Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich habe mit der Widerpsruchslösung auch so meine Probleme.

    Obwohl ich einen Ausweis bei mir führe, der uneingeschränktes Spenden zulässt.


    Aber diese Automatismus… das behagt mir nicht.

    Das finde ich nicht richtig.

    Da gibt es keinen Automatismus. Wir haben eine deutsche Sonderregelung und betreiben Organimport. Das darf eigentlich nicht sein. Wir leben im 21. Jahrhundert und jeder sollte wohl in der Lage sein, sich mit solchen elementaren Themen auseinanderzusetzen und ggf zu widersprechen. Darüberhinaus sollte es Pflicht sein, eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht zu besitzen.

  • Griechenland hat einen Vorteil:


    Zitat

    Griechenland hat einen entscheidenden Standort-Vorteil, den Deutschland nicht bieten kann: "Wir haben Arbeitslosigkeit", sagt Wirtschafts-Professor Panagiotis Petrakis von der Universität Athen. Wenn in Deutschland ein Investor Arbeitskräfte suche, dann finde er keine; er kann seinen Plan nicht umsetzen und es gibt kein Wachstum, so Professor Petrakis. In Griechenland sei das anders: "Hier ist es so: Wenn ein Investor im Baugewerbe oder im Tourismus Arbeitskräfte sucht, dann findet er sie schnell. Er stellt Leute ein, die bisher arbeitslos waren. Damit schafft er Wachstum. So einfach ist das."

    Die Arbeitslosenquote liegt in Griechenland bei knapp 17 Prozent. Sie soll in diesem Jahr dank des Wachstums auf etwa 15,5 Prozent sinken.

    Wahnsinn, Arbeitslosigkeit als Vorteil, das ist mal was neues. Demnach hatten wir vor den Hartz Reformen auch voll den Vorteil, warum hab ich nicht davon profitiert?

  • Ich habe mit der Widerpsruchslösung auch so meine Probleme.

    Obwohl ich einen Ausweis bei mir führe, der uneingeschränktes Spenden zulässt.


    Aber diese Automatismus… das behagt mir nicht.

    Das finde ich nicht richtig.

    Warum behagt dir dieser "Automatismus" nicht?

    Immerhin kommt auch jeder "automatisch" auf die Empfängerliste, dies kann man ja zukünftig auch an eine Spendenbereitschaft koppeln. Und mit diesem Automatismus hat irgendwie niemand ein Problem.


    Wer nicht spenden will kann ja wiedersprechen, funktioniert in sehr vielen Ländern in Europa problemlos.


  • gibt es für die leute, die bereit sind, auch ne zahl, bronco?

    2018 36% (Link zur Apotheken-Umschau)

    Das wären je nach Bemessungsgrundlage ca. 30 Millionen Menschen (wenn man alle Einwohner nimmt) bzw. ca. die Hälfte davon, wenn man nur die Menschen von 18-59 als Grundlage nimmt.

  • Man müsste das dann allerdings anders nennen. Mit der Widerspruchslösung wäre die Organspende keine Spende mehr gewesen - das ist jedenfalls ein juristisches Problem.

    Glaube nicht, dass das ein Thema war oder ist. Der Begriff ist doch sowieso umgangssprachlich geprägt und hat mit einer Spende im juristischen (d. h. steuerrechtlichen) Sinn nichts zu tun. Oder können die Angehörigen die "gespendeten" Organe von der (Erbschafts-)steuer absetzen?

  • gibt es für die leute, die bereit sind, auch ne zahl, bronco?

    Da Organspenderausweise nicht registriert werden, kann man das allenfalls über Befragungen rausbekommen. Ich habe mal gelesen, dass laut solcher Befragungen ein Drittel bis ca. 40 Prozent der Deutschen (potenzielle) Organspender seien. Das kommt mir angesichts der geringen tatsächlichen Spendenzahlen allerdings sehr hoch gegriffen vor; da haben vermutlich auch Leute mit "ja" geantwortet, die irgendwann mal einen ausgefüllt haben (von dem sie aber keine Ahnung haben, wo er ist) oder die sagen "ich wäre ja dazu bereit; ich sollte mich wirklich mal um einen Spenderausweis kümmern".


  • Na gut, in Österreich gibt es neuerdings auch ein Kopftuchverbot für unter 14-Jährige an Schulen. Das gibt es in Deutschland auch nicht. Offenbar ist dort die Sensibiliträt über die Bedeutung von Grundrechten nicht so weit entwickelt wie in Deutschland. Etwas Entsprechendes zu Art. 1 GG gibt es meines Wissens dort nicht. Im Bundestag wurde heute auch auf das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen verwiesen - wenn der Staat in diesem Fall diese Grenze überschreitet, wäre das ein Präzedenzfall für Weiteres. Die Widerspruchslösung wäre vor allem vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert.


