Politischer Zoff-Thread oder so

  • Judith Rakers ist schockiert, dass es ausserhalb des Tagesschau-Studios eine Welt gibt.


    Edit: Bezieht sich auf ihren herzzereissenden, ich meine haarsträuebenden Auftritt bei Maischberger.

    Einmal editiert, zuletzt von Sandino ()

  • Überhaupt sind Steuerstraftaten auch bei höchsten Beträgen Vergehen und keine Verbrechen; also die "kleinere" Kategorie von Straftaten, die unser Strafrecht kennt.

    Das stimmt nicht - vgl. § 12 StGB: "(1) Verbrechen sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind.
    (2)
    Vergehen sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit einer
    geringeren Freiheitsstrafe oder die mit Geldstrafe bedroht sind."


    Es gibt durchaus Steuerdelikte, die mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr oder mehr bestraft werden (vgl. den Fall Hoeneß; von daher ist nicht der Einwurf von andremd "unsachlich", sondern Deine darauf folgende Belehrung, denn sie en tbehrt jeder Grundlage).


    Ich frage mich, warum Du hier bagatellisierst, obwohl Du es doch gewiss besser weißt (ich schätze Dich eigentlich so ein, dass Du die juristischen Staatsexamina nicht "gerade eben mal so" bestanden hast, sondern deutlich besser).

  • Locke, sleeper, und Kind dürfen sich gerne das 100-fache von mir verdienen, aber das ihre Kinder mit dem millionenfachen starten empfinde ich schwer ungerecht.


    Ähh, was?


    Es sollte also jeder bei Null starten, wenn man in die Welt losgelassen wird? Und was passiert dann mit dem Geld, was sich das Elternteil erarbeitet hat? Wird zwangsverteilt?


    Ich bin kein Freund davon, sein Geld zu horten oder es über alle Maßen zusammenhalten zu müssen, ganz im Gegenteil. Ich teile es gerne mit Freunden, Familie usw. Aber angenommen, ich persönlich erarbeite mir ein gewisses Maß an Geld im weiteren Lauf des Lebens,
    ist es dann nicht auch meine freie Entscheidung, wem ich das dann später überlasse? Wobei ich definitiv auch kein Freund von "goldenem Löffel" bin.

  • "Mindestmaß"

    Ja, okay und danke, war schon spät - dennoch bleibt der Vorwurf der Bagatellisierung durch den Wechsel auf dieses Feld. Das deutsche Steuerrecht (Abgabenordnung) unterscheidet zwischen Steuerordnungswidrigkeiten und Steuerstraftaten. Letzteres rechtfertigt meines Erachtens dann soch das Vorgehen wie in NRW, besonders wenn es sich um Vorgänge handelt, die mit höheren Haftstrafen (über ein Jahr) bedroht sind.

  • Es sollte also jeder bei Null starten, wenn man in die Welt losgelassen wird?

    Ich finde den Grundgedanken zunächst mal nicht uninteressant.


    Und was passiert dann mit dem Geld, was sich das Elternteil erarbeitet hat? Wird zwangsverteilt?

    Darüber kann man ja diskutieren. Wenn Du aber weißt, dass die Kohle nach Deinem Ableben keinem mehr was nützt - zumindest nicht nach Deinen Wünschen -, dann gehst Du ja vielleicht auch zeitlebens mit einem etwas geringeren Druck durchs Leben.


    Wie gesagt: Auf den ersten Blick nicht uninteressant, der Gedanke, wie auch in diesem Zusammenhang dann vielleicht das bedingungslose Grundeinkommen.

  • Ich gebe zu, der Gedanke "ab Null" ist nicht uninteressant. Habe ich selbst durch für meinen Lebensverlauf.


    Generell hätte ich aber arge Probleme mit dem Gedanken, dass erwirtschaftetes Vermögen, welches bspw. für meine Kinder gedacht wäre, nicht eben diesen zugute kommen würde. Und kann mir, zumindest unter aktuellen Gesichtspunkten,
    kein anderes System vorstellen :ahnungslos: Und ja, dies alles unter dem Aspekt, dass meine Erben geliebte Menschen sind, die es wertschätzen würden.


    Und zum Punkt Druck: Ich sehe für mich, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt meines Lebens, keinerlei Druck, jemandem was zu hinterlassen. Wie gesagt,
    ich musste (ob ich wollte oder nicht) bei Null starten, warum sollten es dann meine Kinder nicht auch können?


