu nett. 96 geriet in Abstiegsgefahr, und am 20. Februar 2000 wurde Ivankovic von Martin Kind („eine schwere Entscheidung“) entlassen.


    Horst Ehrmantraut
    Am 21. Februar 2000 übernahm Horst Ehrmantraut den 96-Trainerjob, er galt seinerzeit als konsequent und clever, ein harter Hund also. Tatsächlich feuerte der Coach sogar den Busfahrer, weil der sich mal verfahren hatte. Kind musste den Coach am 23. April 2004 schon wieder entlassen – Abstiegsgefahr. Assistent Stanislaw Levy übernahm, 96 blieb drin.


    Ralf Rangnick
    Im Nachhinein war Rangnick Kinds beste Trainer-Entscheidung. Am 1. Juli 2001 fing der Coach an, er führte 96 nach einer fabelhaften Saison in die Bundesliga. Das hat ihn bei Hannovers Fans zum unvergessenen Liebling gemacht. Am 7. März 2004, 96 war in Abstiegsgefahr, entließ ihn der Klubchef Kind – allerdings mit Stil, wie auch Rangnick bestätigte.


    Ewald Lienen
    Weil 96 unter Rangnick angeblich zu risikofreudig spielte, entschied sich Martin Kind für den bewährten Retter Ewald Lienen. Am 9. März 2004 begann er seine Arbeit, der Klassenerhalt gelang. Feuern konnte ihn Kind am 9. November 2005 aber nicht selber – das machten nach Kinds Rücktritt die Geschäftsführer Ilja Kaenzig und Karl-Heinz Vehling.


    Peter Neururer
    Auch dafür, dass Peter Neururer nur wenige Stunden nach Lienens Entlassung übernahm, konnte Kind nichts. An der Trennung (am 30. August 2006) von dem Trainer, der einen desolaten Start hingelegt hatte, war der zurückgekehrte Boss allerdings maßgeblich beteiligt. Zum Abschied gab es rund eine halbe Million Euro für Neururer.

    Anstoss


    Das wirklich Wichtige


    VON UWE VON HOLT
    Zum Glück sollte René C. Jäggi keine Tore schießen – und auch nicht Hannovers Mannschaft fürs Pokalspiel am Sonnabend in Dresden aufstellen. Der Schweizer, der von Klubchef Martin Kind als Geschäftsführer und damit zweitwichtigster 96-Mann eingeplant war, ist also sportlich nicht überlebenswichtig – er kommt vielleicht auch gar nicht.
    Ohne Jäggi (siehe Bericht unten auf dieser Seite) würde die Marke 96 sicher unternehmerisch einen Verlust erdulden, dem hannoverschen Fan sind solche Personalien aber nicht ganz so bedeutsam. Der heimische Fußballfreund ist davon überzeugt, dass Martin Kind das auch allein wuppen kann mit der Kohle, den Sponsoren und den anderen hintergründigen Aufgaben, das hat er ja schon früher gemacht.
    Viel mehr als der Tanz um Jäggi interessiert, wer denn nun neuer 96-Trainer wird. Um diese Personalentscheidung beneiden wir Kind überhaupt nicht. Dieser Schuss muss sitzen, so heißt das in Fachkreisen.

    Jäggi in der Steuerfalle


    Sagt der Wunschkandidat 96 heute etwa doch noch ab?


