Politischer Zoff-Thread oder so

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    Original von Mr. Mo
    Allein schon die Tatsache, dass fast zehn Mal so viele Gegendemontranten unterwegs waren, spricht schon für sich; ebenso wie die Tatsache, dass die Nazis abdrehen mussten.


    die tatsache, daß die nazis abdrehen mussten, lag aber daran das auf ihrer demo route mehrere barrikaden brannten, die polizei teilweise die kontrolle verlor und somit nicht mehr für die sicherheit der nazis gesorgt war.


    Zitat

    Warum stellt man sich nicht einfach mit tausenden Leuten an den Straßenrand und lacht das rechte Pack ob seiner Lächerlichkeit aus?


    weil man nicht an den besagten straßenrand kommt.


    Zitat

    Im Übrigen war mein Bruder auf Seiten der Polizei im Einsatz. Und er meint, dass sich beim Feststellen der Personalien oft zeigt, dass etliche Autonome nur als Krawalltouristen anreisen


    stant auf deren personalien "krawalltourist"?


    ich bestreite nicht das es einige leute gibt die dort anreisen ohne politischen hintergrund, um krawall zu machen, diese leeute sind jedoch deutlich in der minderheit (was mich nicht davon abhält mich über diese leute tierisch aufzuregen) aber ich wage zu bezweifelnl, das ein polizist beim personalien feststellen, oder ein forums user ohne anwesend gewesen zu sein beurteilen kann wer und wie viele der anwesenden ein "krawalltourist" ist.


    Zitat

    So gesehen sind die nicht besser als die Rechten


    wie ich diesen satz liebe.

  • Zitat

    Original von <-[Crossover]->


    ich kann nicht mehr. weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll. Realität wo bist du?


    Weißt Du, wieviele innerlich kaputte Typen dabei sind, die eigentlich eher zum Therapeuten müssten, um wieder Selbstwertgefühl aufzubauen? In den rechten Gruppierungen fühlen sie sich endlich anerkannt und wichtig und als Angehörige einer kleinen, revolutionären Elite. Wenn man ihnen diese Illusion nehmen würde...
    Gilt teilweise aber auch für die Autonomen, wobei die politischen Konzepte immerhin schon mehr Nachdenken erfordern als die der Nazis.


    Die Idee stammt übrigens nicht von mir, sondern von Leuten, die ich durchaus einem eher linken (aber demokratischen) Spektrum zurechnen würde. Im Übrigen: Wer es nicht ausprobiert, weiß nicht, ob es funktioniert. Anarchie soll doch angeblich auch keine Utopie sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Zitat

    Original von sasa
    Stimmt, die sind innerlich viel berührter, wenn zwei Straßen weiter Autonome ein Auto anzünden. .


    es wurde kein auto angezündet.


    Zitat

    Weißt Du, wieviele innerlich kaputte Typen dabei sind, die eigentlich eher zum Therapeuten müssten, um wieder Selbstwertgefühl aufzubauen? In den rechten Gruppierungen fühlen sie sich endlich anerkannt und wichtig und als Angehörige einer kleinen, revolutionären Elite. Wenn man ihnen diese Illusion nehmen würde...


    das stimmt schon zum teil, aber so einfach ist es nicht denen ihre illusion zu nehmen. deren ideologie ist eine art verschwörungstheorie und verschwörungstheorien haben die eigenschaft, daß jedes argument gegen sie, jeder gegner eine bestätigung ist.


    meiner meinung nach wird kein auslachen, keine argumente und keine körperliche gewallt einen nazi zur einsicht bringen.

    Einmal editiert, zuletzt von berd ()

  • Na dann stürzt mein gesamtes Argumentationsgerüst natürlich hilflos in sich zusammen. Weil das das einzig wichtige Wort im ganzen Satz war.

  • weil berd das hier weggelassen hat?


    Zitat

    Original von sasa
    Das verfolgt sie noch nachts in ihren Träumen.

    Einmal editiert, zuletzt von mono ()

  • Zitat

    Original von berd
    die tatsache, daß die nazis abdrehen mussten, lag aber daran das auf ihrer demo route mehrere barrikaden brannten, die polizei teilweise die kontrolle verlor und somit nicht mehr für die sicherheit der nazis gesorgt war.


    Ist es deshalb ein legitimes Mittel?!


    Zitat

    Original von berd
    weil man nicht an den besagten straßenrand kommt.


    Muß man denn direkten Kontakt haben?


    Zitat

    Original von berd
    ich bestreite nicht das es einige leute gibt die dort anreisen ohne politischen hintergrund, um krawall zu machen, diese leeute sind jedoch deutlich in der minderheit (was mich nicht davon abhält mich über diese leute tierisch aufzuregen) aber ich wage zu bezweifelnl, das ein polizist beim personalien feststellen, oder ein forums user ohne anwesend gewesen zu sein beurteilen kann wer und wie viele der anwesenden ein "krawalltourist" ist.


