Beiträge von Giftzwerg

    Jens: Das Problem ist nur, dass Ochs bei Wolfsburg ein wahnsinnig hohes Grundgehalt und noch 3 Jahre Vertragslaufzeit hat. Sehr unwahrscheinlich, dass er bei 96 weniger als die Hälfte verdienen möchte.


    Vielleicht kommt Nikci ja für die U23? (Ich versuche gerade irgendeinen Sinn für die Verpflichtung zu konstruieren...)

    Einige - u.a. ExilRoter - haben ja bereits auf die Probleme hingewiesen, die eine Politik der (versuchten) Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit/Wohlstandsmehrung in einer Nation mittels Export bedingt.


    Wenn ich die Exportwirtschaft mal vereinfachend auf zwei Menschen zusammenfasse, dann gibt es einen Menschen der arbeitet und einen Anderen der konsumiert. Wer von den Beiden ist denn besser dran? Aus meiner Sicht zunächst einmal Derjenige, der konsumiert (also der Importeur). Der Arbeitende (= Exporteur) ist hingegen langfristig besser dran, jedenfalls wenn der Andere angemessen bezahlt. Weil er in der Zukunft mehr konsumieren kann. Wenn jedoch das System dauerhaft so weiterläuft, dann arbeitet dauerhaft der Eine und konsumiert der Andere. Bis man irgendwann an einen Punkt kommt, wo der Konsumierende nicht mehr zahlen kann/will (in der echten Welt: die Währung abgewertet wird). Dann hat Derjenige, welcher dauerhaft gearbeitet hat, den Schaden.


    Kurz gesagt: Export bedeutet erst einmal Konsumverzicht. Und wenn am Ende die Fremdwährung abgewertet wird bzw. die Schuldner einfach kein Vermögen mehr besitzen, wird man für die Arbeit am Ende auch nur teilweise oder überhaupt nicht bezahlt.


    Einige (vor allem US-amerikanische) Ökonomen sehen tatsächlich den Konsumenten als Motor für die Wirtschaftswelt. Ich habe mal ein Gleichnis dazu gehört, dass ich nicht mehr so ganz zusammenbringe. Das ging in etwa wie folgt: Ein US-Amerikaner, ein Chinese, ein Koreaner und ein Inder erleiden Schiffbruch und retten sich auf eine einsame Insel. Dort teilten Sie die Arbeit entsprechend ihrer Qualifikationen auf. Der Chinese fischte in der gefährlichen kräftezehrenden Brandung 16 Stunden am Tag. Der Koreaner jagte 16 Stunden am Tag gefährliche Wildtiere. Der Inder legte bei brütender Hitze im kargen Boden ein Feld an und schaffte zur Bewässerung über mehrere Kilometer Wasser heran. Zusätzlich kochte er drei Mahlzeiten am Tag. Der US-Amerikaner ass fast alles auf (liess den drei Anderen lediglich so viel übrig, dass sie am nächsten Tag noch arbeitsfähig waren). Dazu dann die Quizfrage: Würde es dem Chinesen, dem Koreaner und dem Inder ohne den US-Amerikaner wirklich schlechter gehen?

    Die Daten sind nicht schlecht?


    Erstens ist der ganz offensichtlich kein Stammspieler dort - nicht alle Spiele bestritten und ganz überwiegend ein- oder ausgewechselt.


    Zweitens hat er zwar akzeptabel Tore gemacht; aber 0 Vorlagen gegeben. Wenn ich Eines von einem guten offensiven Außenbahnspieler erwarte, dann Assists - und zwar möglich viele.


    Edit: Schulz scheint chronisch krank zu sein und Pander hat letzte Saison genau 1 überzeugendes Spiel als LV gemacht. Der Handlungsbedarf auf dieser Position ist m.E. - leider - offensichtlich.

    Die aktuell verkauften Dauerkarten liegen 30 % höher als was?


    Läuft nicht noch die Wandlungsphase? Dann können ja eigentlich gar nicht mehr Dauerkarten verkauft worden sein als bisher bestanden haben, oder?