    Das Engagement von René C. Jäggi bei 96 droht zu scheitern. Heute früh soll endlich eine Entscheidung fallen.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Martin Kind hatte gestern lange Zeit Schwierigkeiten, seinen Wunschkandidaten ans Handy zu bekommen. René C. Jäggi war „ins Ausland verreist“, wie Kind erfuhr. Vor dem angestrebten Vertragsabschluss mit dem Geschäftsführer in spe sollten „noch einige komplizierte Fragen, auf die wir keinen Einfluss haben, gelöst werden“.
    In einem Telefonat mit einem Berater Jäggis erfuhr Kind allerdings schon am Mittag, dass „das nicht so problemfrei zu regeln ist“. Mehr wollte er nicht verraten, denn „das sind ganz persönliche Angelegenheiten“.
    Nach NP-Informationen droht heute aber eine Absage, weil Jäggi sonst in die Steuerfalle tappen würde. Denn er unterliegt dem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, das seit 1972 zwischen Deutschland und der Schweiz besteht. Verlegt der frühere Adidas-Boss seinen Lebensmittelpunkt nach Hannover, müsste er seine erheblichen Zusatzeinkünfte (aus Firmenbeteiligungen, etwa an einem Hotel) in Deutschland statt in der Schweiz versteuern. In Kaiserslautern soll er so bis zu 800 Euro am Tag verloren haben.
    Jäggi ließ seinen Fall nun von Steuerexperten beurteilen. Letzte Stellungnahmen werden bis heute erwartet.
    Kind telefonierte gestern Abend noch mit Jäggi. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, der Schweizer hätte schon abgesagt. „Das kann ich aber nicht bestätigen“, erklärte der 96-Boss. Er sah die Chancen auf eine Einigung noch bei 50:50, „der Wille ist noch da“. Heute früh soll nun die Entscheidung fallen. „Wir schlafen nochmal darüber“, sagte Jäggi. Falls er nicht kommt, will Kind einen „reinen Verwaltungsexperten“ einstellen und wichtige Entscheidungen selber treffen.

    Kinds schwierigste 96-Entscheidung


    Bei der Wahl des Trainers darf er nicht danebengreifen. Sonst steigt diese Mannschaft ab.


    Martin Kind muss die schwierigste Personalentscheidung seiner 96-Zeit treffen – bei einem Fehlgriff droht der Abstieg.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Neun Jahre, sieben Trainer – seit Martin Kind sich 1997 der Geschicke des damals krisengeschüttelten Klubs 96 angenommen hat, hat er sich mit vielen verschiedenen Charakteren auseinandersetzen müssen.
    Das ging nicht immer geräuschlos. Da 96 aber von der dritten bis in die erste Liga aufstieg und sich dort inzwischen etablierte, kann auch Kinds Personal-Management auf der sportlichen Ebene nicht so ganz falsch gewesen sein.
    Diesmal aber scheint die Lage so bedrohlich wie nie, obschon die Saison noch jung ist. Es bleiben zwar noch 31 Spieltage, um 96 vom Tabellenboden der Bundesliga nach oben zu liften, doch könnte die Mannschaft dabei zur kritischen Masse werden.
    Der neu formierte Kader zeigt bedenkliche Symptome, obschon er von der Qualität der Einzelspieler her ordentlich besetzt ist. Neururer hat das Mannschaftsgefüge aus dem Gleichgewicht gebracht, es gibt keine funktionierende Hackordnung, aber Grüppchenbildung. Es gibt viele nette Kerle in der Mannschaft, aber nur wenig respektierte Führungsspieler.
    Eine heikle Aufgabe also für den neuen 96-Trainer, dieses verunsicherte Team auch psychologisch für den Abstiegskampf zu rüsten. Neben einem überzeugenden sportlichen Konzept sind daher emotionale Intelligenz und ein gewisses Einfühlungsvermögen für die zwischenmenschlichen Prozesse gefragt. Kind muss in den Bewerbungsgesprächen, die er morgen und am Donnerstag führen will, den geeigneten Kandidaten finden – und darf sich keinen Fehlgriff leisten, da die erstklassige 96-Zukunft auf dem Spiel steht.
    Ob Bruno Labbadia der komplexen Aufgabe nach seiner ersten Trainerstation in Darmstadt schon gewachsen ist, daran könnte es zumindest Zweifel geben. Jos Luhukay (zuletzt Paderborn) scheint bislang eher zu Kinds Vorstellungen zu passen.
    Möglich aber auch, dass sich der 96-Boss zu einer mutigen und vielleicht unbequemen Lösung durchringt. Trainer Nummer acht muss jedenfalls passen.

