Beiträge von Giftzwerg

    Habe ich irgendwie eine Verletzung bei ihm verpasst - oder gibt es sonst eine Begründung, warum er gestern nicht einmal eingewechselt wurde (stattdessen Lala und Stoppelkamp)?

    In dieser Saison international noch ungeschlagen!


    Weitermachen....


    Damit man sich dann bei der Weihnachtsfeier gegenseitig bescheinigen, wie unglücklich es doch es mit 1 Sieg und 5 Unentschieden aus der EL ausgeschieden zu sein? (Zumal da die beiden - auf dem Papier - deutlich schwesten Spiele noch kommen).


    Kurz gesagt ist in einem System wo es drei Punkte für einen Sieg gibt, ein Unentschieden ein schlechtes Ergebnis. Ganz besonders zuhause und/oder in einem Spiel, wo man dem Gegner deutlich überlegen ist. Das sollte man tunlichst vermeiden. 96 produziert diese Saison aber reihenweise Unentschieden, die auf zeitweilige völlige Inaktivität zurückgeführen sind. Das ist, als ob Jemand den Stecker aus der Mannschaft ziehen würde.

    Nein, im Mittelfeld wird er nicht daran gemessen, ob er ein Tor gemacht hat. Jedenfalls nicht von mir. Ya Konan hat einfach über weite Strecken nicht vernünftig nach hinten gearbeitet. Fast alles bei Kopenhagen lief über deren linke Seite.


    Ich verstehe nicht wie man im Mittelfeld Ya Konan einem Schmiedebach vorziehen kann. Oder war der verletzt?

    Warum stellt 96 nach Führung komplett das Fussballspielen ein? Ich erwarte ja keinen Sturmlauf, aber es kommt gar nichts mehr. Keine Konter, die Spieler kommen nicht mal mehr defensiv in Zweikämpfe im Mittelfeld.


    War gegen Hoffenheim so, war in Nürnberg so, war gegen Sevilla teilweise so, war gegen Hertha so, war in Voltava so, war gegen Bremen teilweise so. Und gegen Mainz und Augsburg die ersten 35 bzw. 60 Minuten - naja Augsburg eigentlich das ganze Spiel. (Und wahrscheinlich habe ich noch ein paar Spiele vergessen, aufzuzählen). Ist das ein psychologisches Problem?


    Ya Konan im Mittelfeld hat mir heute überhaupt nicht gefallen. Und dann kamen Lala und Stoppelkamp. Schmiedebach verletzt? Hauger und Sobiech nicht berücksichtigt - die Transferpolitik im Simmer sieht bisher nicht so erfolgreich aus wie man es aus den Vorjahren gewohnt war.

    Hyperinflation ist eigentlich als besonders hohe Inflation definiert - nicht als Etwas komplett Anderes. Ich kenne 50 % Monatsinflation (entspricht 13.000 % Jahresinflation) als übliche Grenze.


    Um es klar zu sagen: Ich erwarte (in absehbarer Zeit) ebenfalls keine Hyperinflation in Deutschland. Liest sich aber - am Beispiel Zimbabwes - ganz spannend...


    Am 1. August 2008 strich die Reserve Bank of Zimbabwe 10 Nullen von der Währung. Somit wurden 10 Milliarden alte Simbabwe-Dollar gegen einen neuen Simbabwe-Dollar (der 3. Generation) gewechselt. Der offizielle Wechselkurs am Ausgabetag war 1 US-Dollar zu 7,58 Simbabwe-Dollar (1 EUR zu 11,80 ZWR). Realistischere Angaben sprachen von einem Kurs von 1 US-Dollar zu 60 Simbabwe-Dollar. Es wurden neue Banknoten zu 1, 5, 10, 20, 100 und 500 Simbabwe-Dollar ausgegeben. Auch Münzen wurden wieder ausgegeben; dafür wurden die alten, längst wertlos gewordenen Münzen des ersten Simbabwe-Dollars in den Werten 10, 20, 50 Cent, 1, 2 und 5 Dollar wieder hervorgeholt und damit um den Faktor 10hoch13 aufgewertet. Bereits Mitte August hatte sich der Wert des Simbabwe-Dollar im Vergleich zum Zeitpunkt der Neubewertung wieder halbiert. Im Oktober 2008 wurden alle Münzen aus dem Verkehr gezogen. Mittlerweile wurden Banknoten zu 10.000 $, 20.000$ und 50.000$, am 3. November 2008 zu 1 Million $ herausgegeben, die übrigen Banknoten wurden ebenfalls aus dem Verkehr gezogen. Mitte November wurden alle Banknoten, bis auf die 500.000 $ und 1.000.000 $ wieder aus dem Verkehr gezogen, sodass Simbabwe praktisch nur 2 Banknotengrößen als gesamtes Zahlungsmittel zur Verfügung hatte. Anfang Dezember wurden größere Banknoten zu 10.000.000 $, 50.000.000 $, 100.000.000 $, 200.000.000 $ und 500.000.000 $ herausgegeben. Am 19. Dezember kamen die Banknoten zu 1.000.000.000 $, 5.000.000.000 $ und 10.000.000.000 $ hinzu.