    Eine Anmerkung jetzt schon: Ich bin nicht der Meinung, dass man mit Qualifikationsniveau Hürden aufbauen sollte, die verhindern, dass sich Leute äußern.


    Was es dazu bräuchte, wäre in erster Linie eine Anpassung der Lohnniveaus und damit eine Restrukturierung der deutschen Wirtschaft von der Export- zur Binnenwirtschaft. Insgesamt eine viel stärkere Rolle des Staates, und als Zwischenlösung eben eine wie immer genau aufgehängte Form der Transferunion.


    Du hast Recht. Das mit der Qualifikation liest sich in der Tat doof. Es war nicht meine Intention hier irgendwen von der Diskussion fernzuhalten.


    Anpassung des Lohnniveaus und Wegkommen von der starken Exportorientierung Deutschlands sehe ich ebenfalls als wesentliche Punkte. Auch die insgesamt stärkere Rolle des Staates kann ich unterschreiben. Wobei die für mich vor allem darin besteht, festzustellen, ob auf einem Teilmarkt/-bereich Wettbewerb möglich ist und dann die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen bzw. durchzusetzen. Wobei das Regelwerk um so besser ist, je einfacher es ist. Oder eben der Staat selbst aktiv wird, wenn man zur Erkenntnis gelangt, dass freier Wettbewerb nicht zufriedenstellend funktioniert. Transferunion wird man in der Tat brauchen, wenn man es ernst meint mit einem einheitlichen Wirtschaftsraum in Europa. Noch dringlicher aber m.E. eine Politikunion. Das alleine schon, damit sich die einzelnen Staaten nicht gegeneinander ausspielen lassen (in der EU hat es bisher m.E. teilweise einen regelrechten Wettlauf darum gegeben, wer die Steuern für hohe Einkommen, Vermögen, Erbschaften, Kapitalerträge etc. am stärksten senkt).

    Ich bin Volkswirt bzw. Diplom-Ökonom mit volkswirtschaftlicher Ausrichtung ... Recht muss ich deshalb mit meiner Einschätzung natürlich nicht haben. Aber ich denke, ich darf auf dieser Basis eine qualifizierte Meinung zu dem Thema haben.


    Natürlich wird sich die "deutsche" Exportwirtschaft mit einer härteren Währung schwerer tun als mit einer weichen Währung. Das liegt in der Natur der Sache. Allerdings muss man diesen Umstand dann auch in den gesamten Rahmen einordnen.


    1. Wenn es denn tatsächlich so ist, dass die gegenwärtige Situation die deutsche Exportwirtschaft massiv bevorteilt, dann muss es andere Staaten geben, wo die (Export-)Wirtschaft massiv benachteiligt wird. Den Umstand kann man aus deutscher Sicht ja vielleicht gut finden; aus Sicht der anderen Staaten oder des Ganzen muss bzw. kann man das sicher nicht so gut finden. Letztlich betreibt Deutschland (auch wenn Deutschland selbst gar nicht aktiv dafür gesorgt hat, dass die Situation eintritt) eine "beggar-your-neighbour-Politik". Deutschland ergaunert sich Vorteil, indem es seine Währung an schwächere Währungen koppelt. Etwas ganz Ähnliches betreibt übrigens auch China mit der Kopplung des Renminbi an den (schwachen) US-Dollar. Eine solche Lösung als dauerhafte Problemlösung auszugeben, erscheint mir sehr ... mutig.