    Kind: „Es kann losgehen“


    Hannover (gru). Das Anforderungsprofil ist erstellt, von morgen an soll geredet und verhandelt werden. „Wir werden am Montag die Gesprächstermine koordinieren“, sagte Martin Kind, Klubchef von Hannover 96, „dann kann es losgehen.“ Es, das ist die intensive Phase bei der Suche nach einem Nachfolger von Peter Neururer. Kind bestätigte gestern noch einmal, dass maximal vier Trainer in der engeren Auswahl stünden. Bruno Labbadia, Uwe Rapolder, Dieter Eilts und ein weiterer Kandidat gehören dazu und werden sich demnächst ausführlicher mit Kind unterhalten.
    Dass Michael Schjönberg, derzeit Interimscoach der „Roten“, neuer Cheftrainer wird, schloss der 96-Klubchef nahezu aus: „Dann müsste er in nächster Zeit überragende Ergebnisse abliefern.“ Einen Passus im Vertrag des Dänen, den Neururer öffentlich machte („Schjönberg wurde schon vor mir als mein designierter Nachfolger eingestellt“), gibt es laut Kind nicht. „Es soll darüber gesprochen worden sein“, sagte Kind, „aber das wurde, zumindest so weit ich weiß, nicht vertraglich fixiert.“

    Der Rechtfertigungsfeldzug


    Der ehemalige 96-Trainer Peter Neururer nutzt seine Freizeit für Medienauftritte


    Hannover (fe/gru). Wie soll man es nun nennen? Abschiedstour, Rechtfertigungsfeldzug, neue Bewerbungsoffensive? Peter Neururer, bis vergangenen Mittwoch Trainer von Hannover 96 und dann auf Grund andauernden Misserfolgs aus dem Amt gedrängt, hat seit der Trennung vom Fußball-Bundesligisten wieder jede Menge Zeit für Medienauftritte. Gestern war er zu Gast in der Gesprächsrunde „Doppelpass“ des Deutschen Sportfernsehens (DSF), am selben Tag erschien ein ganzseitiges Interview in der „Bild am Sonntag“. Doch egal, welche Plattform dem 51-Jährigen geboten wird: Neururer lässt keine Gelegenheit aus, die vielen Vorurteile zu bestätigen, die ihn seit Jahren begleiten.
    Besser als im DSF hätte sich der „Maulheld mit Schnauzbart“ („Welt am Sonntag“ von gestern) sich selbst und seine Unfähigkeit, eigene Fehler und Irrtümer einzugestehen, nicht entlarven können. Auf die Frage etwa, ob es nicht langsam an der Zeit sei, sich in der Öffentlichkeit etwas zurückzunehmen, lautete seine Antwort: „Dann bin ich nicht mehr der Peter Neururer. Und ich will authentisch sein.“ Als seinen „größten Fehler“ bezeichnete er es, im November 2005 „nach nur 20 Minuten“ in Hannover zugesagt zu haben – und dies trotz der „schwierigen Strukturen“. Anfangserfolge unter ihm, wie auch in Hannover, führte er darauf zurück, dies „könnte ja mit der Qualität (des Trainers – d. Red.) zu tun haben“. Die überaus umstrittenen Auswechslungen gegen Werder Bremen (2:4), nach denen die Partie kippte, „würde ich wieder so machen“, sagte Neururer. Dass das Spiel verloren ging, habe „einzig individuelle Fehler“ zur Ursache gehabt.
    In 13 Jahren habe er nie einen Manager und Vereinspräsidenten „in irgendeiner Form kritisiert“. Ein weiterer Satz, der aufhorchen ließ. Sich die Dinge so hinbiegen, wie sie am besten in den eigenen Kram passen: Um dieses Wesenselement in Neururers Seele müsste spätestens seit gestern auch Martin Kind Bescheid wissen. Im „Bild am Sonntag“-Interview sagte Neururer nicht nur, er sei „freiwillig gegangen“. Er erklärte auch vollmundig, der 96-Klubchef habe zu ihm gesagt: „Sie können noch viermal verlieren, ich werfe sie nicht raus.“ Und im Übrigen stehe er in Hannover „ja noch bis zum 30. Juni 2007 unter Vertrag“.
    Letzteres bestätigte Kind („Der Trainer ist nur freigestellt“), den Rest der Neururerschen Aussagen wollte er zunächst mit der Bemerkung „Das nehme ich so zur Kenntnis“ abtun. Er besann sich dann aber anders. „Ich will mich nicht an einer öffentlichen Diskussion beteiligen“, sagte der 96-Klubchef, „aber so ist es mit Sicherheit nicht gesagt worden. Aber: Jeder verklärt seinen Blick, der junge Mann auch.“
    Weiter wollte Kind nicht auf die Gespräche mit Neururer in der vergangenen Woche eingehen. „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, sagte er. „Ich zumindest werde mich daran halten.“


