Politischer Zoff-Thread oder so

  • 1. Auch wenn du es in Anführungsstriche gesetzt hast,zeugt deine Aussage von sehr selektivem Blickwinkel. Ich gebe gerne zu,dass die Frequenz meiner Äusserungen nervig sein kann.Stilistisch,in der Wahl von Säbel oder Florett, bin ich im hier üblichen Verhaltenskorridor. Wenn dir ein exceljunkie alle Stellungnahmen zur FDP herausfiltert,wirst du feststellen,dass ich nicht hassig sondern im Gegenteil sehr moderat bin.
    Nein,ich hasse keine politische Partei. Nicht mit und nicht ohne Anführungzeichen.


    2. Eine individuelle Schilderung wie jeder von uns zu seinem politischen Standpunkt gekommen ist? Kann nils noch 3server dazu mieten?


    Kurz,unvollständig(und somit auch potentiell missverständlich):
    alle deutschen Naturschutzbewegungen sind aus ihren Wurzeln(darin unterscheiden sie sich signifikant von anderen europäischen) schwärzer als der schwärzeste Bärenarsch und haben sich dazu noch mit brauner Sosse bis zur Halskrause vollgesogen.


    Die Lossagung davon ist nur unvollständig gelungen und spiegelt sich heute noch in diversen Einzelheiten wie z.B.äusserst absurden Autarkievorstellungen, Lenkung von Geist und Forschung nieder.
    Reicht das für Samstag nachmittag?

  • alle deutschen Naturschutzbewegungen sind aus ihren Wurzeln(darin unterscheiden sie sich signifikant von anderen europäischen) schwärzer als der schwärzeste Bärenarsch und haben sich dazu noch mit brauner Sosse bis zur Halskrause vollgesogen.


    Interessanter Gesichtspunkt, der oft übersehen wird.

  • Dahl,schräg.
    Wir Leben in einer Republik ,in der Lebensleistungen von Tappert bis Grass demoliert werden,weil die als 17jährige unter für uns nicht nachvollziehbaren Umständen der Waffen SS beigetreten worden sind.


    Baldur Springmann ist als erwachsener Mann dem Stahlhelm,der Reichswehr ,der SA ,der SS und der NSDAP beigetreten. Ohne Zwang und Kriegsendpase.


    War nach 45 in diversen Naturschutzverbänden tätig,und zwar immer programmatisch wirksam.
    Gründungsmitglied der Grünen,nicht ausgeschlossen sondern von selbst ausgetreten.
    Die Person,nicht sein Geist und nicht sein Programm. Insbesondere der komplette Reichsnährstands Bioregionalitätskrempel geht komplett auf seine Kappe. Undiskutiert,unaufgearbeitet,unwidersprochen.



    Aber das ZDF zeigt keine Tappert -Filme mehr. :rofl:
    Das nenne ich schräg.


    So,ich gehe jetzt aber in den wundernatürlichen Deister. Auf den Hohenstein gucken. :D
    Ihr könnt euch ja derweil mit Figuren wie Günter Schwab und der Vogelmutti beschäftigen.

  • Springmann ist von selbst ausgetreten, weil er zuvor in der Partei marginalisiert worden war. Man muss nicht alles durch Ausschlüsse regeln. Jedenfalls ist es schräg, von einer Person bzw. meinetwegen einem Flügel aus zu generalisieren.
    Zudem ist der zeitliche Kontext zu sehen. Mit Karl Carstens war in der Zeit ein Ex-Nazi und immer noch Deutschnationaler Bundespräsident. Da haben sich die Konservativen nicht groß dran gestört.

  • alle deutschen Naturschutzbewegungen sind aus ihren Wurzeln(darin unterscheiden sie sich signifikant von anderen europäischen) schwärzer als der schwärzeste Bärenarsch und haben sich dazu noch mit brauner Sosse bis zur Halskrause vollgesogen.


    Interessanter Gesichtspunkt, der oft übersehen wird.