    2. Man muss bitte unterschieden zwischen dem Wohl der "deutschen" Exportwirtschaft und dem Wohl Deutschlands. Ich lese verbreitet "Deutschland hat vom Euro profitiert". Wo denn? Die Nettolöhne sind praktisch nicht gestiegen; in den unteren Einkommensbereichen sogar deutlich und in den mittleren Einkommensbereichen zumindest leicht gesunken. Als Ergebnis eines 10-jährigen Booms! Was passiert denn wenn es der deutschen Exportwirtschaft (ich nehme als Beispiel mal die Automobilindustrie) "gut geht". Dann steigen die Gewinne der Unternehmen. Ein ziemlich großer Teil davon wird an die Eigentümer/Aktionäre ausgeschüttet. Dass sind bei Daimler, BMW, VW und Porsche dann z.B. Johanna Quandt, die Familie Porsche, Scheichs aus Abu Dhabi oder US-Hedgefonds. Ein kleinerer Teil geht an die Führungskräfte. Bei hohem Gewinn wird natürlich i.d.R. auch ein Teil investiert. Wie viele neue Automobilfabriken wurden denn in den letzten 10 Jahren in Deutschland gebaut? So wie ich es mitbekommen habe, keine. Die Investitionen erfolgen in Osteuropa, in Nordamerika, in Lateinamerika, vor allem aber in China und im sonstigen asiatischen Raum. Eigentlich überall außer in Deutschland (und vielleicht in Afrika). Die beiden einzigen positiven Effekte für Deutschland sind die Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze und ggf. angesichts der höheren Gewinne der Unternehmen höhere Steuereinnahmen. Da es sich aber eben nicht um deutsche, sondern tatsächlich um multinationale, Unternehmen handelt, bestehen - z.B. über interne Verrechnungspreise -weitreichende Möglichkeiten die Gewinne dort anfallen zu lassen, wo sie dem Unternehmen genehm sind (i.d.R. dort, wo die Steuern niedrig sind).


    3. Welchen Gestaltungsspielraum Unternehmen bei ihrer Preisgestaltung haben und dass diese oft nur rudimentär an den tatsächlichen Kosten hängt, sieht man doch bereits an den Auto-Reimporten in der EU. Hintergrund sind unterschiedliche Steuern, die den Endpreis beeinflussen. Die Automobilhersteller reduzieren ihren (Netto-)Preis in den Ländern, in denen hohe Steuern auf ihrem Produkt liegen. Den selben Effekt gibt es auch in solchen Bereichen, wo erheblich staatlich gefördert wird. Dort wird die staatliche Förderung antizipiert und der Produktpreis entsprechend nach oben "angepasst".


    4. Die Bundesrepublik Deutschland hatte seit den 1950er Jahren eine harte Währung. Trotzdem war das Land immer exportstark. Wahrscheinlich hätten wir mit einer weichen Währung noch mehr exportieren können. Aber das war dann eben nicht möglich, weil es Anpassungsmechanismen gab, die dies verhinderten. Diese Mechanismen wurden mit dem Euro (teilweise) außer Kraft gesetzt. Zu behaupten, dass es Deutschland insgesamt mit einer "weichen" Währung besser geht, halte ich für ziemlich verwegen. Dafür wäre mir aus der Vergangenheit jedenfalls kein Beispiel bekannt. Unter Volkswirten zweifelt eigentlich Niemand daran, dass es mittel- und langfristig einem Land (sprich: großen Teilen der Bevölkerung eines Landes) immer dann besser geht, wenn die Währung "hart" ist. Schon deshalb wurde vor der Euroeinführung gebetenmühlenartig wiederholt, dass der Euro mindestens so hart wie die D-Mark sein wird und alles Mögliche geregelt wird, um diesen einen, wesentlichen Aspekt (angeblich) sicherzustellen.


    5. Das es bei einer Austritt Deutschlands aus dem Euro kurzfristig zu Verwerfungen kommt, erwarte ich ebenfalls. Dass er vor diesem Hintergrund unterbleiben soll, sehe ich allerdings nicht. Was wäre denn die Alternative?Wenn man mit dem gegenwärtigen System weitermacht, so wird das Problem immer größer. Je weiter man den Austritt nach hinten schiebt, desto größer werden die dann auftretenden Verwerfungen. Oder man kommt zu einem Punkt, an dem das System unkontrolliert platzt. Dann kann man weder den Zeitpunkt steuern noch die Auswirkungen zumindest teilweise abfangen. Sinnvoll wäre für mich evtl. auftretende (einmalige) Überreaktionen staatlicherseits anzufangen/abzumildern - mehr aber auch nicht. Die eintretende Verwerfung ist ja gerade die - ruckartige - Korrektur von aufgestauten Fehlentwicklungen in der Vergangenheit.