    „Weil man sich mit Peter Neururer sicherlich eine gute Stimmungslage holt. Jemand, der akribisch arbeitet, der Enthusiasmus entfacht und in kürzester Zeit jede Mannschaft in einen außergewöhnlichen Zustand bringen kann.“
    Peter Neururer, ehemaliger Trainer des Tabellenletzten Hannover 96, auf die Frage, warum ihn ein Klub verpflichten sollte

    Weck und Ibanez führen 96 II zum 4:1


    HANNOVER. 4:1 – 96 II holte sich nach toller zweiter Halbzeit noch einen „Dreier“ gegen den VfR Neumünster.
    250 Fans im Eilenriedestadion sahen eine ansehnliche Partie. Im ersten Durchgang gabs zunächst viel Kampf und viele Freistöße. Das 1:0 von Fabian Montabell (11.) konnte Neumünsters Möller (13.) mit einem Fernschuss umgehend ausgleichen. Danach waren die Gäste etwas besser, bis zur Pause bliebs aber beim 1:1.
    96-Coach Carsten Beschorner nahm die rotgefährdeten Ferhat Bikmaz und Hendrik Hahne raus, mit Markus Weck und Marcel Ibanez machten die Gastgeber nun richtig Dampf. Bereits in Minute 47 traf Johannes Dietwald nach schöner Kombination zum 2:1. Von Pascal Biank sehr schön vorbereitet war auch das 3:1 erneut durch Montabell (72.).
    96 legte noch einmal durch Sebastian Stachnik nach – 4:1 (86.). Trainer Beschorner war „mit Hälfte zwei rundum zufrieden. Mein neues Team scheint in der Liga angekommen zu sein“.


    96: Jensen – Dietwald, Marheineke, Willers, Carolus – Hahne (46. Weck), Biank, Rosenthal, Bikmaz (46. Ibanez) – Montabell (79. Karajün), Stachnik sch

    Neururer diskutiert mit Neuhaus und tritt gegen Brdaric nach


    MÜNCHEN. Der Ex-96-Trainer diskutierte gestern mit der Neuen Presse über seinen Rauswurf – live im DSF-„Doppelpass“. Neben Peter Neururer war auch NP-Redakteur Gunther Neuhaus eingeladen. Es wurde eine kontroverse Diskussion. Aber hinterher gaben sich beide die Hand.
    Nachdem Thomas Brdaric via DSF mit seinem ehemaligen Coach abrechnen durfte, trat gestern Neururer nach. „Das ist die typische Verhaltensweise eines nicht selbstkritischen Fußballprofis in einer Situation, in der er sich selbst an die Wand gedrängt fühlt. Er ist halt ein Stürmer, der dann glänzt, wenn er erfolgreich ist. Ansonsten ist die Wertigkeit des Spielers für die Mannschaft nicht großartig.“
    Auch zum 96-Übergangstrainer hatte Neururer was zu sagen. „Ich habe Michael Schönberg als eine meiner letzten Amtshandlungen aus der Kabine verwiesen und ihm eine gewisse Art der Arbeitsmoral unterstellt, die es nicht mehr zuließ, dass wir beide zusammenarbeiten. Das war ein fachliches und ein zwischenmenschliches Problem, das war ein Problem, das mit der Loyalität dem Verein gegenüber zu tun hatte. Mehr sage ich dazu nicht“, sagte Neururer.

