Gute / Schlechte Ärzte

  • Ist für mich alles dieselbe Suppe da unten.


    nö, von der Mitte der Welt gesehen ist das schon ein ziemlicher Unterschied -
    S4 nach Sarstedt 15 Minuten - nach Pattensen brauchste mindestens das doppelte ...

  • So, komme gerade vom Orthopäden und hab nun offiziell einen Bandscheibenvorfall (den vorher 2 Ärzte ausgeschlossen haben). Das erste Mal, dass ich mich nun mit 37 alt fühle :D


    Gestern das erste Mal Physio gehabt und es war die Hölle, mir tut heut noch alles weh. Orthopäde sagt aber, dass das gut und normal sei.

  • Vielleicht hat ja jemand einen Tipp sowohl hinsichtlich der Schmerzen als auch einer geeigneten Fachkraft (bei der ich nicht monatelang auf einen Termin warten müsste)?


    Bin zwei Tage vor dem Entenessen aus ca. zwei Metern Höhe gefallen und habe einige Last (blöderweise) mit dem linken Arm abgefangen. Ober- und Unterarm wurden aneinander gestaucht, der Ellenbogen etwas durchgedrückt, vermutlich gedehnt. Hatte danach keine sonderlichen Schmerzen. Diese haben dann ungefähr eine Woche später angefangen und sich seitdem sukzessive gesteigert. Spürbar als latenter (leichter) Schmerz des Musikantenknochens (kann ich schwer anders beschreiben), insbesondere beim Anwinkeln und Drehen des Armes sowie morgens nach dem Schlafen. Ist jetzt nicht arg übel, schränkt mich aber doch in meinen Freizeitbeschäftigungen ein.

  • Orthopäden müssen inzwischen einen Teil ihrer Sprechstundenzeit (25% oder so) als Notfallsprechstunde anbieten, die man ohne Termin aufsuchen darf. Such dir also einen Orthopäden deiner Wahl aus, bring in Erfahrung wann er seine Notfallsprechstunde hat und geh möglichst gleich morgens mit etwas Wartezeit ausgestattet vorbei.

  • So eine kurze Frage in die Runde. Ich muss zum Neurologen. Nervenmessung machen lassen, weil Verdacht auf Bandscheibenvorfall. Jemand einen Tipp?

  • Neurologe ist üblicherweise extrem schwierig mit Terminen (meist erst in 5-8 Wochen). Eine Ausnahme, die ich kenne wäre es, wenn bei Dir zufällig die Bandscheibe auf Nerven drückt, die zur Hand gehen. In dem Fall ginge das Ärztehaus am ZOB (Herr+Frau Dr. Cramer), die haben dort ein oder zweimal die Woche eine Handsprechstunde ohne Termin. Da werden dann erstmal alle Handnerven durchgemessen und danach geht es dann mit den Meßergebnissen zum Arzt bzw. zur Ärztin.

  • Orthopäden müssen inzwischen einen Teil ihrer Sprechstundenzeit (25% oder so) als Notfallsprechstunde anbieten, die man ohne Termin aufsuchen darf. Such dir also einen Orthopäden deiner Wahl aus, bring in Erfahrung wann er seine Notfallsprechstunde hat und geh möglichst gleich morgens mit etwas Wartezeit ausgestattet vorbei.

    Obiges gilt auch für Neurologen.


    Es gilt für: Augenärzte, Chirurgen, Frauenärzte, Orthopäden, Hautärzte, Kinder- und Jugendlichenpsychiater, Neurologen, Psychiater/Nervenärzte, Urologen, HNO-Ärzte, Neurochirurgen


    Du kannst dir aber über den Hausarzt auch einen kurzfristigen Termin über die Terminservicestelle geben lassen.

  • das mit nimmt keine patienten mehr auf geistert bei dem fähigem allgemeinmediziner hier in luthe auch immer rum. und dann guckste ins wartezimmer und das durchschnittsalter liegt bei 96 .

    btw: nuklearmediziner in hannover werden sich nich großartig unterscheiden, oder kann da jemand jemanden empfehlen. ich würd jetzt spontan nen termin am raschplatz machen

  • @ Chief96: Probier mal Frau Dr. Dirks, Lister Meile 13, 30161 Hannover (Tel.: 0511/341425, wobei sich die telefonische Erreichbarkeit oftmals als schwierig erweist; Achtung, nicht wundern: der Ehemann ist Pneumologe).


    Sollte sich Dein "Thema" mehr in Richtung Schmerztherapie entwickeln, kann ich Dir eine Behandlung durch Prof. Dr. Bernateck empfehlen (Aegidientorplatz 2b, 30159 Hannover; Tel.: 0511/8503650).


    Ich wünsche viel Glück und ein gutes Gelingen...

  • Die Termine über die "Terminservicestelle" der KV (Kassenärztliche Vereinigung) ist oftmals mit einem Fahraufwand verbunden. Nur mal so als kleiner Tipp von mir...

  • @ mabuse: Das ist absolut korrekt (i.S. Glückstreffer). In der heutigen Zeit einen geeigneten "Weißkittel" (Facharzt) zu finden, der kurzfristig freie Behandlungstermine anbietet, der darüber hinaus kompetent ist und zu dem man dann noch ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann, gestaltet sich oftmals als sehr schwierig. Da hat die medizinische Zunft in den letzten Jahrzehnten echt gelitten.


