Politischer Zoff-Thread oder so

  • Der Welfenprinz war ein echter Freund.


    Genau deswegen waren die politischen Diskussionen mit ihm für mich oft schmerzhaft. Weil da soviel konservatives Feuilleton dabei war, und konservatives Feuilleton finde ich strunzdumm. Das macht keinen Spaß.


    Wo die Diskussion mit ihm doch Spaß gemacht hat: Immer, wenn er seine spezifische landwirtschaftliche und ländliche Perspektive eingebracht hat. Das war sowohl bildend, zu lesen, wie Themen aus dem Blickwinkel diskutiert wurden, als auch kam da natürlich die bürgerliche Widerständigkeit der Landbevölkerung durch. Die mag zwar konservativ sein, aber an sowas kann ich mich als Linker durchaus erfreuen.

  • Hab ich doch selbst geschrieben, dass es die Kurzfassung ist. "Schuld" sind die Republikaner, aber Ursache sind die Demokraten und ihre politische Agenda.

    Tatsächlich lese ich auch oft dass es vielen Leuten bei den etablierten Parteien an Angeboten fehlt (z.B. Männer Themen) und sie deshalb zu den Rechten flüchten weil die das anbieten. Das finde ich furchtbar, ich will nicht dass die Rechten die einzigen sind die mal was richtiges sagen (wenn es denn was richtiges ist). Ist aber auch generell interessant, wie sind die ganzen Parteien entstanden, jeder hat seine Klientel, es reicht ja eigentlich nur eine die allen etwas anbietet, das geht natürlich nicht. Die Grünen kamen doch durch den Umweltschutz, die WASG wegen Hartz IV und die AfD ursprünglich mal wegen dem Euro. Manche Themen setzen sich dann bei allen durch wie Klima und andere eben nicht.


    Ich komme übrigens auch vom Land wenn man so will. Hab mich aber nie als so einer gesehen, wollte immer in die große Metropole.

  • Abwrackprämie und Zuschuss zum Elektrofahrzeug.

    Leute, da fehlt jetzt aber noch der Energiezuschuss und die Versicherungsfreiheit für Stromer 🤔

  • Frau Lambrecht reiste per Staatshubschrauber nach Deutschland und nahm ihr 21 jähriges Söhnchen mit, der davon ein Selfie auf Instagram postete, bevor man sich einen lecker Urlaub auf Sylt postete.


    Die Frau ist komplett lost!

  • Solange er den Flug danach bezahlt ist rechtlich komplett in Ordnung und taugt mMn. nicht für einen Skandal.


    Davon ab, weiß jemand wie die Regelung beim BMVg. ist, darf die Ministerin überhaupt mit privaten Verkehrsmitteln reisen oder muss sie Bundesmittel nutzen?

  • Frau L. erlangt damit bestimmt einen ganz nennenswerten Bruchteil der Bonusmeilen des Herrn Landwirtschaftsministers.

  • Nein, derzeit macht man so etwas nicht.


    Die Regelung, dass dafür nur 1/3 des Lufthansa-Preises gezahlt werden muss, ist schon in sonstigen Zeiten scheisse, aber derzeit hat die Platzpatrone weder ihre Familie durch die Gegend zu fliegen (gerade vor einem Urlaub auf Sylt hat die dort "beruflich" zu tun, na klar...), noch Urlaub zu machen. Auch wenn man nur die Karikatur einer Verteidigungsministerin ist, derzeit hat man im Ministerium zu sein.


    Ernsthaft, die geht garnicht!

  • Nein, auch nicht 1/3 des Lufthansa Preises sondern den vollen Preis eines Fluges in der Economyklasse.


    Politisch ist das ganze sicher anders zu bewerten.

  • stscherer


    Deine Doppelmoral was die Urlaubsgestaltung von Ministerinnen in Krisenzeiten angeht ist aber auch interessant.


    A. Spiegel Fahrt als amtierende Umweltministerin von NRW nach der Ahrtalflut in den Urlaub und wird nach Auffliegen dieses Umstandes von dir hier vehement verteidigt.


    Bei Lambrecht verlangst du das komplette Gegenteil, diese darf in einer Krise keinen Urlaub machen. :ahnungslos:


    Muss man nicht verstehen.

