Politischer Zoff-Thread oder so

  • Wer dort hinfährt, muss doch damit rechnen, dass er mit Schlagstöcken und Pfefferspray konfrontiert wird. Dass die Polizei nicht vorher fragt, ob man Schotterer oder Steinwerfer ist, ist wirklich gemein von diesen Faschisten.

  • Das konnte die römische Armee vor 2000 Jahren bereits besser. Oder haben die linken Systemverbesserer die Gräben frisch ausgehoben? :lookaround:

  • Ist die römische Armee doch an den nackten, bekifften Germanen im Teutoburger Wald vorbeigekommen? Haben sie etwa ein Endlager für ihren dekadenten Müll, weit außerhalb des eigenen Imperiums erkunden wollen? Faszinierend! Vielleicht sind die Wendländer gar die Nachfahren lateinischen Ursprungs und beharren nur darauf, die Müllkippe als erstes entdeckt zu haben? Ich glaube, jede Menge Geschichtsbücher werden bald umgeschrieben.

  • Wer dort hinfährt, muss doch damit rechnen, dass er mit Schlagstöcken und Pfefferspray konfrontiert wird.


    Das ist sicherlich richtig. Soweit ist es schon gekommen.
    Trotzdem steckt in mir irgendwo irgendwas, das sich wünscht, das die Herren und Damen der Sprüh- und Knüppelfraktion mal ohne Helm, Knüppel und Spray einem gleichwertigen "Gegnern" gegenüber stehen.

  • Ich kann einfach übertrieben hartes Vorgehen gegen teilweise Kinder, Jugendliche, Frauen und "Wehrlose" nicht nachvollziehen und ich halte das für feige, zumal es auch Beispiele gibt, wo die Polizei sich an vermeintlich gefährliche Gegner nicht herantraut. Ist letztendlich aber nur ein Gefühl und hat nichts mit Rationalität zu tun. Das die Polizei bei solchen Demos andere Aufgaben hat und es nicht um sportliche Fairneß geht ist mir schon klar, blendet mein "Gefühl" aber aus. Ich würde den Job nicht machen wollen. Durchsetzen von Dingen, die mich evtl. selbst ankotzen. :krank:

    Einmal editiert, zuletzt von CR1896 ()

  • Der Volksentscheid über den Stuttgarter Bahnhof ist heute übrigens gelaufen. 53% 59% waren für die Tieferlegung. Der Streit wird aber weitergehen, vor allem, weil die 4,5 Mrd-Kostengrenze (3 Mrd reguläre Plankosten + 1,5 Mrd für alle Eventualitäten, die allerdings schon beim Spatenstich eingetreten waren) kaum gehalten werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld () aus folgendem Grund: In Stuttgart waren's 53, in BaWü 58,8%

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde den Job nicht machen wollen. Durchsetzen von Dingen, die mich evtl. selbst ankotzen. :krank:


    Um so mehr müsste man - zumindest grundsätzlich - froh darüber sein, dass es jemanden gibt, der den Job macht.
    Nochmal: Ich will auch nichts schön reden, aber ich bin persönlich davon überzeugt, dass die meisten Polizisten alles andere als "knüppelfreudige Feiglinge" sind. Und ich bin auch davon überzeugt, dass viele von denen, die als "wehrlos und unschuldig" bezeichnet werden, eben dieses nun auch wieder nicht sind.
    Ich betone nochmal:
    1.) "die meisten"
    2.) "viele"
    Und das gilt - wie gesagt: meiner Meinung nach - sowohl im Wendland, als auch im Stadion.


  • Ja, da sollte man froh sein. So ganz uneigennützig sind die Motive der Berufswahl ja aber nicht (versprochene Aufstiegschancen, Beamtenlaufbahn usw.).
    Davon mal abgesehen stimme ich Dir zu, es sind mit Sicherheit nicht die meisten "knüppelfreudige Feiglinge". Aber diejenigen die es sind, sollten von den anderen Kollegen dementsprechend ausgegrenzt und nicht noch gedeckt werden.
    Was Wehrlosigkeit angeht bin ich zwar anderer Meinung, was Unschuldigkeit angeht gebe ich ich Dir aber recht. Ob das die teilweise eingesetzten Mittel rechtfertigt steht jedoch auf einem anderen Blatt.