    Kind findet Wechsel im Aufsichtsrat „undramatisch“


    HANNOVER. Es war schon skurril, was da am vergangenen Mittwoch bei 96 abgelaufen ist. Der Aufsichtsrat des Gesamtvereins Hannover 96 e. V. tagte – allerdings ein Teil mit Wolf-Günter Wiesel, Martin Biskowitz und Ruben Kiaman in der 96-Geschäftsstelle an der AWD-Arena, der andere mit dem alten Aufsichtsratsboss Harrald Wendt und Hans-Günther Naumann in der Daimler-Chrysler-Niederlassung. Die beiden Lager stehen sich feindselig gegenüber, spätestens die Wahl von Martin Kind zum Vereinsboss (nach dem Rücktritt von Götz von Fromberg) hatte den Aufsichtsrat gespalten. Wendt hatte gegen Kinds Berufung gestimmt und kämpft nun offenbar um den Erhalt seiner Macht bei 96. Seine Gegenspieler wählten ihn allerdings am Mittwoch als Aufsichtsratschef ab und machten Wiesel zum Nachfolger, weil der frühere FIFA-Schiedsrichter „kommunikativer und teamfähiger“ sei, wie Biskowitz sagte.
    Wendt will seine Abwahl aber aus juristischen Gründen nicht anerkennen. Nach Paragraph 16/3 der 96-Satzung berufe der Aufsichtsratsvorsitzende eine Sitzung ein, argumentiert er. Die Gegenseite behauptet, Sitzungen könnten auch einberufen werden, wenn mindestens drei Mitglieder das fordern. Nun soll der Streit vom Ehrenrat des Vereins behandelt werden.
    Für Kind ist der Wechsel im Aufsichtsrat „ein undramatischer Vorgang“. Er freut sich „auf die Zusammenarbeit mit Herrn Wiesel“. Von größerer Bedeutung für 96 ist, wer am 13. September in den Aufsichtsrat der Profifirma 96 KGaA berufen wird – dort ist noch Wendt der Vorsitzende. Kind aber, „das ist so beschlossen“, soll Wendt ablösen. GN

    Fängt Jäggi per Fax bei 96 an?


    Woche der Entscheidung


    Woche der Entscheidungen bei 96. Bis morgen soll der Vertrag von René C. Jäggi perfekt gemacht und danach die Trainersuche zum Abschluss gebracht werden.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Eine TFK, eine Trainerfindungskommission wie beim DFB vor zwei Jahren, wird es bei 96 nicht geben. Martin Kind bevorzugt „stringente Entscheidungsprozesse“, was im Zweifel bedeutet, dass der 96-Boss entscheidet und sonst keiner. In die Suche einbezogen werden aber 96-Gesellschafter Gregor Baum und der kommende 96-Geschäftsführer René C. Jäggi, „wenn wir denn zum Abschluss kommen“, sagt Kind.
    Das klingt, als hätte der Klubchef noch leise Zweifel. „Vom Grundsatz her“ sei man sich einig mit Jäggi, sagte Kind gestern noch einmal, „Funktion, Stellenbeschreibung und Vertrag sind klar“. Es gebe aber noch „ein paar offene Fragen, auf die wir keinen Einfluss haben“. Es geht offenbar um rechtliche Probleme und mögliche Konflikte mit Jäggis Nebenaufgaben in mehreren Aufsichtsräten.
    „Nicht ganz glücklich“ ist Kind auch mit der anstehenden USA-Reise des Wunschkandidaten. Jäggi verabschiedet sich am Mittwoch und kehrt erst Mitte September zurück – und das in einer kritischen Phase, in der bei 96 wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Einen Fehlgriff bei der Trainerwahl kann sich 96 nicht mehr erlauben.
    Noch vor dem Abflug, das ist Kinds „Ziel“, soll also der Geschäftsführer-Vertrag von Jäggi unterschrieben werden. Nur im Notfall könne man „das auch per Fax in die USA regeln“.
    Mit einem Engagement Jäggis könnten die Chancen Bruno Labbadias auf einen Vertrag als Cheftrainer in Hannover steigen. Der Ex-Bayern-Profi ist offenbar Jäggis Favorit und sollte schon nach Kaiserslautern kommen. Allerdings schätzt Lauterns Ex-Boss auch Jos Luhukay. Der Bewerber Uwe Rapolder dagegen passt nicht in Kinds Vorstellungen.
    Der 96-Boss beginnt dieser Tage „mit Sondierungsgesprächen mit vier Kandidaten“. Frank Neubarth (Holstein Kiel) gehört dabei nur zum erweiterten Kreis. Bis zum Wochenende könnte 96 zu einem Abschluss kommen – ob nun mit oder ohne Jäggi.

