Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ganz genau.
    Man fragt sich, wie wenig die Zitronenfalter Volksvetreter von einer unabhängigen Presse und den Wählern generell halten müssen, um sich so dämlich zu verhalten.

  • Die AfD wird mindestens im Osten einziehen. Insofern hinkt es ein wenig, die FDP anzuführen (auch wenn Du in meinen Augen recht hast!).


    Der DLF ist seit ein paar Tagen recht griffig bei dem Thema und hat gestern (oder vorgestern) den Spitzenkandidaten der Grünen in BW ziemlich dünn aussehen lassen. Gott, war das erbärmlich, wie der rumgerudert hat. :kotzen:

  • Das hat aber Tradition beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Mit dem Argument, nur im Landtag vertretene Fraktionen einzuladen, hat man schon immer gern die FDP ausgegrenzt, wo sie draußen war. In mindestens einem mir bekannten Fall sogar, als der eingeladene CDU-Spitzenkandidat dem Landtag selbst gar nicht angehörte. Insofern ist es beachtlich, dass jetzt, wo es die AfD trifft, ihr mehr Kommentatoren beispringen.


    2011 war in BaWü die Linkspartei dabei, obwohl sie dort nicht im Landtag saß, darauf kann sich der SWR also nicht unbedingt beziehen

  • Die AFD nicht einzuladen ist ein Fehler. Man muss sich mit denen auseinandersetzen. Ausgrenzen ist Blödsinn.

    Anders geht es nicht, genau. Insbesondere auch deshalb, weil viele AfD-Anhänger sich nur noch in eigenen Netzwerken bewegen und Gegenargumenten kaum begegnen. Da hätte man im TV die Chance, manch einen von denen vielleicht noch rüberzuholen.

  • TheMenace, vielleicht mal darüber nachgedacht, dass diese Forschung auch deshalb einen "linken", oder sollten wir besser sagen: stärker auf Solidarität und Umverteilung oder auch Beseitigung struktureller Nachteile (wie Bildung) ausgerichtete Modelle abzielenden Einschlag bekommt, weil man sich dort gründlich und differenziert mit den Problemen der Menschen auseinandersetzt? Weil man ein Verständnis für individuelle und strukturelle soziale Probleme bekommt, das über bloße Schwarz-Weiß-Kategorisierung wie "fleißig/faul", "dumm/klug", "kriminell/ehrlich" und - leider ist es so - das häufig anzutreffende Schubladendenken in Bezug auf Menschen hinausgeht? Ja, dann mag man vielleicht irgendwann begreifen, dass die Marktwirtschaft - selbst die soziale - auch eine Menge Verlierer hinterlässt. Leute, die das Tempo nicht mitgehen können, aus welchen Gründen auch immer.


    Und ich glaube, dass eine kritische Auseinandersetzung mit Arbeitgeberpolitik etwas anderes ist als eine klare Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft. Selbst bei etwas kämpferischer Rhetorik. Die SPD (und stark überwiegend selbst die Linke) fordern weder subtil noch offen, alle Arbeitgeber in den Knast zu stecken oder zu enteignen, nur weil sie Arbeitgeber sind. Die "Neue Rechte" hingegen fordert subtil oder z.T. auch offen "Ausländer raus" und "keine Ausländer rein", weil sie Ausländer sind. Oder auch die Forderung nach "deutscher Leitkultur", die im völligen Widersprich zu einer pluralistischen Gesellschaft steht und schärfer weitergedacht im Grunde auch die Demokratie durch ein autoritäres System ersetzen müsste, damit niemand ausschert. Schlechtes Beispiel.


    Womit man perfekt zum Thema überleiten kann: Genau mit solchen Argumenten kann man auch die AfD bloßstellen. Insbesondere, wenn man sie um Belege und Quellen für ihre Thesen und Anklagen bittet - und um ihre politische Programmatik jenseits der Flüchtlingsunterbringung. Neu ist mir auch, dass insbesondere Sozialdemokraten, die sich ja so gerne auf ihre Tradition berufen, solchen Debatten neuerdings aus dem Weg gehen müssen. Von Herbert Wehner bis Otto Wels würden sie sich im Grabe umdrehen, von August Bebel oder Rosa Luxemburg ganz zu schweigen. Die hätten so eine Gelegenheit nämlich nicht ausgelassen, um rechtspopulistischen Vollidioten argumentativ richtig in die Eier zu treten. Bei den Grünen fallen mir da auch diverse ein.