    Immerhin wurde ja beschlossen, die Aufklärungsarbeit zu intensivieren und die Bürger regelmäßig daran zu erinnern, sich über die Frage Gedanken zu machen. Ich denke, das ist der effektivere Weg, überzeugen und nicht zu einer Entscheidung zwiungen - denn Zwang würde das Widerspruchsgesetz ausüben.

  • Wer nicht spenden will kann ja wiedersprechen, funktioniert in sehr vielen Ländern in Europa problemlos.

    In vielen Ländern Europas, wo die Widerspruchslösung eingeführt wurde, gilt allerdings nicht der Hirntod, sondern der Herztod als Kriterium (was zu weniger Unsicherheiten bei der Einführung führte). Darauf wurde heute im Bundestag aufmerksam gemacht.

  • Natürlich ist das ein Automatismus. Man kann natürlich zu der Meinung kommen, dass man mit diesem Automatismus kein Problem hat. Oder dass man ihn immer noch besser findet als den Automatismus, der die weit überwiegende Zahl der Menschen zu Nichtspendern macht. Aber wenn der "Default" künftig "Spender" lauten würde, wäre das selbstverständlich ein Automatismus. Und auch, wenn ich selbst einen Spenderausweis habe und auch die Widerspruchslösung befürwortet hätte, kann ich die grundsätzlichen Bedenken gegenüber diesem Automatismus nachvollziehen.


  • [...]Offenbar ist dort die Sensibiliträt über die Bedeutung von Grundrechten nicht so weit entwickelt wie in Deutschland. [...]

    Eine ziemlich sportliche Behauptung die Du hier einfach so in den Raum wirfst.


    Und woran genau machst du das fest?

  • Das braucht keine staatliche Regulierung. Ich vertraue da auf die Kraft des "Marktes". Dann kommen sicher ganz tolle, innovative Lösungen raus.


    Wie in "Die Insel" oder "In Time"...

  • Geil! Der Herztod ist das Kriterium. Das trifft sich gut, denn dieser ist deutlich schneller erreicht und diagnostiziert als ein Hirntod, wage ich mal zu behaupten. Herztod setzt übrigens nicht Hirntod voraus. Das heißt, das Hirn kann voll funktionsfähig sein, nur das Herz schlägt nicht mehr. Da ist mir die Hirntodregel schon lieber. Und werden dann in den Ländern mit Herztodregel keinerlei Herzen transplantiert oder wie läuft das?


    Den Rest lasse ich mal bewusst unkommentiert...


    @Muske: ok definitionsgemäß besteht da vielleicht ein Automatismus. Aber den gibt es aktuell ja auch. Nur entgegengesetzt. Und wie wollen wir das länger gegenüber unseren europäischen Partnern rechtfertigen? Und wie sieht der ethische Aspekt des Organimports aus, den wir betreiben?

    Einmal editiert, zuletzt von Bronco ()

  • Dafür darf der Verfassungsschutz in Hamburg jetzt von Minderjährigen ab 12 Daten erheben und diese auch z.B. an Schulen und Sportvereine weitergeben

    (der Linksextremismus ist einfach zu überbordend).


    Geheimdienstbefugnisse in Hamburg


    Und in Bremen "verteilen" sie unbegleitete, nicht bedrohliche, nicht auffällig gewordene Jugendliche von der Erstaufnahmestelle im Polizeiauto in Handschellen in andere Bundesländer.

  • 1) Wir haben ganz klar ein Problem mit einer sich neu formierenden RAF!

    2) Aber die könnten(!) ja nur so tun, als seien sie harmlos. Man muss bei denen mit allem rechnen!

  • @Muske: ok definitionsgemäß besteht da vielleicht ein Automatismus. Aber den gibt es aktuell ja auch. Nur entgegengesetzt.

    Ja. Das sage ich doch. Hast du überhaupt mehr als meinen ersten Satz gelesen? :grübel:

    Ja sorry! Habe den einen Zwischensatz wohl etwas flüchtig gelesen und mich dann wohl überwiegend auf deinen Schluss konzentriert. Nichts für ungut.


    Stellt sich für mich die Frage warum man ggü dem einen Automatismus, wenn man es denn so nennen will, Bedenken hat ggü dem anderen aber nicht. Automatismus bleibt Automatismus. A) rettet viele Menschenleben ohne andere zu gefährden. B)rettet ein paar Menschenleben, kostet viele weitere und befeuert ein ethisch fragwürdiges System. Da liegt (für mich) die Wahl auf der Hand. Der Bundestag hat sich für B entschieden :ahnungslos: