Politischer Zoff-Thread oder so

  • Da bin ich mir (ausnahmsweise) nicht so sicher.

    Schon deshalb nicht, weil Trump ja nicht die Krankheit ist, an der die USA leiden, sondern nur ein Symptom.


    Und das Phänomen “Männer, die ihre Minderwertigkeitskomplexe (über)kompensieren” ist ja nicht neu.

    Der Mann hat als Geschäftsmann versagt, grandios versagt, mehrfach. (Everything Trump touches dies”)

    Dennoch war er der Star einer Reality Show - in der Rolle des erfolgreichen Geschäftsmanns

    Millionen von Zuschauern haben ihm das abgenommen.

    Millionen von Wählern auch.

    Die Medien haben ihn gemacht und er hat’s begriffen.

    2016 lief das Casting für ne neue Doku-Soap: Ein Businessman im Weißen Haus.

    Er war der beste im Recall.

    Und Bingo, er hatte die Rolle.

    Seitdem spielt er sie - gekonnt
    und hält sich an die wenigen Regeln:

    Verachte das Establishment, misstraue den Institutionen, pfeif auf Konventionen,

    Bediene Deine Base!

  • ich bin immer wieder erstaunt wie leicht sich hier manche die Argumentation machen. Es wäre eine Möglichkeit, nachdem man die amerikanische Polizeigewalt in direkte Verbindung gebracht hat mit der Ausbildung durch israelische Polizei, indem man ein Narrativ benutzt, welchem sich auch Antisemiten bedienen, versuchen zu erklären welche Zusammenhänge man impliziert. Man hätte sich davon abgrenzen können, sich diese Lesart zu eigen zu machen. Man hätte die Andeutungen konkretisieren oder entschärfen können.

    Oder halt, man nimmt eine Meinungsäußerung des Verfassers (nichtmal eine besonders umstrittene) und glaubt ihn damit entweder zu kritisieren oder gar zu entkräften.

    Ist das noch intellektuelle Faulheit oder schon ideologische Arroganz?

  • Die Seite, die Du so gerne verlinkst, hat mit einem think-tank, den sie nach eigenen Aussagen sein möchte, nichts zu tun. Diese Seite informiert sehr einseitig.

    In dem verlinkten Artikel (aber nicht nur da) werden Zitate aus einem Gesamtzusammenhang gerissen, gesammelt und neu zusammengewürfelt. Da wird dann amnesty international schnell mal dem Verdacht des Antisemitismus ausgesetzt.

    Eigene Recherche findet grundsätzlich nicht statt.

    Kritik an der Politik des Staates Israel wird dort sehr gerne mit Antisemitismus gleichgesetzt.

    Die Seite betreibt Lobbyarbeit für den Staat Israel. Kritische Auseinandersetzung (think tank!) mit der israelischen Gesellschaft findet wie mit der Politik nicht statt.

    Insofern ist der Hinweis von blue valentine nicht verkehrt.

  • Ach Kiebitz, ich kann doch nichts dafür, wenn ich bei der Schnellrecherche zu deinem verlinkten Medium nur solche einseitigen Kracher finde. Ich fand da das von mir gefundene Zitat sehr aufschlussreich, weil extrem charakteristisch.


    Wie Mettbrötchen schreibt, das ist kein ThinkTank, das ist der Versuch, einen Mythos zu installieren wahrscheinlich Wichtigmacherei. Die Binde, die er vor Augen trägt, sollte er lieber zum Hände fixieren oder Mund knebeln verwenden.



    Btw, was sagst du denn zu all den Erfahrungsberichten von von strukturellem Rassismus betroffenen in D, die wir gerad so geballt hören und lesen dürfen und zu den diversen Aussagen Nichtbetroffener, dass er existiert.


    Oder bist du bei denen, die jetzt jammern

    "Warum ist weißes Leben weniger wichtig als schwarzes Leben?"

  • Ich würde mir wünschen, dass du reflektierst mit welchen Gruppierungen du dich gemein machst, wenn du dieses Gerücht über die Zusammenhänge von Polizeigewalt in den USA und Israel verbreitet. (Mit Gerücht meine ich nicht die Faktizität der Zusammenarbeit, sondern das Gerücht, hinter allem Übel steckt letzendlich ein Jude. Denn nichts anderes ist das Ziel dieser Gruppierungen die diese Zusammenhänge so sehen wollen)

    An meiner Kritik ändert sich nichts, wenn du versuchst die Glaubwürdigkeit meiner Quelle zu untergraben.

    Die Seite hat eine relativ klare Definition von Antisemitismus (auch im Zusammenhang mit "Israelkritik"). Es geht gerade nicht darum jegliche Kritik zu unterbinden und als Antisemitismus zu brandmarken. Der Antisemitismus äußert sich z.b. im Anlegen doppelter Standards, in Delegitimierung und Dämonisierung.