  • Tut mir wirklich aufrichtig leid, aber da kann ich nicht mehr folgen. Ich arbeite also 60 - 80 Stunden in der Woche, baue z.B. ein Unternehmen auf, gebe x Menschen Arbeit = Lohn & Brot, und nach meinem Ableben wird das entweder a.) unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt (weil der Staat ja so ein erfolgreicher Unternehmer ist) oder noch besser b.) wird das alles zerschlagen, weil es nicht sein darf, dass ggf. einer meiner Nachkommen das Unternehmen mit den gleichen Grundsätzen und Prinzipien fortsetzt? Und das, obwohl ich mein Leben lang Steuern (also sowohl als Unternehmen, als auch als Angestellter und Konsument) gezahlt habe, und alles was übrig ist bereits versteuert worden ist?


    Ihr habt doch nicht mehr alle Enten im Rennen, um bei einem plastischen Beispiel zu bleiben.

  • Hasi,
    doch bitte nicht so einfälltig.
    Du konntest Dir Deine- vollkommen zu Recht verdienten - Millionen erarbeiten, weil die Rahmenbedingungen geschaffen wurden (Schule, Ausbildung, Studium, ein Rechtssystem, Polizei usw usf).
    Und damit die nächste Generation das auch kann, wird das vererbte halt besteuert. Man könnte auch zu Lebzeiten höhere Steuern nehmen, will man wohl aus politischen Gründen aber nicht.

  • ich find es ja verrückt, dass ein staat überhaupt auf den kauf von geklauten daten-cds zurückgreifen muss um dem kavaliersdelikt steuerhinterziehung auf die schliche zu kommen. wenn man den bogen sehr weit spannt und noch etwas moral mit einfließen lässt, ist steuerhinterziehung einfach die pest. nutznießer der gesellschaft, sollen gefälligst im sinne der solidargesellschaft ihren beitrag zahlen. aber in dieser gesellschaft gilt steuerhinterziehung noch als clever. die romantischen zeiten, die locke da in seinem exkurs über die leiden des jungen unternehmers suggerieren will, ist doch noch aus zeiten des wirtschaftswunder. gibt bestimmt genug unternehmer, die sich ihren mitarbeitern gegenüber verpflichtet fühlen aber das korreliert doch negativ mit der größe des unternehmens. und wenn die leute nicht bereit sind ihren beitrag zu leisten, dann braucht es halt einen starken staat, der dafür sorgt, dass diese steuern gezahlt werden. und wenn das nur über den kauf von daten-cds geht, dann sollte sich das system mal an die eigene nase packen.

  • Hasi,
    doch bitte nicht so einfälltig.
    Du konntest Dir Deine- vollkommen zu Recht verdienten - Millionen erarbeiten, weil die Rahmenbedingungen geschaffen wurden (Schule, Ausbildung, Studium, ein Rechtssystem, Polizei usw usf).
    Und damit die nächste Generation das auch kann, wird das vererbte halt besteuert. Man könnte auch zu Lebzeiten höhere Steuern nehmen, will man wohl aus politischen Gründen aber nicht.


    Hase,


    für die "Rahmenbedingungen" haben vielleicht auch schon meine Eltern gezahlt, und mein persönlich bereits jetzt geleisteter Beitrag ist auch nicht unerheblich. So what?


    Ich werde ja nicht müde und erinnere immer wieder gerne an die ausufernde Verschwendung von Steuergeldern sowie an die "Steuerhinterziehung" des sog. kleinen Mannes in Form von Schattenwirtschaft. Da gehen so viele Milliarden den Bach hinunter, da könnte man nicht nur Hunderte von Schulen, Kitas, Altenpflegeeinrichtungen etc. mit finanzieren, man könnte selbigen sogar goldene Wasserhähne spendieren.

  • Locke,
    weil Du gern 60-80 Stunden arbeitest, soll es Dir besser gehen, als einem, der das nicht mag?
    DAS ist im Grunde genommen strange.
    Bin ausnahmsweise nicht weit weg von tM.
    Aber wirklich nur ausnahmsweise. ;)

  • ...die locke da in seinem exkurs über die leiden des jungen unternehmers suggerieren will, ist doch noch aus zeiten des wirtschaftswunder.


    aktuell, mit anderen vorzeichen, wie eh und je.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.