Politischer Zoff-Thread oder so

  • Nehme ich dir nicht ab. Du hast das in einem Zusammenhang gesagt "geheucheltes Horrorszenario", also dass sich die Kritiker eigentlich gar nicht für die Situation interessieren und nur völlig übertreiben. Wenn du ehrliche Kritikpunkte annehmen würdest, wieso schreibst du das dann?

    Zweitens, du hast die Annahme, dass das "rechte Lager", keine Ahnung, wen du dazu zählst, keine konkreten Kritikpunkte hätte, außer eine Falschdarstellung über ihre Kartoffelkolumne. Es gab aber durchaus wiederholt auch andere Argumente, zum Beispiel ihre Versuche muslimische Islamkritiker aus ihren Opfergruppen rauszukicken, ihre Vorwürfe an Seehofer einer Nazideologie nahezustehen, weil er den Begriff Heimat verwendet hat, ihr Versuch Reportagen von SpiegelTV über arabische Clans als rassistisch zu klassifizieren, indem sie den Negativpreis Goldene Kartoffel verliehen hat (Der Begriff wird von ihr also durchaus in anderen Umständen benutzt) und die Behauptung, dass deutsche Krankenhäuser Menschen mit Migrationshintergrund bei einer möglichen Triage benachteiligen würden. Es gab bestimmt noch weitere Kritikpunkte.


    Ich verstehe ja, warum sie so aufgeregt getwittert hat, es ging um Medienaufmerksamkeit und darum das Thema am Laufen zu halten, um Gelder vom Staat für ihre Projekte zu generieren. Aber jetzt verschämt alles wieder zu löschen und zu relativieren, um an einen besonders großen Fleischtopf zu kommen ist schon etwas dreist. Kritik wird dann als rechte Kampagne abgetan, wie so oft. Darauf sollte man nicht hereinfallen.

  • Über die Kartoffelkolumne und die gelöschten Tweets gab es einen von mir wahrgenommen Shitstorm auf Twitter, der sicher auch in anderen Sphären des Internets stattfand.


    Fällt mir aber immer schwer diese Bubble unter einem Begriff zu subsumieren. Rechte? Konservative? Rechtskonservative? Rechtspopulisten? Besorgte Biodeutsche?


    Auf jeden Fall war der Tenor dieser begrifflich nicht zufriedenstellend abgrenzbaren Gruppe, dass man den Bock zum Gärtner macht, weil Ataman Deutsche als Kartoffeln diskriminiert.


    Und da sind wir dann wieder bei Heuchelei und den fragwürdigen Moralvorstellungen dieser Bubble. Denn einerseits solle doch nicht immer die Sprachpolizei anrücken oder die PC-Keule geschwungen werden, andererseits ist Kartoffel aber eine untragbare und Wut auslösende Diskrimierung? Spaghettifresser oder Kümmeltürke ist eben derb, aber nicht diskriminierend oder gar rassistisch, aber Kartoffel schon?


    Ich meine, wenn die sich ehrlich verletzt fühlen, müssten die bisheriges Weltbild mal hinterfragen. Sollte man vielleicht doch mal drüber nachdenken, dass Musel, Nafri, Neger usw. nicht “das wird man doch wohl nochmal sagen dürfen” sind, sondern diskriminierend?


    Nee, wird natürlich nicht in diese Richtung reflektiert, denn “das wird man doch wohl noch sagen dürfen” ist das Privileg der weißen Mehrheitsgesellschaft ohne Migrationshintergrund und das soll es in deren Augen auch bleiben. Die Minderheiten haben in diesem Weltbild eben kein Anrecht darauf.

  • 1. Die CDU hat zwar noch das C im Namen, aber mehr steckt da nicht drin. Zudem gibt es sehr viele qualitative Unterschiede zwischen der CDU und den Taliban die einen solchen Vergleich eigentlich schon von Grund auf verbieten, ganz abgesehen von den unterschiedlichen Herangehensweisen an Politik im Christentum und Islam. Gibt noch tausend andere Sachen die es völlig blödsinnig erscheinen lassen CDU und Taliban auch nur in die Nähe zueinander zu bringen.