    Bei derartigen Demos sind es doch wohl oft die selben Leute, die dort hinfahren- auf der einen oder anderen Seite.
    Denke schon, daß die Polizei gut unterscheiden kann, wer dort hinfährt, um Steine zu schmeißen oder um friedlich zu demonstrieren.

  • @ Berd:
    1. Da frage ich mich aber, ob man das gleiche Resultat nicht auch durch ein paar Dutzend Sitzblockaden erreichen könnte. Die machen jedenfalls nichts kaputt. Im Übrigen war es auch die große Zahl der Demonstranten, die die Entscheidung beeinflusste.
    2. Wenn es friedlich bleiben würde, gäbe es sicher Möglichkeiten, auch näher an die Nazis dranzukommen, aber es bleibt ja nicht friedlich. Insofern hast Du wohl leider Recht. Allerdings würde das auch aus 50 Metern Entfernung möglich sein. Man muss nur laut genug lachen.
    3. Nein, aber auf den Persos steht der Wohnort drauf. Daraus kann man durchaus Rückschlüsse ziehen. Natürlich spielt bei vielen auch politische Motivation eine Rolle, aber nicht zuletzt auch die Aussicht, Krawall machen zu können. Auch das ist für mich Krawalltourismus.
    4. Wieso liebst Du diesen Satz? Sowohl Faschismus als auch Kommunismus haben gezeigt, wie brutal sie mit Menschen umgehen. Mich überzeugt keine Variante mehr als die andere. Edit: In der Theorie ist der Kommunismus sicher die deutlich bessere Variante als dieses ganze "Blut-und-Boden"-Geschwafel, in der Praxis ist es der Vergleich von Teufel und Beelzebub.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Zitat

    Muß man denn direkten Kontakt haben?


    um sie am straßenrand auszulachen?
    ja.


    Zitat

    Bei derartigen Demos sind es doch wohl oft die selben Leute, die dort hinfahren- auf der einen oder anderen Seite.
    Denke schon, daß die Polizei gut unterscheiden kann, wer dort hinfährt, um Steine zu schmeißen oder um friedlich zu demonstrieren.


    das dort dieselben leute hinfahren ist ja wohl klar, es verlangt ja auch keiner, das im oktober die einen was gegen nazis haben und im november die anderen.


    und außerdem ging es nicht darum ob die polizei friedliche und militante demonstranten unterscheiden kann, sondern ob die polizei erkennen kann ob jemand aus spaß an der sache anreist, oder mit politischen hintergrund.

  • Nun, wenn man sich mal mit Autonomen unterhält, wird bei den meisten schon schnell klar, dass sie auch Spaß an der Randale haben. Ist zumindest meine Meinung. Und ja - ich habe mich schon mit Autonomen unterhalten, allerdings nicht während so einer Demo.


    Natürlich darf jeder zur Gegendemonstration anreisen. Das legitimiert aber niemanden (auch Einheimische nicht) dazu, Steine und Flaschen zu werfen und bewusst schwere Verletzungen auch Unbeteiligter in Kauf zu nehmen. Genauso frage ich mich, wieso es notwendig ist, einen Teleskopschlagstock dabei zu haben, so wie ihn der Zug meines Bruders sicherstellte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Zitat

    Original von berd
    um sie am straßenrand auszulachen?
    ja.


    Einfach laufen lassen- durch leere Straßen, weil die Menschen an einem anderen Ort (Innenstadt bsp.) sind! :idee:


    Zitat

    Original von berd
    das dort dieselben leute hinfahren ist ja wohl klar, es verlangt ja auch keiner, das im oktober die einen was gegen nazis haben und im november die anderen.


    Davon hat kein Mensch gesprochen.
    Nur davon, daß bsp. Bremer nach Göttigen, nach Braunschweig, nach Wunsiel fahren und man daraus schon erkennen kann, ob sie nur wegen des Krawalls fahren.


    Zitat

    Original von berd
    und außerdem ging es nicht darum ob die polizei friedliche und militante demonstranten unterscheiden kann, sondern ob die polizei erkennen kann ob jemand aus spaß an der sache anreist, oder mit politischen hintergrund.


    Worin besteht bei derartigem Ausgang der Unterschied, ob mit oder ohne politischem Hintergrund Steine geschmissen werden?

  • Zitat

    Original von Stefan96



    Davon hat kein Mensch gesprochen.
    Nur davon, daß bsp. Bremer nach Göttigen, nach Braunschweig, nach Wunsiel fahren und man daraus schon erkennen kann, ob sie nur wegen des Krawalls fahren.


    stimmt, wenn der DGB auf eine riesen-demo nach berlin tausende mit bussen karrt, dann ist es wahrscheinlich, dass auch die alle krawall machen wollen, weil sie von weiter als 20 km entfernt anreisen.
    wie hohl seid ihr eigentlich? das ist wirklich mehr als nur lächerlich!

  • Zitat

    1. Da frage ich mich aber, ob man das gleiche Resultat nicht auch durch ein paar Dutzend Sitzblockaden erreichen könnte. Die machen jedenfalls nichts kaputt. Im Übrigen war es auch die große Zahl der Demonstranten, die die Entscheidung beeinflusste.


    ich war sehr oft an friedlichen sitzblockaden beteiligt, das resultat waren bis jetzt leider lediglich prellungen und nasse keidung. aufgehalten habe ich dadurch noch nichts.


    Zitat

    3. Nein, aber auf den Persos steht der Wohnort drauf.


    na und.
    ich bin auch aus hannover gekommen, habe kein krawall gemacht und mir geht es aus politischer und moralischer überzeugung darum den nazi aufmarsch zu verhindern.


    Zitat

    4. Wieso liebst Du diesen Satz? Sowohl Faschismus als auch Kommunismus haben gezeigt, wie brutal sie mit Menschen umgehen. Mich überzeugt keine Variante mehr als die andere. Edit: In der Theorie ist der Kommunismus sicher die deutlich bessere Variante als dieses ganze "Blut-und-Boden"-Geschwafel, in der Praxis ist es der Vergleich von Teufel und Beelzebub.


    mit kommunismus meintest du wahrscheinlich sozialismus, denn kommunismus habe ich auf dieser welt noch nirgends gesehen.
    außerdem sind die "linken" leider keine homogene masse, die alle mitglieder der verbotenen kpd sind und ein stalin bild im wohnzimmer hängen haben.
    such mir doch mal bitte die gemeinsamkeiten zwischen nationalsozialismus und anarchie heraus.

  • Und warum dann dieser "Vergleich"?


    Zitat

    Original von mono
    stimmt, wenn der DGB auf eine riesen-demo nach berlin tausende mit bussen karrt, dann ist es wahrscheinlich, dass auch die alle krawall machen wollen, weil sie von weiter als 20 km entfernt anreisen.

  • Zitat


    mit kommunismus meintest du wahrscheinlich sozialismus, denn kommunismus habe ich auf dieser welt noch nirgends gesehen.
    außerdem sind die "linken" leider keine homogene masse, die alle mitglieder der verbotenen kpd sind und ein stalin bild im wohnzimmer hängen haben.
    such mir doch mal bitte die gemeinsamkeiten zwischen nationalsozialismus und anarchie heraus.


    Natürlich gab es niemals Kommunismus (höchstens in Maos Phantasie): Von daher d'accord. Und natürlich ist Kommunismus und vor allem Marx, den ich im Übrigen für einen klugen Kopf halte (wie z.B. auch Rousseau und andere) eine Interpretationssache.


    Dass Du nach Göttingen zur Gegendemo fährst, finde ich grundsätzlich auch sehr löblich: Solange Du nicht mit der Absicht hinfährst, Steine zu werfen, Barrikaden zu bauen und anzuzünden etc. Im Übrigen bekommen die Nazis dadurch viel zu viel Aufmerksamkeit in den Medien -- was natürlich nicht davon entbindet, die Menschen politisch zu bilden und ihnen den Schwachsinn von deren Ideologie nahezubringen.


    Zu den Gemeinsamkeiten ja auch mein "Edit": In der Theorie klingt neben Kommunismus auch Anarchie ganz gut (wenngleich es eine drastische Reduzierung des jetzigen Lebensstandards mangels beruflicher Spezialisierung nach sich ziehen müsste). Wie gesagt, die Praxis ist das Problem, und ich glaube kaum, dass sich daran was ändern wird, solange Menschen psychisch so strukturiert sind, wie sie es derzeit sind. Nationalsozialismus und Faschismus sind in Theorie UND Praxis hirnrissig, dazu reicht ein kurzes Anlesen von "Mein Kampf".

  • Solange linke Gegendemonstrationen aber häufig in Gewalt oder Krawall enden, ist die Außenwirkung der Aktion möglicherweise schädlicher, als ein ansonsten (wahrscheinlich) unbeachteter Aufmarsch von ein paar NPD-Heinis.


    Es muß doch andere Möglichkeiten geben auf seine Botschaft aufmerksam zu machen, als die Zerstörung von privatem/öffentlichem Eigentum.


    Lautsprecherwagen, großflächige Spruchbänder an der Strecke, usw. - irgendwas friedliches halt...

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Sven ()

  • Überall, egal ob recht soder links, wo das Gedankengut radikal ist, ist die bedingungslose Bereitschaft zur Gewalt nicht weit weg. Im Verhältnis zu den friedlichen Gegendemonstranten ist sie nur eine geringe Menge unbelehrbarer.
    Wenn man die NPD demonstrieren lassen würde, ohne an der Straße zu stehen und sie auszupfeinen, sie also zu ignorieren, dann hätten sie auch nicht mehr diese Beitrage in der Presse/TV.

  • Nichtbeachtung ist sicherlich der falsche Weg, da man den Faschos damit indirekt Freiraum gibt. Gut fand ich Aktionen wie in München (?) im Sinne von "bunt statt braun", wo tatsächlich ganze Familien die Demo als Ausflugsziel genutzt haben und dem dumpfen Mob eine Volksfestatmosphäre entgegensetzten und sie so am Vorbeiziehen gehindert haben.