    Inzwischen hatte der Wertverlust des Simbabwe-Dollar das Ausmaß einer Hyperinflation erreicht. Die inoffizielle Inflationsrate lag am 24. Oktober 2008 bei 10,2 Billiarden ( 10,2 * 10hoch15 ) Prozent, das Cato Institute beziffert es am 31. Oktober 2008 auf 2,79 Trillionen ( 2,79 * 10hoch18 ) Prozent und stieg am 7. November 2008 auf 215 Trillionen ( 215 * 10hoch18 ) Prozent. Sie stieg am 14. November 2008 weiter auf 89,7 Trilliarden ( 89,7 * 10hoch21 ) Prozent. Im November 2008 vervielfachten sich die Preise bereits jeden Tag.


    Am 16. Januar 2009 gaben staatliche Medien die Ausgabe einer Banknote mit dem Wert von 100 Billionen (100.000.000.000.000) Simbabwe-Dollar bekannt. Darüber hinaus sollte es weitere Scheine zu 10, 20 und 50 Billionen Simbabwe-Dollar geben. Am 21. Januar 2009 erreichte die Inflationsrate nach Forbes Asia eine aufs Jahr hochgerechnete Rate von 6,5 Oktodezillionen ( 6,5 * 10hoch108 ) Prozent.

    Finanzkrise - chinesische Spielart...


    ...


    Es begann alles mit dem Verschwinden von Wang Xiaodong, einem bekannten Unternehmer aus Wenzhou, der eine Wagniskapitalfirma besaß. Er soll sich über das Netz der Untergrundbanken rund 1,2 Mrd. Yuan geliehen haben. Mitte Juli tauchte er unter, da er seine Kredite nicht mehr bedienen konnte - und seither gehen in einem Dominoeffekt reihenweise andere Unternehmen in der Stadt Pleite. Denn einer Umfrage der Zentralbank zufolge sind rund 60 Prozent der Firmen und Privathaushalte Wenzhous in das System der privaten Kreditvergabe verwickelt. Sie legen ihr Geld dort an, weil sie damit wesentlich höhere Zinsen verdienen können. Bei den offiziellen Geschäftsbanken sind diese gesetzlich festgelegt und im Vergleich zur hohen Inflationsrate sehr gering. Die Untergrundbanken verlangen von den Kreditnehmern dagegen Zinsen von bis zu 60 Prozent. Manchmal leihen sich Firmen auch Geld von offiziellen Banken und verleihen es dann zu höheren Zinsen illegal weiter, teilweise sind sogar staatliche Funktionäre in das Geschäft verwickelt. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind jedoch auf diese Kredite angewiesen. Denn von den offiziellen Geschäftsbanken erhalten sie oft kein Geld mehr. Diese müssen sich seit einigen Monaten auf Geheiß der Regierung bei der Vergabe neuer Kredite drastisch beschränken. Auf diese Weise soll die Inflation - im September lag sie bei 6,1 Prozent - eingedämmt werden. Große Firmen kommen zwar weiter an Geld, sei es aufgrund ihrer Beziehungen, oder weil sie es sich an den Börsen besorgen. Die Kleinunternehmer dagegen, die in Wenzhou besonders stark vertreten sind, sind in der Kreditklemme gefangen und müssen auf die teuren Untergrundbanken zurückgreifen. Nun bricht dieses System zusammen und Millionen Chinesen drohen heftige Verluste.

    Doch damit nicht genug. Auch die offiziellen Geschäftsbanken stehen unter Druck. Seit Monaten stehen sie im Verdacht, mit riesigen Summen an faulen Krediten zu kämpfen. Grund ist, dass sie 2009 Hunderte von Großprojekten der Regionalregierungen finanziert hatten. Diese Projekte waren entscheidend dafür, dass China die Finanzkrise so schnell hinter sich ließ. Doch die Verbindlichkeiten daraus belaufen sich nach offiziellen Angaben auf 10,7 Billionen Yuan (1,2 Billionen Euro), davon werden etwa 40 Prozent in diesem Jahr fällig. Viele der regionalen oder kommunalen Schuldner dürften jedoch kaum in der Lage sein, das Geld zurückzuzahlen. Das würde zu riesigen Löchern in den Bilanzen der großen Banken führen. Und schließlich droht dieser Tage auch noch die Immobilienblase zu platzen. In 16 von 70 Städten fielen die Preise für neue Wohnungen im August gegenüber Juli. Gleichzeitig versucht die Regierung seit fast zwei Jahren, die Preisexplosion am Immobilienmarkt unter Kontrolle zu bringen, indem sie die Kreditvergabe einschränkt. Das führte aber lediglich dazu, dass sich die Immobilienentwickler und -käufer andere Geldquellen suchten - auch und gerade die Schattenbanken. So hatte auch der flüchtige Wang Xiaodong den Großteil seines Geldes in Immobilienprojekte investiert. Die stagnierenden Preise brachen ihm finanziell das Genick. Das wiederum lässt das System der Untergrundbanken zusammenbrechen, was dann in einem Teufelskreis wieder auf den Immobilienmarkt zurückschlägt.


    Die Pleite eines einzelnen Unternehmers aus Wenzhou droht damit also das ganze Land in die Tiefe zu reißen. Doch sein Bankrott war letztlich nur die Folge der Tatsache, dass ein ganzes Land spekulierte.


    ...

    Problem zwei - Geldmengenwachstum der letzten Jahrzehnte: Die Aussage "Der Anstieg der Geldmenge führt nicht zu Inflation" kann man so nicht stehen lassen; unter sonst gleichen Bedingungen ist genau das Gegenteil wahr. Und wenn die Bedingungen sonst nicht gleich sind, muss man zumindest sehr genau hinsehen. Um dann eine Idee davon zu entwickeln, ob bzw. wie kritisch eine Entwicklung ist, kommt m.E. der Definition der Begriffe "Geld", "Geldmenge" und "Inflation" entscheidende Bedeutung zu. In unserem monetären System ist verkürzt gesagt: Geld = Schuld(en). Nur einen verschwindend kleinen Bruchteil stellt Bargeld dar. Insofern ist zum Beispiel das gerne gebrauchte Bild, dass der Staat die Notenpresse anwirft, unzutreffend. Geld entsteht in unserem monetären System vielmehr dann, wenn die Bank mit einem Schuldner einen Kreditvertrag abschließt. Die Bank verleiht dabei nicht Geld, was ihr selber gehört oder Kunden bei ihr ein-gelegt haben; sondern schafft das Geld in dem Moment, in dem sie den Kreditvertrag schließt neu (jedenfalls im Wesentlichen, es gibt gewisse, jedoch sehr moderate Mindestreserveanforderungen). Wichtig zu erwähnen ist, dass das Geld als Kredit gegen Zins zur Verfügung gestellt wird. Es muss die Kreditsumme nebst Zinsen zurückgezahlt werden; also mehr Geld als aufgenommen worden ist. Gerade bei langfristigen Krediten übersteigen die Zinsen oft sogar den Rückzahlungsbetrag. Das Geld um Zinsen zu zahlen, existiert aber gar nicht. Das erforderliche Geld kann in unserem monetären System (im Wesentlichen) wieder nur aus einer einzigen Quelle kommen: Neuen Krediten. Daraus ergibt sich ein Kreislauf, den die Schuldner nicht durchbrechen können. Und damit sind ein immer weiteres Geldmengenwachstum, eine fortlaufende Vermögensumverteilung und - auf einem endlich großen Planeten - auch der Zusammenbruch dieses Systems, bereits vorprogrammiert. Zur Geldmenge: Es gibt unterschiedliche Geldmengendefinitionen. Du hast M3 gewählt, welche üblich ist als Inflationsindikator. Angesichts der Banken-/Finanzkrise, die wir hatten bzw. immer noch haben, empfinde ich alle etablierten Geldmengendefinitionen als problematisch. Was war denn der Auslöser der Finanzkrise? Zunachst wurde was gefaselt von Sub-Prime-Hypotheken in den USA. Als der Kongress die ersten 700 Mrd. US-Dollar bereitgestellt hat, wurde unmittelbar deutlich, dass es im Kern nur ein Problem gibt; nämlich derivative Finanzprodukte a la credit-default-swaps (und noch weit exotischere Konstruktionen). Diese hatte Niemand auf dem Schirm; sie sind nicht Teil einer etablierten Geldmengendefinition. Es wusste auch Niemand (außer ggf. einigen Topmanagern der handelnden Banken), wie viel Derivate es gibt. Heute kennt man den Betrag in etwa: Es sind 1,5 Billiarden US-Dollar oder 1.500 Billionen US-Dollar oder 1.500.000 Milliarden US-Dollar. Das ist ungefähr das 30-Fache des weltweiten! Sozialprodukts. Ein Betrag, der niemals real zurückgezahlt werden kann. Wie man an der (ursprünglichen) Bankenkrise gesehen hat, können sich zumindest Teile dieser Wahnsinnsbeträge, die außerhalb der etablierten Geldmengendefinition stehen, in der „normalen“ Welt materialisieren und dort für erhebliche Verwerfungen sorgen. Zur Inflation: Ich würde Inflation als Kaufkraftverlust - allerdings in einem umfassenden Sinne - definieren. Mich würde Deine Definition für Inflation bzw. vor allem deren konkrete Messung interessieren. Was nimmst Du da? Verbraucherpreise? Produzentenpreise? Rohstoffpreise? Importpreise? Für mich sind diese Indikatoren nicht geeignet, weil sie sowohl sachlich als auch zeitlich jeweils nur einen Teilaspekt zeigen. Der langfristig richtigere Inflationsbegriff ist nach meinem Verständnis jener über die Geldmenge. Da der Goldstandard abgeschafft wurde, ist das Einzige, was einer Währung heute Wert gibt, wieviel sich davon - in Relation zu realen Werten - im Umlauf befindet. Deine Grafik zeigt einen Anstieg der Geldmenge (M3; also unter Vernachlässigung der Derivate) über 30 Jahre im Euroraum um das Zehnfache. Das liegt um ein Mehrfaches oberhalb der realen Werte und wird auch nicht durch die beobachtete (Verbraucherpreis)Inflation erklärt. Wo ist die Differenz? Das ist jenes Geld, welches nicht ausgegeben, sondern gespart und verzinslich angelegt und damit zu Vermögen wurde. Dieses Vermögen ist immer noch da und kann jederzeit für Verbrauchsgüter ausgegeben werden und würde dann die (Verbraucherpreis)Inflation anfeuern. In diesem Sinne liegt eine zurückgestaute Inflation vor, welche sich aber immer noch - und zwar schlagartig - entladen kann. Tatsächlich ist es jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Vermögen in einem größeren Maße für Verbrauchsgüter ausgegeben wird. Und zwar deshalb, weil das Vermögen zwischen den Wirtschaftssubjekten extrem ungleich verteilt ist und dieses Ungleichgewicht - wie man auch empirisch messen kann - immer größer wird. Wo materialisiert sich also die zurückgestaute Inflation? Wenn die vermögenden Wirtschaftssubjekte selbst weniger an die Geldwertstabilität glauben, werden sie ihr Vermögen umschichten in Sachwerte. Klassischerweise (u..a.) in Gold. Vor fünf Jahren hätte ich - mit dem selben Geldbetrag - viermal so viel Gold kaufen wie heute. Der m.E. bedeutsamere, aber subtilere Teil der Inflation resultiert aus dem nicht umgeschichteten Vermögen. Der eigentliche Kern des Problems besteht nämlich m.E. darin, dass die Kapitaleinkommensquote zu Lasten der Lohneinkommensquote steigt und innerhalb der Lohneinkommen die höchsten Einkommen zu Lasten aller Einkommensgruppen darunter steigen. Die Ungleichverteilung des Vermögens wird also immer größer. Dieses Kernproblem hat diverse Auswirkungen; auch auf die Kaufkraft. Dazu ein Beispiel: Sagen wir mal ich bin selbständiger Unternehmer und stelle Rohre her. Dann habe ich es mit einem explodierenden Kupferpreis zu tun. Der Mechanismus hinter der Preissteigerung bei Kupfer ist derselbe wie beim Gold (vermögende Wirtschaftssubjekte schichten Geld in Sachwerte um). Auch wenn alle Rohrproduzenten gleichermaßen vom Kupferpreisanstieg betroffen sind, zeigt sich in der Realität, dass die Preissteigerung nicht eins zu eins weitergegeben werden kann; sei es aufgrund langfristiger Lieferverträge oder bloß aufgrund der faktischen Durchsetzbarkeit. In der Situation einer Rohstoffpreisexplosion wird i.d.R. vielmehr der Ertrag diesen Rohstoff verarbeitender Unternehmen sinken. Ich als selbständiger, Rohre herstellender Unternehmer habe also einen Einkommensverlust. Zwar auf der Einkommensseite; nichtsdestotrotz jedoch ein Kaufkraftverlust und damit - in einem umfassenden Sinne - Inflation. Und dieser Kaufkraftverlust bleibt nicht nur bei mir als Unternehmer, sondern schlägt auch auf meine Angestellten durch, deren Löhne ich nicht erhöhen kann bzw. die ich ggf. sogar entlassen muss. Noch eindeutiger wird die Problematik, wenn man die Verschuldung in die Betrachtung einbezieht. Die Verschuldung ist doch nichts Anderes als ein Kaufkraftverlust in der Zukunft. Inzwischen sind immer mehr Wirtschaftssubjekte verschuldet; bei immer weniger, immer reicheren Subjekten. Wenn man sich beispielhaft den Staat ansieht, dann wird dieser - entweder sofort oder zumindest künftig - durch Reduzierung oder Einstellung von Transferzahlungen an seine Bürger reagieren und/oder die Steuern erhöhen. Beides bedeutet einen Kaufkraftverlust für die Bürger. Durch die zunehmende Verschuldung und die immer höhere Kapitaleinkommensquote wird die staatliche Ausgaben-Politik außerdem immer unwirksamer, da - egal wofür zunächst einmal Geld ausgegeben wird - ein stetig größerer Teil letztlich bei den Vermögenden landet. Daher wird das zu drehende Rad immer größer. Meiner Meinung nach muss und wird unser monetäres System - wenn man keine Währungsreform (mit radikalem Kapitalschnitt) macht - zum Zusammenbruch führen. Dass im Zuge dessen (hohe) Inflation auftritt, ist äußerst wahrscheinlich. Die Frage ist lediglich, wann dies geschieht.


    Also kurz gesagt: Geldmengenwachstum, welches über die realwirtschaftliche Wertentwicklung hinausgeht, ist - in einem langfristigen und umfassenden Sinn - der beste Inflationsindikator, den wir haben.

    @ exilroter: Eigentlich war ich zu faul, Dir zu antworten. Aber wenn ich Deine Posts der letzten Seiten jetzt nochmal lese, dann stört mich einerseits der absolute Wahrheitsanspruch, den Du hinsichtlich unsicherer Sachverhalte in der Zukunft äußerst und andererseits Deine aggressive Wortwahl. Wenn Du beim Lesen des Wortes "Hyperinflation", das ich ohnehin nur in einem Nebensatz als möglich bezeichnet habe, einen Herzkasper kriegst, dann lass den ersten Wortteil einfach weg.


    Zur Hyperinflation nur so viel: Ich sehe nicht, warum Hyperinflation eine problematische Verschuldung in Fremdwährung als Voraussetzung benötigen sollte. Meiner Meinung muss es irgendein zurückgestautes Problem geben, welches sich schlagartig entlädt. Und dabei spielt dann die Psychologie, wie so oft in der Wirtschaft, die entscheidende Rolle. Die Wirtschaftssubjekte verlieren das Vertrauen in Etwas, zum Beispiel die Geldwertstabilität. Sie werden dann Sachwerte kaufen, auch zu deutlich höheren Preisen. Und sie werden Bargeld so schnell wie möglich weitergeben (wollen). Genau das ist m.E. die Beschreibung der Situation einer Hyperinflation.


    Na gut, sprechen wir nur noch von Inflation. Ich sehe zwei Probleme, die sich angestaut haben und sich durchaus explosionsartig entladen könnten: Erstens die Überbedeutung des US-Dollars und zweitens das Geldmengenwachstum - und zwar nicht der letzten zwei Jahre, sondern der letzten Jahrzehnte bzw. seit Bestehen des System (der letzten Währungsreform).


    Problem eins - Überbedeutung des US-Dollars: Der US-Dollar ist weit stärker verbreitet als es der amerikanischen Wirtschaft entsprechen würde. Das deshalb, weil er weltweit die Funktion einer Leit-/Reservewährung hat. Ein Großteil des Welthandels und der gesamte Ölhandel wird auf Basis des US-Dollars abgewickelt. Dazu beispielhaft aus einem Artikel der SZ vom 16.03.2006: "In einer Vereinbarung, die 1974 ursprünglich zwischen den USA und Saudi-Arabien geschlossen und später auf alle OPEC-Länder ausgedehnt wurde, verpflichteten sich diese, ihr Öl allein auf Dollarbasis zu verkaufen. Derzeit geben die Erdöl-importierenden Länder der Erde für diesen Zweck täglich 5,5 Milliarden Dollar aus. Sie müssen diese Mittel entweder erwirtschaften oder leihen und bemühen sich, dafür entsprechende Dollar-Vorräte in ihren Devisenreserven zu halten. Weltweit werden diese Dollar-Reserven auf 1,45 Billionen geschätzt. Für die USA bedeutet die Koppelung des Ölpreises an den Dollar eine Stütze ihrer Währung und ihrer Zahlungsbilanz. Sie können - im Gegensatz zu anderen - die Dollar drucken, mit denen sie ihre Energieimporte bezahlen. Russlands Präsident Wladimir Putin, dessen Verhältnis zu Amerika von Rivalität gekennzeichnet ist, soll nach arabischen und iranischen Berichten freundliches Interesse an den Plänen Teherans Öl gegen Euro zu verkaufen geäußert haben. Auch China und Indien, die sich für ihren wachsenden Energiebedarf immer mehr auf Iran konzentrieren, zeigen sich nicht abgeneigt, wollen aber abwarten. ... Schon der frühere irakische Diktator Saddam Hussein hatte versucht, sich für die Petroleum-Ausfuhren seines Landes in dem Programm "Öl gegen Lebensmittel" vom Dollar zu lösen. Diese Abkehr wurde nie als Kriegsgrund erwähnt, dürfte aber bei der Entscheidung Washingtons für den Angriff eine wichtige Rolle gespielt haben. Unmittelbar nach Saddams Niederlage kehrte die amerikanische Verwaltung für den Irak zum Dollarpreis für das Öl zurück." Auch beim aktuellen G-20-Treffen haben China, Russland, Indien und Brasilien das Thema neue weltweite Leit-/Reservewährung auf der Agenda. Im Gespräch ist dafür z.B. eine Ausweitung und Erweiterung der Sonderziehungsrechte der IWF. Selbst Timothy Geithner hat dazu gesagt, dass dies eine ernsthafte Option sei. Wenn die neue weltweite Leit-/Reservewährung kommt, wird der US-Dollar an Wert verlieren, weil er sich dann nur noch auf die tatsächliche US-Wirtschaft stützt und viele Dollarhalter aus der Währung raus wollen (und dann auch können), was zu erheblichem, weiterem Wertverlust führen wird.