Alltagsfragen

  • Das ist aber doch inhaltlicher Quatsch. Offenbar wurde eine Nichtfarbenskala auf eine Farbenskala übertragen. Die Überschrift weist aber nicht darauf hin, dass es sich lediglich um eine Analogie handelt und ist damit komplett unsinnig, weil irreführend. Genauso gut kann ich von blauer und roter Musik sprechen.

  • So oder so. Ich finde es bedenklich für das Forum, wenn hier wegen sowas "Troll"-Vorwürfe gemacht werden.

    Nein, immer noch #28.895. Erinnert eben sehr an den damaligen Beitrag mit dem Übergabe-Einschreiben unter dem Namen "Simak96".

    Junge, mit dir stimmt ganz gewaltig etwas nicht. :D


    Ich werde jetzt auch in Zukunft jeden verdächtigen, der ähnliches postet oder ähnlich schreibt wie jemand anderes.


    Wenn man hier nicht neben den Posts noch die Avatare und Nutzernamen sehen würde, könnte man auch viele User in einen Topf werfen. Aber mach ruhig weiter so.


    Übrigens: Wo ich hier "Amok laufe" oder wie sonst du es gestern genannt hast, hätte ich auch gerne mal gewusst. Wegen der Tanzverbot-Posts oder was? Falls ja: :kopf:

  • Giftzwerg: Aufnahmen im Infrarot-Frequenzbereich werden in der Astronomie üblicherweise in einer Falschfarbendarstellung dargestellt. D.h. die Farbbezeichnungen mögen hier irreführend sein, aber sie geben echte Farbnuancen wieder, dir wir halt nicht sehen. Anderes Bildbeispiel.


    (Anders gesagt: Da wir keine Namen für die "Farben" innerhalb des Infrarotspektrums haben, werden die Namen der Farben der Falschfarbendarstellung verwendet und dies durch den Zusatz 'im Infrarotlicht rot/blau' spezifiziert.)


    @mettbrötchen: Ich versuche, es kurz und diplomatisch zu machen: ;)


    Mir war beim Schreiben bewußt, dass die von mir skizzierte Verbindung eventuell nicht Dein Gedanke gewesen sein könnte. Aber wäre das nicht der Fall, wäre das in meinen Augen noch schlimmer. Denn dann wäre es moralische Empörung. (Ich erspare uns jetzt, das auszuführen.) Die Frage ist - in einfachster Form - was an der Frage von Roter Geier derart verwerflich wäre, dass er derart angegriffen und ihm konkret Trollerei vorgeworfen wird.


    Anders ausgedrückt: Du gehst ihm zu, dass es seine Sache ("individuelles ...verhalten") ist, aber verurteilst ihn dennoch. Egal was die Gründe sind (außer was arbiträrem wie einer Laune), ich finde es falsch und jede mögliche versuchte rationale Begründung haarsträubend, eine haarsträubender als die andere.


    Ich denke, es ist nicht sinnvoll, das hier weiter auszuführen, Ich will ja auch keinen Streit hier anfangen. Ich finde es aber in jeder Hinsicht falsch. (Genauso, wie offensichtlich falsch ist, jemand eine "Konsumentenhaltung" vorzuwerfen, wenn es um einen Einkauf geht. Ich verstehe nicht ganz, wie Dir das nicht auffällt. Was wird denn jetzt vorgeworfen? Wohl nicht das Einkaufen bei Amazon, sondern das hier nicht geschluckt wird, dass Amazon hier den Konsumenten hinhält, also dass man das Konsumentensein im präzisen Rahmen ernst nimmt?)

  • Das ist aber doch inhaltlicher Quatsch. Offenbar wurde eine Nichtfarbenskala auf eine Farbenskala übertragen. Die Überschrift weist aber nicht darauf hin, dass es sich lediglich um eine Analogie handelt und ist damit komplett unsinnig, weil irreführend. Genauso gut kann ich von blauer und roter Musik sprechen.

    Ich denk mal, da hat die Presse das Phänomen stark vereinfacht versucht zu erklären. Und so eine Formulierung kommt dann dabei heraus. Wäre vielleicht besser gewesen, die eigentliche wissenschaftliche Formulierung beizubehalten.

  • Achso. Um es deutlich zu sagen: Es werden Farben dargestellt. Nur, da es Farben sind, die wir nicht sehen können, werden diese Farben quasi in ein Farbspektrum übersetzt, in dem wir Sinn und Namen für Farben haben.


    EDIT: Als Rot-Grün-Blinder bin ich deutlich mehr für Farben, die wir nicht sehen können, sensibilisiert, weswegen ich mich hier leichter tue, als der Giftzwerg, den Sachverhalt zu verstehen. Manchmal ist es auch ein Vorteil. ;)

  • Nein.


    Finde es schade, dass, wenn Du es nicht auf anhieb verstehst, Du offensichtlich auch nicht mal versuchst, es zu verstehen. Denn dann hättest Du drauf kommen müssen.


    Farben sind, grob gesagt, Frequenzbereiche des elektromagnetischen Spektrums. (Dass wir gewisse Frequenzen als etwa so unterschiedliches mit so stark emotionalem und assoziativen Gehalt wahrnehmen, dass sie also Qualia aufweisen, ist übrigens ein äußerst interessantes Problem, welches im philosophischen Bereich bis in die Grundlagen reicht.) Anders gesagt: Innerhalb des Frequenzbereiches des Lichts, welches wir mit den Augen wahrnehmen, nehmen wir Licht in unterschiedlichen Farben wahr.


