Ich hab ein bisschen überlegt was ich vom Spiel Mainz gegen Stuttgart berichten soll, und in welchem Thread. Da es zum Spiel nur zu sagen gibt, dass Mainz besser war und verdient gewonnen hat, berichte ich also über die Fans und solche die sich dafür halten.
Im Stuttgarter Block war Schweigen. Wenn die organisierten "Fans" was von sich gaben, dann "Fußballmafia DFB", "Scheiss DFB", oder Pfiffe, wenn andere, überwiegend Mainzer Fans, es wagten ihre Mannschaft anzufeuern. Mein Eindruck, im Stuttgarter Block waren die organisierten "Fans" und ihre Sympathisanten deutlich in der Mehrheit. Es war anders als sonst, die Masse ging überhaupt nicht richtig mit. Die Mainzer dagegen haben ihre Mannschaft auch ohne ihre Ultras angefeuert, dabei ging die Initiative von irgendeiner Ecke im Stadion aus und breitete sich dann aus. Wenn das geschah, wachte der Stuttgarter Ultrablock auf und empörte "Fans" stiegen auf den Zaun und schleuderten Beleidigungen und obszöne Gesten im Hunderterpack in Richtung Mainzer Fans. Das alles völlig losgelöst vom Spielgeschehen.
In der zweiten Halbzeit gehen wir in Führung und es ist einfach nur traurig. Wo sonst der ganze Block im Jubel explodiert, scheinen hier die meisten von ihrer eigenen, spontanen Reaktion überrascht und nehmen sich schnell zurück. Normalerweise wird ja auch nach einer Führung die Euphorie für ein paar Minuten ausgelebt, oder ausgesungen, hier null. Mainz dreht das Spiel recht schnell, und der für mich negative Höhepunkt wird erreicht: wo sonst ein lautes Vau Eff Beee im eigenen Block gespiegelt wird, singen die Stuttgarter "Fans" jetzt "Scheiss DFB" und werden von der kleinen Gruppe organisierter Mainzer "Fans" gespiegelt. Beantwortet mit einem Pfeifkonzert der überwiegenden Mehrheit. Vollends lächerlich wird es dann, als die Stuttgarter "Fans" anstimmen "Und ihr macht unseren Sport kaputt" .....
Meine bis dahin traurigste Auswärtsfahrt. Ich weiss nicht wie lange ich das noch mitmache. Ich zahle Geld, und das nicht wenig, und ich treibe Aufwand, und das nicht wenig, um Spiele meines Vereins im Stadion zu verfolgen. Und in der laufenden Debatte komme ich gar nicht vor. Eine verschwindende Minderheit von "Fans", nur weil sie organisiert sind, beherrscht das Thema total. Ich will euch was sagen, ihr Initiatoren, Aktivisten und Protestler für eine angeblich gute Sache, für Fankultur, euer Scheiss interessiert mich nicht. Ihr habt euch entlarvt. Da lief ein Fußballspiel, und es ging euch weder um das Spiel, das ihr nicht verfolgt habt, noch um euren Verein, den ihr nicht unterstützt habt. Es ging und geht euch ausschliesslich um euch selbst, um euer Kinderspielzeug, das man euch wegnimmt, weil es andere Stadionbesucher gefährdet, um euer Selbstbild als Hüter der Fankultur und einzig wahre Stimmungsmacher. Nein, ich solidarisiere mich nicht mit euch, nein, ich unterstütze euer Anliegen nicht, nein, ich mache eure Boykotts und Aktionen und was noch für einen Scheiss nicht mit.
Herr Niersbach, Herr Bobic, Herr Rittig und wie ihr alle heisst, ich fordere euch auf an die 90+X% zahlenden und treuen Fans zu denken, die einfach nur ein Fußballspiel sehen und verfolgen wollen und bereit sind, sich dabei mit ihrere Mannschaft zu freuen oder mit ihr zu leiden. Ich fordere euch auf, den 5% organisierten "Fans" den Raum und die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdienen, 5%. Es kotzt mich an wie diese Deppen die ganze Diskussion dominieren und wie ihr auf die eingeht und die "mitnehmen" wollt, und Leute wie ich interessieren euch offensichtlich überhaupt nicht.
Was für eine Scheisse läuft da gerade eigentlich???