Was mich in der Sache vor allem stört, ist die Logik "gegen das Leistungsschutzrecht in der jetzigen Form" gleich "Lakai von Google & Co". Ein Totschlagargument, das aber voll an der Sache vorbeigeht.
Man kann auch -- so wie ich -- dafür sein, Bigtechs wie Google stärker zur finanziellen und regulatorischen Verantwortung zu ziehen und das Leistungsschutzrecht in der jetzigen Form abzulehnen und eine bessere Vergütung der tatsächlichen Urheber = Kreativschaffenden durch alle Player (Medienkonzerne wie Bigtechs) zu fordern. Ja, das geht wirklich. Schwierig wird das nur dann, wenn man sich auf politischer Seite in der Konzeption und der politischen Debatte solch einer Richtlinie vor allem auf die Expertise von Medienkonzernen und Verwertungsgesellschaften stützt. Die haben nämlich genau wie die Bigtechs zunächst mal nicht das Gemeinwohl im Blick, sondern ihre eigenen Bilanzen bzw. Aktionäre.
Das ist übrigens auch das, worum es der deutlichen Mehrheit der Gegner der jetzt verabschiedeten Richtlinie geht. Natürlich gibt es auch Radikale unter den Gegnern, die das Urheberrecht generell in Frage stellen, oder Leute, die sich einen Dreck um Googles Gebaren scheren; die sind aber eben eine kleine Minderheit. Und denen würde ich mich keinesfalls anschließen.
Mehr will ich dazu nicht sagen. Mir geht es auch nicht mehr darum, Dahl argumentativ zu überzeugen, aber hier liest ja nicht nur Dahl mit.