Politischer Zoff-Thread oder so

  • Rassismus ist weltweit alltäglich und wird permanent ignoriert bzw. akzeptiert. Die ganzen billigen Arbeitskräfte, die zum Beispiel Kleidung nähen, werden ausgebeutet und niemanden Interessiert es. Die Rumänen, die in deutschen Schlachthöfen schuften, werden wie Sklaven behandelt und das nicht erst seit Corona... Die Liste ist lang, aber es braucht nunmal ein Gesicht, um auf die Probleme aufmerksam zu werden. Fragt mal einen „Nafri“, wie er von der deutschen Polizei behandelt wird. Wahrscheinlich auch nicht so First Class.

    Ändern wird es mal wieder nichts, aber vielleicht bekommt Trump endlich eine ernsthafte Opposition. Das wäre schon ein kleiner Erfolg.

    Auffällig ist ja auch, dass die Rechtsaußen in den USA, Brasilien, Chile usw. auf ganzer Linie versagen. Vielleicht animiert das die Wähler in Zukunft.

  • Leider ist der Wunsch nach dem "starken Mann" groß, so lächerlich dieser auch sein mag.

    Es reicht das Versprechen der Stärkung des eigenen Landes, und alle Werte der Aufklärung schwappen hinten über.

  • und alle Werte der Aufklärung schwappen hinten über


    Naja, da muss man auch differenzieren. Die Aufklärung per se war auch nicht unbedingt das zu was sie heute gemacht wird. Kann man sich ja mal Voltaire anschauen, der große Aufklärer fand es ziemlich okay trotzdem Sklaven zu handeln und zu halten solange die Golddukaten flossen.

  • Eine gefallene USA sind halt einfach ne andere Nummer als ein gefallene Libyen.


    Ein gefallenes China wird übrigens ähnliche Gravitationswellen hervorrufen wie ein gefallenes Amerika.


    It's one connected world


    edith


    Wenn China fallen würde oder sollte China fallen

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 () aus folgendem Grund: gefallenes mag mein smartphone nicht

  • Dann halt die Werte des Humanismus.

    Besser?


    War gar kein Angriff auf dich, welcher Begriff da jetzt besser ist kann ich nicht beurteilen und will ich auch nicht. Ging mir nur darum dass die Werte der Aufklärung nicht gleichzeitig bedeuten dass aufgeklärte Menschen nicht menschenverachtende Dinge tun können und diese Werte dem nicht unbedingt entgegen stehen.

  • China wird fallen?


    Sehe ich nicht, wie das passieren soll. Die Führung da hat die Zügel fest in der Hand. Tianamen-Platz, Uiguren, Tibet, Taiwan sind für die Mehrheit der Chinesen doch kein ernsthaftes Problem (gewesen), das sie zu einem offenen Bürgerkrieg gegen die eigene Regierung führen würde. Hongkong ist durch die Briten sehr speziell, dürfte von den meisten Chinesen aber auch nicht als problematisch angesehen werden. Im Gegenteil versucht Peking seinen Einfluss dort massiv auszubauen, was den meisten Chinesen wohl gefallen dürfte (ein China anstatt derer vier (inkl. Taiwan und Macau) ist für die Mehrheit der 1,4 Mrd. Leute sicherlich die liebere Wahl).

  • fallen würde


    Nachtrag


    Ich sehe China (leider oder zum Glück) als stabil an und auf dem Weg zur Supermacht.


    Das würde mir allerdings gar nicht gefallen


    Weiterhin


    Würde mir ein starkes Europa mit dicken humanistischen Eiern total gut gefallen


    Schlußbetrachtung


    Putin verkalkuliert sich (Trump ist zu gestört und reißt Alles mit seinem fetten Arsch ein, auch Europa) und China bleibt übrig.


    Aber wer weiß was Afrika in der Lage ist dann zu leisten

    3 Mal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Objektive Stärke, das was sich durchsetzt.


    Das kann alles mögliche sein, ich glaube an den BuddahJesusGandhiKingWeg, ob dieser stark genug sein wird, werden wir glaube ich zeitnah sehen.


    Ich sehe die Welt am Scheideweg


    PS


    Ich wünschte John Lennon würde noch leben

  • Wirtschaftlich stark ist Europa ja schon. Politischen Einfluss und Stärke hat man teilweise auch, was Europa nicht hat ist militärische Stärke.

    Und genau diese braucht man, im Idealfall mit einer europäischen Armee, um seinen Interessen Nachdruck zu verleihen und um seine Glaubwürdigkeit zu behalten. Man kann zwar hunderte Male Menschenrechtsverletzungen anprangern und Rote Linien definieren, wenn diese dann aber überschritten werden und nichts passiert verliert man seine Glaubwürdigkeit und zwar nicht nur in diesem Bereich. Und damit auch an politischer Stärke.

  • Ich finds trotzdem seltsam wie Leute hier in Europa von den USA kulturell dominiert werden. Warum gibt es hier Demos und Murals für George Floyd? Warum protestieren englische Fussballer in Deutschland für ihn? Was macht ihn so besonders für uns Europäer?

    Wahrscheinlich weil amerikanische Superstars und Nike und Adidas auf Twitter und Instagram über ihn und die Bewegung posten udn halt die öffentliche Wahrnehmung dominieren.

    Warum sind hier nicht Zehntausende für die Menschen aus HongKong auf der Strasse?

    Ich verstehe die Intention deines Posts nicht so ganz. Kritisierst du, dass Menschen in Berlin gegen den rassistisch motivierten Mord an George Floyd auf die Straße gegangen sind? Oder wirbst du für Demonstrationen gegen die chinesischen Aggressionen in Hongkong?

    Letzteres. Ich wünschte auch, hier würden tausende auf die Straßen gehen wegen der Situation der Arbeiter hier im Niedriglohnbereich. Ich hab viel heute im Internet gelesen und irgendwie kommt da immer auch eine gewisse aufgeklärte Arroganz und Überheblichkeit gegenüber den rassistischen und primitiven Amerikanern rüber,


    Ja, unsere Polizeistrukturen hier sind nicht ganz so autoritär und militaristisch wie in den USA aber institutionellen Rassismus gibt es hier doch ganz genauso.

  • Wenn ich die aktuellen politischen Entwicklungen so verfolge, bin ich übrigens ganz froh in einem „kleinen“ Land am Arsch der Welt zu leben. Ich habe große Sorgen, dass die Folgen der Krise zu einem Krieg führen werden. Wahrscheinlich zwischen den USA und China. Eventuell mit Stellvertreterkonflikten in Venezuela, aber Europa wird vielleicht mit reingezogen.

  • Ich fühle mich irgendwie in die 80ger versetzt...


    PS


    Mr Orange hat immer noch den football unter seiner Kontrolle, das ist so verstörend um darüber länger nachzudenken


    Nachtrag


    Mit der EmailLady wären wir nicht da wo wir sind, da bin ich mir sicher.

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Florian, ich weiß nicht ob man sich solchen Horrorfantasien hingeben sollte, im Endeffekt hätte keiner was zu gewinnen in so einem Konflikt aber beide eine ganze Menge zu verlieren. Man kann so ein bisschen Säbelrasseln beiderseits sicherlich immer gebrauchen um im Inland die Reihen geschlossen zu halten, aber an einem offenen Konflikt hat da niemand Interesse da beide Staaten einfach viel zu sehr miteinander verzahnt sind.

  • und alle Werte der Aufklärung schwappen hinten über


    Naja, da muss man auch differenzieren. Die Aufklärung per se war auch nicht unbedingt das zu was sie heute gemacht wird. Kann man sich ja mal Voltaire anschauen, der große Aufklärer fand es ziemlich okay trotzdem Sklaven zu handeln und zu halten solange die Golddukaten flossen.

    Ganz vorsichtig! Die Aufklärung war eine ungemein wichtige Epoche, in der für Freiheit und Vernunft gekämpft und gestorben wurde. In dieser Zeit, etwa ausgehendes 17. Jhdt. bis zur Französischen Revolution, galt es, die Macht des Klerus und des Adels zu brechen.


    Voltaire hatte seine Existenz aufs Spiel gesetzt, in dem er insbesondere die Dogmenbildung der damals übermächtigen Kirche bekämpfte. Dafür wurde er in Frankreich auch mehrfach eingekerkert. Und ein Kerkeraufenthalt zur damaligen Zeit hatte wenig mit einem heutigen Gefängnisaufenthalt in Frankreich zu tun. Dies nur der Vollständigkeit halber.


    Für diese Epoche stehen unter anderem Bacon, Hobbes, Locke und Hume, Voltaire, Rousseau und Diderot, Lessing, Kant und auch Hegel. Immer ging es darum, für Freiheit und Vernunft zu kämpfen, die den Machtanspruch der religiösen und politischen Autoritäten infrage stellten.


    Insofern liegt mustermann goldrichtig:


    Leider ist der Wunsch nach dem "starken Mann" groß, so lächerlich dieser auch sein mag.

    Es reicht das Versprechen der Stärkung des eigenen Landes, und alle Werte der Aufklärung schwappen hinten über.

    Sapere aude!

  • Wirtschaftliche Stärke sehe ich bei uns nicht so sehr. Das ist hier mehr oder weniger ausgereizt und stagniert. Da müssen wir eher aufpassen, dass nicht alle interessanten Firmen von Chinesen aufgekauft und das Wissen transferiert wird. In Asien sind die Wachstumsmärkte, auch Afrika und Südamerika allein schon wegen des erwarteten Bevölkerungswachstums.


    Brauchen wir wirklich mehr Militär? Ist unsere europäische Friedenskultur der letzten 75 Jahre nicht gerade das genaue Gegenbeispiel dafür, dass Abbau von militärischer Macht vertrauensfördernd und verbindend, man könnte fast sagen humanistisch, ist? Muss man immer mit militärischer Stärke und Intervention drohen, um Missstände anderswo anzuprangern und zu lösen? Ich glaube, Europa macht das mit seinem diplomatischen Weg viel viel besser! Nehmen wir nur mal die USA als Gegenbeispiel für den europäischen Weg. Militärische Drohgebährden und Interventionen gegen andere Staaten sind bei denen doch quasi an der Tagesordnung. Meist aus rein wirtschaftlichen Interessen (Pfui!) und nicht weil dort wirklich diktatorische Regime herrschen (das kommt in den meisten Fällen nur noch oben drauf). Deswegen werden die Staaten von der Hälfte der Welt "vergöttert" und von der anderen Hälfte gehasst. Ist das erstrebenswert? Ich denke nicht. Militärisch spielt Europa keine große Rolle, selbst wenn die gesamten EU-Staaten und GB zusammen agieren. Das reicht aber zum Eigenschutz aus und damit ist es auch gut. Mehr muss nicht sein. Dieses amerikanische Revolverheldentum nervt.


    Zitat von Andro

    BuddahJesusGandhiKingWeg

    Friedlicher Widerstand setzt vielleicht Zeichen, führt aber leider selten zu einer erfolgreichen Revolution gegen die Unterdrücker.


    "Objektive Stärke" ist irgendwie nicht sonderlich greifbar. Denn das, was sich durchsetzt kann ja auch ein ultranationalistisch-kommunistischer Gestapostaat sein. Oder ein humanistisch-demokratischer Staat. Beides hat gewisse Stärken und Schwächen als Staatsform. Aber was ist davon wohl für die Menschen besser?! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von C96Brand ()

  • In einem Krieg gibt es immer nur Verlierer.

    Ich gehe ja in erster Linie von vermehrten Stellvertreterkriegen aus, aber die Zeit ist verrückt. Obwohl man es eigentlich besser wissen müsste, werden rechte Populisten gewählt. Obwohl man es eigentlich besser wissen müsste, ist der Turbokapitalismus die Wirtschaftsform. Obwohl man es eigentlich besser wissen müsste, wird Raubbau an der Natur betrieben... Rationales Denken lässt sich schnell aussetzen, deswegen wird bei einem Krieg auch nicht an Gewinner und Verlierer gedacht.