Politischer Zoff-Thread oder so

  • Und ein guter Politiker muss natürlich drauf reagieren. Da das ja auch nur Menschen sind, sind deren Reaktionen und Handlungen nicht überraschend.


    Das Ding ist, dass die hiesige Politik hierzulande heute nur das ist: reaktionär. Beispiele (welt)wirtschaftliche Externalisierung oder Finanzkrise, da werden - wenn überhaupt - ein, zwei Schrauben etwas gedreht (bisschen Entwicklungshilfe, Unterbindung vom Cum-Ex-Geschäften), aber ansonsten geht es einfach so weiter...Augen zu und durch, nach und neben uns die Sintflut. Aber immerhin im Schein der Sicherheit. Wirkliches Vertrauen schafft das nicht. Es schürt eher die Ängste fest und schafft damit über kurz oder lang noch mehr Hass, die - im besten Fall, aber zum Nachteil der wechselseitigen Verstärkung - in den sozialen Medien abgeladen wird (ohne zu wissen, wohin das führt, denn Internet ist insofern tatsächlich für alle Neuland).


    Nun, ich war vor Jahren auch noch mit viel mehr Hass in mir, gegen "die da oben" zum Beispiel. Heute verstehe ich sogar, warum Leute wie Winterkorn, Tauber usw. so handeln und denken, wie sie es getan haben. Ich verstehe Sicherheitsmaßnahmen im Glauben an die "richtigere" Moral. Ich verstehe die radikalen Entwicklungen, die sich mit einer Sache nicht aufhalten lassen: Mit Verboten. Präventiv helfen können nur Aufklärung (bzw. (auch) daran orientierter Bildung).


    Ich kann heute ganz gut und ohne Wut unter dem ganzen Scheiß hinwegtauchen, auf Facebook, Politiktalks usw. verzichten, und im ganz kleinen ein wenig dazu beitragen, dass die Menschen wieder mehr hinterfragen, was ihnen von überall vorgesetzt wird. Das kann vom Hass und den zugrundeliegenden Ängsten ein Stück weit freimachen und zu mehr demokratischer Beteiligung, wieder zu mehr Interesse an Mitbestimmung (statt reiner Erfolgsbeteiligung) beitragen, zu weniger reinem Für oder Wider, Schwarz oder Weiß...fängt ja in unserem Verein schon an: Weiter so, keine Mitbestimmung mehr usw., was in seiner Entwicklung die Beschwerlichkeit des Weges unmittelbar aufzeigt. Aber gehen muss ich ihn ja irgendwie doch. Oder tauchen. Ob die Masse nun sehen will bzw. kann oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist schon schräg. Bei mir ist die Linke vorne. Sowohl im wahl-o-mat als auch bei deinwahl.de
    Meine Partei findet sich dagegen immer nur unter "ferner liefen".


    Die Linken vertreten viele Positionen, die sich mit meinen Ansichten decken.
    Aber eben auch viele, die sozusagen gar nicht gehen.
    Das gilt so natürlich sicher auch für die anderen Parteien. Aber die Kröten wären da kleiner.



    Was ich übrigens überhaupt nicht verstehe ist "Die PARTEI".
    Mir erschließt sich das nicht.

  • wenn man mit keiner dieser parteien was anfangen kann und eigentlich das gesamte "system" für krank hält. aber keine sorge, ich wähle die nicht. ich findes das "system" so krank, dass ich nicht einmal den weg ins wahllokal antrete. und wenn ich dann doch mal meine prinzipien über bord werfe und nur wählen gehe, nur um was zu verhindern, dann kriege ich das gegenteil. vielleicht sollte ich fdp wählen.

  • Nur - wozu wählt man die?


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    Ab Minute 1:00.

  • Wegen der Sinnlosigkeit der "anderen"? Weil es auch ein Zeichen ist, die den etbalierten Parteien den Spiegel vorhält? Ich bin jedenfalls froh, dass es Die Partei gibt, ohne sie zu wählen. Allein wegen der Wahlplakate, welche eben jene dumpfe Sinnlosigkeit und scheinheiligkeit aller Wahlplakate repräsentieren. geil war das Plakat, auf dem "Irgendwas" stand.


    Bei mir ist Die Linke auch ganz weit vorne (ganz weit unten, noch unter den Rechten, ist die CDU), gibt eben auch die meisten Überschneidungen. Ich finde auch nicht alles sinnvoll, was die Die Linke will. Nichtsdestotrotz gibt es die meisten Überschneidungen. Und bei den anderen eben noch mehr, was mich stört, weil es dieses "weiter so" oder ein "noch schlechter" verkörpert. Daher kann es für mich nur ein Kreuzchen geben, mit Bauchschmerzen, aber der Hoffnung auf Linderung. Liebe einer große Kröte schlucken als immer wieder ganz viele kleinere... ;)

  • Was ich übrigens überhaupt nicht verstehe ist "Die PARTEI".