    ExilRoter: Ich stimme Deiner Aussage "Ein Verbleib im Euro hingegen gäbe theoretisch die Möglichkeit, die Ungleichgewichte politisch auszusteuern und vergleichsweise schonend abzubauen." so wie Du sie formuliert hast, zu. Das entscheidende Wort in diesem Satz ist für mich aber "theoretisch". Wie sollte der Ausgleich der Ungleichgewichte denn aussehen?


    Erst einmal muss man angesichts der praktischen Erfahrungen in Frage stellen, dass ein Abbau regionaler Disparitäten über staatliche Förderung überhaupt möglich ist. Man kann sich die "Erfolge" der Regionalpolitik in der EU, des Aufbaus Ost und des Länderfinanzausgleichs ja mal ansehen. Dort wurde über 10, 20 oder 50 Jahre massiv Geld transferiert und die Disparitäten sind immer noch da. Eben weil es andere Kräfte gibt (beispielsweise die Innovations- und Wirtschaftskraft in den "starken" Regionen), die in Richtung Ausweitung der Disparitäten wirken. Was man mit den - oft erheblichen - finanziellen Verschiebungen erreicht hat, war bestenfalls ein weiteres Aufreissen der vorhandenen Unterschiede zu verhindern bzw. zu minimieren.


    Setzen wir einmal voraus, dass tatsächlich eine Angleichung der Wirtschaftskraft und Lebensverhältnisse durch Umverteilungsentscheidung tatsächlich möglich wäre. Und abstrahieren wir ebenfalls mal drei weiteren Fragen, die m.E. eigentlich bereits jede für sich zum Scheitern führen (anfallende Kosten, lange Zeiträume und (politische) Durchsetzbarkeit), bleibt immer noch eine Frage, auf die ich keine Antwort finde: Wie will man das praktisch umsetzen? Wer soll denn entscheiden, überprüfen und sanktionieren? Überhaupt welche Sanktionen - wenn man den Ausschluss aus dem Euro ausschließt, was bleibt dann Wirksames? Soll Deutschland oder die EU zentral Griechenland vorgeben, wie künftig die staatliche Verwaltung auszusehen hat? Darf Schweden dann auch Deutschland vorgeben, wie die Renten- und Krankenversicherung auszusehen hat? Wer überprüft, ob die Zahlungen Spaniens an seine Banken oder Frankreichs an seine Bauern sinnvoll sind. Wer stellt fest, dass das Haushaltsdefizit Irlands ggf. zu groß ist? Streicht dann Luxemburg einige Ausgabeposten aus dem irischen Haushalt? Und wer setzt dies praktisch durch - die britische Armee? Oder machen wir dann einen EU-Zentralstaat? Das wird lustig bei zwei Dutzend verschiedenen Sprachen, entsprechend vielen nationalen Identitäten und Lebenseinstellungen. Und hundert weiteren Dingen - z.B. Rechtsordnungen. Mal davon abgesehen, dass einen europäischen Zentralstaat m.E. kaum ein Wähler will, wäre dafür m.E. - bereits "technisch" - ein Vorlauf von Jahrzehnten erforderlich.

    Deutschland als Solches nicht zwingend. Die deutsche Exportindustrie. Dafür wurde im Gegenzug die deutsche Bevölkerung mit einer (eigentlich) zu schwachen Währung bezahlt.


    Die starken deutschen Exporte in der Eurozone können m.E. aber doch kein Argument pro Euro sein. Das ist vielmehr eine der (wesentlichen) Ursachen für die Probleme.

    http://boerse.ard.de/video.jsp?id=614076


    Mal eine klare Ansage: "Der Euro funktioniert nicht". bzw. "Der Euro kann (so) nicht funktionieren". "Ich hoffe, dass Deutschland bald die Diskussion beginnt, selber auszutreten. Das wird am Ende der einzige Weg sein, das Problem zu heilen."


    Allerdings keine neue Erkenntnis. Das haben vor zwanzig Jahren während meines Studiums auch schon 99,x Prozent der Volkswirte gesagt.



    Edit: Noch einen schönen Artikel bei ARD online gefunden: "Milliardenhilfen für den Milliardär"


    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/latsis100.html

    Henriksen habe ich fünf- oder sechsmal gesehen. Unter anderem in der CL-Quali 2011. Da war das der für mich Abstand stärkste Mann (bei einer relativ schwachen Rosenborg-Mannschaft). Nicht nur technisch stark und torgefährlich, sondern auch lauf- und zweikampfstark. Ein sowohl offensiv als auch defensiv schon kompletter Spieler - mit 19 und dennoch noch viel Entwicklungspotenzial. Und schon sowas wie ein Führungsspieler. Dagegen ist Zyro nicht mehr (und nicht weniger) als ein Talent. Die beiden spielen natürlich auch nicht die selbe Position (wobei beide angeblich die "10" spielen können).


    Wenn Henriksen inzwischen für 96 zu teuer ist, kann man leider nichts machen. Im Januar war er für 2,5 Mio. Euro zu haben.

    Die NP berichtet heute ja quasi vom kommenden Weltfussballer Zyro (den sie vermutlich noch nie haben spielen sehen)


    Der Mythos: " ... spielt einen gefährlichen, tödlichen Pass ..."; "Zyro kann aus dem Stand ... gefährliche Flanken schlagen"; "er spielt Pässe so messerscharf ins Sturmzentrum wie sonst nur Schlaudraff"


    Die Realität: In 36 Pflichtspielen (polnische Liga und EL) in der abgelaufenden Saison 2011/12: 1 Tor und 2 Vorlagen. (der hier stets belächelte Rausch: in 49 Pflichtspielen in der Saison 2011/12: 2 Tore und 8 Vorlagen). Von der Frage ob. bzw. wie gut Zyro nach hinten arbeitet, einmal ganz abgesehen.


    Der Mythos: "Es ist eines der Rätsel des polnischen Fußballs, warum Nationaltrainer Frantisek Smuda Zyro und Rafal Wolski, dessen Teamkollegen von Legia Warschau, nicht mit zur EM nimmt. Das wäre fast so, als würde Joachim Löw Mario Götze und Toni Kroos daheim lassen, weil sie zu jung sind."


    Die Realtität (Zitate von polnischen Nutzern auf transfermarkt.de): "Noch mit körperlichen Defiziten. Wird in der Bundesliga sicherlich ein bisschen Zeit brauchen." "braucht noch bisl für die etape BULI sollte bei Legia noch bleiben" "er hat aber erst paar Spiele gemacht. Legia hat schon bessere Talente wie ihn." "Zyro hat gerade mal paar Spiele gemacht für Legia und hat schon sein Platz verloren" "Legia wird ihn schon verkaufen - sie haben noch zwei bessere auf der Bank und zwar Zurek und Jagiello"

    Volle Quali-Action heute und gestern. Überall außer in Europa.


    Beispielsweise hätte Neukaledonien beinahe noch ein 0:3 gegen Tahiti nach 32 Minuten - trotz zwei Mann Unterzahl (rote Karten in 28. und 54. Minute) - mit Toren in der 74., 80. und 86. Minute noch gedreht. Am Ende dann aber doch 3:4 verloren...


    Asien ist ja schon in der letzten Qualirunde. Runter auf 10 Mannschaften. Ich schaue da gerade Libanon gegen Katar. 0:0 Anfang der zweiten Halbzeit. Jetzt nicht gerade ein Spiel, in dem mann sich in Jahrzehnten erinnert, wo man war und was man gemacht hat, als man es gesehen hat...

    Ich war da mit sechs Wochen ein bissl länger und habe die Tour "anders herum" gemacht. Bin aber ebenfalls in San Francisco gestartet. Finde das zur Akklimasation ideal und man braucht dort auch noch keinen Mietwagen. Grandiose Stadt finde ich. Zumindest von den ganz großen Städten für mich die mit Anstand lebenswerteste. Dazu die gigantische Lage. Schon ein Traum. Ein LA waren wir auch in Venice Beach - in LA ist der Westen der Stadt sehr viel geiler als der Osten, finde ich - und nicht nur wegen des Wetters.


