Beiträge von Kai

    Ich kann mit dem ESC nichts mehr anfangen.


    Zu viel Glitzer, zu wenig Melodie

    zu viel blanke Haut, zu wenig Stimme

    zu viel Showeffekte, zu wenig Musik.


    So richtige Hits wurden die Siegertitel der letzten Jahre auch nicht mehr. Das war zu Zeiten von den Olsen Brother oder Johnny Logan zwar auch eher nicht die Regel, aber kam deutlich häufiger vor.

    Weil ich festgestellt habe, dass PM früher bodenständig erschien und jetzt so ist wie jeder 08/15 Fußballprofi. :kichern:

    Genau das stimmt nicht: Nicht jeder "08/15 Fußballprofi" baut für seine Familie ein Mehrgenerationshaus oder engagiert sich für sozial benachteiligte Kinder.


    Du erweckst den Eindruck, dass es keinen Unterschied zwischen Mertesacker und solchen Leuten wie z.B. Boateng, Kruse, oder Legat gäbe. Das finde ich nicht in Ordnung.

    Eine 270-Quadratmeter-Wohnung allein für die Eltern finde ich schon ziemlich ballaballa - wir haben früher zu fünft auf etwa der halben Wohnfläche gewohnt und die Wohnung war schon riesig.


    Halt eine Frage der Perspektive. Mertesacker und Personen mit vergleichbaren Einkommens- und Vermögensverhältnissen haben da eine andere als Normalbürger, was normal ist.


    Als meine Eltern immer älter wurden und dazu meine Mutter noch schwerstdement wäre ich froh gewesen, wenn ich es mir locker leisten können, für sie ein alters- und behindertengerechtes Haus zu bauen. Auch mit Platz für Pflegekräfte im Haus. Ich hätte es ihnen so bequem und angenehm wie möglich gemacht. Dafür wäre mir fast nichts zu teuer gewesen und auf jeden Fall wäre es für mich sinnvoller und befriedigender gewesen, als das vorhandene Geld zur Bank zu bringen oder weitere Luxusgüter zu kaufen.


    Die Sache mit "früher" hört sich immer gut an. Früher haben wir in Ahlem zu viert in einer Dreizimmerwohnung (Mehrfamilienhaus) mit 75 qm gewohnt. Und früher hat die Familie meiner Ehefrau zu sechst in Stöcken auf 60 qm gelebt. Was sagt das jetzt? Aus meiner Sicht nur, dass dieser Hinweis in diesem Zusammenhang nichts bringt.


    Na klar, kann jeder eine Stiftung gründen. Muss er aber nicht. Keiner wird gezwungen, sich für die Förderung sozial benachteiligter Kinder einzusetzen. Dein Hinweis, dass "nicht zwangsläufig nur Barmherzigkeit der Grund dafür sein muss", ist sicher berechtigt, hat für mich aber schon wieder so komischen einen Zungenschlag. Auch hier: Seinen wir doch froh, dass (Jung)millionäre sich überhaupt sozial engagieren und einen Teil ihres Geldes dafür einsetzen. Zumal er sich selbst dafür nicht rühmt, sondern es einfach macht. (soweit ich weiß)

    Per Mertesacker hat durch den Fußball sehr, sehr viel Geld verdient. Wie übrigens viele aus einer "Leistungsklasse". Bei Arsenal hat er 4,3 Mio EUR Grundgehalt im Jahr bekommen und dazu kommen noch Einnahmen aus Prämien und Werbung. (Per Mertesacker: Vermögen und ehemaliges Gehalt - Link zu Vermögen Magazin).


    Ob das angemessen ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen. Auf jeden Fall scheint es üblich zu sein für Spitzenfußballer in England. Da nichts anderes bekannt ist, kann man davon ausgehen, dass er seine Einnahmen korrekt versteuert hat. Es fließt/floss also ein beträchtlicher Teil an der Staat (England oder Deutschland zurück). Dennoch bleibt sehr viel Geld über, dessen Dimensionen meine Vorstellungskraft an Grenzen führt.


