Beiträge von Kiebitz

    Der Sarkasmus ist sicherlich unangebracht. Wann hat der DFB bitte das letzte Mal (jemals) eine transparente Entscheidung getroffen. Sich dabei auf frühere Aussagen zu verlassen ist dabei so sinnvoll, wie einer Wahrsagerin zu glauben.
    Man muss sich den DFB als selbstgefällige Altherrenrunde vorstellen, die bierselig drallen Bedienungen in der Wirtschaft in den Hintern kneift. Alleine die Vorstellung des DFB, als seriöse Institution ist grotesk.

    Ich finde das neue Niedersachsenstadion hat im bundesweiten Vergleich noch viel vom alten Charme erhalten. Natürlich hast du recht, die Charakteristika sind verschwunden, aber man erkennt zum Beispiel die alte Westtribüne noch wieder, ebenso wurde das Mosaik integriert.
    Dass kein echter Fan jemals den Sponsorennamen verwenden würde ist ja klar, sodass diese jetzige Diskussion sowieso sinnlos ist.

    Man muss nun wirklich nicht immer veraltete Science-Fiction Romane heranziehen um beunruhigt zu sein. Längst ist es nur noch Science und keine Fiction mehr. Offenbar dient der Fußball mal wieder als Testfeld für die neuesten Errungenschaften der Sicherheitskonzerne.
    Unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung und der Bekämpfung des offensichtlich zweitgrößten Problems Europas, den "Taliban der Fans", werden dabei Methoden ausprobiert, die sich selbst ein Pessimist wie Orwell nicht auszumalen gedachte. Mit der Flucht ins angebliche Privatrecht lassen sich so lästige Dinge wie Unschuldsvermutung und Rechtstaatlichkeit über Bord werfen und schonmal die Knebelmechanismen von Morgen testen. Bei kritischen Nachfragen wird einfach nonchalant mit "Die Auswertung des Bildmaterials wird ausschließlich durch die Polizei erfolgen. Datenschutzanforderungen werden beachtet." geantwortet. Ich bin außerordentlich beruhigt. Ich will mich mit meinem beschränkten Untertanenverstand dort ja auch gar nicht einmischen, da ich weiß, dass der Staat von Natur aus kein Unrecht begeht, weshalb seine Macht keinerlei Beschränkung bedarf. Oder wie war das?
    Was einstmals als Maßnahme zur Aufklärung "schwerster Straftaten" verkauft wurde, lässt sich bald, die Technik ist ja vorhanden, auch für kleinere Delikte nutzen. Zu schnell gefahren? Dann gehen sie bloß nicht ins Fußballstadion.


    Ich will gar nicht erst anfangen von dem eklatanten Schwachsinn, bar jeder Realität, die der Innenminister unseres Landes vom Stapel lässt. Ich befürchte fast, er glaubt sogar zu einem Teil das, was er sagt. Der Beifall der willfährigen Blockwarte ist ihm damit sicher: "Ob diese Videotechnik nicht auch eingesetzt werden könnte um endlich festzustellen wer im Kleingarten mit dem Fahrrad über die geharkten Wege rast?".

    Welches Mordmerkmal siehst du denn erfüllt?



    Ansonsten denke ich sieht man an dem Urteil, dass die deutsche Strafjustiz funktioniert und man nicht mit Sonderstrafen um sich werfen muss. Wer wirklich Scheiße baut, und nichts anderes ist das Zünden von derartigen Feuerwerkskörpern in einer Menschenmenge, der muss auch bestraft werden.

    Zum o.g. Artikel erscheint heute noch ein etwas ausführlicher Bericht.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1331827621506.shtml

    Irgendwie ein merkwürdiger Bericht.


    Zitat

    . 32 der 107 Insassen ordnet die Polizei der Kategorie „Gewalttäter Sport“ zu, fünf waren mit bundesweiten Stadionverboten belegt – eine Strafe, die nun der gesamten Gruppe droht. Darüber werden der Verein Hannover 96 und der Deutsche Fußball-Bund zu entscheiden haben.

    Stadionverbot als Strafe? Ausgesprochen von einem Verein???


    Merkwürdiger wird es dann nur noch, dass eine Strafe geprüft wird, bevor eine Straftat begangen wurde. :???:

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    Zwar nicht in Hannover, aber gar nicht so weit entfernt. Ganz ohne Rumgemaule. Is doch jenemischt.

    Kiebitz: Deine Meinung in allen Ehren, sie ändert aber nichts an der Tatsache das der Spruch ACAB einfach nur sche....e ist.


    Ändere das doch mal in AFAB und sag mir wie du dann darüber denkst

    Ich würde es so machen wie jede Gruppe, die durch Beleidigungen stigmatisiert werden, allerdings ohne Macht zu haben. (Anders also als die Cops) Ich würde mir den Begriff selbst aneignen. Meinetwegen ne Zaunfahne malen (Rote Bastarde oder was auch immer). So haben das davor zum Beispiel Schwule und Neger gemacht. Damit nimmt man den Begriffen die schärfe. Ob sie trotzdem noch beleidigenden Charakter haben sei dahingestellt.
    Ähnlich sollte die Polizei übrigens auch mit dem Begiff Bulle verfahren. Es ist doch einfach lächerlich, wenn Männer und Frauen die mit tödlichen Waffen hantieren sich von einem Begriff beleidigt fühlen, den 90% der Bevölkerung als Synonym für Polizei benutzen.

    Ja lasst uns ne riesen Sache draus machen. Es gab kein Pyro, Randale nur auf der Haupttribüne, ein komplett ruhiger Tag, aber vier Buchstaben, die dann doch noch das Fußballfest versauen. Irgendwo lässt sich doch immer noch was finden.


    Im Ernst, man muss nicht alles gut finden, was beim Fußball abgeht, man muss nicht alles rechtfertigen durch "ist nunmal Fußball". Aber aus jedem Scheiß nen riesen Ding zu machen ist wohl die Konsequenz des Internets. Jeder Kleingarteninhaber und Kaninchenzuchtverbandskassenwart kann seinem Ärger über hohe Benzinpreise nun durch sinnloses Geschwafel Luft machen.
    Am Besten wir essen jetzt lieber alle mal unsere lactosefreien Diätjogurte zum Abendbrot auf und beruhigen uns wieder bei nem schönen Beck's Gold light alkoholfrei.

    Was schimpft ihr eigentlich auf die arme Stadt Lüttich?
    So wie ich das verfolgt habe, sind zuallererst unsere hannöverschen Polizisten schuld an dem Schlamassel!
    Sollen die doch bitte nochmal klarstellen, dass nach Auswertung aller Europafahrten die Fans von 96 nicht schlimmer oder besser sind als die von Wisla oder Brügge oder wem auch immer!
    Allerdings bleibt dann immer noch das Argument: Aber als ihr in Lüttich ward, da ward ihr gaaaaanz böse!

    Weil die Stadt in Person des Bürgermeisters letztendlich die Anordnung gegeben hat. Natürlich schiebt sich am Ende jeder den schwarzen Peter zu.
    Dass die hannoversche Polizei sich dazu auch gerne mal eigene Realitäten strickt, das weiß ja mittlerweile jeder.

    Ähm, wie soll ich das Video verstehen? :grübel: Soll das Pro Pyro sein? :erstaunt: Oder ehr so bitte nicht, den da sind nen paar schöne Beispiele drin wie es besser nicht laufen soll! :nein:


    Und das wir nicht die einzigen sind war glaube ich vorher auch jedem klar, in unserer Diskussion ging es eben Hauptsächlich um die Situation in Hannover.

    Hatte ich zumindest bei den fanatischen Gegnern nicht das Gefühl. Das wurde fast so dargestellt als würden hannoversche Fans Hannover 96 bundesweit in ein schlechtes Licht rücken.



    Lustig das das Video Pro Pyro sein soll. Ich sehe da jede Menge Pyroaktionen, die eher den Gegner der Pyrofraktion in die Karten spielen. Schaut euch mal bei 2:35 den Funkenflug der Bengalos an.

    Das ist mir auch aufgefallen. Weiß nicht, was die Düsseldorfer da verwendet haben, aber zum Glück stand auf der Tartanbahn niemand :nein: . Soll ja mehr ne unvollständige Zusammenstellung sein. Von der Kampagne selber ist das Video nicht.

    Die ganze Aufgeregtheit hat sich ja scheinbar wieder etwas abgemildert mittlerweile.


    Bei meiner Recherche im Internet bin ich auf ein Video gestoßen, was vielleicht ansatzweise die Dimension darstellt, die Pyrotechnik mittlerweile wieder in deutschen Stadien hat.


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    (Vielleicht sollten sich die Pyrogegner irgendeine dramatische Musik hinterlegen.)


    Das mag man jetzt je nach Präferenz in diesem Streit beurteilen wie man will, aber es führt letztendlich doch irgendwie die Argumente von Kind ad absurdum. In der Presse wurde es ja fast so kolportiert, als wäre er der einzige wirtschaftlich Leidtragende. Schaut man aber einmal über den Tellerrand, so merkt man vielleicht, dass auch andere Vereine Strafzahlungen zu leisten haben. Trotzdem merkwürdig, dass sich die Vereine trotzdem nicht an einen Tisch setzen und an einer Lösung am DFB vorbei interessiert wären. Offensichtlich ist der Druck seitens lupenreiner Demokraten wie Theo Zwanziger zu groß.

    Sehr lesenswerter Beitrag, Kiebitz. Stellt im Ergebnis die Anarchie in einem nachvollziéhbaren und sympathischen Licht dar - das meine ich nicht ironisch oder zynisch.


    Nur richtet sich diese Anarchie im Ergebnis gegen den eigenen Verein und nicht gegen den Verursacher DFB - man schlägt den Sack und meint den Esel. Und deshalb wird Olegs von Tobias und anderen verteufelte Frage bestimmt nicht zum letzten Mal gestellt worden sein, weil diese Diskrepanz zumindest für einfache Gemüter wie meines nicht so ohne weiteres zu verstehen ist. Aber Dein Beitrag half mir auf dem Weg dorthin ein wenig.

    Wenn du damit auf die "Propaganda der Tat" anspielst ist dies vermutlich sogar eine zulässige Assoziation. Das Abbrennen der Bengalos ist ja für den Großteil der Stadionbesucher aus sich heraus verständlich.


    Das stimmt wohl. Möglich wäre da ja nur das Abbrennen von Pyrotechnik bei DFB-Veranstaltungen wie Länderspielen. Da treten die Ultras verständlicherweise aber nicht auf.

    Trotz des Geschreis versuche ich mal eine Antwort zu finden.
    Die Pyro-Befürworter sind sich dessen ja bewusst und wollen eben genau das für die Zukunft verhindern. Sollte es zu genehmigten Pyroaktionen kommen, dann fallen eben auch die Strafzahlungen weg.
    Aus einer Trotzhaltung heraus, die man nicht gut finden muss, haben bundesweit die Fanszenen verstärkt wieder Bengalos eingesetzt, nachdem die Gespräche einseitig beendet wurden. Was wir sehen ist ein Aushandlungsprozess der vordergründig zwischen zwei verschiedenen Akteuren stattfindet. Auf der einen Seite die Pyrobefürworter in Gestalt der aktiven Fanszenen so wie einiger Vereine, Fanprojekte. Auf der anderen Seite stehen die Gegner in Form des DFB.
    In diesem Prozess hat der DFB die Deutungshoheit, da er natürlich sehr gut vernetzt ist. Bestimmte Medien greifen dieses Thema nun gerne auf und berichten darüber. Unsere lokalen Medien tun das auch, wenngleich es für sie natürlich ein willkommener Anlass ist einen Skandal zu provozieren. Noch leichter fällt dies durch die Verknüpfung Pyro - Ultras.
    (Ultras sind ja schonmal per se gefährlich, da sie eine Jugendbewegung sind. Alles was man nicht selbst erlebt hat kann ja nur falsch sein und wenn man es darüber hinaus nicht versteht kann es nur böse sein. Dazu dann noch ein Reporter der abhängig von Polizeiinformationen ist um seine Artikel zu schreiben, der wird ja wohl kaum noch ne zweite Meinung einholen)
    Dazu kommt dann ein Vereinsboss der sich einerseits dem medialen Druck und andrerseits dem des Verbands ausgesetzt fühlt. Letzteres ist ihm in anderen Dingen auch egal, wenn es um Geld geht. (nur in diesem Fall kann er den Druck ja einfach weiterleiten). Den medialen Druck fängt Martin Kind durch Aussagen ab, die der punitiven Erwartungshaltung des HAZ/NP Lesers entsprechen (Reicht einigen Machtfetischisten in bestimmten Foren oder Kommentarspalten allerdings nicht aus, weshalb sie Arbeit in Steinbrüchen oder Ähnliches befürworten- wie sexuell verklemmt muss man im Übrigen sein) ohne daraus erstmal tatsächliche Handlungen abzuleiten.


    Auf der anderen Seite können die Befürworter nur versuchen mit Argumenten zu überzeugen. Doch welche Zeitung druckt schon sowas langweiliges ab. Es muss der Skandal her. Aus Sachlichkeit kann ich nichts produzieren, darüber kann sich der Bankangestellte bei seinem morgendlichen Kaffee nicht aufregen. Hier kann er sich nicht ausmalen wie die Übeltäter vor Gram erzittern angesichts ihrer lebenslangen Stadionverbote, oder vor Schmerzen schreien, weil sie mal "ordentlich das Gesicht gewaschen" bekommen.
    In solchen Situationen neigen besonders junge Menschen dazu aus Trotz zu Handeln (ältere Menschen würden es auch tun, wenn sie nicht längst ihren Idealismus mit Unterschrift eines Bausparvertrags abgelegt hätten) ohne dabei an die Konsequenzen zu denken. Welche Handlungsalternativen bleiben ihnen denn auch noch? Vielleicht ist es naiv zu glauben indem man wiederholt beweist wie es klappen könnte, dass der Gegner seine Position dann aufgibt.

    Ich mache vor der Nordkurve ne Aktion gegen Gewehre. Wer sich daran beteiligen will, der schießt bitte einfach mit ner Pistole in den Himmel.



    Im Grunde genommen finde ich die Idee mit den Wunderkerzen ja ganz gut. Da sie ja auch im Rahmen der Kampagne wäre. Seitens der Fans wird schon seit Jahren versucht bestimmte Elemente der Fankultur wiederzubeleben, die ein störrischer Verband über die Jahre verboten hat. Dazu gehören eben gerade auch Wunderkerzen. Das Verletzungsrisiko wurde natürlich von einigen hier etwas überspitzt dargestellt, aber es ist bei unsachgemäßem Umgang durchaus vorhanden.
    Dieses Verletzungsrisiko seitens bestimmter Artikel versucht man nun Seitens der Fans zu Regeln, indem man verbindliche Regelungen für das Abbrennen von Pyrotechnik schaffen will. Klar lassen sich damit auch nicht solche Aktionen wie der der Frankfurter in Düsseldorf verhindern, aber das schafft man ja mit dem Verbot offensichtlich auch nicht.


    Ein ähnliches Szenario gab es doch schon beim Stadionbier. Das wird nicht mehr aus Glasflaschen verkauft, weil man irgendwann meinte man könnte es ganz gut auch als Wurfgeschoss missbrauchen. Die logische Reaktion darauf wäre gewesen, Bier einfach konsequent zu verbieten. Aber da man ein wirtschaftliches Interesse am Bierverkauf hat wurde halt etwas modifiziert und das Bier aus Bechern ausgeschenkt.
    Nichts anderes will doch auch die Pyrokampagne. Statt einer generellen Erlaubnis oder einem Verbot, einfach einen Mittelweg zu finden.


    Das Argument am "Turm" funktioniert es doch auch, gilt genauso für andere Pyrotechnische Artikel wie beispielsweise Bengalos. Sie werden in anderen Sportarten gerne und oft eingesetzt, genauso wie in anderen Ländern. Also bei Vergleichen immer auf die spezifischen Umstände achten.

    Wenn es nicht genehmigt wird einfach aus Protest vermummt Wunderkerzen zünden. Nee mal ernsthaft. Wunderkerzen sind zu Recht verboten. Immerhin erzeugen sie Temperaturen von bis zu 730 Grad Celsius.



    Drehen alle Leute jetzt völlig durch? Cityhändler rufen den dritten Weltkrieg aus, Martin Kind fordert Abschaffung der Stehplätze, die Polizei prognostiziert die Rache für den Schlieffenplan und es sollen Wunderkerzen zum Pyroprotestprotest gezündet werden.
    Ich attestiere kollektiven Wahnsinn.