  • TAZund dapd (find grad keinen Link) berichten von diversen Angriffen auf Journalisten und Beschlagnahmungen von Presseutensilien. Die DJU hat schon an Freitag Pressemitteilungen rausgebracht, wo die Polizei wegen Einschränkung der Presse kritisiert wird.
    Die Podcastern von Metronautwurde ein Redaktionsbus mit Equipment beschlagnahmt. Auf dem Protokoll fand sich dann eine angebliche Radiosende-Möglichkeit, die aber ein paar Stunden später zurückgenommen wurde (Unterschieben von Beweisen?!?).


    Scheinbar hält die Polizei nicht viel von Pressefreiheit.

    • Offizieller Beitrag

    Der Volksentscheid über den Stuttgarter Bahnhof ist heute übrigens gelaufen. 53% 59% waren für die Tieferlegung. Der Streit wird aber weitergehen, vor allem, weil die 4,5 Mrd-Kostengrenze (3 Mrd reguläre Plankosten + 1,5 Mrd für alle Eventualitäten, die allerdings schon beim Spatenstich eingetreten waren) kaum gehalten werden kann.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass sich da bei mir klammheimlich Freude breit macht. Gar nicht einmal wegen des Bahnhofs (von dem mir persönlich nun wirklich nicht klar ist wie notwendig er ist), sodern eher deshalb, weil einmal gut gezeigt wurde, dass "Lautstärke" nicht gleichbedeutend ist mit "Mehrheit". Wenn ich das mal so simpel ausdrücken darf.
    Nicht falsch verstehen: Natürlich soll man für seine Überzeugungen auf die Straße gehen dürfen. Natürlich auch mit Radau und Rabatz - wenn es sein muss.
    Aber letztlich zeigt sich hier ja doch:
    Nein, die CDU hat Stuttgart 21offensichtlich nicht gegen den Willen der Bürger durchgepeitscht.
    Nein, eine Volksabstimmung scheitert nicht am ungerechten Quorum.
    Nein, "wir" sind nicht "das Volk" - sondern genauso eine Interessengruppe, wie die andere Seite.


    Das gefällt mir.
    Wie gesagt eigentlich unabhängig davon, worum es dabei eigentlich geht.

  • Aber der ganz große Schwung ist raus; die Zahl der aktiven Widerständler wird sich deutlich verringern, vermute ich mal. Wie bei einer Elf, die drei Spieltage vor Schluss neun Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat und grade gg. diesen verloren hat.


    Spannend könnte es nur dann noch einmal werden, wenn sich einigermaßen zeitnah erweisen sollte, dass die Kostenschätzungen weit untersetzt sind. Dann wird´s noch mal aufflackern, am Bau selbst aber wohl nix mehr ändern.

  • Ich schaue lieber darauf, worum es in Stuttgart tatsächlich geht. Es geht um Immobilien. Die Entscheidungsträger haben sich daran finanziell beteiligt. Die Neubaustrecke nach Ulm ist für den Güterverkehr ungeeignet. Frankfurt und München (mit den meisten Fahrgästen Deutschlands, übrigens auch Kopfbahnhöfe) haben sich von der gleichen Idee verabschiedet; diese stammt noch aus den 80er Jahren und ging von völlig anderen Verhältnissen und Entwicklungen aus. Und die öffentliche Kostenplanung war gelogen. Plötzlich spielen Milliarden keine Rolle mehr.


    Wenn es heißt, daß es um die Zukunftsfähigkeit der Stadt gehen soll, dann befürchte ich fast schon, Stuttgart hätte noch überhaupt keinen Bahnhof. Ich war da zum Glück schon mal. Bahnhof tatsächlich vorhanden. Hat auch alles funktioniert.


    Das Geld wird tatsächlich gebraucht. Für den Ausbau des Güterverkehrs den Rhein entlang bis zur Schweiz (die bauen schon einen entsprechenden Tunnel durch die Alpen). Für die Y-Trasse zum neuen Tiefseehafen Wilhelmshaven. Für die Instandhaltung des bestehenden Netzes. Für die Renovierung vieler alter Bahnhöfe in der Provinz. Da man Geld aber nur ein Mal ausgeben kann, wird es eng, nech?


    Ich habe schon letztes Jahr dieses Interview gepostet. Es läßt keine Fragen offen.