    Interessant, dass Du auf der "Linken" nicht für "Differenzierung" eintrittst - als die Du Deine platte Pegida-Verteidgung im Frühjahr geadelt hast..

    2 Mal editiert, zuletzt von Dahl ()

  • Ich weiß immer noch nicht, was Du mit "Links" meinst. Wobei solche Begriffe chronisch überbewertet werden.


    Die Grünen sind für mich mindestens seit Mitte der 80er nicht mehr "links". Haben sie dann schön bestätigt, sobald sie in Regierungsverantwortung kamen.

  • So links wie verwöhnte Bürgerkindchen von Marx bis Bader eben sein könnte. Die soziale -also asoziale- Seite der Grünen wäre nach der braunen Naturschutzsuppe einer der nächsten Kritikpunkte.


    Was mitte der achtziger Jahre passiert ist,ist auch ein anerkennenswerter Vorgang ,um auch mal was positives abzulassen. ;)
    In der Querfront zwischen braunen Naturschützern und PolPot-verehrenden K-Grüpplern aus der APO-Bewegung entstand die Lösung im grunde genommen unpolitische Persönlichkeiten von Joschka bis Claudia Fischer in Funktionen und Verantwortung zu schicken.
    Das hat sie als Partei gerettet,ansonsten wären sie den Weg von Schill,yogifliegern oder DVU gegangen.

  • entstand die Lösung im grunde genommen unpolitische Persönlichkeiten von Joschka bis Claudia Fischer in Funktionen und Verantwortung zu schicken.


    Unpolitische Persönlichkeiten? Wie kommst du darauf, dass diese Leute unpolitisch waren?

  • Was verbindest du denn mit J. Fischer? :kichern: politisch. Jetzt sag nicht,weil er mal Steine geworfen hat,ist er linker Revoluzzer.
    C. Fischer ist heute Rädchen in der Verwaltungsmaschinerie. Das ist nichts schlechtes,aber macht deutlich was ich meine.
    Oder könntest du dir so einen Werdegang bei J. Dithfurt(die für mich eine politische Person ist) vorstellen

  • Jetzt sag nicht,weil er mal Steine geworfen hat,ist er linker Revoluzzer.


    Nein, ich finde Steine werfen auch nicht sonderlich politisch.


    Vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen von “politisch“. Für mich ist politisch, wer Gestaltungswillen zeigt. Das kann in Form von Kritik, Engagement in Ämtern oder, oder.... erfolgen. Das macht für mich Menschen politisch.

  • Ja, da hast du recht, wenn man das Wort so interpretiert.
    Also genauer gesagt wäre meine Aussage gewesen "ohne politischen Standpunkt".


    Und für deine Interpretation dann halt ein Wort wie Manager oder Macher benutzen.
    Das impliziert dann eben, dass wenn der Zufalll des Lebenswegs J.Fischer in die Kirche oder zu Daimler verschlagen hätte, er eben Papst oder Schrempffnachfolger geworden wäre. Das wollte ich damit sagen.
    Was man sich eben bei Dithfurt oder Springmann nicht vorstellen kann. :D

  • Also genauer gesagt wäre meine Aussage gewesen "ohne politischen Standpunkt".


    Puh... da habe ich jetzt die Karriere eines J. Fischer nicht mehr so ganz vor Augen, um dem Satz zustimmen zu können. Wenn ich aber an die Zeit vor dem Irak-Krieg denke, hatte er für mich einen klaren politischen Standpunkt. Seine Reden auf der Münchener Sicherheitskonferenz und im Weltsicherherheitsrat haben mir da mal Respekt abverlangt.


    Gut, Fischer gehörte den Realos an und war keinem Flügel zu zuordnen, das kann man natürlich als “ohne politischen Standpunkt“ bezeichnen.


    Manager oder Macher sind für mich nur Fähigkeiten. Das macht einen Menschen noch nicht politisch, da hast du Recht.

  • Fischer und Schröder sind eiskalte Opportunisten von der Fraktion "Ich, icher, am ichsten" die immer auf den größten Trog zusteuern, kleine Umwege durchaus in Kauf nehmend.