Beiträge von Kai

    Bin ich froh nicht in einer Zeit aufgewachsen zu sein, wo ich jetzt 64 Jahre alt wäre.

    Ich bin zwar nicht 64, aber ich kann durchaus behaupten, dass die Zeit so schlecht nicht war. Gab natürlich echte Tiefpunkte (z.B. 1967, als die Häßlichen Meister wurden), aber insgesamt war das schon ganz ok.

    1:0 durch Pauli. Klares Abseits, aber kein VAR.

    96 wird schon wieder durch falsche Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt. Leitl wird es zur Kenntnis nehmen.

    Wenn ich die Berichte in diversen Medien richtig deute und dies recht haben sollten, war ausschlaggebender Punkt, dass sich die Bayern Tuchel "sichern" wollten.


    Das "Langzeit-Projekt" Nagelsmann war also schon nach nicht mal 2 Jahren gescheitert - und zwar schon vor der offiziellen Entlassung gestern.

    Ich habe das schon einberechnet. Denn ich habe ja mit angefügt, dass es sein könnte, dass ich ihm Unrecht tue. Es bleibt mir aber leider nichts anderes übrig, als die Interviews zu lesen bzw. anzuschauen. Und eben damit zu vergleichen, was ich von einem Trainer in so einer Situation erwarte. Und wenn dann ein Baumgart genau das sagt, dann ich fühle ich mich in meiner Erwartungshaltung bestätigt. Ich bin ein Freund klarer Worte und finde es immer positiv, wenn der Interpretationsspielraum möglichst gering ist. Baumgart hat mit seinem Statement bewiesen, dass das möglich ist.


    Nichtsdestotrotz möchte ich mich nicht so sehr auf die vermeintliche Charakterfrage fokussieren. Dieses Abwälzen auf andere und die Zurückhaltung bei Selbstkritik (um es diplomatisch auszudrücken) stört mich halt ganz allgemein, nicht nur hier.


    Offenbar ist es nun so, dass Leitl bleibt. Dann bleibt jetzt nur zu beobachten, wie es weitergeht. Schafft es Leitl, dass der Trend wieder zum Positiven gewendet wird oder geht es so trostlos weiter wie gegen BS und den Gegner zuvor in der Rückrunde. Wir werden es ja sehen. Im Grunde gibt es dann nur zwei Varianten: Wird der Umschwung geschafft, können sich alle, die für einen Verbleib Leitls votiert haben, im Recht fühlen. Das wäre dann auch gut Hannover 96. Und wenn er nicht geschafft wird, wird beklagt, worum man nicht rechtzeitig reagiert hat, als es noch nicht zu spät war.


    Gemeinsam ist den Leitl-Befürwortern wie den Leitl-Skeptikern, dass keiner eine Glaskugel hat.

    Ich würde Deutsche auf der "Dumme Egoisten"-Skala auch eher ziemlich weit vorne einsortieren.

    Respekt. Ich kann das gar nicht beurteilen, weil ich die anderen Länder gar nicht so gut kenne wie Deutschland. Ich war zwar schon häufig im Ausland, aber da habe ich eher selten solche Alltagssituationen wie "Einkaufswagen im Gang stehen lassen" etc. wahrgenommen. Und wenn, waren das Einzelfälle.


    Richtig gut beurteilen kann ich jedoch die Niederlande. Da kann ich sagen: Die nehmen sich nichts in puncto "Dumme Egoisten".

    Ich hatte ja vorhin im Leitl-Faden etwas dazu geschrieben, welcher Trainer wohin paßt (oder eben nicht). Wenn es um Arroganz geht, würden beide zu Bayern passen.


    Dennoch bin ich der Meinung, dass Tuchel noch weniger zu Bayern paßt als es Nagelsmann tat.


    Und am Rande: Bayern setzte noch nie groß auf Kontinuität auf dem Trainersessel und ist trotzdem der erfolgreichste deutsche Club.

    "The Team" in der ZDF Mediathek

    Wir haben Staffel 1 durch und sind nun bei der 2.

    Haben wir angefangen. Staffel 1 Folgen 1 und 2 gesehen. Gefällt uns sehr gut. Wir bleiben auf jeden Fall dran.


    Interessante Schauspieler, gute und prominente Besetzung auch der Nebenrollen. Guter Erzählstil und einige Wendungen, die überraschend kommen. Keine Hochspannung, keine übertriebene Action, keine großen Gewaltszenen. Wirkt dennoch nicht bewußt weichgespült und mit falscher Zurückhaltung zu soft geschnitten.


    Bißchen ungewohnt und unpraktisch ist, dass die Folgen jeweils sehr lang sind, z.B. 113 Minuten.

    Bei H96 brennt die Hütte, und Du fragst, ob es draußen regnet. Als ob wir uns solche Luxusthemen bei der Trainerwahl leisten könnten ...

    Apropos Trainer:
    laut Leitl (gegenüber der NP)

    - Erklärung für den Absturz sei die schlechte Form vieler Spieler

    - die taktischen Vorgaben seien in Ordnung gewesen:"Wir sind in keinem Spiel ins offene Messer gelaufen. Es liegt nicht an der Taktik."

