Politischer Zoff-Thread oder so

  • Was mich in der Sache vor allem stört, ist die Logik "gegen das Leistungsschutzrecht in der jetzigen Form" gleich "Lakai von Google & Co". Ein Totschlagargument, das aber voll an der Sache vorbeigeht.


    Man kann auch -- so wie ich -- dafür sein, Bigtechs wie Google stärker zur finanziellen und regulatorischen Verantwortung zu ziehen und das Leistungsschutzrecht in der jetzigen Form abzulehnen und eine bessere Vergütung der tatsächlichen Urheber = Kreativschaffenden durch alle Player (Medienkonzerne wie Bigtechs) zu fordern. Ja, das geht wirklich. Schwierig wird das nur dann, wenn man sich auf politischer Seite in der Konzeption und der politischen Debatte solch einer Richtlinie vor allem auf die Expertise von Medienkonzernen und Verwertungsgesellschaften stützt. Die haben nämlich genau wie die Bigtechs zunächst mal nicht das Gemeinwohl im Blick, sondern ihre eigenen Bilanzen bzw. Aktionäre.


    Das ist übrigens auch das, worum es der deutlichen Mehrheit der Gegner der jetzt verabschiedeten Richtlinie geht. Natürlich gibt es auch Radikale unter den Gegnern, die das Urheberrecht generell in Frage stellen, oder Leute, die sich einen Dreck um Googles Gebaren scheren; die sind aber eben eine kleine Minderheit. Und denen würde ich mich keinesfalls anschließen.


    Mehr will ich dazu nicht sagen. Mir geht es auch nicht mehr darum, Dahl argumentativ zu überzeugen, aber hier liest ja nicht nur Dahl mit.

  • Und dafür mal meinen Dank an diejeningen, die es trotz wiederholter Provokation schaffen, sich weiter vorrangig der Sache zu widmen. Diese Texte lese ich gerne.

  • Soll es wirklich kein Problem darstellen, wenn es verpflichtend ist, gemeldete Inhalte erstmal automatisiert löschen zu müssen, um sie erst im Nachgang nach Beschwerde und Prüfung freizugeben? Ich halte das für eine Gefahr für die Demokratie.

  • Da kann man sich beim Betreiber beschweren, und vermutlich werden sich solche Missverständnisse schnell aufklären - ansonsten gab und gibt es auch ohne Uploadfikter für Betreiber von Netzseiten die Möglichkeit, unliebsame Beiträge zu löschen. Etwas weniger Hysterie täte der Debatte schon gut.


    Alles in bester Ordnung.

    Dein Beitrag zeigt doch, wie verquer die Debatte mittlerweile ist. Ein demokratisch beschlossenes Gesetz (das man selbstverständlich kritisieren kann), und Du konterst mit einem Vergleich mit dem Diktator Saddam. Bei einigen Leuten scheinen die Maßstäbe völlig verrückt zu sein.

  • Damit rückst du Dahl in die Nähe des Despoten, Kriegstreibers und Massenmörders Saddam Hussein. Und natürlich auch in die Nähe von Hitler.

    So geht’s aber nich!

  • Sämtliche Auflagen gegen den Journalisten Glanz wurden gestern von einem Pariser Gericht aufgehoben.


    In dem Ort Amboise ist am 2. Mai von 7:00 bis 17:00 Uhr in einigen Straßen den Menschen verboten, an ihre Fenster zu treten (unter anderem), Macron ist zu Besuch.


    Wenn europäische Waffen töten




    Wegen der diesem Artikel zugrunde liegenden Dokumente laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen Journalisten wegen Verletzung der Geheimhaltungspflicht in militärischen Angelegenheiten.

    Die betroffenen Redaktionen haben das in einer gemeinsamen Erklärung am 25.4. öffentlich gemacht.

  • Greta Thunbergs Familie hat jetzt ein Buch veröffentlicht.


    Ich dachte am Anfang Frau Thunberg liegt nur das Klima am Herzen.

    So, jetzt wird Geld "gemacht".


    Ich warte sehnsüchtig auf den Film im Kino, die Netflix und/oder Amazon Prime Serie.


    Achso, das Buch wird auch über Amazon vertrieben....gerade Amazon....


    Achtung: Post ist ohne Wertung, aber immer aufpassen.