    Was macht er mit dem Geld? Er gründet eine Stiftung, die Per Mertesacker Stiftung. Dann ist er mit Clemens Fritz an einer Immobilienfirma beteiligt und schließlich plant er zusammen mit seiner Firma ein Mehr-Generationenhaus (bitte runterscrollen zu "unsere Projektentwicklungen") in Hannover. Diese Immobilie ließe sich dreiteilen: ein Teil für seine Eltern, ein Teil für sich selbst mit seiner Ehefrau und der dritte Teil ebenfalls für die Familie. Das ganze heimatnah und seinem Gehalt und Vermögen angemessen.


    Für Normalbürger sieht die Immobilie gigantisch aus. Ist sie auch, genau wie sein damaliges Gehalt.


    Ich persönlich finde es durchaus akzeptable, dass er mit seinem Geld für seine Familie eine wirklich tolle Wohnsituation schafft, und das in Hannover. Auf jeden Fall besser, als wenn er dafür Tesla-Aktien kauft oder sich - wie andere Fußballer - für hohe sechsstellige Beträge Uhren und für siebenstellige Beträge Luxussportwagen hinstellt. Aber selbst wenn: Er hat sich das Geld selbst verdient und kann damit machen, was er will. In Deutschland ist es aber offenbar nach wie vor so, dass man ganz schnell in der Neidgesellschaft ankommt.


    Dieses Haus selbst trifft meinen Geschmack nicht. Muss es auch nicht. Aber dadurch wird mir Per Mertesacker nicht unsympathischer, als er ohnehin schon für mich ist. Aber das ist halt subjektiv. Mertesacker gehört für mich dennoch zu den vernünftigeren "Jungmillionären" aus dieser Branche.

    Da muss man schon begründen, warum genau man als teuerster Rundfunk der Welt ein höheres Budget braucht als die allermeisten Staaten als Staatshaushalt haben.

    Ich kenne mich mit den Rundfunk- und fernsehanstalten des gesamten Globus nicht aus, aber die Vergleichsgröße "Staatshaus der allermeisten Staaten" scheint mir nicht nur unangebracht, sondern hört sich auch sehr populistisch an.


    Ich vergleiche das lieber mit den Kosten, die ich z.B. für mein SKY-Abo zahle. Da muss ich sagen: Da bekomme ich beim ÖRR doch wesentlich mehr Leistung. Es sind ja nicht nur ARD, ZDF und die Dritten, sondern diverse kleinere Fernsehsender für den individuellen Geschmack. Dazu kommt das breite Angebot an Radiosendern, analog und digital.


    Dass dabei auch Sendungen sind, die ich nicht gut finde oder die mich nicht interessieren, liegt bei dem breiten Spektrum in der Natur der Sache. Natürlich gibt es sicher auch Geldverschwendung oder Dinge, bei denen ich mich frage, ob das nun sein müsse. Das akzeptiere und toleriere ich, ganz einfach aus dem Grunde, dass es sich praktisch nicht komplett verhindern läßt.


    Aber ich habe eben auch die Möglichkeit, meine Fernbedienung zu nutzen. Als letztes Mittel eben auch den roten Knopf darauf. Ich bin nicht gezwungen, Böhmermann anzuschauen, wenn er mir nicht gefällt. Gleiches gilt für Dieter Nuhr.


    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Angebot, der Vielfalt und der Qualität des ÖRR. Daran ändert sich auch nichts, selbst wenn ich hier und da auch Kritik übe. Deutschland kann froh sein, den ÖRR zu haben. Selbstverständlich hat das auch seinen Preis, den ich sogar im Hinblick auf die Leistungen als günstig empfinde. Unabhängig vom Staatshaushalt von Timbuktu.

    Früher hat man Leute wie Merz als "Wendehals" bezeichnet.


    Das Problem ist nur, dass im Gegensatz zu früher die Alternative zu Merz nicht irgendein SPD-Kanzlerkandidat ist, sondern angesichts der aktuellen Umfragen Weidel oder einer ihrer Spießgesellen.