  • Es geht nicht um den Urlaub an sich. Und es geht darum, daß es im Verteidigungsministerium derzeit auf Ministerebene drunter und drüber geht.


    Aber egal, mal Dir ruhig Dein rotes Wölkchen.

  • Wenige Worte lassen eine maximale Interpretation zu.


    1. Sie war nicht über eine Woche / Wochen im Urlaub. Sondern es war ein langes Wochenende. (Ostern??? Google jetzt nicht).



    2. Es gab als die Tatsache zum Skandal aufgebauscht wurde, Bilder vom Wahlkampfauftritt auf Sylt. Urlaub geht anders.


    3. Sie hat lt. den aktuellen Medienberichten auf dem Hinweg noch einen Standortbesuch bei der Truppe.


    Ja es gibt berechtigte Kritik. Aber viele Dinge lösen sich bei realistischer Betrachtung in Luft auf.


    Das Problem ist, dass die Medien der Springer Gruppe seit der Nominierung im Anti-Modus sind. 3 Frau in Folge ist für Teile der Gesellschaft nicht akzeptabel. Dich hätte ich aber in diesem Teil nicht verortet.

  • Ich sehe da kein Problem. Sohnemann belegt einen Platz, der sonst leer geblieben wäre und die Kosten werden übernommen.


    Sie hätte, statt Nordfriesland, auch einen Standort in Bayern besuchen können, wenn sie anschließend nach Sylt möchte. Ökologisch sehr sinnvoll :kopf:

  • Die üblichen Verdächtigen wird es sowieso in ihrem Bild nicht tangieren, trotzdem:


    1. Urlaubsreisen sind weder bei Landes- noch bei Bundesminister:innen ein Rücktrittsgrund. Und unsere Verteidigungsministerin nervt mich schon längere Zeit aus ganz anderen Gründen, da ist die nunmehrige Geschichte wirklich nur ein weiteres Puzzlestückchen.


    2. Bei der Landesministerin hat die Urlaubsreise lange Zeit niemanden interessiert, im Vorwahlkampf wurde sie erst interessant. Vielleicht war die Reise auch einfach zu dezent und die Anwesenheit der Ministerin in der akutuen Situation auch zu unwichtig. Aber was weiss ich schon von den Strukturen in einem Ministerium.


    3. Die Anwesenheit einer Verteidigungsministerin in ihrem Ministerium allerdings dürfte derzeit dringend erforderlich sein, weil da nahezu stündlich wichtige Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen sind, und zwar auf minsterialer Ebene, auf Regierungsebene durch Vorbereitung des Ministeriums und auf parlamentarischer Ebene, ebenfalls durch Vorbereitung des Ministeriums.


    Aber mal davon ab, ich finde halt die Umstände dieser Reise ziemlich ätzend:


    1. Muss man wirklich in Deutschland für Sachen wie Truppenbesuche und Wahlkampfauftritte mit dem Hubschrauber rumfliegen?


    2. Das Bataillon Elektronische Kampfführung in einer ortsfesten Aufklärungsstation benötigte als derzeit wichtigste Einheit einen Truppenbesuch - während die Bundeswehr gleichzeitig sehr viele Truppen direkt an die Grenze vom Kriegsgebiet verlegt (sicherlich keine schöne Situation für die beteiligten Soldatin:innen und ihre Familien)?


    3. Ist es wirklich nur ein Zufall, dass Bramstedtlund genau 24 Minuten bzw. 21km von Niebüll entfernt ist und damit der wohl nächste Bundeswehrstandort zum Abfahrtsbahnhof des Syltshuttles?


    4. Warum hat Frau Lambrecht (von mir aus mit ihrem Sohn) nicht die "Minister:innen-Kolonne" - also den Dienstwagen - bis Bramstedtlund genutzt, wenn sie diese/den dann doch ab Bramstedtlund bis nach Sylt nutzte?


    5. Musste der Urlaub dann auch noch samt Begleitumständen über soziale Medien bekanntgemacht werden?


    Aber natürlich kann man eine komplett andere Einstellung zu der Sache und der Ministerin haben als ich.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer () aus folgendem Grund: Es fehlte ein "was"