Politischer Zoff-Thread oder so

  • Du weißt was ich meine, son Raum wo Zombies und Leute mit bösen Gedanken nicht so leicht reinkommen um mir meinen Atem zu klauen ...:kichern:

    Okay, zuviele böse Filme geguckt....

  • Grönlandeisschmelze heute so weit fortgeschritten, wie für 2050 erwartet.

    Permafrost heute aufgetaut, wie für 2090 erwartet.


    Leute, ihr phantasiert euch Zukünfte zurecht, die nicht mehr möglich sind.


    In voraussichtlich 6 Jahren (wahrscheinlich schon früher) werden die ersten roten Linien überschritten sein. Haltet fest an eurem Glauben, er wird wahrscheinlich das einzige sein, was euch bleibt.


    Ich habe heute schon nix mehr ;)

  • In voraussichtlich 6 Jahren (wahrscheinlich schon früher) werden die ersten roten Linien überschritten sein.

    Da ich ja mit diesem Thema tagtäglich zu tun habe wollte ich mal fragen wo du diese absolute Aussage her hast?


    Und welche "Roten Linien" meinst du? Die Planetary Boundaries? Da sind bereits einige Rote Linien überschritten.

  • blue valentine, so etwas erinnert mich an die Geschichte, die durch FB geht: so lange die Brasilianer den Regenwald abbrennen und roden, brauchen wir auch keine CO2-Steuer...


    Ich halte es da lieber mit dem Spruch, der ja angeblich von M. Luther stammt:


    Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“


    Hilft ja nix! Läbbe geht weiter und der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten!

  • Mich würde mal interessieren, was bei einer repräsentativen Straßenumfrage herauskäme, wenn gefragt wird "Kennen Sie Permafrost?" Das vielleicht auch in unterschiedlichen Ländern, z.B. Deutschland, China, Rußland und USA.


    Ich schätze mal (also einfach nur mal geraten), dass in Deutschland mehr Menschen Bofrost als Permafrost kennen.

    Wäre das jetzt wieder Dummheit ?


    Ich werde jetzt jedenfalls mal mein Umfeld diese Fragen. Ist zwar nicht repräsentativ, aber für mich interessant.

  • Weltuntergangssenarien gibt es auch schon Jahrtausende...immer ein anderer Grund..aber wir sind immer noch da.

    ( Wer weiss ob das so weitergeht, aber das Ende ist bestimmt nicht nah...)

  • Diese von der Leyen Handy-Löschaktion stinkt doch zum Himmel.

    Und diese Trulla grinst sich eins als Euro-Präsidentin.

    Erbärmliches Pack!

  • Es ist der aktuelle Chaos Computer Club Kongress und es wird auch mitunter wieder politisch.


    Wer einmal einen Überblick im Schweinsgalopp über die Gamification des politischen Diskurses erhalten möchte, dem sei der folgende Vortrag ans Herz gelegt:


    Let’s play Infokrieg - Wie die radikale Rechte (ihre) Politik gamifiziert (Link zu media.ccc.de)

    Zitat


    [...]

    Der Vortrag beleuchtet einerseits den US-kulturellen Hintergrund des Feldes: von der Spielmetapher als legitimierenden Rahmen in der “Manosphere”, “#Gamergate” und Operationen der chan-übergreifenden /pol/-Community. Andererseits sucht er Strategien, die darauf abzielen, Teile des politischen Diskurses zu “gamen”, zu kapern und zu verstärken, auch in deutscher Trollkultur auf, vom genreprägenden “Drachengame” bis zu explizit politischen Initiativen wie “Reconquista Germanica”... und dem live gestreamten Terror einer neuen faschistischen Subkultur.


    Einiges wurde hier im Forum ja auch schon öfter besprochen ... auch das Feld der "Pickup-Artists" wird kurz erwähnt, sowie dessen Gemeinsamkeit mit den aktuellsten faschistischen Anschlägen aus einer spieltheoretischen Sicht.



    Einziger Wermutstropfen: Der letzte Teil des Vortrages wurde nicht ins Internet gestreamt, da es sich hierbei um eine gerade in der Entwicklung befindlichen deutschen Bewegung handelt und man da keine Werbung für machen möchte. Die Argumentation leuchtet mir ein und daher kann ich damit persönlich gut leben.