  • Diese Ausladung ist auf jeden Fall extremst ungeschickt.
    Die -gestern geschlossene- Kommentarseite des SWR war voll von "ist ja auch nicht anders als in Polen" . Schön Wasser auf die Mühlen der besorgten Burger. Und da wir schon in dem zeitrahmen sind, in dem das Wahlergebnis davon beeinflusst wird, kann man das auch als extrem dämlich bezeichnen.
    Im Landtag hin oder her.......... die AfD hat in den Umfragen im Moment 11%, da kann man nicht einfach so tun als ob die nicht da wären.


    Unabhängig davon und sowieso schon immer bin ich der Meinung, dass man sich mit dieser coleur am besten damit auseinandersetzt, dass man sie auf die Bühne holt(egal ob Parlament oder TV).
    Es folgt doch eh jedesmal zuverlässig die suizidale Demaskierung.


    Es gibt allerdings auch die (V)Theorie, dass es der -diesen Vorgang abnickende- SWR-Chef vorhat der -ihm nahestehenden?- CDU zum Siege zu verhelfen.......... zu dann auch seinem eigenen Nutzen. :lookaround:

    Einmal editiert, zuletzt von Welfenprinz ()

  • Tja, blöd für diese VT, dass die Klöckner selbst ihre Teilnahme daran abgesagt hat aus Protest gegen diese Ausladungen (AfD, FDP und Linke)

  • :daumen: Mr. Mo


    Noch ergänzt darum, daß die "Neue Rechte" (aber auch die CSU) unsere Gesellschaft schädigen. Unser Land braucht dringend Zuzug von Menschen, weil sonst weder Gesellschaft noch Wirtschaft aufrecht erhalten läßt. Diese Leute sind einfach nur dumm.

  • Nein Stephan,"müsste" man nicht.


    Da reicht der gesunde Menschenverstand und die Führungskraft eines wirklich unabhängigen Intendanten um zu entscheiden,dass es sinnvoll ist -derzeit- die AfD zu so einer Debatte einzuladen , die fliegenden yogis aber nicht.
    Calatorta,Dummheit ist hier kein anzuwendendes Kriterium. Erstens weil strittig,zweitens weil auch Dumme ein Recht darauf haben ihre Position vertreten zu sehen.

  • @theMenace


    Es geht um Arbeitgeberpolitik und nicht um Arbeitgeber. Kritik an Arbeitgeberpolitik ist nicht Aufruf am Mord an Arbeitgebern. Außer man möchte eine Linie ziehen von linker Kritik zu Aktionen der RAF.

  • "Schärfster"(gefährlichster) konservativer im Moment ist übrigens Roland Tichy. Gegen den sind alle AfDler Praktikanten.


    Ja Stefan,das ist so. Du weisst selbbst,was man in einer Funktion "vertretbar" entscheiden kann ohne eine Dienstvorschrift bis zur achten Nachkommastelle als Vorlage haben zu müssen

  • Naja, und er möchte halt gerne wissen, warum man diese Linie nicht ziehen sollte, aber die von der Jungen Freiheit zu rechtem Terror. So verstehe ich ihn zumindest.

  • @theMenace


    Es geht um Arbeitgeberpolitik und nicht um Arbeitgeber. Kritik an Arbeitgeberpolitik ist nicht Aufruf am Mord an Arbeitgebern. Außer man möchte eine Linie ziehen von linker Kritik zu Aktionen der RAF.


    Bei theMenace ist das aber nicht überraschend, dass er diese Paralellen zieht. Der hat wahrscheinlich immer noch Angst vor den "Roten Socken".

  • Naja, und er möchte halt gerne wissen, warum man diese Linie nicht ziehen sollte, aber die von der Jungen Freiheit zu rechtem Terror. So verstehe ich ihn zumindest.



    Der rechte Terror findet gerade alltäglich statt. Durch Abbrennen von Flüchtlingsunterkünften und durch Gewalt auf Ausländer. Menschen, die gegen rechte Meinung Position ergreifen werden mit Gewalt bedroht. Und wenn ich mir dann die Homepage der Jungen Freiheit so anschaue, dann stelle ich fest, daß sie genau auf die Personen zeigt und nicht für eine demokratische und gewaltfreie Auseinandersetzung wirbt.


    Und damit habe ich mich sehr zurückhaltend ausgedrückt.

    • Offizieller Beitrag

    Ja Stefan,das ist so. Du weisst selbbst,was man in einer Funktion "vertretbar" entscheiden kann ohne eine Dienstvorschrift bis zur achten Nachkommastelle als Vorlage haben zu müssen

    Mein "Ist das so?" bezog sich nicht auf die Frage, ob ein Intendant das alleine entscheiden können sollte - sondern auf den Teil mit dem "gesunden Menschenverstand" der sagen soll, dass es sinnvoll sei, die AfD einzuladen.



    Was ich sagen will: Ich sehe keinen Unterschied zwischen AfD, NPD, Junge Freiheit und diesem ganzen anderen rechten Gesocks.