    2. Es wurde so dargestellt, dass es ein christliches Netzwerk gibt, dass im Hintergrund die Fäden zieht.

    3. Meines Wissens war das kein Urteil sondern behördliche Entscheidungen, die als im Gegensatz zu einem Urteil des EGMR stehend angesehen wurden. Da müsste man sich vor der Empörung die Einzelfälle genauer anschauen. Homosexualität im Asylverfahren zu beurteilen ist ein sehr schwieriges Unterfangen. So wie ich das verstanden habe, war das Argument, dass die Betroffenen weder im Heimatland, noch in Deutschland ihre Sexualität öffentlich bekannt gemacht haben, deswegen könnte es Ihnen zugemutet werden bei Rückkehr weiterhin so zu verfahren, da ihre Sexualität offenkundig nicht einem Sinne identitätsbildend sei.

    Aber man kann von niemandem verlangen seine Sexualität oder Religion, im Fall von Christlichen Konvertieren, zu verheimlichen. Aber die Argumentation war vermutlich, wer das in der Vergangenheit und Gegenwart verheimlicht der hat kein ernsthaften Grund. In Einzelfällen kann es bestimmt auch zu Fehleinschätzungen kommen und Begründung ist auch nicht zwangsläufig schlüssig, aber deswegen gibt es ja das Klageverfahren, um festzustellen, ob die Homosexualität nur aus asyltaktischen Gründen vorgetragen wurde oder nicht.


    4. Minderheiten sind entgegen der Ansicht mancher Linker keine homogene Gruppe mit gleichen Bedürfnissen. Viele Latinos in den USA befürworten die Republikaner, weil sie entweder schlechte Erfahrungen mit Sozialismus gemacht haben oder religiös-konservativ sind.

    5. Ok.

    6. Das ist nur ein Link zu einem bereits bekannten Sachverhalt. Meine Erläuterung, warum der Begriff Konservative Revolution wenig bis nichts mit NS zu tun hat, habe ich ja bereits geliefert.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiebitz ()

  • Dann wird die sog. Konservative Revolution noch mit Nazireden in Verbindung gebracht, was theoriengeschichtlich nicht zusammenpasst.

    Selbstverständlich passt das zusammen. Armin Mohler hat diesen Begriff nach dem II. Weltkrieg 1949 in den Diskurs eingeführt. Es ist eine Biographie- und Bibliographie-Sammlung für Persönlichkeiten, die sich während der Weimarer Republik antiliberal, antidemokratisch, antiparlamentarisch, antiegalitär geäußert haben, und deren Ideen dem III. Reich Vorschub geleistet haben. Nicht alle davon wurden überzeugte Nazis, Moeller van den Bruck, Oswald Spengler, Carl Schmitt sind prominente Vertreter die direkt mit der Nazi-Ideologie in Verbindung stehen.

  • Dann wird die sog. Konservative Revolution noch mit Nazireden in Verbindung gebracht, was theoriengeschichtlich nicht zusammenpasst.

    Selbstverständlich passt das zusammen. Armin Mohler hat diesen Begriff nach dem II. Weltkrieg 1949 in den Diskurs eingeführt. Es ist eine Biographie- und Bibliographie-Sammlung für Persönlichkeiten, die sich während der Weimarer Republik antiliberal, antidemokratisch, antiparlamentarisch, antiegalitär geäußert haben, und deren Ideen dem III. Reich Vorschub geleistet haben. Nicht alle davon wurden überzeugte Nazis, Moeller van den Bruck, Oswald Spengler, Carl Schmitt sind prominente Vertreter die direkt mit der Nazi-Ideologie in Verbindung stehen.

    Hab ich weitestgehend so geschrieben. Aber die Nazis haben sich auf den Begriff eben nicht traditionell berufen. Das war die Ausgangsaussage.

  • TAZ - Flucht nach Europa: Atemberaubender moralischer Verfall


    Zitat

    Nun aber wird offenbar, dass die griechische Polizei auch Flüchtlinge selbst für die Pushbacks in Dienst nahm – also Menschen, die ihnen ausgeliefert sind und durch die weitgehende Entrechtung in einer klaren Zwangslage stecken. Diese wurde offenbar gezielt ausgenutzt. Die Polizei versprach den Männern die ansonsten praktisch unerreichbaren Aufenthaltspapiere, so die Berichte. Infamer geht es kaum.

  • Ja. Genau darum wird es gehen...

    Da bin ich mal gespannt. In dem Viertel in dem ich wohne, stammen die Häuser mit Masse aus den 1960'er Jahren. Zumeist wurde regelmäßig saniert. Das heißt Fenster aus den 1990'er bis 2000'er. Heizungen ebenso. Wir haben vor 10 Jahren Dach und Außenwände gedämmt, Fenster zum Teil ausgetauscht.

    Jetzt die sehr gut funktionierende Heizung aus 1999, die Hälfte der Fenster oder besser alle, alle 10 Jahre alten Heizkörper rausschmeißen und auf den Wohnraum im Keller verzichten, weil nicht so ohne weiteres dämmbar, nur um eine Wärmepumpe zu installieren, die alleine das Haus nicht heizen kann... alles Traumtänzerei... das hab ich alles rauf und runter gerechnet. Aber ich lass mich gerne überraschen.

  • Ja gut, wenn bei deinem Haus eine Wärmepumpe nicht möglich oder sinnvoll ist, ist es in der Tat völlig sinnbefreit, dass sich der Minister mit Vertretern der Industrie und Wohnungswirtschaft zusammensetzt.

    • Offizieller Beitrag

    In meinem Haus (rund 126 Jahre alt) wird auch niemals eine Wärmepumpe eingebaut werden. Daher gehe ich schon davon aus, dass die sich da treffen und Dinge besprechend und dann feststellen "aber für 535s Haus gilt das nicht!"

    Aber es gibt ja genug Häuser, in denen das geht und sinnvoll ist. Und da könnte (KÖNNTE!) man ja mal besprechen, wie man das forciert und ob überhaupt. :)

  • Wenn es möglich und sinnvoll ist, super... nur wer aktuell über eine neue Heizung für ein älteres Haus nachdenkt hat schnell ein Problem, wenn es nicht Gas oder Öl sein soll.

    Einmal editiert, zuletzt von RedSchorse ()

  • Könnten wir dann bei anderen auch gleich so handhaben. Wenn es nur einen gibt, für den Neuerungen aus triftigen Gründen keinen Sinn machen, werden die ganz zu den Akten gelegt.

  • Das ist doch Quatsch und so meine ich es auch nicht...sollte mein erster Satz auch sagen.

    Nur was sollen die "Bestandskunden" machen? Fernwärme kommt hier nicht... vielleicht kommt mit Wasserstoff mal eine Lösung.

  • Aus gut unterrichteter Quelle weiß ich, dass es beim Wärmepumpengipfel nicht um das Unmögliche, sondern das Mögliche gehen soll.

    So geht es vor allem darum im Neubau das Delta zwischen 51% (aktueller Anteil WP im Bereich Neubau) und 100% zu verkleinern (bzw. die nach wie vor 34% Gasheizung zu Gunsten der WP schrumpfen zu lassen).


    Da stellt sich aber auch die Frage, ob Industrie und Handwerk auch produzieren, liefern und montieren können, wenn wir ab 2023 x WP mehr benötigen.


    Macht irgendwie Sinn sich da mal zusammenzusetzen.