Politischer Zoff-Thread oder so

  • vielleicht bring aber grade die vorstellung merz als kanzler zu haben eine stimmenverschiebung . so wie damals bei strauss

    wobei strauss 1980 ein grandioses wahlergebnis einfuhr. Schmidt blieb kanzler, weil die fdp (zunächst) in der sozialliberalen koalition blieb. die vorstellung , dass damals millionen vor strauss geflüchtet sind , ist eine falsche erinnerung.

  • Kanzlerkandidat wird wohl Spahn.


    Mir ging es erstmal um den Kandidat der CDU, ob der sich dann gegen Söder durchsetzt ist nochmal was anderes.

    Es gibt - zu keinem Zeitpunkt - keinen Kanzlerkandidaten der CDU allein, nur einen gemeinsamen der sich liebenden Schwestern.

  • die vorstellung , dass damals millionen vor strauss geflüchtet sind , ist eine falsche erinnerung.

    echt? da kannste mal sehen, wie sich ein bild einprägen kann. ich war damals 15 und wurde von der schulleitung mehrfach bestraft, weil auch ich einen anti strauss buton am parker hatte. direckt unter der brusttasche, wo die bürste drin steckte.

  • „wollt ihr den?“

    gefolgt von Strauß Konterfei


    den Button fand mein Vater auch nicht nett, zumal das „wollt ihr den“ sich in meinen Augen an „Wollt ihr den totalen Krieg“ anlehnte. Da war die Generation immer schnell auf der Palme.

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • @ ZLF:


    ich muss mich zumindest teilweise korrigieren. die union csu/cdu wurde mit strauss als kanzlerkandidat stärkste kraft, verlor aber 4 %, während die fdp knapp 3% zulegte. dennoch, ein debakel für strauss mit massenflucht zur spd hat nicht stattgefunden.


    Union: 44,5 %

    SPD: 42,9 % (plus 0,3 %)

    FDP: 10, 6 %

    Grüne: 1,5 %

    2 Mal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • Meiner Erinnerung nach hat die FDP damals profitiert, da viele potentielle Unionswähler Strauß nicht wollten und die FDP stärkten, weil/obwohl sie wussten, dass damit der Kanzler weiter von der SPD gestellt werden würde.

    Zwei Jahre später kam dann der rollback, aber die so gemästete FDP wählte dann Kohl, nicht Strauß, was wiederum im Sinne diesen (nur diesen) Teils der FDP-Wähler des Jahres 1980 gewesen sein dürfte.


    Edit: Calogero81 war schneller.

  • ich meinte das auch eher aus der sicht der spd. die war in meiner erinnerung damals ziemlich unten durch beim wähler und mit jedem anderen spitzenkandidaten hätte die cdu wohl den kanzler gestellt. wahrscheinlich sogar mit absoluter mehrheit im rücken. das hat dann durch die polarisierung von strauss nicht geklappt.

    ist aber alles sehr lang her und einer der haupternährer von legenden ist die zeit. vielleicht will ich das auch nur so sehen und es ist gar nicht so.

  • ZLF, klar fand eine polarisierung wegen strauss statt. Nur gab es dadurch nur vergleichsweise leichte Verschiebungen von schwarz zu gelb, die spd profitierte fast gar nicht.

  • Sofern man annimmt, dass die SPD bei einem anderen Kanzlerkandidaten als Strauss deutliche Verluste eingefahren hätte (das ist ja der Ansatz von ZLF), dann haben sie durch das Halten ihrer Stimmanteile natürlich schon profitiert.

    • Offizieller Beitrag

    96mettbrötchen

    beantworte ich direkt nach Stephans Erklärung warum er befürchtet, dass Merz die Wahl gewinnen wird. :)
    Merz ist ein Mann der Vergangenheit. Selbst die CDU ist in weiten Teilen „moderner“ geworden. Mit Merz legen SPD und Grüne mindestens 15 % zu. Obwohl überhaupt nicht meine Partei, folge ich sehr gerne und aufmerksam Ruprecht Polenz auf Twitter und lese da zwischen den Zeilen.


    Ich befürchte das, weil Merz als Vorsitzender der CDU antritt und dort eine Wahl durch Delegierte stattfindet, die allesamt in der CDU sind.

    Die interessiert es ja nicht die Bohne, was so ein eigentlich sozial-liberaler Fuzzi wie ich möchte.
    Aus deren Sicht stärkt Merz das konservative Fundament der CDU (oder gar: Stellt es wieder her). Laschet hat zwar gezeigt, dass er Wahlen gewinnen kann, kommt aber larifari rüber und tänzelt mehr, als voranzugehen. Röttgen hingegen ist - alles wie gesagt aus Sicht der CDU-Delegierten, wie ich mir das jedenfalls vorstelle! - Röttgen hingegen ist zwar eine Art Kompromiss aber auch ein Weichspüler-Fantast, der mit seinen fast schon grünen Positionen zum Klimaschutz nicht annähernd genug Delegierte mitnehmen wird können.

    Bei der Bundestagswahl dann wird die SPD möglicherweise von "Bloß nicht Merz" profitieren. Hat aber mit Scholz auch nicht gerade das Gelbe vom Ei im Angebot. Der wird schon von der Parteilinken intern halb zerfleischt werden. Da kommen nicht viel mehr als 19% zusammen.

    Am Ende steht die CDU als gerupfter Sieger da und muss überlegen, ob es mit der SPD oder Bündnis 90/ Die Grünen regieren will.

    Das ist aber natürlich nur eine/meine Vorstellung davon, wie es laufen wird. :)

  • mich wundert, warum Röttgen immer so schlechte Chancen eingeräumt werden. Der Kampf gegen den Klimawandel ist doch ein urkonservativer Gedanke. Und soweit ich das beurteilen kann, ist er den anderen Kandidaten intellektuell weit überlegen. Das ist heutzutage kein Hinderungsgrund mehr in der CDU, die die Grünen als ihren ärgsten Konkurrenten um Macht erkannt haben. Es geht eben nicht mehr um die Stammtischhoheit wie damals bei Strauss.

    Natürlich auch von Außen betrachtet.

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Ich halte mal dagegen, Stephan535 ;).


    Röttgen geht als Dritter durch‘s Ziel, Merz wette ich auf Platz (2) und Laschet gewinnt.


    Ich glaube, dass Veränderungen in der heutigen Zeit eher Angst auslösen, als sie Verbesserungen versprechen. Laschet fährt aus meiner Sicht eher den Kurs von Merkel weiter als die beiden anderen.

  • Bis zur Bundestagswahl ist ja auch noch ein wenig Zeit. Da fließt noch viel Wasser die Leine runter. Gerade heute durch die Sozialen Medien usw. kann sich ein Blatt ganz schnell wenden.

  • Ich halte mal dagegen, Stephan535;).


    Röttgen geht als Dritter durch‘s Ziel, Merz wette ich auf Platz (2) und Laschet gewinnt.


    Ich glaube, dass Veränderungen in der heutigen Zeit eher Angst auslösen, als sie Verbesserungen versprechen. Laschet fährt aus meiner Sicht eher den Kurs von Merkel weiter als die beiden anderen.

    alle drei kommmen aus nrw. für röttgen ist die lage schon deshalb schwierig, weil er damals die nrw-wahl versaut hat, weil er sich nicht voll für nrw entscheiden konnte. dann machte er merkel mitverantwortlich für seine absehbare wahlniederlage (offene Illoyalität mag man in der cdu überhaupt nicht) und wurde kurz darauf als bundesumweltminister entlassen. was ein absolutes kuriosum ist, denn er und scharping sind die einzigen bundesminister , die jemals gegen ihren formellen willen entlassen wurden, alle anderen sind freiwillig oder "freiwillig" zurückgetreten, beziehungsweise haben um ihre entlassung nachgesucht.

  • Ich dagegen vermute, daß die kleinen Parteigenossen ihre Stimmabgabe sehr stark von Sympathie und Antipathie abhängig machen. Da hat Merz nur bei den Hardlinern eine Chance, Laschet/Spahn dagegen viel breitere Akzeptanz. Einzig Röttgen könnte denen Stimmen „klauen“, wer weiß, vielleicht einigen die drei sich ja noch auf was, um sicherzugehen, das Merz außen vor bleibt.


    Meine Prognose lautet Laschet vor Merz und Röttgen. Kanzlerkandidat wird dann Söder.


    und mit nichts von dem kann ich mich arrangieren, mir fehlt im Moment jede Vision davon, wer das Land wie regieren kann und wird.