Wieviele Naturschützer haben Probleme mit Windkraft oder Trassen, die den daraus gewonnen Strom z.B. in den Süden transportieren? Da ist denen das Klima nicht mehr ganz so wichtig wie ihre eigene kleine heile Welt.
Klar, solche Menschen gibt es durchaus. Oftmals kommen jedoch nur die Extreme in die Medien und die -ich nenn sie jetzt mal so - gemäßigten Naturschützer kämpfen ohne große öffentliche Aufmerksamkeit.
Und Klimaschutz geht auch weit über die Vermeidung von Treibhausgasen hinaus. Da geht es zum Beispiel um die Versiegelung von Flächen, um Pflege der Wälder und Vermeidung von Monokulturen insbesondere in der Landwirtschaft. All das hat Auswirkungen auf unser Klima und teilweise sehr regional - im Gegensatz zum Treibhauseffekt durch CO₂, der global zu betrachten ist.
Und natürlich will kaum einer ein Windrad vor seiner Nase. Weder der Naturschützer, noch der aufgeklärte Klimaforscher. Zumindest, wenn sie ehrlich sind. Das ist normal.
Ich behaupte jetzt mal, dass viele aktive Naturschützer mehr für unser Klima tut als so mancher Klima-Aktivist, dessen Aktivitäten sich auf Protestaktionen beschränken. Sei es in Lützerath oder auf den Straßen Berlins. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass die Aktionen der Klima-Aktivisten sinnlos oder wirkungslos wären. Nur diese Aktivitäten haben eben keinen direkten Einfluß auf das Klima im Gegensatz zu Leuten, die z.B. aktiv bei der Wiederbepflanzung von Grünflächen oder Renaturalisierung von Gewässern Hand anlegen.
Im Grunde ist es aber für mich relativ egal ob Klimaschützer oder Naturschützer - Hauptsache das Bewußtsein für unser Klima und unsere Natur wird sensibilisiert und es kommt zur Aktivität. In dem Zusammenhang finde ich die Bemerkung "ihre eigene kleine Welt" schon sehr despektierlich.