Politischer Zoff-Thread oder so

  • Du kannst nicht einfach bestimmte Bibelstellen ohne den Kontext lesen, sondern durch die Bibel insgesamt auslegen, hierbei gibt es natürlich unterschiedliche Ergebnisse, von absolutem Pazifismus zu nuancierteren Auslegungen.

    Wenn das so ist, was ist dann die Basis für die Ablehnung der Homosexualität?

  • Ein erhellendes Interview des Domradios mit Prof. Dr. Ulrich Berges (Alttestamentliches Seminar Uni Bonn):

    Zitat

    Wir haben zum Beispiel eine Vase aus dem fünften Jahrhundert. Dort penetriert ein griechischer Soldat einen persischen Kriegsgefangenen. Das war eine Demütigung. Und so ist das, was hier im Buch Levitikus steht, "ein Gräuel", nicht weil es eine homosexuelle Beziehung verbieten würde. Das kennt das Alte Testament und das kennt auch die Antike nicht. Deshalb kann die Bibel das nicht verbieten, weil sie das gar nicht kennt.

    und

    Zitat

    Ich glaube, kirchlicherseits müssen wir bei diesen alten Texte wirklich aufpassen. Das sage ich als katholischer Exeget, Mitglied in einigen Kommissionen der Bischofskonferenz. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir diese Texte nicht dazu missbrauchen, Traditionen zu zementieren, die in einer freiheitlichen, aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr zu vertreten sind.

    https://www.domradio.de/artike…verurteilt-die-bibel?amp=

  • 25.12., aber gut. Nichts gegen dein humanistische Auslegung der Bibel und welche Lehren du daraus für deinen Alltag ziehst, aber von vielen Grundeinstellungen des Christentums bist Du dann halt doch weit entfernt und ich bezweifle, dass du an deinem eigenen Maßstab das Christentum messen darfst. Das gefährliche an diesem Supermarktchristentum ist ja insbesondere, wenn man seine Annahmen für Allgemeingültig hält und daraus das "instituionalisierte" Christentum kritisiert und im schlimmsten Falle die Überzeugungen abspricht.

    Den 25.12. schenke ich Dir, der ist nämlich genau so falsch. :rofl:


    Und Nein, ich bin definitiv nicht weit weg vom Christentum, ich bin aber vielleicht an einigen Stellen ziemlich weit weg von dem, was die Kirche aus Machtanspruch daraus gemacht haben.


    Was ich wirklich witzig finde ist, dass Du Dir mit den atheistischen Fundamentalist:innen (auch hier im FanMag) ja in einem Punkt wenigstens einig bist: in der Verunglimpfung von Meinungen, die weder die eine noch die andere reine Le(e)hre vertreten. Wahlweise ist man dann naiv oder ein "Supermarktchrist". :D


    Allerdings wird es richtig lächerlich, wenn dann noch von Jemandem, der seine Annahmen nun wirklich für allgemeingültig hält, Einem vorgeworfen wird, man halte seine für allgemeingültig. :sauer:


    Von mir aus kannst Du an die ganze Propaganda glauben (und ich tue es sehr häufig auch gerne, obwohl ich genau weiss, dass es eben nur nettes Beiwerk ist), aber bitte tue mir einen Gefallen: mach aus den wirklich wichtigen Lehren (!) von Jesus Christus nicht irgendetwas, mit dem man Krieg, Homophobie oder die Todesstrafe rechtfertigen könnte.


    PS: Nein, man muß "die Bibel" nicht insgesamt auslegen, weil es "die Bibel" nur in der Kirche gibt. Diese Bibel ist ein Teil der Schriften (und sogar nur ein Teil der Evangelien) des Christentums und des Judentums, und die Auswahl im Neuen Testament traf man sehr viel später mit eindeutig propagandistischen Intentionen. Insgesamt auslegen könnte man "die Bibel" nur dann, wenn sie in sich stringent wäre, ist sie aber nun mal nicht.


    Aber im Grunde genommen egal, verteidige weiter Deine fundamentalistische Sicht und rechtfertige damit Dinge, die man mit Christus' Lehren nicht rechtfertigen kann: so marginalisierst Du das Christentum immer weiter und gießt Öl auf die Mühlen derer, die es ja schon immer gewusst haben mit den bösen Christ:innen. Ich denke, auch Glauben hat sich immer wieder zu hinterfragen und inhaltlich neu "aufzustellen" - um mal so einen neumodischen Ausdruck zu gebrauchen. Und damit sind nicht neue, bunte Gottesdienstformen gemeint, sondern wirklich das Einbringen von wissenschaftlicher Erkenntnis. Die Erde ist halt keine Scheibe, und wir wissen das inzwischen.