    Natürlich gibt es einige Einzelsehenswürdigkeiten, die schon beeindruckend sind (z.B. Grand Canyon). Oder auch die Städte, die teilweise schon deutlich anders als in Deutschland sind. Was ist am beeindrucksesten fand, waren die Gegensätze. Einige Beispiele dazu.


    1. Der Gegensatz zwischen voll und leer. Gerade Los Angeles ist natürlich eine Mega-Stadt wie es sie in Deutschland/Europa gar nicht gibt. Aber das Land an sich ist an vielen Stellen unheimlich dünn besiedelt. Beim Anflug auf San Francisco sieht man bis etwa 10 Minuten vor der Landung praktisch keine Anzeichen für Zivilisation. Oder wenn man über die Golden Gate Bridge nach Norden fährt und die erste Ausfahrt vom Freeway nimmt, um an der Küste zu bleiben, ist man sofort im Nichts. Der erste Kaff kommt dann erst wieder nach 60 Meilen oder so (übrigens Bodega Bay - da wo Hitchcock "die Vögel" gedreht hat).


    2. Der Unterschied zwischen kalt und warm. Ich finde es Irrsinn, was für Temperaturunterschiede schon innerhalb der Städte auftreten. Im Meer kommt wohl unmittelbar vor der Küstes San Franciscos eine Meeresströmung hoch, die das ganze Jahr über die Wassertemperatur bei konstant 12 Grad hält. Im Westen der Stadt wird es praktisch nie über 20 Grad. Noch extremer war das bei uns in LA. Die waren es in Santa Monica 24 Grad und in den östichen Vororten 40 Grad. Oder auch zwischen den Bergen und dem Flachland. Wir waren dort von Apirl bis Mai und standen in Yosemite und Redwood NP im Schnee. Eine Stunde später im Pool bei über 30 Grad.


    3. Der Unterschied zwischen nass und trocken. Albert Hammond hat Recht - "it never rains in southern california - but girl, dont they warn ya - it pours". Auf der Westseite der Gebirge hat es bei uns in der Tat mehrmals extrem geschüttet. Fährt man dann über den Bergrücken ist es auf der anderen Seite furztrocken - Wüste oder mindestens Halbwüste.


    4. Der Unterschied zwischen hell und dunkel. Wir sind mit dem Auto durch das Tal des Todes nach Las Vegas. Absolut eindrucksvoll wie still, wie windig (bei uns) und wie dunkel es da war. Absolut kein Ablicht zu sehen; so was kennt man aus Deutschland gar nicht. Und dann rein nach Las Vegas. Da bist Du geblendet von der Helligkeit. Ich finde die Stadt zwar irgendwo krank - aber gesehen und erlebt haben sollte man sie schon einmal.


    5. Dier Unterschiedlichkeit der Städte: Das europäisch anmutende San Francisco, den Moloch LA, in die Wüste gestampfte Millionärsresidenzen in Palm Springs, das komplett in einem Stil gehaltene Santa Barbara und dann ein Kaff an einer Wegkreuzung im Nichts, dass nur aus Trailer Parks besteht.


    Und ich konnte Steven Spielbergs Motivation für seinen Debüt-Film "Duell" nachvoillziehen. Solche LKW-Fahrer scheint es in der Gegend häufiger zu geben. Ich habe es diverse Male erlebt, dass die - bergrunter - gnadenlos und unter Missachtung des Tempolimits und durchaus gefährlich an Einem vorbeibrettern. Bergrauf, wo die LKW extrem langsam sind, tun sie dann alles, um Einen nicht vorbeizulassen.


    Letztlich muss ich Dir zustimmen mit "Land und Leute". Durch die Gegend fahren und irgendwo in einem Kaff anhalten, hat immer wieder grandiose Eindrücke gebracht. Insofern kann ich nur abraten, da in einer organisierten Gruppe zu reisen.