    Den Infrarotbereich des Spektrums nehmen wir nicht direkt mit unseren Sinnen, also dem Auge, wahr. Dennoch hat der wieder auch unterschiedliche Frequenzbereiche, also Farben, nur das wir diese alle nicht sehen. Wollen wir es also sichtbar machen, müssen wir das in ein Bild im sichtbaren Frequenzbereich übersetzen.


    Da Töne auch auf Frequenzen beruhen, könnte man das ganze natürlich auch in Tonalität übersetzen, wenn man will. Aber Töne sind kein Bestandteil des elektromagnetischen Spektrums, sondern ein ganz anderes Phänomen, wohingegen die obige Übersetzung innerhalb des Referenzrahmens bleibt.


    EDIT: Anders gesagt: Nicht alles, was wir nicht sehen können, sind Farben, die wir nicht sehen können. Im Ausgangsbeispiel aber schon.

  • Die ersten drei Absätze sind mir klar. Sie bestätigen ja sogar explizit was ich geschrieben habe.

    Da Töne auch auf Frequenzen beruhen, könnte man das ganze natürlich auch in Tonalität übersetzen, wenn man will. Aber Töne sind kein Bestandteil des elektromagnetischen Spektrums, sondern ein ganz anderes Phänomen, wohingegen die obige Übersetzung innerhalb des Referenzrahmens bleibt.

    Töne sind Deiner Meinung nach also ein "ganz anderes Phänomen". Beides sind Wellen mit einer spezifischen Wellenlänge/Frequenz. M.E. besteht der einzige Unterschied darin, dass es sich einmal um Transversalwellen und einmal um Longitudinalwellen handelt.

  • Boah, kann mal bitte ein Physiker in den Thread kommen? Warum muss immer ich Physik erklären, wo ich gleichzeitig von Physikern befeindet werde, weil ich innerhalb der Physik wieder in einer Außenseiterposition bin, mit der Heim-Theorie als Referenzrahmen?)


    "Töne" und "Licht (elektromagnetisches Spektrum" sind zwei grundverschiedene Phänomene. Das gilt auch dann, wenn sich beide mit dem Wellenkonzept und somit mit Begriffen wie "Frequenz"/"Wellenlänge" beschreiben lassen.


    Ton braucht ein Medium. Die Ton-Welle (Schwingung) ist eine Welle in einem Medium.


    Licht braucht kein Medium. Das Wellenkonzept beschreibt hier direkt die Eigenschaften der elektromagnetischen Strahlung selber.


    (Diese Argumentation könnte bitte ein Physiker besser auf den Punkt bringen. Danke!)


    Ich denke, das Mißverständnis kommt daher, dass das nicht unserer Wahrnehmung von Farben entspricht. Intuitiv würden wir sagen: Farben sind (nur) das, was wir sehen können. Dann wäre folgerichtig, dass es im Infrarotbereich keine Farben gibt.


    Aber: Wir reden hier die ganze Zeit über einen physikalisch-astronomischen Kontext (s.o.): Und in der Physik sind Farben einfach definiert, wie oben. (Vgl. auch die Wikipedia-Seite zum EM-Spektrum, oben verlinkt.) Deswegen ist es folgerichtig, die unterschiedlichen Frequenzen ebenfalls als Farben zu kategorisieren.


    Transversal- und Longitudinalwellen haben nichts damit zu tun, dass wir hier zwei unterschiedliche physikalische Phänomene haben. Hingegen findet die Farb"übersetzung" stringent innerhalb eines physikalischen Phänomens statt und ist somit schlüssig. (Einzig sozusagen die abgekürzte Ausdrucksweise im Artikel könnte kritisiert werden. Aber in Bezug auf die Frage "richtig oder falsch" ist sowohl der Artikel (auch wenn er das Konzept nicht ausführt) als auch die zitierte Äußerung "richtig".)

  • Der Physiker ist doch längst hier, nur muss er mehr Physik machen als sich im Forum rumtreiben zu können. ;)


    Ich machst mal ganz einfach:

    Licht = elektromagnetische Strahlung

    Töne = Schallwellen in einem Medium


    Hat Exil schon treffend beschrieben. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, es kann höchstens miteinander interagieren. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ja, Töne haben ebenfalls eine Schwingungsfrequenz, aber eben auf ganz anderer Physik basierend. Typischerweise Luftmoleküle, die in Schwingung versetzt werden, oder auch im Wasser, in einer Betonwand oder die ganze Erde ansich. Allesamt Schallwellen. Ultraschall übrigens auch.


    Licht dagegen braucht kein Trägermedium, da es sein eigenes Quantenteilchen hat, das Photon, das von A nach B fliegt, welches von Materie aber absorbiert werden kann und dadurch eine Schallwelle in Gang setzen kann.

  • Licht dagegen braucht kein Trägermedium, da es sein eigenes Quantenteilchen hat, das Photon, das von A nach B fliegt, welches von Materie aber absorbiert werden kann und dadurch eine Schallwelle in Gang setzen kann.

    Deswegen hört man die Photonentorpedos der Enterprise auch zischen, wenn sie durchs All fliegen.

  • Ja wie ich eingangs bereits schrieb, die Presse hat den Sachverhalt zu stark verkürzt, sodass das missverständlich ist, wenn man nicht weiß, was eigentlich damit gemeint ist. Aber das haben wir ja im Anschluss hoffentlich zu deiner Zufriedenheit klären können.