    Vor dem Hintergrund bin ich derzeit noch bereit, die bittere Pille Merz zu schlucken.

    "Offensiv und Attraktiv"

    Super ! Welcher Fußballbegeisterte will das nicht? Gerne noch in Kombination mit "erfolgreich".


    Dieses Narrativ "Der Verein definiert für sich eine Philosophie und richtet sich bei all den Entscheidungen an dieser Philosophie aus" klingt einleuchtend, hat viel für sich und man kann daran rational kaum etwas aussetzen.


    Die Realität sieht - nicht nur bei 96 - sehr häufig ganz anders aus. Und zwar nicht, weil dieses Narrativ abgelehnt wird, sondern sich in der Praxis kaum so umsetzen läßt. Wie gesagt: Ich rede nicht nur von 96, wo man ja leicht mit Kind jemanden gefunden hat, an dem es scheitert, sondern von fast allen Profi-Clubs.


    Und da, wo man tatsächlich eine Philosophie erkennen kann (konnte), war die maßgebliche Person der Trainer. Das war in Freiburg mit Streich so, in Dortmund und Liverpool mit Klopp, in Gladbach mit Weisweiler und auch in Hannover (2010/2012) mit Slomka. Waren diese Trainer weg, war es häufig mit der Philosophie vorbei. Es folgten dann jeweils teilweise sehr krampfhafte Versuche, die Philosophie zu retten bzw. wiederzubeleben. Besonders deutlich in Dortmund zu sehen.


    Und natürlich ist "Offensiv und Attraktiv" nicht eine Sache, die der Trainer alleine implementieren kann. Dazu gehören diverse Faktoren, wobei natürlich auch finanzielle Handlungsfähigkeit eine gewisse, aber nicht überproportionale Rolle spielt (siehe wieder Dortmund).

    Von dieser "1. Elf" konnten wir heute Zieler, Muroya, Leopold, Gindorf, Rochelt und Lee "bewundern". Wie so oft krankte das heutige Spiel an fehlendem Tempo, mangelnder Handlungsschnelligkeit, technischen Fehlern (insbesondere bei der Ballannahme und-verarbeitung, an schlechten/ungenauen Flanken (geplante Torvorbereitungen) und mangelnder Kaltschnäuzigkeit im Abschluß. So, wie sie heute aufgetreten sind, war das keine Ausnahme, sondern die Regel in den letzten Monaten. Daher ist für mich die Frage, ob die aufgeführten Spieler dieser "1. Elf" tatsächlich verbessern können oder so weiter kicken wie zuletzt.


    Der einzige, der wirklich über ein überdurchschnittliche (Zeitliga-) Niveau verfügt, ist Zieler. Auch heute wieder war es ihm und seinen Reflexen zu verdanken, dass es nicht eine weitere Heimniederlage gegeben hat. Daher macht mir diese "1. Elf" eher Angst und Bange.


    Bei der Kaderplanung ist daher m.E. besonderer Wert darauf zu legen, schnelle, mutige und technisch starke Spieler zu verpflichten. Gerade weil mit Halstenberg und Neumann zwei Eckpfeiler den Verein verlassen, die neben Zieler maßgeblich daran beteiligt waren, dass die Defensive so stabil war und daher den einen oder anderen Punkt gerettet haben (wie auch heute). Das wird in Zukunft schätzungsweise nicht mehr so klappen und die Mannschaft ist auf die Offensive stärker angewiesen. Diese Offensive fängt spätestens im Mittelfeld bzw. den sog. "Schienenspielern" an.


    Wesentlicher Bestandteil dieses Umbruchs wird der Trainer sein, der dafür sorgen sollte, dass das Vertikalspiel (dazu gehört auch das Spiel ohne Ball um Räume zu öffnen und Anspielstationen zu generieren) forciert.


    Gelingt das nicht (aus welchem Grund auch immer), sehe ich schwarz und 96 kann froh sein, die Klasse zuhalten.