    Besonders schwierig gestaltet es sich dann natürlich in den Fällen, wenn man davon selbst betroffen ist und innerhalb kürzester Zeit viele Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen aufsuchen muss. Das kann sich wirklich als nervenaufreibend erweisen und einen Zeitfresser darstellen...


    Mir fällt da gerade noch etwas ein: Einen Terminservice bieten auch manche Krankenkassen an...

  • Da hat die medizinische Zunft in den letzten Jahrzehnten echt gelitten.

    Gab es früher keine schlechten Ärzte (Um das jetzt mal runterzubrechen)? Sind die wirklich schlechter geworden?

    Nein, schlechter geworden nicht. In Bezug auf die Wartezeiten hat es sich für die Patienten aus meiner Sicht jedoch zum Nachteil entwickelt.


    Darüber hinaus lag der Fokus weniger auf den Selbstzahlerleistungen (IGeL) und der jeweilige Arzt ist in diesem Zusammenhang stärker seiner Aufklärungs- und Beratungspflicht nachgekommen. Dies ist auch damit zu begründen, dass bevorzugt im Rahmen der Schulmedizin behandelt wurde. Ich möchte damit jedoch nicht alle Ärzte "über einen Kamm scheren" und sicherlich obliegt jedem Arzt die jeweilige "Therapiehoheit".

    .... Da hat die medizinische Zunft in den letzten Jahrzehnten echt gelitten.

    Die Patienten sind aber auch nicht mehr, was sie mal waren...

    Das stimmt auch. Ich denke da nur an das Anspruchsdenken der Patienten, das "Beschwerdeaufkommen" in den Arztpraxen und das Einholen einer zweiten Arztmeinung durch den Patienten etc.

  • Für die Wartezeiten können die Ärzte ja nichts. Weniger Ärzte bei höherer Inanspruchnahme, höheren Anforderungen und ausuferndener Bürokratie... da sind lange Wartezeiten kein Wunder. Und das früher besser aufgeklärt und beraten wurde, wage ich auch zu bezweifeln. Da hat der Arzt gesagt, was gemacht wird und dann wurde das gemacht. Ohne Aufklärung und Beratung. Heute ist für jede Maßnahme eine individuelle mündliche schriftlich zu dokumentierende Aufklärung von Nöten und der Patient über Alternativen zu informieren (was ebenfalls zu dokumentieren ist -> informed consent) und die Therapieform wird im shared decision making beschlossen. Sowas gab es früher nicht. Heute gehört das zur Grundausbildung. Genauso wie die "Schulmedizin" (EBM). Die Medizin war wohl noch nie so stringent durchorganisiert und im steten Wandel anhand neuer wissenschaftlicher Erkenntnis und einheitlich mit Standards und Leitlinien gestaltet.


    Unabhängig davon... Wenn jemand für "alternative Methoden" extra bezahlen will, ist das doch sein gutes Recht.

  • Für die Wartezeiten können die Ärzte ja nichts. Weniger Ärzte bei höherer Inanspruchnahme, höheren Anforderungen und ausuferndener Bürokratie... da sind lange Wartezeiten kein Wunder. Und das früher besser aufgeklärt und beraten wurde, wage ich auch zu bezweifeln. Da hat der Arzt gesagt, was gemacht wird und dann wurde das gemacht. Ohne Aufklärung und Beratung. Heute ist für jede Maßnahme eine individuelle mündliche schriftlich zu dokumentierende Aufklärung von Nöten und der Patient über Alternativen zu informieren (was ebenfalls zu dokumentieren ist -> informed consent) und die Therapieform wird im shared decision making beschlossen. Sowas gab es früher nicht. Heute gehört das zur Grundausbildung. Genauso wie die "Schulmedizin" (EBM). Die Medizin war wohl noch nie so stringent durchorganisiert und im steten Wandel anhand neuer wissenschaftlicher Erkenntnis und einheitlich mit Standards und Leitlinien gestaltet.


    Unabhängig davon... Wenn jemand für "alternative Methoden" extra bezahlen will, ist das doch sein gutes Recht.

    Es ist aus meiner Sicht unbestritten, dass wir ein gutes Gesundheitssystem haben.


    Für die Ärzte sind die IGeL-Leistungen jedoch ein tolles Zubrot geworden. Der Patient glaubt in seiner Not an das Wirken und willigt in den privaten Behandlungsvertrag ein. Deshalb stelle ich die These auf, dass die Ärzte bevorzugt anhand dieser Selbstzahlerleistungen (Maßnahmen, die vom G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) zur Behandlung oder Diagnosestellung der vorliegenden Krankheit nicht oder noch nicht bewertet wurden und noch nicht im EBM abgebildet sind) therapieren und die Schulmedizin eher als "zweite Wahl" hintenan gestellt wird. Das hat für mich schon Auswirkungen auf die Aufklärungs- und Beratungspflicht.


    So habe ich das gemeint...

    Einmal editiert, zuletzt von Regionist ()

  • Ich glaube IGeL werden überwiegend zusätzlich "verkauft" und keinesfalls als Ersatz schulmedizinischer Diagnostik und Therapie. Zudem findet das ja weit überwiegend im niedergelassenen Bereich statt und bildet damit einen Großteil der medizinischen Versorgung überhaupt nicht ab. Der Patient ist so informiert und selbstbestimmt wie nie.


    Obendrein... Wer einen Markt will, der bekommt einen Markt.