    Dazu mal den Kontrast zum 1.FC Köln und was Baumgart öffentlich in der Presse sagt:


    „Ich kann mich nicht in die Sonne stellen und sagen: Ich bin der Beste. Wir haben eine Krise, eine Punkte- und Ergebnis-Krise.“ Nur zwei Liga-Siege aus 15 Spielen. „Da kann ich nicht sagen: Die anderen sind schuld. Jetzt bin ich doch gefragt, jetzt muss ich da sein. Ich halte das aus, ich bin dafür verantwortlich. Dieser Verantwortung muss ich mich stellen, das ist mein Job.“


    Ich mag den Baumgart zwar nicht, aber solche Worte hätte ich mir von Leitl gewünscht. Und eben nicht das Abwälzen auf Schiris und Mannschaft.


    Ums es deutlich zu sagen: Leitl Aussagen empfinde ich als unangebracht und armselig, selbst wenn er inhaltlich weitestgehend richtig liegt. Als verantwortlicher Cheftrainer die Schuld an den Mißerfolgen komplett ohne den Ansatz eines Funken von Selbstkritik auf andere abzuwälzen ist für mich auch eine Charakterfrage.


    Ein Gedanke zu der oft beschworenen Kontinuität: Im Grunde wünscht sich das doch jeder bzw. keiner entläßt aus Spaß oder aus Langeweile Trainer bzw. fordert dies. Es geht den Anhängern und den Verantwortlichen im Verein in erster Linie um Erfolg. Das kann mit guten Willen jedem positiv unterstellen. Da ich nehme alle mit dazu, auch Schaaf, Zimmermann, Kocak und wie sie noch hießen, die hier keinen Erfolg hatten. Alle wollten sie ihn.


    Am liebsten hätte man auf Jahre einen guten Trainer, der für den Erfolg sorgt und wenn doch mal Krisen entstehen, dann führt er aus den Krisen heraus. Um das zu realisieren, müssen viele Dinge passend zusammenkommen. Wie das bei Freiburg mit Finke und Streich der Fall war/ist. Aber Freiburg hatte auch Dutt und Sorg, die eben nicht so lange bzw. für Freiburger Verhältnisse eher kurz da waren. Bremen ist auch so ein Fall, der früher im gerne und zu meinem Leidwesen als Beispiel genannt wurde. Da war Rehagel 14 Jahre Trainer und dann kamen in vier Jahren vier Trainer. Dann kam Schaaf und blieb auch 14 Jahre und dann kamen in den nächsten vier Jahren wieder vier Trainer. Bei jedem hatte man vorher gesagt bzw. gehofft, die Kontinuität fortzusetzen.


    Das zeigt, dass diese Langfristtrainer selbst für Vereine, die diese Kultur gelebt haben, eher die Ausnahmen sind. Für einen Verein wie 96, der diese Kultur gar nicht erlebt hat, ist es umso schwieriger. Der Wunsch danach bleibt natürlich unangetastet.


    Das bedeutet, dass ich es für relativ unrealistisch halte, dass ausgerechnet Hannover 96 einen Trainer findet, der zum Langfristtrainer in Hannover wird. So schön (und auch sinnvoll) dieser Gedanke ist: davon sollte man sich innerlich distanzieren und die Realität in den Fokus stellen. Aber vielleicht haben wir ja mal Glück. Ich möchte das nicht ausschließen.


    Kontinuität hat Hannover 96 nur in einer Person: Martin Kind. Das wollen wir ja mehrheitlich auch nicht und wären froh, wenn diese Kontinuität endlich beendet wird.


    Das bedeutet: Kontinuität an sich ist kein Wert für sich. Es sollte schon in den Gesamtkontext gestellt werden und daher sollte dieser Aspekt bei der Frage, ob Leitl noch der richtige Trainer ist bzw. ob Leitl überhaupt zu 96 paßt und ihm zugetraut werden kann, dass er eine sportlich erfolgreiche Zeit gestalteten kann, berücksichtigt werden.


    Finke und Streich haben gut nach Freiburg gepaßt (Streich immer noch). Dutt und Sorg nicht. Rehagel und Schaaf haben gut zu Werder gepaßt. De Mos und Dörner nicht. Hitzfeld und Klopp haben gut zum BVB gepaßt. Bosz und Rose nicht. Das ließe sich jetzt fortsetzen.


    Entscheidend ist aber hier die Frage: Paßt Leitl zu Hannover 96? Ist er der richtige? Tendenziell und rein subjektiv würde ich sagen, dass er irgendwie nicht nach Hannover paßt. Wie gesagt: subjektiv. Objektiv läßt es sich nicht wirklich beantworten und deshalb muss man ersatzweise auf die Ergebnisse seiner Arbeit schauen. Da ist dann nicht nur die Punkteausbeute (insgesamt geht das ja noch aufgrund der Hinrunde), sondern auch seine Lösungen für die Krise und die Wirksamkeit seiner Maßnahmen/seines fast täglichen Trainings. Schafft er es, seine Spieler zu motivieren? Schafft er es, dass die Mannschaft körperlich austrainiert ist? Gibt er den Spielern umsetzbare Lösungsoptionen in schwierigen Situation an die Hand? Reagiert er flexibel auf sich verändernde Situationen?


    Ich kann ihn nur anhand der wöchtentlichen Auftritte seiner Mannschaft und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit beurteilen. Das ist schon recht dünn. Daher ist die Gefahr groß, dass man (ich) ihm Unrecht tue. Dennoch bin ich sehr skeptisch und er hat den Bonus, den er bei mir hatte, komplett aufgebraucht. Und derartige Aussagen wie von 96 coming home zitiert machen mich noch skeptischer, gerade wenn man die Ansichten von Steffen Baumgart im Kontrast dagegenstellt.

    fielen ja zusätzlich für den alten Trainer noch drei Jahre Gehalt an.

    Sehr wahrscheinlich.


    Wobei ein Verein wie 96 mit einem hohen "Verschleiß" eigentlich in den Vertrag aus Erfahrung eine Klausel enthalten sein müßte, die sinngemäß lautet: "wenn die Mannschaft in x Spielen weniger als y Punkte erzielt, kann der Vertrag fristlos und ohne Gehaltsfortzahlung und/oder Abfindung gekündigt werden" .


    Dadurch würde man die ohnehin gängige Praxis ("Gesetzmäßiglkeiten des Profigeschäftes") sauber vertraglich festhalten. Ein Trainer wird nur dann diese Klausel nicht unterschreiben, wenn er von vornherein Bedenken hat, dass er in so eine Situation kommt. Außerdem wäre es noch eine gewisse Zusatzmotivation, denn wenn eine Entlassung keine finanziellen Konsequenzen hat, dann ist sie ja auch gar nicht so schlimm.


    Ja ich weiß, das ist jetzt ein wenig ketzerisch. Aber wie du richtig ausführst, 96Weizen, hat eine Entlassung nur für den Verein negative finanzielle Konsequenzen. In Anbetracht, dass der Trainer aufgrund seiner Position i.d.R. nicht schuldlos an einer langen Mißerfolgssträhne ist, ist diese Einseitigkeit doch nicht fair. Und führt eben dazu, dass man eventuell eine sportlich als notwendig angesehene Trainerentlassung nicht vornimmt, weil die finanziellen Konsequenzen nicht tragbar wären. Dann kommt man in der Tat zu dem Schluß "Augen zu und durch. Wird schon gutgehen".

    Pokalheld : Danke!


    Ich werde mir deine Worte durch den Kopf gehen lassen und dann zu gegebener Zeit antworten.


    Nur soviel jetzt:


    Die Frage, die sich mir stellt: Soll man für die angestrebte Kontinuität und das Vermeiden eines neuerlichen Umbruchs (dessen Vorgänger nicht den erhofften Erfolg brachten) die sportliche Talfahrt in Kauf nehmen - bis hin zu einem möglichen Abstieg?


    Und zusätzlich: Liegt es an Leitl persönlich und seinem Training, seiner Ansprache und seinem Auftreten vor der Mannschaft? Ist es Leitl zuzutrauen, dass er es schafft, die von dir oben beschriebene Mißstände (die naturgemäß auch nur Schlaglichter dieser misslichen Lage sind) abzustellen - und zwar im Wesentlichen mit dem vorhandenen Kader?


    Ich bin da sehr skeptisch. Insbesondere weil die Mißstände, wie du es ja auch siehst, nicht erst seit gestern oder seit wenigen Wochen vorhanden sind. Das heißt in der Konsequenz aber auch, dass Leitl - vorausgesetzt und unterstellt, dass er die Mißstände auch sieht und als solche wahrnimmt - lange Zeit incl. einer überlangen Winterpause zur Verfügung hatte, um daran zu arbeiten und diese Mißstände abzustellen, mindestens jedoch zu minimieren. Das ist allem ganz offenbar ohne sichtbaren Erfolg geblieben. Insofern könnte es gut sein, dass Leitl inzwischen mit seinem Latein am Ende ist. Die PK nach dem BS-Spiel nährt diesen Verdacht. Kann man einen Trainer halten, der mit seinem Latein am Ende ist und der einzige Strohhalm ist, dass die Mannschaft irgendwie und irgendwann mal wieder 3 Punkte holt und dadurch die Unsicherheit (die man bei fast allen Spielern mehr oder weniger beobachten kann) wie weggeblasen ist?


    Ich bin da wirklich noch nicht mit durch.

    Ich habe auch einen Aufkleber mit dem identischen Text wie von bjk beschrieben auf dem Briefkasten.


    Erstaunlicherweise hat sich das Werbeaufkommen um rd. 96 % reduziert. Hätte ich gar nicht erwartet. Aber natürlich findet sich immer mal wieder vereinzelt so eine Zeitung oder ein Flugblatt im Kasten. Kann ich jetzt gut mit leben.


    Vielleicht können die Austräger hier auf dem Land besser lesen und befolgen Anweisungen besser. :lookaround: