Politischer Zoff-Thread oder so

  • Am Ende fühle ich mich immer, als wenn ich zwischen Pest und Cholera zu entscheiden hätte. Dann habe ich auch keine Lust mehr, mein Wahlrecht auszuüben.


    Aber: Ich gehe dennoch immer wieder zur Wahlurne. Jede Wahl.


    Wählen dürfen ist ein Privileg, ja auch wenn man (ich) das Gefühl habe, dass ich maximal das subjektiv kleinste Übel wähle. Das ist zwar unbefriedigend, aber sehr viel schlimmer wäre es für mich, irgendetwas vorgesetzt zu bekommen ohne Wahlmöglichkeit.

    :ja:

    Enttäuschung über die etablierten Parteien und Politikverdrossenheit allgemein kennen viele von uns. Für mich persönlich käme Nichtwählen trotzdem nicht in Frage. Gerade mit Erstarken des rechten Randes ist es für mich unerlässlich die demokratischen Kräfte zumindest mit meiner Stimme zu unterstützen. Das wäre für mich das Minimum, wenn es denn kein anderes Argument für das Wählen gäbe.

    Aber der Ablehnung der etablierten Politik steht gerade ein wachsendes Interesse an politischer Teilhabe gegenüber. Deswegen mein Hinweis auf den Wahlzettel. In einem anderen Zusammenhang hatte ich schon mal den Wahlerfolg der neuen und jungen Partei Volt bei der letzten Kommunalwahl in Köln erwähnt. Zum ersten Mal angetreten und im Ratsbündnis mit den Grünen und CDU vertreten. Menschen, die aktiv Politik mitgestalten wollen - auf demokratischer Basis versteht sich - haben erst mal meinen Respekt. Und auch eine Stimme für eine bis dato unbekannte Partei, wäre besser als nicht zu wählen. Die Möglichkeiten sich ein Bild über die Seriösität und ihre politischen Ziele sowie über ihr gesellschaftliches und politisches Grundverständnis zu verschaffen hat man genügend.

  • In einem anderen Zusammenhang hatte ich schon mal den Wahlerfolg der neuen und jungen Partei Volt bei der letzten Kommunalwahl in Köln erwähnt.

    Volt ist auch insofern interessant, als dass es eine ausgesprochen europafreundliche Partei ist.

  • Allerdings sollte man sich bei einer Bundestagswahl schon in erster Linie mit Parteien beschäftigen, die eine realistische Chance haben, die 5%-Hürde zu überspringen - ansonsten wird jedenfalls das Ziel, die extremistische Rechte zu schwächen, leider konterkariert; da ist ansonsten das Wählen in der praktischen Auswirkung in ihrer Wirkung vergleichbar mit dem Nichtwählen.


    Auf kommunaler Ebene in unserem Bereich habe ich das Gefühl, dass man da sehr schnell Mandatsträger wird, wenn man nur sein Interesse bekundet und nicht gleich am Anfang mit "revolutionären" Ideen auftritt - ich war ziemlich schnell unten durch bei der SPD, als ich doch tatsächlich auf der Grundlage des schon mehr als ein Jahr alten Beschlusses des Städtetages ein Energiekonzept der Gemeinde inklusive Förderung von Infrastruktur gefordert habe - und sich dann auch noch rumsprach, dass ich eher dem linken und nicht weiltreuen Lager angehöre. Ansonsten wäre wohl ein vergleichsweise sicherer Listenplatz bei der nächsten Kommunalwahl eher unproblemtisch. :D

  • Na kampi, auch gewählt ? :)

    Ich habe mich da enthalten.

    Sehe das noch ein wenig kritisch, wie die jährlichen 400.000 € Betriebskosten finanziert werden sollen.

    Das Teil wird sich nicht selber tragen.

    Enthalten? Also nicht gewählt. tz tz tz...

    In der Sache sehe ich das wie du, habe also dagegen gestimmt ( Ehefrau und Tochter jedoch dafür).

    Ich bin der Meinung, dass Nordhorn das Geld besser und sinnvoller anderswo investieren sollte.

    Sorry, Chief. :)

  • Allerdings sollte man sich bei einer Bundestagswahl schon in erster Linie mit Parteien beschäftigen, die eine realistische Chance haben, die 5%-Hürde zu überspringen

    Henne/Ei. Wenn 20% der Wahlberechtigten eine bestimmte Kleinpartei nicht wählen, obwohl sie eigentlich präferiert wird, und das, weil sie dieser Überlegung folgen, ist das dumm.

  • Kein Problem kai. Hätte ich wählen können hätte ich dafür gestimmt. Zum einen weil mir eishockey in Hannover viel gegeben hat und weil eishockey auch den leuten und Kindern viel in nordhorn oder sonst wo gibt. Ich weiß so eine Halle ist teuer, aber es gibt vielen ihren sportlichen Ausgleich. Und weil wir beim ech viele Pleiten mitgemacht haben und uns von überall Solidarität und Spenden erreicht hatten, war es auch als es um Spenden für den Erhalt der Ritter in nordhorn ging selbstverständlich ,dass wir Spenden für eben nordhorn sammelten. Klar es ist ein Tropfen auf den heißen Stein, aber auch Kleinvieh macht misst. Ich war immer gern in nordhorn. Zum anderen ist es immer traurig und schade wenn ein Verein egal in welchem Sport von der Bildfläche verschwindet

  • Allerdings sollte man sich bei einer Bundestagswahl schon in erster Linie mit Parteien beschäftigen, die eine realistische Chance haben, die 5%-Hürde zu überspringen

    Nach der Maßgabe hätte man nie auch nur 1 Elektroauto verkaufen könne, denn irgendwo und irgendwann muss man (ja, man, ich mache das nicht mit. Sprache entwickelt sich sanft, nicht durch Vorgabe, und die Frauen in meiner Umgebung werden von mir weder sprachlich noch sonstwie diskriminiert) ) ja mal anfangen.


    Ich finde die aktuelle Parteienlandschaft zum größten Teil unerträglich, wenn es um die Realpolitik geht und den Boden der Wunschpolitik verlässt. Aber wählen ist die absolute Bürgerpflicht in meinen Augen. Traumheld kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

  • :ätsch: tja da ist was dran. Ich persönlich habe drei der vier Pleiten mitgemacht und es nervt. Aber der Turm ist mein sportliches zu Hause. Ich kann nicht ohne. Es ist wie in fever pitch. Der Verein sucht dich nicht du den Verein.

  • Allerdings sollte man sich bei einer Bundestagswahl schon in erster Linie mit Parteien beschäftigen, die eine realistische Chance haben, die 5%-Hürde zu überspringen

    Henne/Ei. Wenn 20% der Wahlberechtigten eine bestimmte Kleinpartei nicht wählen, obwohl sie eigentlich präferiert wird, und das, weil sie dieser Überlegung folgen, ist das dumm.

    +1

    ...allein die Überlegung fühlt sich schon nicht demokratisch an

    Ich verstehe den Ansatz, deswegen habe ich es auch ausdrücklich auf die Bundestagswahl bezogen. Letztendlich ist die Etablierung einer Partei ein Weg, der auf der kommunalen Ebene beginnt. Nach meiner Einschätzung wird es bis zum Herbst keine der "kleinen" Parteien schaffen, sich so in Szene zu setzen, dass sie eine wirklich realistische Chance zum Einzug in das Parlament haben. Und dann ist die Stimme verschenkt.


    Tatsächlich ist aber die taktische Überlegung, die demokratischen Parteien zu Lasten von extremistischen Parteien und Splitterparteien zu stärken, eher nicht undemokratisch.


    Man muß abwägen: gibt man jetzt einer Partei eine Stimme, weil man mittelfristig davon ausgeht, dass sie sch etablieren kann, oder stärkt man jetzt die etablierten Parteien, um damit den rechten Auswurf zu schwächen. Letztendlich muß das dann jeder für sich selbst entscheiden: ich kann ziemlich gut mit einer der etablierten Parteien leben und denke, dass mit dieser Partei und mit dem Mensch dort an der Spitze der Kampagne eine Veränderung der deutschen Politik in meinem Sinne möglich ist. Aber natürlich ist das nur meine Meinung, die Hauptsache ist, jeder geht wählen und wählt nicht den rechten Rotz oder irgendwelchen Querdenkermüll (Beides gibt es ja auch noch in diversen Splitterparteien).

  • Hier ist die gesamte Thematik gut zusammengefasst:


    https://www.grafschaft-benthei…p?menuid=1902&topmenu=246


    Wo die fehlenden Millionen abgezwackt werden sollen sit mir ein Rätsel.

  • mal was anderes,sorry ich weiß es wirklich nicht:

    früher ging ich in der Annahme mal zur Wahl,dass selbst ein durchstreichen(oder willentlich ungültig machen mit Aussage etc) irgendwie mitgezählt wird,also mehr Sinn macht als gar nicht hinzugehen.

    Stimmt das überhaupt,neben dem dass es auch nicht so viel Sinn machen könnte...

    Die Stimme wird als ungültig gezählt. Im Ergebnis hast Du also abgegebene Stimmen ./. ungültige Stimmen = gültige Stimmen, die gezählt werden.

  • Gibt es einen guten Grund nicht zu wählen?

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    Und vom selben Kanal:

    Wen soll ich wählen?


    Was ist taktisches Wählen?


    Gibt gute deutsche Untertitel dazu.

  • Der Palmer hat auch noch was Geistreiches zur Aogo-Debatte beigetragen. In der Berichterstattung hat ist mir aufgefallen, dass man Palmer nicht wörtlich zitiert:


    Zitat

    Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat in einem Kommentar auf Facebook das N-Wort benutzt und damit für Empörung gesorgt.

    [...]

    Der Eintrag lautet: „Der Aogo ist ein schlimmer Rassist. Hat Frauen seinen N****schwanz angeboten.“ In Palmers Beitrag ist das Wort ausgeschrieben.

    https://www.tagesspiegel.de/po…erstuetzung/27172542.html

    Zitat

    Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hatte am Freitag den Ex-Fußballprofi Dennis Aogo auf Facebook rassistisch beleidigt. Er bezeichnete ihn als "schlimmen Rassisten" und verwendete dabei das N-Wort.

    https://www.zeit.de/politik/de…bingen-oberbuergermeister

    Zitat

    Zur Begründung verwies er auf einen nicht-verifizierten Facebook-Kommentar, in dem ohne jeden Beleg behauptet worden war, Aogo habe für sich selbst das N-Wort benutzt. Mit dem Begriff N-Wort wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.

    https://www.faz.net/aktuell/po…-abstossend-17332338.html

    Gibt es da eine Art Selbstverpflichtung der Presse? Ich finde dieses Vorgehen jedenfalls irritierend, und auch ein bißchen bedenklich. Wenn Palmer meint, "Neger" sagen zu müssen, dann sehe ich Medien in der Pflicht, auch genau das wiederzugeben.

  • Ein schwarzer Schwanz ist nunmal ein eindeutige Zeichen von Macht, Unterdrückung und Beherrschung und mit viel Schmerz für Weiße verbunden.

    Also eine deutlich rassistische Aussage, die Aogo da vermeintlich von sich gab. Sozusagen tödlich.


    Ansonsten, es wird von einigen ein Fakeprofil aus AfD-Richtung hinter Nadine vermutet, dem durch Palmer natürlich Geltung verschafft werden muss ;)