    Zitat aus dem Buch:

    Mutter Malena schreibt dort über Greta: „Greta gehört zu den wenigen, die unsere Kohlendioxide mit bloßem Auge erkennen können. Sie sieht, wie die Treibhausgase aus unseren Schornsteinen strömen, mit dem Wind in den Himmel steigen und die Atmosphäre in eine gigantische unsichtbare Müllhalde verwandeln.“ Zitatende


    Achso....


    Wenn die Medien mit Greta durch sind, dann heißt es irgendwann mal. Was macht eigentlich Greta ? Greta ? Greta wer ?

    Die Medien vergessen schnell und die Menschen erst recht.....

  • Diese Überhöhung findet doch vielmehr medial statt- wie so oft wird personenbezogen berichtet als inhaltlich und konkret. Sonst liefe man ja noch Gefahr, sich ernsthaft mit Missständen und Forderungen auseinanderzusetzen.


    Technischer Fortschritt? Unsere Autos heute werden immer noch mit aus dem 19. Jahrhundert entwickelten Verbrennungsmotoren betrieben. Die in den kommenden Jahren boomenden Elektromotoren sind aufgrund der Motoren auch nicht der Weisheit letzter Schuss, Wasserstoffmotoren wären es wohl. Der theoretische Innovationsanreiz im Wettbewerb ist aufgrund der tatsächlichen hemmenden und staatlich zugelassenen (oder politisch gewollten?) Monopol- und Kartellbildungen leider ein völliger Trugschluss.


    Im Gegenteil: Die politische Billigung der Abgasmanipulation zeigt doch, wie innovationshemmend die lobby-induzierte "Wirtschaftspolitik" unserer Bundesregierung ist- das gefährdet nachhaltig Arbeitsplätze.


    Wirklich irre ist, dass Schüler lernen sollen, wenn am Ende eh auf wissenschaftliche Erkenntnisse geschissen wird. Wofür eigentlich? 2015 in Paris wurde von der internationalen Gemeinschaft vereinbart, den globalen menschengemachten CO²-Ausstoß bis 2050 auf null zu reduzieren, also nicht nur Deutschland (bzgl. a)).


    Das ist so, als würden sich die anonymen Alkoholiker (heutzutage Flugreisende und Fleischfresser) treffen und vereinbaren, dass man bis nächsten Monat das Trinken doch mal einstellen wolle, dann aber gemeinsam entscheidet, es sei besser, weiterzusaufen- läuft ja auch so. ;)


    Irre.

  • Und die damit einhergehenden Forderungen bis hin zu Deindustrialisierung und Mobilitätsverzicht auch.

    Wer fordert das schon? Nur ganz wenige. Reduzierung gewisser Mobilität hingegen schon - so gbt es in Schweden ein breiteres Nachdenken über Flugreisen ("flygskam"/"Flugscham"), ohne sie gänzlich in Frage zu stellen. Wenn die Klimaproteste zu einem Umdenken in breiteren Bevölkerungskreisen führen, haben sie Gutes bewirkt.

  • Weißt du was das Klimaschutzabkommen wert ist, das ca. 200 Staaten weltweit unterzeichnet und am 04.11.2020 (ein Tag nach der nächsten us Wahl übrigens) wirksam werden soll ?


    Nichts.


    USA ist so gut wie raus und hat andere sorgen.

    China..naja. China hilft nur sich selbst....


    Aber zurück zu Greta Thurnberg, toll eigentlich was die auf die Beine stellt.....aber dieser hyphe endet so wie er begonnen hat....auf Seite 10 der aktuellen Meldungen.


    Aber das jetzt noch mit der Prominenz der Tochter, das Buch, was sonst eher im Papierkorb gelandet wäre, Geld verdient wird, finde ich schäbig.


    Naja, und jedem seine Religion.....Autos Fahrräder, e-bikes, Ruderboote, 96 oder Fußball, was ja nicht dasselbe ist... jedem das seine, oder war das politisch unkorrekt.

  • Ich lese solche Büchern nicht und würde sie wohl auch nicht schreiben.


    Aber wuerfel könnte schon erwähnen, dass dieses Buch veröffentlicht wurde, als Greta noch nicht in aller Munde und ihre Mutter der bekannte Teil der Familie war.


    Vielleicht sollten gerade Menschen wie er dieses Buch lesen.

  • Ja, hab schon überlegt, ob ich mir das Buch 10x einzeln per Amazon schicken lassen und einzeln zurückschicke.....


    Mache ich aber nicht, ich hab noch 20 andere Bücher in meiner Lounge Ecke liegen, die ich lesen möchte.


    Stimmt, und jetzt kann ja der bekannte Teil der Familie richtig Geld verdienen damit, da es sich medial hervorragend ausschlachtet.


    Apropos "erwähnen". Du lässt so einige Dinge weg in deinen Posts bzw. "erwähnst" nur die für deine Zwecke vorteilhaften.

  • Wir sind schon lange über den Punkt hinaus, wo wird noch irgendwas nur durch Fortschritt und Technologie lösen können.

    Der Zug ist abgefahren. Wir müssen jetzt anfangen was zu ändern und nicht erst irgendwann, wenn dann den die Technologien da sind.

    Klar, es wird in Zukunft auch neue Technologien geben, die mit dem Klimaschutz im Einklang stehen, keine Frage. Auch Fleisch wird bestimmt irgendwann aus dem Labor kommen.

    Aber niemand von denen, die dieses "Argument" anführen, kann sagen, wann dies geschehen wird. Und das ist das Problem. Es bringt uns gar nichts, wenn die nächsten 10, 20, 30 Jahre einfach so weiter gemacht wird, weil noch auf die passende Technologie gewartet werden muss.

    Verzicht wird übrigens nicht der einzige Baustein des Klimaschutzes sein. Auch wird es Verbote geben müssen, beispielsweise bei Kurzstreckenflügen, Massentierhaltung oder Autos in der Innenstadt. Alles andere ist nicht zielführend. Ja, das ist radikal. Aber durch unsere Untätigkeit zuvor, bleibt uns nichts anderes mehr übrig.



    guntigel hat es schon schön beschrieben. Es wird auf Personen geachtet und nicht auf das Thema (OMG, die Mutter hat ein Buch geschrieben!!!!11 Voll schlimm!!111). Weiterhin ist es an Absurdität nicht zu überbieten, dass Schüler in der Schule was wissenschaftliches lernen sollen und im gleichen Atemzug werden die über 20000 Wissenschaftler, die hinter FridaysforFuture stehen, komplett missachtet. Auch die ganze Diskussion um das "Schule schwänzen" ist sowas von albern. Was sind denn bitte 3 Stunden in der Woche gegenüber einer kaputten Welt? Gut, für einen Herrn Linder sind die 3 Stunden wichtiger. Er würde sich ja schon mit den Schülern auf die Straße stellen und was für den Klimaschutz tun. Aber eben nur, wenn sie 3 Stunden später anfangen würden. Seine Kollegin die Frau Beer ist noch besser, für die sind die Klimaveränderungen aktuell nur kleine Ausschläge. Und die wollen mir dann was von Fortschritt und Technologien erzählen. Alles klar.

  • Weißt du was das Klimaschutzabkommen wert ist, das ca. 200 Staaten weltweit unterzeichnet und am 04.11.2020 (ein Tag nach der nächsten us Wahl übrigens) wirksam werden soll ?


    Nichts.

    Dann besteht ja wenigstens Konsens darin, dass Probleme und Wissenschaft ignoriert werden.

    Die Perspektiven sind global gesehen schlecht, aber was hält uns davon ab, unsere Industrien zu transformieren? Der CO²-Ausstoß von Industrienationen wie China ist im Wesentlichen abhängig von Exporten.


    Wenn wir ausschließlich nachhaltig gefertigte Produkte importieren würden, würden sich auch neue nachhaltige Märkte entwickeln. Es geht anders. Kann an der Stelle übrigens empfehlen, sich die durchaus interessanten Ansätze des Gemeinwohlökonomie-Konzepts anzuschauen.

  • Von etlichen praktischen Problemen ganz abgesehen - angefangen bei der Frage, wer das bezahlen soll.

    Ich behaupte einfach mal, dass die Auswirkungen des Klimawandels um ein vielfaches teurer werden, als das, was man tun könnte/müsste um ihn zu verhindern bzw. um ihn Klimawandel noch einschränken zu können. Und die Auswirkungen wird auch jemand bezahlen müssen (Spoiler: Es sind wir alle bzw. unsere Nachkommen).

    Ich behaupte weiterhin, dass Geld das geringste Problem beim Klimaschutz sein dürfte.


    Wenn es nach dem Motto "die anderen machen aber auch nichts" gehen würde, könnte ich auch einfach wieder auf die Straße kacken oder meinen Müll in die Leine werfen. Wird ja woanders schließlich auch gemacht.