  • Ein erhellendes Interview des Domradios mit Prof. Dr. Ulrich Berges (Alttestamentliches Seminar Uni Bonn):

    Zitat

    Wir haben zum Beispiel eine Vase aus dem fünften Jahrhundert. Dort penetriert ein griechischer Soldat einen persischen Kriegsgefangenen. Das war eine Demütigung. Und so ist das, was hier im Buch Levitikus steht, "ein Gräuel", nicht weil es eine homosexuelle Beziehung verbieten würde. Das kennt das Alte Testament und das kennt auch die Antike nicht. Deshalb kann die Bibel das nicht verbieten, weil sie das gar nicht kennt.

    und

    Zitat

    Ich glaube, kirchlicherseits müssen wir bei diesen alten Texte wirklich aufpassen. Das sage ich als katholischer Exeget, Mitglied in einigen Kommissionen der Bischofskonferenz. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir diese Texte nicht dazu missbrauchen, Traditionen zu zementieren, die in einer freiheitlichen, aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr zu vertreten sind.

    https://www.domradio.de/artike…verurteilt-die-bibel?amp=

    Es gibt viele erhellende Stimmen in der Kirche, die aufgeklärter und weiter sind.


    Auch sehr schön von Anselm Grün, Benediktiner Pater;

    Anselm Grün: "Homosexualität ist keine Sünde"

    "Wir müssen uns hüten, Homosexualität als Sünde zu sehen", so Anselm Grün.

  • Aber zurück zum eigentlich Thema:

    Zitat

    Baerbocks persönlicher Doppelbeschluss ist Dialog und Härte. Ihre Härte besteht darin, sachlich, friedlich, ruhig darauf hinzuweisen, dass alles seinen Preis hat. Auch die Belohnung. Dafür lohnt mancher Streit. Da werden wohl noch einige schauen. Und staunen. Nicht nur Sergej Lawrow.

    https://www.tagesspiegel.de/po…row-staunen/27988394.html

    Die Grünen nennen sich ja nicht christlich und dürfen daher mehr, aber wie ist eigentlich das Befinden über die Ermittlungen gegen den gesamten Bundesvorstand der Grünen (Natürlich gilt die Unschuldsvermutung und niemals würde jemand hier vorverurteilen), unabhängig von möglicher strafrechtlicher Relevanz, so moralisch gesehen.

  • Im Gegensatz zu den lächerlichen Beträgen aus der völlig aufgebauschten sogenannten Maskenaffäre bei der CDU/CSU ist das natürlich ein wirklicher Aufreger, zumal ja schon sicher ist, dass an der Sache irgendetwas dran ist.


    Ippen-Media, Fokus und Russia today werden da ihrem journalistischen Auftrag sicherlich vollumfänglich gerecht werden, wenn es schon die Systemmedien nicht tun.

  • Die Grünen nennen sich ja nicht christlich und dürfen daher mehr

    Ich dachte, ich hätte weiter oben von Dir gelernt, dass Christen quasi auch alles dürfen. Christlich im Namen bezeichnet eher das Spannungsfeld, und die Möglichkeiten der Auslegung der Bibel erlauben 'unterschiedliche Ergebnisse,' (Zitat von Dir).


    Deine Antworten bleiben ein Freifahrtschein für alles.

    Und wieso Homophobie christlich ist, magst Du mir auch nicht erklären.

    Ich vermute einfach, Dir fehlt jegliche Toleranz für die Spielarten der Natur in Sachen Anziehung und Liebe, und weil Du ein homophober und xenophober Mensch bist, versteckst Du Dich hinter der Religion.

  • TAZ: Staatsrechtler über AfD-Richter Maier: „Dann ist der Rechtsstaat am Ende“


    Zitat

    Das Ministerium [sächs. Justizministerium] selbst scheint Teil des Rechtsextremismusproblems in Sachsen zu sein. Ihre vollmundige Ankündigung, den Rechtsextremismus in Sachsen bekämpfen zu wollen, kann die Ministerin offenbar nicht einmal im eigenen Haus umsetzen.

    Zitat

    Selbst wenn man Jens Maier wieder die Zuständigkeit für Verkehrssachen gibt: Wie soll man sicherstellen, dass er hier unbefangen und unvoreingenommen entscheidet? Es gibt keinen Rechtsbereich, in dem ein völkisch-nationaler Hintergrund nicht auch entsprechende Entscheidungen nach sich zieht. Auch im Verkehrsrecht stünden ihm Unfallbeteiligte gegenüber, die in seiner Weltsicht keinen Platz haben. Sie haben Namen, die anders klingen als seiner; sind People of Color; verhalten sich unsächsisch und fahren ausländische Autos. Es gibt weder hier noch im Versicherungsrecht, Handelsrecht oder Insolvenzrecht einen Fall, in dem völkisch-nationale Einstellungen keine Rolle spielen. Immer wird der Richter Maier es mit Menschen zu tun haben und immer wird seine rassistische Weltanschauung problematisch sein. Wie sollen Rechtssuchende Vertrauen in eine Justiz haben können, die ihnen in der Gestalt eines Jens Maier entgegentritt?

  • So schwer ist die ironische Anspielung auch nicht zu verstehen.

    Zum Thema Homosexualität verstehe ich nicht was ich dir da erklären soll? Ich habe mich dazu nie dazu geäußert. Auch beim Thema Homosexualität gibt es innerhalb der christlichen Kirchen eine große Bandbreite an Meinungen, zumindest in der westlichen Welt. Einige Argumente, wie auch hier im Thread schon welche waren finde ich nachvollziehbar. Für mich persönlich spielt das aber auch keine überragende Rolle.


    (Bevor jetzt jemand rauskramt, was ich hier mal zum Thema Homosexualität aus christlicher Sicht geschrieben habe, das war relativ offensichtlich ein Test nachdem ein User fundamentalistische islamische Positionen verteidigt hat, ob das gleiche auch bei christlichen Positionen passieren würde. Spoiler: Nein. Ich glaube Einige haben es damals auch begriffen)

  • So schwer ist die ironische Anspielung auch nicht zu verstehen.

    Bei Dir bin ich etwas vorsichtig geworden. Ich stolpere da über Ansichten, die ich nur der Ironie zuordnen kann, während sie sich als Dein voller Ernst entpuppen. Insofern bitte ich um Entschuldigung, wenn ich ab und an nachhaken muss...


    Das Thema Homosexualität und Deine Meinung dazu hat mich insofern interessiert, als dass ich meine zu erinnern, dass Du die Homoehe irgendwie akzeptieren konntest, auch wenn es Dir widerstrebe.

    Bitte(!) korrigiere mich, wenn ich da falsch liege!

    Wenn nicht, bin ich einfach neugierig, was Menschen dazu bringt, die sexuelle Ausrichtung ihrer Mitmenschen, sofern diese keinem Böses tut (Missbrauch, Pädophilie, etc.) abzulehnen und das wahlweise mit einer Sammlung 1800 - 2000+ Jahre alter Schriften zu begründen, oder als Grund die Beschlüsse von Männern auf diversen 'Konferenzen' heranzuziehen.

  • In diesem Zusammenhang ganz witzig::


    WAS EIN MEERESFRÜCHTESALAT MIT HOMOSEXUALITÄT ZU TUN HAT


    Da stehen auch ansonsten ein paar coole Sachen auf der Seite. Vielleicht kann sie ja selbst den Herrn im gestreiften Anzug ein wenig milder zumindest gegenüber einem Teil der (evangelischen) Kirche stimmen....


    Und sich auf den Saulus zu beziehen finde ich immer schwierig. Wie oft wohl Christus mit dem Kopf gegen seinen Himmelsthron geschlagen hat, als er dessen "Weisheiten" gelesen hat?

  • Ziemlich merkwürdiges Argument, da Jesus selbst ja die Speisegesetze "aufgehoben" hat. Mt 15:11.

    Aber das Argument ist, wenn du dich nicht an die mosaischen Speisegesetze hältst, dann nimm auch die anderen nicht so ernst.

    Das würde doch nur zu anleiten beides zu befolgen.

  • Hab gerade eine ganz interessante Analyse auf CNN gesehen und macht irgendwie Sinn. Man geht wohl davon aus, dass Russland "nur" den Teil rechts der Dnepr vereinnahmen möchten.

    Die Einnahme von praktisch allen Gebieten östlich des Dnjepr ermöglicht es ihnen, die Krim, Donezk und Luhansk zu vereinigen (was auch die Wasserversorgung der Krim wiederherstellen würde, da die Ukrainer den Kanal für die Frischwasserversorgung gestaut haben, als die Krim erstmals besetzt wurde). Die Einnahme von Charkiw würde die Nachschubversorgung der besetzten Gebiete erleichtern. Eine solche Eroberung würde auch das Asowsche Meer in einen russischen See verwandeln.

    https://i.imgur.com/vKvWBN7.png