    Auch so habe ich persönlich viel neue Details gelernt und war erschrocken wie tief auch die neusten faschistischen Anschläge bereits gamifiziert waren (mit Achievements und Objectives).


    Mir graut es ....

    3 Mal editiert, zuletzt von juk96 ()

  • In voraussichtlich 6 Jahren (wahrscheinlich schon früher) werden die ersten roten Linien überschritten sein.

    Da ich ja mit diesem Thema tagtäglich zu tun habe wollte ich mal fragen wo du diese absolute Aussage her hast?


    Und welche "Roten Linien" meinst du? Die Planetary Boundaries? Da sind bereits einige Rote Linien überschritten.

    Von Ulrike Herrmann über den Daumen gepeilt. Basierend auf den derzeitigen Erkenntnissen bezüglich Arktis und Permafrostböden.



    Die Permafrostböden werden so viel Methan und Kohlendioxid freisetzen, wie die Menschheit momentan in zwei Jahren emittiert. Das mag harmlos klingen – aber die Atmosphäre ist bereits am Limit. Bisher galt, dass für alle Ewigkeiten nur noch so viele Treibhausgase ausgestoßen werden dürfen wie derzeit in acht Jahren. Sonst wird es sehr ungemütlich. Pi mal Daumen folgt aus den neuen Erkenntnissen über die Permafrostböden, dass die roten Linien spätestens in sechs Jahren überschritten sind. Das ist 2025.


    Dazu aus Juni


    Heißzeit 70 Jahre zu früh


    Ich persönlich denke einfach, neue Technologien ohne Veränderung unseres Lebensstils (und damit wohl zwangsläufig des Systems) werden nicht reichen. Reduzierung ist ein Muss!


    Da aber für die meisten keine Änderung im Rahmen der Notwendigkeit erfolgen darf, ist es für mich eine sinnleere Debatte.



    Da ich weiß, wie andere Menschen leben müssen und was für einen Aufholhunger die haben, sehe ich definitiv nichts Gutes auf die Menschheit zukommen und der Rechtsruck weltweit beweist es mir.

    Das ist allerdings erst der Anfang.


    Das "Es wird übelst werden" wird schneller kommen, als uns allen lieb ist. Schon allein, weil der gemeine Mensch zusehendst die Kontrolle über sich verliert.


    Für mich steht unsere globale Zivilisation kurz vor dem Ende, Aber vielleicht irre ich mich und es ist eigentlich schon vorbei.


    Vielleicht habe ich aber auch noch das Vergnügen, zu erleben, dass das System sich verändert, weil keiner mehr Vorteile daraus hat, wie ich mal in der Organisationsentwicklung lernte.

    Ich denke aber, das werden die wenigsten von uns miterleben können, da ich überzeugt davon bin, dass das erst zwangsläufig dann passiert, wenn es nicht mehr genug Arbeitssklaven für die Fütterung der Begüterten gibt. Und das würde bedeuten, dass Mrd. von Afrikanern (der einzige Kontinent mit mehr Jungen als Alten) und auch anderen Völkern nicht mehr leben.


  • Tja. Überlegen wir doch mal.


    Auf der einen Seite gibt es Überlegungen in Richtung Befindlichkeiten (Sowjetherrschaft gehaßt, möglichst unabhängig von Rußlands Energieexporten sein wollen, Wohlstand mehren, Arbeitsplätze in der Provinz erhalten). Ich verstehe jeden einzelnen, der davon abhängt. Ich verstehe jede Nation, die Wohlstand erreichen oder behalten oder ausbauen möchte. Ich verstehe den Norden, Süden, Osten und Westen, die Stadt und das Land, die Küste und die Berge. Wirklich. Die haben allesamt gute, nachvollziehbare Motive. Sogar Bequemlichkeit kann ich persönlich richtig gut nachvollziehen, obwohl es rational gesehen eines der schwächeren Motive ist. Ebenso eine spontane Abwehrhaltung, Weigerung und Leugnung, kann ich gut nachvollziehen. Das ist als Gruppenphänomen ganz natürlich. Es gibt immer auch einen gewissen Widerstand. Hat es immer gegeben, bei jeder Revolution. Ob bei Martin Luther, der Aufklärung, dem Ende der Monarchie, bei technischem Fortschritt, sexueller Revolution, bei was auch immer.

