Politischer Zoff-Thread oder so

  • Er kennt sich nämlich aus.

    Und bestätigt schon meine Befürchtungen, wenn ich so meine Übersetzungsmaschine im Kopf anwerfe.


    Unseren Regierungen bleibt also nichts anderes übrig, als, wie in der Vergangenheit, sich in Problemnichtlösung zu begeben. Vollkommen schuldlos und deshalb dürfen wir denen auch nicht böse sein. Die Armen können nicht(s) ander(e)s.


    Egal, Themawechsel.


    Gegen Rassemblement National wurde Insolvenzantrag gestellt.

    Grund ist ausgebliebene Vergütung an eine ehemalige Angestellte, die auch nach erfolgreicher Klage nicht floss.

  • Nochmal zurück theMenace: Findest du nichts kritisierenswert, was gerade an der EU-Außengrenze in Griechenland passiert?

    Oder andersrum, würdest du so handeln/entscheiden , wie es dort gerade getan wird (egal jetzt ob als Befehlsgeber, oder - ausführender?


    Es ist einfach Erdogan als temopären Auslöser zu identifizieren, aber da führt Kritik wohl zu keiner Lösung. Wie löblich siehst du denn die "momentane" Rolle der EU?

    Einmal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Gut, dass wir die Linkspartei als demokratische Kraft der politischen Mitte haben. So können wir glücklicherweise sicherstellen, dass Wohlhabende nach der Revolution nicht erschossen, sondern nur zu Zwangsdienst verpflichtet werden (Instagram-Video). Wer die Vertreter einer Partei mit solch einem humanitären Programm nicht mitwählt, kann deswegen nur ein faschistischer Nazi sein.


    Wir dürfen nicht vergessen, dass die FDP Thüringen sich hat von Rassisten und Faschisten wählen lassen.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass Teile der FDP kein Problem mit Rassisten und Faschisten haben und sich auch von ihnen wählen lassen würden.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass der FDP-Vorsitzende (und nicht nur der) die Sprache der Rechten benutzt.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass es einen nicht unbedingt kleinen Überschneidungskreis von FDPlern und z.B. der Identitären Bewegung gibt.



    Aber das Problem ist eine Aussage, die Herr Riexiniger ganz bestimmt ernst gemeint hat. Schon klar.

    Den Passus mit der Revolution kannst du mir im Wahlprogramm der Linkspartei bestimmt auch zeigen. Und mit Revolution meine ich Revolution und nicht Revolution der Gerechtigkeit. So richtig mit Erschießen und Versklaven und so.

  • Welch kalte Sprache!


    Der Liberale Lindner bekommt von dem Schreiber folgendes mit auf den Weg:


    Was ich wirklich ekelhaft finde, ist das "so tun" der Politik, als hätten sie ernsthaft erwartet, dass Erdogan sich redlich verhält. Diese verlogene, nur blendende Bagage.


  • "Temporärer Auslöser" ist vielleicht ein bisschen kurz gegriffen, findest Du nicht? Erdogan setzt zugleich die Fluchtursachen und baut an der Grenze Druck auf, der der politischen Destabilisierung des Westens dienen soll.

    Wenn man die Situation in dem Krisengebiet nicht zu kurz greifen möchte, dann sollte man doch bestrebt sein, folgende Fragen zu beantworten:


    - Welche Interessen verfolgen die USA, Russland und Europa in der Region?

    - Welche Länder sind die größten Waffenlieferanten der Welt?

    - Mit welchen Waffen wird in der Krisenregion gekämpft?

    - Welche Firmen verdienen an dem Krieg und in welchen Ländern haben sie ihren Hauptsitz?


    Der unmenschliche Krieg hat schließlich zu der Flüchtlingswelle geführt, die wir zwar mitverursacht haben, die wir dennoch so sehr fürchten.

  • Ja, natürlich. Wir sind sowieso an allem schuld. Letztlich sind wir ja auch daran schuld, was die Amerikaner machen, die indigenen Amerikaner hätten das nämlich alles nicht gemacht, was "entdecken" wir Kolonialisten auch den Kontinent da drüben? Alles Europas Verantwortung, für immer. Alle anderen haben eine Ausrede. Putin, Erdogan, Assad, alles aufrechte Demokraten, die nur deswegen mit Panzern auf Zivilisten schießen, weil wir Europäer ihnen welche verkauft haben - notgedrungene Aggression wegen Waffenbesitzes, sozusagen.

    Ok, ich fürchte dazu fällt mir nichts Intelligentes mehr ein.


    Aber verlassen wir doch noch einmal für einen kurzen Moment die populistische Ebene. Mir geht es aktuell um die Ursachen und auch die Verantwortung der Situation. Dazu noch 2 Aspekte:


    wirtschaftlich/politisch:


    Erdogan ist in der Tat ein Diktator, dem nichts an Menschenrechte liegt. Auch spielt er bewusst mit dem Leben der Flüchtlinge. Aber warum in aller Welt liefern wir ihm noch Waffen?


    https://www.google.com/amp/s/w…xporte-2019-1.4644309!amp


    U.a. da liegt unsere Mitverantwortung. Ach ja, ich vergaß, regelt ja alles der Markt. Angebot in Nachfrage und so.


    soziologisch/sozialpsychologisch:


    Noch nie in der Menschheitsgeschichte hat es Flüchtlingsbewegungen diesen Ausmaßes gegeben, die sich auf Abenteuerlust oder Gier nach Reichtum gründeten. Vielmehr waren Naturkatastrophen oder Kriege die Ursachen. Es ging immer um Leib und Leben.


    Scheinheilig wird es dann, wenn wir empört auf die Türkei schauen, uns entrüsten aber gleichzeitig unsere Hände in Unschuld waschen.


    Wie die Lösung der aktuellen Entwicklung aussehen könnte, weiß ich auch nicht.

  • Haben die Rechten also doch recht wenn sie von Fake-News bei den öffentlich-rechtlichen sprechen ....

    Was soll so ein Einwand? Weil es rechtsradikale Spinner gibt, die den ÖRR für ein merkelsches Propagandainstrument halten, verbietet sich Kritik an konkreter Berichterstattung der Tagesschau, in der (als Nachrichtenformat) mehr Haltung als Information transportiert und irgendwelche erfundenen Rechtsansichten als Fakten dargestellt werden?

    Du schriebst von "mal wieder" und "fake". Du weißt anscheinend auch welche Videos ich gesehen und gemeint habe und das die "fake news" von Erdogan sind. Kann man ja machen, verbietet ja auch keiner, aber als jemand der sonst ganz genau auf seine Formulierungen achtet und darauf wert zu legen scheint, wundert mich das schon ungemein.


    Oder wirfst Du der Tagesschau wirklich vor wiederholt und absichtlich gefälschte Nachrichten (mit manipulativer Absicht) zu verbreiten? Ansonsten sollte man, meiner bescheidenen Meinung nach, aktuell mit dem Wort fake ("gefälscht") und fake news etwas vorsichtiger sein ... sich zumindest nicht wundern wenn andere die Verbindung zu Rechten und Populisten ziehen.

  • Was mich an der ganzen Geschichte in Griecheland fassungslos macht, ist die Tatasache, dass man aus der letzten Flüchtlingskrise(ein scheiss Wort) nichts gelernt hat.

    Warum hat man Griechenland, mit den Problemen, die dort seit Jahren herrschen allein gelassen?

    Warum kann Europa nicht sofort reagieren und den Menschen helfen und eine "gerechte Aufteilung der Flüchtlinge vornehmen?

    Warum ist Europa nur schnell irgendwelche abgefuckten Richtlinien durchzusetzen aber nicht in der Lage humanitäre Soforthilfe zu leisten?

  • Warum kann Europa nicht sofort reagieren und den Menschen helfen und eine "gerechte Aufteilung der Flüchtlinge vornehmen?

    Weil u.a. es keine gemeinsame europäische Richtung gibt.


    prickelpit96

    das weiß ich. Und genau deshalb ist Europa für mich gescheitert. Man hatte jetzt ca 3-5 Jahre Zeit sich zu einigen , man hat diese Zeit genutzt um die Bonpflicht durchzusetzen oder das neue Urhebergesetz durchzuwinken.

    Wenn Europa so stark wäre wie sie immer wieder betonen , darf kein Mitgliedsland mit einer humanitären Katastrophe alleine gelassen werden.

  • Ok! Das war sowieso etwas polemisch von mir formuliert.

    Zu Griechenland: man hat die Griechen schon vor Jahren mit den Problemen alleine gelassen.

    Was hat man sich erhofft?

    Das sich da irgendetwas von alleine regelt?

    Und wenn sich Leute wie C.Lindner hinstellen und auf Fehler der Vergangenheit hinweisen und gegen eine unkontrollierte Einreise sind , sollte er zumindest einen Lösungsansatz parat haben.



    Übringens halte ich Chrischi Lindner sowieso für einen richtigen Huso.

  • Mir gefriert inzwischen jedes Mal das Blut in den Adern, wenn ich die Einträge von @theMenace lese...

    Libertäre Kälte. Was anderes fällt mir dazu nicht ein.

    Ich weiß so langsam was los ist, das erinnert mich nämlich an die Louder with Crowder Videos. Hab von dem Kanal ein paar "Change my mind" Videos gesehen. Bei relevanten Veranstaltungen oder auch nur so setzt er sich mit einem Tisch auf den Bürgersteig an dem eine provokante aber wahre Aussage dran hängt. Mit dabei hat er einen Ordner mit lauter Fakten und Statistiken. Er lädt Leute dazu sein mit ihm über die Aussage und generell das Thema zu diskutieren und dabei die Diskussion zu rationalisieren oder vernünftig zu gestalten. Vielleicht können die Leute ihn von ihrer Meinung überzeugen. Dabei ist mir aufgefallen dass viele Themen emotional geführt werden. Es mag in Wirklichkeit anders sein aber gefühlt ist es doch so. Und gegen Emotionen kommste mit rationalen Argumenten halt nicht an, du wirkst dann eben kalt und populistisch. Das ist nicht nur in der Politik so, auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen oder gerade da.


    Das ist mir besonders in der Szene aufgefallen als sich der Typ mit einer Frau unterhalten hat und sie mangels stichhaltigen Argumenten angefangen hat zu weinen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dvdscot ()

  • Interessant, mit dieser Logik können wir auch anfangen Drogen zu verkaufen. Uns erwächst daraus ja keine Mitverantwortung und die Konsumenten haben ja die Wahl sie nicht zu kaufen.


    Oder wie wäre es mit Handel von Schiffswracks für Flüchtlinge? Wenn sie damit im Mittelmeer ersaufen, dann ist das deren Problem, sie hatten ja die Wahl. Außerdem: Wenn wir es nicht machen, dann tun es andere. Adieu Humanismus, adieu Aufklärung.


    Noch nie in der Menschheitsgeschichte hat es Flüchtlingsbewegungen diesen Ausmaßes gegeben, die sich auf Abenteuerlust oder Gier nach Reichtum gründeten. Vielmehr waren Naturkatastrophen oder Kriege die Ursachen. Es ging immer um Leib und Leben.

    Ist das so?

    Ja.

  • Zu Griechenland: man hat die Griechen schon vor Jahren mit den Problemen alleine gelassen.

    Kleiner Exkurs am Rande dazu:

    Während der Besatzung Griechenlands im 2.Weltkrieg wurde den Griechen Geld in Höhe von insgesamt 476 Millionen Reichsmark als Zwangsanleihe für Deutschland abgepresst und nie zurückgezahlt.

    Es gab mehrere Verhandlungen darüber, spannend ist vor allem das Londoner Abkommen von 1960, bei dem die endgültige Klärung der Frage auf die Zeit nach einem offiziellen Friedensvertrages vertagt wurde. Dazu kam es de facto nie, und 1990 wurde im Rahmen des Zwei-plusVier-Vertrages beschlossen, dass das Thema nun endgültig beendet sei.


    Griechenland hat tatsächlich nur einen Bruchteil der damals (man denke an die Inflation und was sie aus der Summe seit 1942 gemacht hätte) abgegriffenen Kohle zurückerhalten.