    Ich hatte das schon beim Notre Dame angesprochen (Grüße an Mr. Mo). Da wird wieder Aufmerksamkeit auf Dinge gelenkt, die diese Aufmerksamkeit in der Form nicht verdienen, weil wir andere Probleme haben. Wir müssten über Klimaschutz reden und in den Nachrichten ist jetzt ein Buch von der Mutter von Greta Thunberg. Klasse. Das ist so dermaßen uninteressant. Aber auch ein wuerfel springt drauf an und empört sich erst erst einmal.

    An Klimaschutz denken? Drauf geschissen. Da müsste man ja Nachdenken und seinen Lebensstil überdenken. Will man nicht. Ist auch viel zu kompliziert. Aber das Buch!!!1! Das kann es doch nicht sein. Was erdreistet sich diese Frau einfach ein Buch zu schreiben? Ach, die Mutter hat das Buch geschrieben und nicht Greta selbst? Egal, Klima interessiert die gar nicht!!1

  • Vor der Industrialisierung war die Mobilität mit Pferden jetzt auch nicht Co2 frei. Was nur machen?


    Im Ernst: was weltweit in die Luft gejagt wird, ist doch irre. Aber dafür kann die Industrie und Politik doch viel mehr, als die Masse. Nur da wird hergestellt, vergiftet und beschlossen, was das Zeug hält. Wenn die Profitgier und das Geld nicht ganz so im Vordergrund stehen würde (auf diesen Ebenen), hätten wir vielleicht in vielen Bereichen mehr Ökologie im Vordergrund stehen und wären vielleicht bei der ökologischen Mobilität auch schon weiter. Bis vor kurzem hatte doch Otto normal Bürger kaum die Wahl, ein fast Co2 freies (im Verbrauch) Pkw oder so zu kaufen. Und dass wir mobil sein sollten, ja müssen, steht für mich außer Frage. Gut wir können auch zurück ins Mittelalter. Dann können Sie in 3 Generationen wenigstens die Welt und fremde Kulturen neu entdecken.

  • Stimmt, und jetzt kann ja der bekannte Teil der Familie richtig Geld verdienen damit, da es sich medial hervorragend ausschlachtet.

    Genau solche "Einwände" habe ich zu meiner Zeit als Buchlektor sehr oft bei biografischen Werken oder Büchern zu sehr aktuellen gesellschaftlichen Themen gelesen: "Will ja nur Geld scheffeln". Meistens von Leuten, die sich nicht mal die Mühe gemacht haben, wenigstens eine Rezension zu lesen. Leute also, die überhaupt nicht wissen, was in dem Buch drin steht. Name oder Titel reicht schon. Nur der Name zählt. Das ist übrigens genau das, was Du selbst eingangs kritisiert hast, Würfel -- den Personenkult. (Abgesehen davon, dass man mit Büchern in der Regel nicht reich wird, selbst bei hohen Auflagen -- das zu wissen setzt wiederum voraus, sich ein paar Minuten mit der Branche zu beschäftigen.)


    Kann schon sein, dass das Buch schlecht ist. Kann aber auch sein, dass es trotz des Medienrummels um Greta Thunberg gut ist. Das eine ist ja keine hinreichende Bedingung für das andere. Ich maße mir da nur kein Urteil an, weil ich weder das Buch noch eine Rezension darüber gelesen habe. Mein Fazit ist deshalb das gleiche wie das von Blue Valentine.


    Ansonsten stimme ich Gary vollkommen zu. Auf Technologien zu hoffen, die im Optimalfall in fünf, im suboptimalen Fall aber auch erst in 20 Jahren zur Verfügung stehen, bringt uns nicht mehr weiter. Mein Paradebeispiel ist die kommerzielle Nutzung der Kernfusion -- da hieß es vor einem Vierteljahrhundert auch, der Durchbruch stehe bevor. Auch bei Speichertechnologien und neuen Bauformen für Akkus mit wesentlich höherer Kapazität wie bisher wird es noch etwas dauern.


    Wasserstoffwirtschaft wiederum ist m.E. deshalb kritisch, weil die Umwandlung von Wasser in Wasserstoff so viel Energie kostet (inklusive hoher Energiemengen, die bei der Umwandlung als Abwärme etc. anderswo hingehen). Vielleicht ist das die nächste Stufe nach der Akkutechnik und dem Ausbau und der Effizienzsteigerung bestimmter erneuerbarer Energien. Die Solartechnik beispielsweise nutzt bislang nur einen Bruchteil dessen an Sonnenenergie, was auf einem Quadratmeter Erdoberfläche tatsächlich ankommt.