    Ich habe gewisse Schwierigkeiten mit dem Begriff des strukturellen Rassismus, aufgrund mangelnder Begriffsabgrenzung und Definition. Mir ist noch nicht ganz klar, wie man das objektiv feststellen soll. Das entwertet keineswegs die individuellen Erfahrungen die geschildert werden, das kann ich schlicht und einfach nicht beurteilen. Aber um ein gesellschaftliches Problem angehen zu können braucht man eine geeignete Problemdefinition, die nicht dadurch gegeben ist, dass man strukturelle Rassismus sagt, aber nicht benennt, was das meint, wie es sich äußert, welche Strukturen gebau betroffen sein sollen.

    Diese begriffliche Unschärfe (genauso wie bei struktureller Gewalt) kann dazu führen zum politischen Kampfbegriff zu verkommen der sich selbst nicht mehr legitimieren muss, sondern unter den man hübsch alles subsumiert, was einem missfällt.

  • Jepp (auf blue valentine)

    Es ist im übrigen keine intellektuelle Herausforderung das Narrativ, in dem man eine (Massen-) Bewegung mit dem Hinweis auf eine marginale Randgruppe in Frage stellt - als solches zu erkennen.

    Für die Unglaubwürdigkeit der FfF-Bewegung wird dafür gerne der imaginäre Einfluss der MLPD bemüht.


    Btw: wenn man schon die einseitige Berichterstattung der deutschen Leitmedien kritisiert, sollte man an die Auswahl der eigenen Quellen den gleichen Maßstab anlegen.

  • Kiebitz, Israel steht für mich nicht für Jude. Du scheinst aber ein Israel nur für Juden zu sehen.


    Und ich mach mich nicht gemein mit dem, was du mir unterstellst. Aber du offensichtlich schon mit dem was Eppinger unterstellt. Da solltest du mal in tiefer dich reinschauen, als mir zu sagen, was ich deiner Meinung nach zu denken habe.

  • .....

    Ich habe gewisse Schwierigkeiten mit dem Begriff des strukturellen Rassismus, aufgrund mangelnder Begriffsabgrenzung und Definition. Mir ist noch nicht ganz klar, wie man das objektiv feststellen soll. Das entwertet keineswegs die individuellen Erfahrungen die geschildert werden, das kann ich schlicht und einfach nicht beurteilen. Aber um ein gesellschaftliches Problem angehen zu können braucht man eine geeignete Problemdefinition, die nicht dadurch gegeben ist, dass man strukturelle Rassismus sagt, aber nicht benennt, was das meint, wie es sich äußert, welche Strukturen gebau betroffen sein sollen.

    Diese begriffliche Unschärfe (genauso wie bei struktureller Gewalt) kann dazu führen zum politischen Kampfbegriff zu verkommen der sich selbst nicht mehr legitimieren muss, sondern unter den man hübsch alles subsumiert, was einem missfällt.

    Dann nenne es doch institutionellen Rassismus.

    Beispiele sind hierzu von vielen Betroffenen zu lesen und zu hören. Sei es die Kontrolle von Schwarzen seitens der Polizei nur weil sie schwarz sind, Schikanierungen von Ausländern auf Ämtern, auf dem Arbeitsmarkt, etc.....

    Was ist daran schwer zu begreifen oder festzustellen?

  • Kiebitz, Israel steht für mich nicht für Jude. Du scheinst aber ein Israel nur für Juden zu sehen.


    Und ich mach mich nicht gemein mit dem, was du mir unterstellst. Aber du offensichtlich schon mit dem was Eppinger unterstellt. Da solltest du mal in tiefer dich reinschauen, als mir zu sagen, was ich deiner Meinung nach zu denken habe.

    Es geht ganz offensichtlich um die Einstellung von BDS und anderen Gruppierungen in meinen Äußerungen. Nicht um deine persönliche Einstellung.


    Meinetwegen macht ich mit Eppinger gemein. Da hätte ich kein Problem mit ohne notwendigerweise mit allem einverstanden zu sein.

    Der Unterschied ist doch aber, dass du nie konkret auf die Vorwürfe eingehst, sondern durch Quellenkritik versuchst abzubügeln.

  • Kiebitz, Israel steht für mich nicht für Jude. Du scheinst aber ein Israel nur für Juden zu sehen.


    Und ich mach mich nicht gemein mit dem, was du mir unterstellst. Aber du offensichtlich schon mit dem was Eppinger unterstellt. Da solltest du mal in tiefer dich reinschauen, als mir zu sagen, was ich deiner Meinung nach zu denken habe.

    Ich möchte dich da ausdrücklich unterstützen: auch ich verstehe nicht, warum man das Verhalten der Israelis nicht kritisch betrachten darf... schließlich verlangt man doch gerade von uns Deutschen, dass wir etwas aus der Geschichte gelernt haben sollten.


    Ich habe aus der deutschen Geschichte unter anderem gelernt, dass man Menschen nicht aufteilt in mehr oder weniger lebenswert, dass man Menschen nicht vertreiben und töten soll, dass man andere Länder nicht besetzt und annektiert, dass man weder im eigenen Land noch in besetzten Gebieten einen Polizeistaat errichtet, um die Demokratie zu zerstören. Und all das (neben anderem) darf man nicht, egal, ob man mal Täter oder Opfer solcher Aktionen in der Vergangenheit war.

  • die Diskussion gab es hier ja schon. Die Frage ist, ob individueller Rassismus im Einzelfall oder strukturell durch die Institutionen gefördert oder gebilligt wird.

    Weiterhin muss man auch alternative Erklärungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.

    Die Gefahr besteht, dass eine institutionelle Betrachtung einen Opfernarrativ mit negativen Begleiterscheinungen fördert, der wiederum von politischen Interessengruppen instrumentalisiert werden kann. Das kann im Zweifelsfall zu einer Verstärkung von gesellschaftlichen Problemen führen.

  • Die zentrale Frage ist doch schlicht, ob es eine Ungleichbehandlung gibt.

    Da muss man nicht über jedes Stöckchen springen.

    Wenn man für sich beantwortet, dass es diese Chancenungleichheit gibt, ist doch alles Andere nur ein kräftezehrender Nebenkriegsschauplatz.

  • Da liegt doch schon ein Grundproblem. Wir deutschen Weltmeister der Vergangenheitsbewältigung spielen uns den Israelis als Lehrmeister auf, wie sie sich zu verhalten haben? Quasi moralische Überheblichkeit nicht trotz der Vergangenheit sondern gerade wegen?

    Das ist eine Arroganz die ich gerne und wiederholt an deutschen Sichtweisen kritisiere.


    Im Kern ging es allerdings um den Unsinn der impliziert wurde, dass die amerikanische Polizei so reagiert hat, weil sie von der bösen israelischen Unterdrückungsmaschinerie-Polizei darin unterwiesen wurde. Das ist völlig absurd und diesen Zusammenhang auch nur nahezulegen, wie es BlueValentine bewusst oder unbewusst gemacht hat ist absolut unangemessen. Passt aber in das Gesamtbild sich als anti-imperialistischer Widerstand verstehender Personen. Ob jetzt ein Mbembe, kirchliche Friedensbewegungen oder Die Linke (Liste unvollständig).

  • Die Kritik zielte doch darauf, dass die US Polizei durch Elite-Kämpfer ausgebildet wird, und nur 10% der Ausbildung auf andere Bereiche (Kommunikation/soziales/...) entfällt.


    Durch die Erwähnung von wem nun konkret, macht man sich doch nicht mit Antisemiten gemein, oder wurde von denen instrumentalisiert.

  • Im Kern ging es allerdings um den Unsinn der impliziert wurde, dass die amerikanische Polizei so reagiert hat, weil sie von der bösen israelischen Unterdrückungsmaschinerie-Polizei darin unterwiesen wurde.

    Nein, darum ging es nie. Das hast lediglich du daraus gemacht, weil es deiner Argumentationskette genehm war.

  • Jetzt sind wir aber nicht mehr beim Thema Rassismus.

    Von diesem Problem soll mit dem Schlenker auf den vermeintlichen Einfluss einer vermeintlich antisemitischen Randgruppe abgelenkt werden.

    Da ist dann allerdings die Unschärfe der Begrifflichkeiten, die Abgrenzung von institutionell und systemisch, kein Problem mehr.

    Die Antirassisten als Antisemiten zu entlarven ist das eigentliche Ziel gewesen.

    Da macht auch das Geschwurbel

    Zitat

    Die Gefahr besteht, dass eine institutionelle Betrachtung einen Opfernarrativ mit negativen Begleiterscheinungen fördert, der wiederum von politischen Interessengruppen instrumentalisiert werden kann. Das kann im Zweifelsfall zu einer Verstärkung von gesellschaftlichen Problemen führen.

    Sinn. Nicht!

  • Ich bin da beim mustermann:

    Es ist schon nachdenkeswert, wenn Elitesoldaten normale Polizisten ausbilden.
    Und wenn solche Typen Polizisten fortbilden: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dave_Grossman


    https://taz.de/!5383474/?goMobile2=1588896000000


    „Militarisierung der Polizei“ ist neben dem Rassismus auch ein Punkt, über den man reden sollte.


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  • blue valentine: Danke dir für die Aufklärung, spricht Bände.