    Das Lustige ist: Die Partei kommt bei mir im Wahl-o-maten auf 75%.


    Dabei habe ich keine einzige Forderung des Parteiprogramms im Fragekatalog wiedergefunden.


    Ich finde, die Partei nervt extrem. Bei mir taucht soviel davon im Facebook-Feed auf, dass ich mich inzwischen stark zusammennehmen muss, um die nicht zu beschimpfen. (Regel Nr. 1: Eine inhaltliche Diskussion in FB-Kommentaren ist nicht möglich.)


    EDIT: Ich fände die Partei genau solange lustig und sogar aufklärerisch, als sie nicht tatsächlich wählbar wäre. So wie jetzt wird (satirische) Kritik des Systems zur Unterstützung des Systems.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • man weiß also, dass man mit einer partei die meisten überschneidungen hat, wählt dann aber doch lieber eine andere, weil....ja warum? interessiert mich wirklich. wegen ddr? tradition? das finde ich ja so richtig dämlich. erwähne das nur mal in weiser voraussicht, bis mir hier das nichtwählen um die ohren geknallt wird.

  • Ähm, meinst Du gerade mich? Ist mir nicht ganz klar. (EDIT: War wohl eher auf Stephan gemünzt.)


    Nein, 75% ist bei mir nicht der höchste Wert. (Aber das kannst Du nicht ernst gemeint haben? Die Partei hat offensichtlich anders auf die Fragen des Wahl-o-maten geantwortet, als sie agieren.)


    Dass es überhaupt für soviele Parteien hohe Ausschläge gibt (s. Ramas Werte, z.b.) zeigt mE die generelle Untauglichkeit des Wahl-o-maten und des entsprechenden Politikmodells. (Will das aber gerade nicht ausführen.)


    Ich selber rechne mich _noch_ zu den Wählern, trete aber unbedingt für Nicht-Wähler ein. Ich finde, Nicht-Wähler (ein prominenter ist z.B. Harald Welzer, wenn ich auch seiner spezifischen Begründung nicht zustimme, soweit ich erinner) sollten sich viel klarer positionieren und ihre Position ausformulieren und offensiv vertreten.

  • ne, die frage war eher an stephan gerichtet.


    ich finde den wahl-o-mat eigentlich ganz okay. wer keine lust hat sich mit den eigentlichen wahlprogrammen zu beschäftigen - und im ernst, das machen doch die wenigsten - weiss wenigstens über die übereinstimmung wohin die reise geht.

    • Offizieller Beitrag

    wählt dann aber doch lieber eine andere, weil....ja warum? interessiert mich wirklich. wegen ddr? tradition?


    In meinem Fall ist das so: Ich bin noch gar nicht so sicher, dass ich die auch diesmal nicht wähle.
    Und für mich ist es auch kein allzugroßes Problem, dass das die Nachfolgepartei der SED/PDS ist. Das ist Vergangenheit.


    Schwierigkeiten habe ich mit deren Ansichten zur Außen- und Sicherheitspolitik (z.B.: Austritt aus der NATO). Weil ich diese wirklich gefährlich finde (sollten diese denn jemals umgesetzt werden).

  • Der Wahl-o-Mat ist halt viel zu allgemein gehalten. Da werden max. die Überschriften bewertet, aber die konkrete zu erwartende Ausgestaltung, die sich auch aus den handelnden Personen ergibt, völlig ausgeblendet. Deswegen kann es auch solche Ergebnisse geben, wie oben dargestellt: Man könnte alles wählen, weil es sich nur um ein paar Prozente unterscheidet. H7lfreich finde ich das nicht.

  • Ich finde mit einer Reduzierung von "Die Partei" auf Satire, macht man es sich zu einfach. Martin Sonneborn macht doch im Europaparlament einen super Job.


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    Ich würde gerne auch im Bundestag einen wie Sonneborn sehen/hören, der einmal die Finger in die Wunden legt. Klar, kann man über die Form streiten. Ich persönlich hoffe auf Sumuncu als Direktkandidat in Friedrichshain-Kreuzberg.

  • Schön,svenny. :D


    Beschäftigt sich jemand mit der Bewertung der Umfragen?
    Also: gibt es die Erscheinung,dass AfD-Wähler bei Umfragen ihre Stimme verbergen und aus den 8-10% Umfragewerten am Wahltag evtl. ein 12-13% Ergebnis wird?