    Sorry für Pessimismus.

    Für mich sieht er so aus, als hätte er richtig Bock drauf.

    Der hat auch richtig Bock drauf. Der verspürt soviel Freude wie ein kleines Kind, das zu Weihnachten endlich das Spielzeug bekommen hat, das es sich schon sooooo oft leider vergeblich gewünscht hatte.


    Sein sehnlichster Wunsch ist nach so vielen Enttäuschungen in Erfüllung gegangen und nun kann er der ganzen Welt das zeigen, was er selbst natürlich schon immer wußte, nämlich dass er ein richtig kerniger Macher ist. Einer, dem keiner was vormachen kann, weil er den ganz großen Durchblick hat.

    Und dann kommt Spahn? Vom Regen...

    Kann sein, wäre aber eher ungut -auch ganz neutral betrachtet. (Bei der Beurteilung des politischen Gegners ist man ja nicht unbedingt objektiv.)


    Gesucht wird ein CDU-Politiker oder Politikerin, der/die einen und ausgleichen kann und nicht polarisiert. Jemand, dem es weniger um sich und viel mehr um die Sache geht. Natürlich ist das schwer zu realisieren. Spontan fällt mir da Thorsten Frei ein, der zwar politisch auf Merz-Linie ist, aber doch konzilianter und integrierender wirkt als Merz. Dem traue ich zu, politisch schmerzhafte Kompromisse wesentlich besser eingehen und "verkaufen" zu können.


    Daniel Günther wäre auch ein Kandidat. Aber der scheint ja froh zu sein, dass er sein heimeliges Kiel hat.


    Was von Wadephul zu halten ist, weiß ich derzeit noch nicht.

    Mich überrascht das Scheitern von Merz nicht wirklich.


    Merz hat sich durch seine mehrfachen Wortbrüche und 180-Grad Wendungen insgesamt, also bei seiner Partei und bei der SPD, selbst so beschädigt, dass nicht jeder, der sich getäuscht, verletzt oder hintergangen fühlt, nun aus Koalitionsdisziplin den Mantel des Verzeihens ausbreiten konnte. Dazu kommt sein selbstverliebtes, machomäßiges und arrogantes Auftreten.


    Ich hatte immer den Eindruck, dass es Merz nur um eines ging, nämlich an die Macht zu kommen, also Bundeskanzler zu werden. Offenbar bin ich nicht der einzige, der dies so sieht und immerhin 18 Abgeordnete wollten nicht zu Erfüllungsgehilfen des Merz-Traumes werden.


    Für Deutschland (aber auch für Europa) ist das eine Katastrophe und deshalb kann ich mich daran nicht erfreuen, obwohl ich es ihm persönlich gegönnt habe. Als Liebhaber alter Sprichwörter fällt mir dazu nur ein "Hochmut kommt vor dem Fall".


    Vielleicht ist es wirklich das Beste, wenn der Kanzlerkandidat ausgetauscht würde und sich Merz aus der Politik mal wieder (und jetzt endgültig) zurückzieht.

    Das Thema DDR-Romantisierung wird größer, je länger die DDR Geschichte ist.

    Sieht man auch an der Verklärung des Dritten Reiches.



    Ich habe tatsächlich mit dieser Romantisierung oder Verklärung ein großes Verständnisproblem. Ich darauf nicht klar.


    Nehmen wir das Beispiel "Stasi". Vor 1989 galt die Stasi gleichermaßen im Osten wie im Westen als verabscheuungswürdige Einrichtung, die gefährlich war und vielen Menschen das Leben zur Hölle gemacht hat und teilweise sogar das Leben genommen hat. Stasi-Morde gab es im Westen wie im Osten.


    Heute wird es von vielen heruntergespielt und so getan, dass die Stasi zwar ein Problem war, aber nur "ein negativer Aspekt, von dem aber die Meisten nichts mitbekommen haben." Halb so wild also?


