Politischer Zoff-Thread oder so

  • Naja, der beggar-thy-neighbor-Wettbewerb (beispielsweise Unternehmenssteuern runter) gab es ja leider auch in der EU - eben weil die Steuerhoheit weitgehend bei den Einzelstaaten blieb.


    Genau das war bzw. ist doch eines der zentralen Probleme: Ein Investor bekommt Zugriff auf den gemeinsamen Markt; kann aber trotzdem - z.B. beim Steuerrecht - Rosinenpicken betreiben.

  • Man sollte ja nicht oberflächlich sein und nach dem Äußeren gehen - aber die beiden Brexit-Wortführer Johnson und Farage kann doch tatsächlich niemand jemals als seriös angesehen haben.
    Das eigentliche Problem ist natürlich, dass auch Leute, die sich nun alle Mühe geben wie ein Gove, seriös zu wirken , dies genauso wenig sicher sind. Aber bei solchen Menschen, nicht unbedingt in diesem speziellen Fall, besteht zumindest eine gewisse Restchance.

  • Schatzkanzler Osborne will nun die Unternehmungssteuern im Königreich drastisch senken. Quasi von den Kanalinseln oder der Isle of Man lernen. Vielleicht wird dann bald das ganze Königreich zum Steuerparadies für Unternehmen.
    Ich glaube ich weiß wer dafür die Zeche zahlen wird.


    Jupp Körperschaftssteuer runter, Mehrwertsteuer rauf...dann triffst alle....so geht Brexit.
    Problematisch könnte es auch für NL deutscher Unternehmen sog. Ltd. werden, deren Geschäftsgrundlage ist evtl. mit dem Brexit entzogen.


    Edit: http://www.handelsblatt.com/un…ed-bedeutet/13825304.html


    Air Berlin, dm und weitere 9000 unternehmen; also auch die Firma von der ich meinen Toner bestelle.

  • Jupp Körperschaftssteuer runter, Mehrwertsteuer rauf...dann triffst alle....so geht Brexit.


    Im Guardian meint doch jemand, dass doch jemand den Brexit will, nämlich der rechte Tory-Flügel, um weiter Staats- und Sozialabbau betreiben zu können.


    Krass. Falls ich jemals wieder zu heftig über deutsche Politik läster, erinnert mich mal daran, wie die britische politische Kaste einst Großbritannien zerstörte.


    EDIT: Und: So geht nicht nur Brexit, sondern auch Rechtspopulismus. Gegen die EU wettern, das Referendum durchziehen, dann dem Wähler die Schuld geben. Faschismus kommt erst im nächsten Stadium, wenn der Fallout dieser Phase unter Kontrolle gebracht werden muss.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Ich hab' doch im Posting über Deinem geschrieben, wie ich das inzwischen einordne.


    Deutschland hat seinen Anteil dran, ja. Eher indirekt. Aber das Ausmaß des Versagens der englischen Politik sprengt alles, was ich mir in Europa vorstellen konnte, Deutschland eingeschlossen.

  • Ich sprach von Versagen. Verschwörung zum Versagen wäre mal was neues.


    Auch der von mir zitierte Artikel redet nicht von einem wieauchimmer gearteten Plan, eher eiskaltes Ausnutzen der Situation, wie man sie jetzt vorfindet. (Ich hoffe eh, das ist nur Schwarzmalerei, wobei die momentan eingeschlagene Richtung ja stimmen würde.)

  • Vielleicht ginge es England ja auch schlicht und ergreifend besser,wenn sie in der EU mitgemacht hätten, inkl Euro und Schengen, statt 40 jahre "Europa" am Klingelschild kleben zu haben , in Wirklichkeit aber in einem ganz anderen Stadtteil zu wohnen.

  • Ein (fiktiver) Rückblick auf die weitere (mögliche) Entwicklung Großbritanniens...


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    Edit: Die Entwertung des Pfund (453,6 Gramm) Sterling (925/1000 feines Silber) hatte ich hier ja schon einmal vorgerechnet

    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Hingegen bollert Dahl immer mit "Rechtsextremismus" und "völkischem Denken" und so Zeugs rum, und es trägt nichts zur Diskussion des echten Phänomens - in diesem Fall diese Grafik - bei. Meinst Du, das Problem verschwindet, wenn man oft genug "Rechtsextremismus" sagt?

    Dein Problem ist, dass Du Dich nicht auf eine seriöse begriffliche Einordnung einlassen möchtest, sondern gleich verbal gegen andere austeilst, wie "Herumpoltern".
    Ich habe konkrete Fälle benannt (BaWü und Höcke) und erwarte Gegenargumente, warum das nicht rechtsextrem ist, da sollte von Dir etwas kommen, aber es kommt nichts.

  • Die Menschen aus der Verantwortung zu nehmen, indem man ihnen einfach Unzufriedenheit attestiert und sie vom Stigma des Rechtsextremen befreit, kann in meinen Augen nicht der Weg werden.

    Das war ja auch der Tenor von Exil bei der Pegida-Diskussion. Da kam dann argumentativ hauptsächlich, dass die Leute keine Uniformen tragen würden und deswegen nicht rechtsextrem seien.


    In Dresden sagte vor kurzem bei einer Veranstaltung ein Journalist von der FAZ (Politikteil), dass jeder, der ein zweites Mal bei Pegida mitläuft, wissen muss, was er tut - und der Politikteil der FAZ ist wahrhaftig nicht links.

  • Exil, Du solltest mal über Deine Streitkultur nachdenken. :lookaround:


    Zu den Briten; jetzt hat sich also mit Farage die nächste Galionsfigur der Brexiteers verabschiedet. Was für eine feige Ratte. Das wird natürlich für das Vertrauen in die Politik als solche und in die handelnden Personen im speziellen eine hervorragende Wirkung haben. Jetzt noch ein paar Steuererhöhungen hier, ein paar Kürzungen im Sozialhaushalt dort, etwaige (EU-finanzierte) Projekte werden folgerichtig gestrichen, und schon ist der Boden für die nächste Eskalation von Rechtsaußen bereitet. Obwohl, UKIP dürfte doch erst einmal erledigt sein, oder setze ich da jetzt zuviel voraus?


    Am Ende sind natürlich die Deutschen schuld.

  • da das hehre ziel von ukip der brexit war, kann sie nun folgerichtig aufgelöst werden. mission complete.
    die austrittsverhandlungen machen fachleute, aufräumen können die anderen.



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  • Wir haben 1.010 erwachsene Waliser nach der Volksabstimmung befragt. Jetzt sind 53% für Remain und 47% für Leave (bei der Abstimmung war es fast genau umgekehrt).
    Außerdem Labour in der einstigen Labour-Hochburg im historischen Tief.
    http://www.bbc.com/news/uk-wales-politics-36708620


    Zu Farage: Zeigt wieder mal was man von Populisten halten kann. Sobald Verantwortung droht, machen sie sich aus dem Staub.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()