    Zitat

    Original von SnoopDogg96
    Portugal, Belgien und Finnland sind übrigens gute Mannschaften... :klatschen:


    Daraufhin IlStajner96:

    Zitat

    Belgien und Finnland ?


    Heutiges Ergebnis der EM-Quali: "FT Poland 1 - 3 Finland"


    :D

    Ein Spiel, drei Sieger und der Blick nach vorn


    Hannover 96 gewinnt bei Germania Grasdorf mit 5:0 / Henkel hält Bruggink-Strafstoß


    Grasdorf (kös.) Ein Spiel, bei dem es nur Sieger gibt. In jedem anderen Jahr wäre das für die „Roten“ nur eine Pflichtübung gewesen. Doch in der jetzigen Phase – drei schlimme Niederlagen in Folge, letzter Tabellenplatz, Trainer entlassen – kam der Besuch beim Bezirksoberligisten Germania Grasdorf gerade recht. Und tatsächlich gab es bei der Partie nur Gewinner: Grasdorf, weil das Team bei der Aktion „Holt euch 96!“ der „Neuen Presse“ das entscheidende Losglück hatte. Hannover 96, weil endlich mal wieder ein Sieg eingefahren und kein Profi verletzt wurde. Und sogar Michael Schjönberg konnte einen kleinen Triumph für sich verbuchen, weil er nach den wenig kollegialen Attacken des geschassten Peter Neururer nun als Interimscoach auf der 96-Bank gesetzt ist.
    Vor 2200 Zuschauern erarbeiteten sich die „Roten“ zwar Chancen. Aber Grasdorf-Keeper Bastian Teichmann nutzte fast 30 Minuten lang jede Gelegenheit, sich als sicherer Schlussmann zu präsentieren. Weder Arnold Bruggink (4. Minute) noch Dariusz Zuraw (11.) oder Vinicius (27.) konnten Teichmann mit ihren Kopfbällen bezwingen. Einen Schuss von Timo Nagy (14.) entschärfte er ebenso. Und als er von Thomas Brdaric mit einem Kopfball bereits überwunden war, kratzte ein Feldspieler den Ball von der Linie. In der 29. Minute gelang dann aber Jan Rosenthal doch der Führungstreffer für 96; Silvio Schröter erhöhte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff.
    In der 2. Halbzeit wechselte Germania Grasdorf den Torhüter, doch das Spiel blieb das Gleiche. Wie zuvor Teichmann wuchs auch Florian Henkel zwischen den Pfosten über sich hinaus. Nach einem Foul an Brdaric im Strafraum hielt Henkel den Elfmeter von Bruggink. Der Niederländer korrigierte seinen Fehler mit einem Kopfballtreffer zum 3:0 (57.), bevor Brdaric (64.) und Fabian Montabell (78.) ebenfalls per Kopf den Endstand von 5:0 für die „Roten“ herstellten. Die größte Chance der Grasdorfer hatte Lautaro Lilloa-Ferrera mit einem Freistoß.
    „Ich hatte eigentlich einen zweistelligen Sieg erwartet“, sagte Schjönberg nach dem Abpfiff. „Die Spieler hatten wohl doch einiges im Kopf, was sie verarbeiten mussten. Aber wir schauen nicht mehr zurück, sondern nach vorn.“ Die Rückschau hat sich hingegen Germania Grasdorf verdient. Ein solches Spiel gegen einen Bundesligisten – selbst mit fünf Gegentoren – ziert jede Vereinsgeschichte.
    Aufstellung Hannover 96: Enke (46. Golz) – Andersson, Vinicius, Zuraw, Tarnat – Balitsch, Rosenthal (61. Montabell), Bruggink – Schröter, Brdaric, Nagy (58. Hahne).