    Die Bürger der DDR haben mit der "friedlichen Revolution" mit großen persönlich Risiko etwas geschaffen, was mir allergrößten Respekt und Anerkennung auch noch 36 Jahr danach abverlangt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass diese Diktatur gewaltfrei beendet werden könnte. Ein Grund, warum die Menschen dieses System nicht mehr ertragen konnten, war die Stasi.


    Von AfD-Wählern, die ja im Osten die relative Mehrheit sind, hört man immer wieder, dass man "heutzutage ja nichts mehr sagen dürfte". Haben diese Leute vergessen, wie es vor der Wende war? Damals sind Zehntausende verhört und/oder in Gefängnis gekommen, weil sie etwas Kritisches gegen die DDR, seine Repräsentanten oder die Sowjets gesagt haben oder einfach nur von der offiziellen Parteilinie abgewichen sind. Unvorstellbare 200.000 inoffizielle Mitarbeiter der Stasi sorgten schon dafür, dass ein Klima der "vorgehaltenen Hand" entstand. Alles vergessen?


    Dazu kommt noch ein Aspekt, der mir persönlich immer wieder zu kurz kommt: Die Umweltkatastrophe in der DDR. Wer einmal in den Wendejahren (insbesondere in den Wintermonaten) in die DDR gefahren ist, weiß, wovon ich rede. Überall gelbe, stinkende Luft. Dazu -ebenfalls überall - durch Emissionen verdreckte Häuserfassaden. So schlimm, dass dieser Dreck immer wieder in großen Placken von den Häuserfassaden abbrach und auf den Gehweg fiel. Oder die Chemie verseuchten Flüsse. Die Reihe ließe sich fortführen.


    Natürlich ist heute auch nicht alles optimal. Wir haben viele Baustellen und ungelöste Probleme, hüben wie drüben. Aber im Vergleich zu den Zuständen in der DDR, speziell in der 80er Jahren, sind die Probleme aus meiner Sicht gering. Natürlich müssen die angegangen werden und das passiert ja auch. Häufig zu langsam und nicht konsequent genug. Aber das ist aus meiner Perspektive kein Grund, rechtsextreme Parteien zu wählen. Gerade wenn man als Ostdeutscher aus eigener Erfahrung weiß, wie groß tagtägliche Probleme tatsächlich sein können.


    Wie gesagt: Ich verstehe es nicht. Die "friedliche Revolution" wird für mich immer höchste Anerkennung und Respekt behalten, aber daneben blicke ich wegen der AfD-Erfolge und dieser Verdrängungs- und Vergessenheitskultur mit Sorge und Unverständnis in den Osten.

    Ich habe mir zum wiederholten Male die Frage gestellt, warum gerade im Osten fast alle Wahlkreise an die AfD gingen, während der Westen überwiegend schwarz gewählt hat. Dabei bin ich auf diesen Artikel gestoßen:


    Studie der Uni Leipzig: Darum ist die AfD in Ostdeutschland so stark


    Das ist zwar schon 2 Jahre alt, hat aber an Relevanz nichts verloren.


    Viel interessanter als die Studie selbst finde ich die beiden Kommentare. Aus dem zweiten, sehr ausführlich geschriebenen Kommentar wird eine bestimmte Denk- und Sichtweise deutlich, die ich und sicher auch viele andere Wessis kaum nachvollziehen können. Diese Denkweise, dieser Blick auf die Welt haben nach meinen Erfahrungen viele Bürger der "neuen Bundesländer", auch wenn sie nach 1989 geboren sind. Das ist für mich der Schlüssel zum Erfolg der AfD.


    Beispiele:


    Zitat

    Die Stasi und ihre Spitzel waren ein negativer Aspekt, von dem aber die Meisten nichts mitbekommen haben.

    Zitat

    Alle Sachen, die man zum Leben brauchte, waren ja da.

    Zitat

    Vieles ist im Westen genau wie im Osten, nur verschleiern es die Politiker gekonnt unter dem Deckmantel "Demokratie" und anderen Phrasen. Medien werden gelenkt, nur an den eigenen Vorteil wird gedacht und das ordinäre Volk wird verarscht. Kannten wir im Osten, wollt ihr im Westen nicht wahrhaben!



    (Hervorhebung durch mich)


    Es würde zu weit führen, hier alle Aussagen zu zitieren, die mich zutiefst irritieren. Lest bitte bei Interesse selbst.


    Es zeigt für mich aber eindeutig, dass es im Wesentlichen um Gefühle, Empfindungen und Emotionen geht. Man weiß auch aus anderen Bereichen, dass man gegen diesen Bereich ("Emotio") nicht mit rationellen Argumenten ankommt bzw. diese wirkungslos verpuffen. Dazu kommt noch die Verklärung im Laufe der letzten 35 Jahre. ("Früher war sowieso alles besser" - wer kennt das nicht?)


    Die Rattenfänger der AfD haben es verstanden, diese Gefühle und Emotionen aufzugreifen und für sich zu nutzen.


    Mir fällt ehrlicherweise nichts ein, wie man Millionen von Bürgern dazu bringen kann, sich von diesem beschriebenen Weltbild zu verabschieden und auf die Realitäten bzw. das "Hier und Jetzt" zu fokussieren. Es muss wohl darauf hinauslaufen, dass sich im Laufe der Generationen diese Denkweise herauswächst. Das wird aber nur gelingen, wenn kluge Politik für alle Menschen gemacht wird und alle wachsam und wehrhaft bleiben, die unsere Werte wie Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Demokratie wertschätzen.

    Die Tage lief ja der Film und die Doku über Hans Rosenthal im Fernsehen. Da wurde dann auch ein kurzer Ausschnitt der Rede von Helmut Schmidt, die er in der Kölner Synagoge zum Gedenken an den 9.11.1938 gehalten hat, gezeigt.


    Dieser kurze Ausschnitt hat mich motiviert, die gesamte Rede durchzulesen. Habe sie hier gefunden: Mahnung und Verpflichtung des 9. November 1938 (Link zu helmut-schmidt.de - Herausgeber Presse- und Informationsamt der Bundesregierung).


    Die Rede und die Aussagen sind fast 50 Jahre alt und doch immer noch aktuell. Besonders hat mich dieser Abschnitt berührt:


    (Hervorhebung durch mich)


    Leider sehe ich viel zu deutliche Parallelen zum Auftreten der AfD, aber auch zum Gebaren Trumps. Und dabei wird mir wieder schmerzhaft bewußt, wie sehr ich solche Politiker von Format wie Helmut Schmidt, aber auch Richard von Weizsäcker heutzutage vermisse.

    Hat jemand eine Dashcam und kann dazu was sagen? Oder eine Empfehlung geben?

    In jedem unserer Fahrzeuge ist eine Dashcam installiert - und zwar seit Jahren. Die Dinger habe ich gekauft, nachdem ich bei YouTube entsprechende (Erfahrungs-)Videos geschaut habe. Am Ende habe ich mich dann für die obere Mittelklasse entschieden und jeweils um die 100 EUR pro Stück ausgegeben. Man bekommt Sie auch günstiger, aber auch viel teurer.


    In dem Wagen meiner Ehefrau und in dem meiner Tochter ist ein Gerät verbaut, das nur nach vorne filmt. In meinem PKW habe ich auch eine zusätzliche Kamera nach hinten. Das kann ich nur empfehlen, weil die Gefahr eben auch von hinten kommen kann.


    Grundsätzlich haben wir die Kameras als "Zeugen" für den Fall der Fälle verbaut. Im Grunde genommen passiert relativ wenig, wo man das Ding braucht. Aber da wir in den allermeisten Fällen alleine im Auto sitzen und damit keine Zeugen haben, verleiht so eine Dashcam eine gewisse Sicherheit. Entscheidender Auslöser war bei mir, dass mir jemand bei knapp 100 km/h auf der Landstraße die Vorfahrt nahm und dann einfach weitergefahren ist. Ich habe dann gedreht, bin hinterhergefahren und konnte den Wagen einholen und mit den Insassen sprechen. Es stellte sich heraus, dass der Wagen von der sehr jungen Tochter gefahren wurde. Neben ihr saß ihre Mutter und hinten die Großmutter. Die Tochter stritt alles ab und Mutter und Tochter bestritten die Fakten. Und ich stand da und konnte nichts weiter machen (ich habe noch nicht einmal gepöbelt...)


    Während der Nutzung der Dashcam kam es zu folgenden Ereignissen, wo ich auf sie zurückkam:


    1.) Auf einem Parkplatz fuhr ein anderer PKW auf meinen Wagen von vorne auf (ich war Einkaufen und bemerkte es erst, als ich wieder zurück zu meinem Wagen kam). Die Situation wurde dann friedlich mit dem anderen Fahrer geklärt und der bloße Hinweis auf meine Dashcam hat dazu erheblich beigetragen.


    2.) Als meiner Tochter frisch ihren Führerschein hatte, hat sie den linken Außenspiegel ihres Wagens abgefahren. Sie war danach aufgeregt, konnte sich an nichts erinnern und war "völlig durch den Wind". Gedächtnisverlust. Mithilfe der Dashcam konnten wir den Vorfall rekonstruieren.


    3.) Ich fahre auf der Autobahn auf der rechten Spur mit 120 km/h. Auf der Überholspur war relativ dichter Verkehr. Da kommt von hinten ein Sprinter mit wegätzen 160 km/h, schießt auf den Standstreifen und überholt mich so rechts. Habe einen Riesenschrecken bekommen. Der Sprinter scherte dann vor mir ein, nur um direkt auf die linke Spur zu wechseln und seine Raserei fortzusetzen. Eigentlich wollte ich ihn dafür bei der Polizei anzeigen. Von einer sehr gut bekannten Polizeibeamtin hörte ich dann vertraulich und hinter vorgehaltener Hand, dass die Polizei "kein Bock" hat, solche Dinge zu verfolgen. Also ließ ich es sein.


    4.) Meine Ehefrau und ich fuhren hinter einem anderen PKW her, der uns wegen seines Fahrstiles negativ aufgefallen war. Schon wenig später passierte dann tatsächlich ein Unfall. Ich habe der Geschädigten dann die Video-Aufnahme für ihre Versicherung auf Stick gezogen und ihr geschenkt.


    Und abschließend: Im vorletzten November kam es zu einem Unfall in einem Kreisverkehr. Mein Wagen erlitt einen Totalschaden und ausgerechnet in dem Wagen war keine Dashcam. Es lief dann darauf hinaus, dass man mir von der Gegenseite vorwerfen wollte, dass ich zu schnell gewesen wäre und/oder die Vorfahrt erzwungen hätte. Am Ende mußte ich eine Teilschuld akzeptieren, die im vierstelligen Eurobereich lag. Zur Erinnerung: Eine Dashcam kostet um die 100 EUR ...


    Mein Fazit: Auf jeden Fall Dashcam. 100 EUR sind weniger als einmal volltanken. Installation ist easy. Wenn man es schick haben will, kann das Kabel für den Stromanschluss versteckt im Dachhimmel und der A-Säule verlegt werden (ist lang genug). Die Dashcam stört nicht die Sicht und behindert mich als Fahrer auch sonst nicht. Mir fällt nichts ein, was gegen eine Dashcam sprechen könnte.


    Ich hoffe, utze und @all, dass ich dir/euch ein wenig helfen konnte.

    Ich kenne Kai seit Jahren, und ich weiß, dass er kein Rassist ist.


    Auch dafür bedanke ich mich.


    Ansonsten habe ich keine Lust mehr, mich hier zu beteiligen. Insbesondere, wenn ich sowas lese


    ; Was als fremd wahrgenommen wird, wird im Vergleich zum Eigenen als minderwertig klassifiziert

    und unterstellt wird, dass fremd = minderwertig wertig wäre. Wiki hin oder her.