    Eine Revolution ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer Systeme, der meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit erfolgt. Er kann friedlich oder gewaltsam vor sich gehen. Revolutionen gibt es in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens

    Es gibt immer eine Gruppe, die sagt, das ist mir nicht geheuer, da will ich nicht mitmachen.


    Auf der anderen Seite geht die Lebensgrundlage, der Planet, kaputt.


    Und dem Planeten sind die Motive völlig egal.


    Also zurück zu den Schlagworten Tellerrand, Dummheit, Egoismus und Gier. Die Menschheit hat noch nicht einmal im Ansatz begriffen, daß sie den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Sie hat noch nicht einmal im Ansatz begriffen, daß es eben nicht fünf vor Zwölf ist. Es ist bereits zu spät. "1,5 Grad-Ziel" klingt immer so, als hätten wir noch 1,5 Grad Puffer bis zum Erreichen. Das ist nicht so. Der Referenzpunkt ist nicht "1,5 Grad ab heute", sondern "1,5 Grad seit Beginn der Industrialisierung". Wir haben die 1,5 Grad schon fast erreicht. Und die CO2-Ausstoßwerte steigen immer noch. CO2 ist nur das bekannteste, aber nicht das einzige Problem. Alles ist auf weitere Expansion ausgerichtet, wenn auch vielleicht eine langsamere. Die Menschheit kann wahrscheinlich noch darüber entscheiden, ob es viereinhalb Grad werden oder ob es bei drei Grad bleiben kann. Nur für diese Frage ist es jetzt noch fünf vor Zwölf.


    Noch x Jahre über Schulschwänzen, Autoverkehr, Arbeitsplätze und Geopolitik diskutiert, wird es absehbar auch dafür zu spät sein. So fruchtbar ein philosophisches Gespräch über Schulpflicht versus Kinderarbeit, die Notwendigkeit des Personen- und Gütertransports, die Zwangsläufigkeit des individuellen Geldverdienens, die Problematik eines Strukturwandels, die ereignisreiche außenpolitische Geschichte oder der nachvollziehbare Drang nach Wohlstand und Luxus auch sein kann. Oder eine Diskussion darüber, wo das Grundlebensmittel aufhört und wo der Luxus anfängt. Oder die große Systemfragen: Welche Herrschaftsform hätten wir denn gerne. Welches Wirtschaftssystem hätten wir denn gerne. Philosophieren wir über Gleichheit, Gerechtigkeit, Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Über Generationengerechtigkeit. Arm und reich. Staat und Individuum. Steuern und ihre Lenkungsfunktion. Freiheit und ihre Grenzen. Über Gott und die Gottheiten. Fruchtbare Diskussionen. Unterschiedlichste Perspektiven.


    Ein solches Gespräch ist für Menschen interessant. Für den Planeten nicht. Der reagiert nur auf den Feldern der Physik, Chemie und Biologie. Was der einzelne Mensch, was die gesamte Menschheit im Kopf hat beim Raubbau, das ist sekundär. Ob das erzwungenermaßen so laufen muß, ob Sachzwänge geschaffen wurden, ob Sachzwänge nur vorgeschoben wurden, ob es anders hätte gehen können, ob das gerecht ist und für wen, das alles ist dem Planeten völlig egal. Dem interessiert auch nicht, ob es eine CO2-Steuer gibt oder wie hoch die wohl sein soll. Den interessiert nur der tatsächliche CO2-Ausstoß pro Jahr. Und die anderen Umweltsachen, die wir so machen.


    Das Öl muß in der Erde bleiben. In Mexiko freuen sie sich nun über den Fund eines neuen großen Ölfeldes. Weil sie es in den nächsten Jahrzehnten ausbeuten werden. Ich verstehe Polen wie auch Mexiko. Ich verstehe auch Rußland, Amerika und Arabien. Aber es nützt eben nichts. Es kann kein Verständnis in der Art daraus erwachsen, zu sagen: "Oh, ja, das ist wichtig, tja dann machen wir mal so weiter, nech."