Gute / Schlechte Ärzte

  • Ich hab ziemlich geschlampt, was meine Zähne angeht...hatte irgendwie immer so viele andere Baustellen :(, aber nun hab ich mich getraut und meine liebe Phia Mannherz angerufen, hatte grad jemand abgesagt und so konnte ich schon am nächsten Tag hin :)


    Leider war ein Backenzahn nicht mehr zu retten, mußte gezogen werden...Phia wollte das nicht selbst machen, weil ....naja...ein Kieferchirurg mußte her!


    Kein Problem, ich kannte ja so viele aus meiner beruflichen Tätigkeit...Überraschung ...alle in Rente :(


    Also hin zu Dr.Chemaitis, MKG Gartenallee, da kam ich gut hin und bekam auch recht zeitnah einen Termin.


    Junger Arzt, nicht unnett, wenn auch etwas "flüchtig", imponierende Räumlichkeiten, ich ergab mich in mein Schicksal, er sollte einen Zahn ziehen, ich wollte ihn nicht heiraten..


    Gesagt getan, gleich...ohne Vorgespräch, was meine Zahnärztin angeregt hatte, aber das war für den jungen, dynamischen Kieferakrobaten nicht nötig...macht er doch mit links.


    Ja, so fühlte es sich auch an..hat lange gedauert und war wirklich unangenehm, wunderte mich, weil mir schon oft Zähne gezogen wurden, so war es noch nie..


    Nach 10 Tagen Kontrolltermin...mir war nicht wohl, hatte Schmerzen und da guckte irgendwie auch ein Stück Knochen oder Zahn durch...


    Konnte leider noch nicht einmal aussprechen, meine Beschwerden schildern, weil ich sofort irgendwelche Werkzeuge im Mund hatte und nur hörte...Geduld, Geduld!


    Ich hatte Schmerzen, einen schlechten Geschmack im Mund, fühlte mich wund, aber schob alles darauf nicht mehr zu rauchen, nun Nichtraucherin zu sein, war sauer, denn eigentlich sollte es mir doch mundtechnisch besser gehen, oder? Und wollte nun auch Niemanden nerven, oder zur Last fallen, hielt den Mund und aus...



    Gestern nun Termin bei der Zahnärztin, die die Hände über den Kopf zusammenschlug und sofort bei dem Kieferchirurgen anrief...da stimmt was nicht! Durfte dann auch sofort kommen, OP, Kiefer aufgeschnitten, vier Nähte...


    Es geht mir nicht darum, dass der Chirurg nicht gut gearbeitet hat, einen Fehler gemacht hat...das kann passieren, sollte nicht, ist aber so...ein Mensch, ein Problem :lookaround:


    Aber dass er mir nicht zuhörte, mich anfuhr als ich mich äußern wollte, das nehme ich ihm übel!


    Ja, ich bin eine alte dicke Frau mit Ängsten, arm, an mir kann er kein Geld verdienen, ich werde ihm die herrschaftlichen Räume nicht finanzieren können, wohl nie ein Implantat tragen, aber auch ich habe ein Recht auf eine anständige Behandlung!



    Kühlend gesendet...

  • Auch von mir vollstes Mitgefühl....

    Odin sei Dank gibts hier einen, nein zwei, die Verständnis haben und mich recht schonend von dem faulenden Zeug im Mund erlöst haben. Heute gehe ich ohne Angst zur Zahnärztin, lege mein Gebiss in die Schale und sage:"mach mal"... hihi.

  • Hi hi...gestern sollte ja eigentlich besprochen werden, wie es weiter geht ...ich brauche Prothetik, Zahnersatz...keine Frage...


    Nun muß die Wunde im Mund erstmal heilen, dann ist Weihnachten, da möchte ja auch niemand auf der Felge kauen, also wurde die ganze Problematik um einen Monat verschoben.


    Es ist okay, es kann scheiße laufen, aber ich bin mir sicher...ein Mann um die 30, mir der richtigen Karte in der Börse...dem wäre es so! nicht passiert.


    Und das macht mich so wütend...

  • Die haben zum großen Teil ja gar keine Karte und selbst wenn sie eine haben, erkennt der Arzt daran gar nicht, wie sie im Bereich Zahn versichert sind. Theoretisch können sie in dem Bereich gar keine Absicherung haben. Des Weiteren kann er ja auch an der reinen Krankenkassenkarte nicht erkennen, dass der GKV Versicherte sich nicht als Selbstzahler ein Implantat leisten kann. Also muss er ja gezielt nachgefragt haben, ob eine Versorgung per Implantat gewünscht ist und dies aufgrund der finanziellen Situationen verneint worden sein.

  • liebe ventil,


    implantat muss ja nicht unbedingt sein. das wäre das letzte mittel. es geht aus deinem beitrag nicht genau hervor , wie viele zähne jetzt fehlen. erstmal muss das verheilen auf jeden fall, ist ja klar. aber bei einem oder wenigen fehlenden zähnen wäre nicht unbedingt ein implantat das mittel der wahl, selbst wenn du es bezahlen könntest.


    wenn du beispielsweise eine lücke hast, die sauber verheilt ist und links und rechts daneben noch zähne , die einigermaßen okay sind, wäre das naheliegende eine brücke, dabei werden die zähne neben der lücke so weit abgeschliffen, dass man sie überkronen kann. d.h. es wird auf die stehengebliebenen spitzen jeweils ein künstlicher zahn (krone) fest verleimt. gleichzeitig wird in die lücke ein sogenanntes brückenglied gesetzt, wobei es sich ebenfalls um einen künstlichen zahn handelt. das ganze ist dann fest verklebt und verankert und hält idealerweise jahrzehnte.


    und dieses seit langem bewährte vorgehen wird zumindest teilweise oder sogar ganz von der GKV übernommen meines wissens. da bin ich aber überfragt , was die genauen modalitäten sind. da müsstest du dich genau beraten lassen. die GKV schickt dich dann , so war es bei mir , zu einem zahnarzt, der als gutachter für die GKV fungiert und sagt , was man machen muss und kann. darauf basierend erstellt die krankenkasse eine art kostenvoranschlag, bzw. sagt , was sie übernimmt.


    du hast von ängsten geredet. falls damit auch angst vor zahnbehandlungen gemeint ist, sage ich dir aus erfahrung , dass das oben beschriebene prozedere sicher anstrengend und aufwändig ist, auch mal weh tun kann, aber es ist machbar. das sage ich aus erfahrung in bezug auf angststörungen. die schmerzen werden durch eine betäubung zu 99, 99 % ausgeschaltet.


    bei mir hat die GKV ca. 7500 euro übernommen. das hat in meinem fall nicht gereicht ,um die gesamten kosten zu decken, aber das ist natürlich immer ein individueller fall und ich weiß auch nicht bei welcher krankenkasse du bist, das kann eventuell auch noch eine rolle spielen.


    ich bin kein zahnarzt und habe auch zu wenig informationen, um zu beurteilen , was bei dir machbar ist. wollte mich nur einschalten , weil gleich von implantat die rede war, was möglicherweise gar nicht die im raum stehende erste behandlungsmöglichkeit ist. bei einem implantat wird ja ein gewinde in den kiefer gebohrt um dann einen künstlichen zahn reinzuschrauben. die versorgung mit brücken/ kronen ist wie gesagt zu fast 100% schmerzfrei, allerdings schon langwierig und geduld erfordernd, das will ich nicht verhehlen.


    was die ängste betrifft wäre auch eine behandlung unter vollnarkose oder ein sogenannter dämmerschlaf durch die gabe eines sedierenden medikaments möglich. hab ich allerdings nicht gemacht, weil ich zigfach mehr angst vor allem vor einer vollnarkose hätte als vor der behandlung. aber das ist eine abwägungssache.


    Gute besserung und viel erfolg!

  • Danke Calogero81 , sehr nett, aber darum ging mein Post doch gar nicht :lookaround:


    Meine Zahnärztin und ich werden im Januar eine für mich passende Lösung finden, da bin ich ganz sicher:)




    Es ging mir um die Luschigkeit eines jungen Mannes mir gegenüber...wäre mir egal, aber dieser junge Mann ist Kieferchirurg und sollte mich behandeln, das hat er getan, aber ich habe zu meckern und bin der Meinung, wenn ich ein junger Privatpatient, männlich, gewesen wäre, wäre das ganze anders gelaufen.


    Und Leon ....ich hatte eine Überweisung, da stand ziemlich genau drauf was gemacht werden sollte und auch mein Versichertenstatus...


    Wahrscheinlich drücke ich mich oft unverständlich aus, sorry...

  • Die haben zum großen Teil ja gar keine Karte und selbst wenn sie eine haben, erkennt der Arzt daran gar nicht, wie sie im Bereich Zahn versichert sind. Theoretisch können sie in dem Bereich gar keine Absicherung haben. Des Weiteren kann er ja auch an der reinen Krankenkassenkarte nicht erkennen, dass der GKV Versicherte sich nicht als Selbstzahler ein Implantat leisten kann. Also muss er ja gezielt nachgefragt haben, ob eine Versorgung per Implantat gewünscht ist und dies aufgrund der finanziellen Situationen verneint worden sein.

    Nein. So funktioniert das nicht.
    Für die Behandlung selbst können die von mir schon das x-fache nehmen.

    Dann kommt dazu, dass sie Dinge "verbauen" können, die bei der GKV nicht gehen. Und entweder zahlt es die PKV oder der Kunde.
    Und dann ist es ein Rechen- und Statistikmodell: Bei wie vielen Kunden fällt statistisch die Zahlung des gekauften Produktes aus, wie hoch muss der Aufschlag über alle Kunden sein, um diese Verluste auszugleichen.
    Im Grunde wie bei Vodafone. Oder Otto. oder oder oder...

  • Doch, genauso läuft das. Privatpatienten sind beim Arzt Selbstzahler. Was du versichert hast weiß der Arzt nicht und geht ihn nichts an. Du schließt einen Behandlungsvertrag mit dem Arzt. Das xfache ist bis zum 2,3 fachen Satz der GoÄ bzw GoZ. Wird der 3,5 fache Satz berechnet, muss dies begründet werden. Soll über dem 3,5 fachen Satz abgerechnet werden, muss zwischen Arzt und Behandler eine Honorarvereinbarung getroffen werden. Was passiert jetzt, wenn ein GKV Patient eine Behandlung beim Zahnarzt in Anspruch nimmt, die über die Regelversorgung der GKV hinausgeht. Richtig, er wird zu diesem Teil auch Selbstzahler. Es wird ein Behandlungsvertrag geschlossen und nach GOÄ oder GOZ abgerechnet.

  • Ja, aber ein Arzt kann nicht Faktoren erhöhen, wie er will um Rechnungsausfall zu kompensieren. Und die Zahlung einer privaten Rechnung kann genauso beim privat Versicherten ausfallen, wie beim GKV Selbstzahler.

  • Ausfälle sind eingepreist. Und Privatpatienten rechnen sich für den Arzt/die Ärztin deutlich. Selbst mit Ausfällen.
    Das muss/kann der Arzt/die Ärztin natürlich nicht selbst einpreisen. Aber es ist im Satz mit drin.

  • Natürlich lohnen die sich mehr. Aber nicht beim Zahn ziehen. Da bekommt er fast das selbe. Danach wird es spannend. Aber darum ging es ja nicht, sondern darum, dass der junge Arzt Zähne falsch zieht und Patienten nicht ernst nimmt, wenn sie alt und GKV versichert sind. Das Verhalten geht gar nicht, ich wollte damit nur sagen, dass aus dem reinen Versichertenstatus nicht auf das mögliche „geldverdienen“ geschlossen werden kann.

  • Einig sind wir uns jedenfalls darin, dass jede:r gleich behandelt werden sollte. Und das das nicht so ist, ist ein Skandal. Selbst wenn es nicht aus Profitdenken passiert.


  • Ihre Schwester, von Frau Dr. Mannherz, soll viel netter und „besser“ sein.


    Quelle: meine Frau